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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Paul Colossa weiß zu überzeugen! Ein toller humoriger Krimi!

Jagdtrieb
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Ungewöhnlich, fesselnd und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Wortwitz erzählt! Ein sehr unterhaltsamer Krimi, bei dem die Spannung und der große Reiz der Geschichte durch die eigenwilligen und ...

Ungewöhnlich, fesselnd und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Wortwitz erzählt! Ein sehr unterhaltsamer Krimi, bei dem die Spannung und der große Reiz der Geschichte durch die eigenwilligen und faszinierenden Charaktere erzeugt werden!

Paul Colossas Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als er nach dem Tod seines Onkels dessen Anwaltskanzlei in dem tiefsten bayrischen Provinzort Neustadt übernimmt. Eigentlich hätten ihm die große Villa und der beeindruckende Landrover Defender 110 schon genügt, doch die Kundschaft lässt nicht lange auf sich warten und fordert seine Aufmerksamkeit. Bei Maja Rivinius, einer äußerst attraktiven jungen Tochter eines russischen Unternehmers, fällt ihm das gar nicht schwer. Ein Stalker soll in seine Schranken gewiesen werden und Paul macht sich unter ihren bewundernden Blicken sehr engagiert ans Werk. Wenn er gewusst hätte, was er sich damit für eine Aufregung und ein Unheil eingefangen hat.

Mit „Jagdtrieb“ hat Hendrik Esch einen sehr gelungen Debütroman einer Krimi-Reihe um den jungen Anwalt Paul Colossa erschaffen, der sofort Lust auf mehr Folgen macht. Seine fesselnde und mit Humor, Wortwitz und Selbstironie untermalte Erzählweise hat mir unheimlich gut gefallen. Ich habe schon lange nicht mehr beim Lesen eines Krimis so geschmunzelt. Seine Spannung erzeugt der Autor nicht nur durch das Geschehen, sondern viel mehr noch durch seine faszinierenden und wie aus dem Leben gegriffenen Charaktere. Er hat so eine coole Art Pauls Emotionen und Gedanken zu beschreiben, dass man automatisch mit in seine Rolle schlüpft. Köstlich, wie er hier mit einem Augenzwinkern so witzig die Denk- und Handlungsweise der Männerwelt beleuchtet. Hierzu gehören auch seine Dialoge zwischen Maja und Paul, die sehr reizvoll und oft auch anzüglich sind. Richtig originell sind seine Kapitelüberschriften aus dem Jägerlatein, die wie die Faust aufs Auge zu den anschließenden Geschehnissen passen. Das langsame Entschlüsseln von Onkel Oscars Leben, der körperliche und gerichtliche Kampf gegen Majas Stalker, das Kennenlernen und die Entwicklung von Paul und ein spannender und unvermuteter Showdown haben mich das Buch fast nicht aus der Hand legen lassen.

Hendrik Esch hat ein sehr gutes Gespür für das Erschaffen markanter Charaktere. Paul ist sein Prachtexemplar. Ein zurückhaltender, unauffälliger und schüchterner junger Mann, der immer zu viel denkt bevor er handelt, öfters neben der Spur ist und immer auf den letzten Drücker zu wichtigen Terminen erscheint. Doch er kann auch anders. Wenn bei ihm durch gefahrvolle Situationen oder beruflicher Notwendigkeit der Wolf im Kopf erscheint, wird er mutig, selbstbewusst und mitunter auch leichtsinnig. Sehr sympathisch finde ich auch Attila mit seinem Ghettoslang, der ein herzensguter Freund für Paul ist und ihm immer wieder aus der Patsche hilft. Maja hat es faustdick hinter den Ohren und ist unberechenbar und der verstorbenen Onkel Oskar hat mir durch die Erinnerungen der Menschen an ihn, als Anwalt aus Leidenschaft, Kunstsammler, Beschützer von Paul und für seine nicht ganz erfüllte Liebe zu einer Frau, sehr gut gefallen.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie es Paul Colossa nach seiner unfreiwilligen Veränderung weiter ergeht.

Mein Fazit:

Hendrik Esch hat mich mit seiner ganz anderen Art von Kriminalroman begeistert. Ich habe sehr vergnügliche und spannende Lesestunden genossen und kann „Jagdtrieb“ nur jedem Leser empfehlen, der solch einen tollen Mix aus Spannung und Situationskomik mag. Eine verdiente 5 Sternebewertung.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Magie liegt in der Luft! Romantasy vom Feinsten! Die Auszeichnung des Verlages ist mehr als verdient!

Sohn der Monde - OCIA
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Mit „Sohn der Monde“ habe ich für mich eine tolle neue Autorin entdeckt, die mit ihrem Buch eine wundervolle Mischung aus Romantik und spannender Fantasy erschaffen hat. Die Liebesgeschichte von Hralfor ...

Mit „Sohn der Monde“ habe ich für mich eine tolle neue Autorin entdeckt, die mit ihrem Buch eine wundervolle Mischung aus Romantik und spannender Fantasy erschaffen hat. Die Liebesgeschichte von Hralfor und Hannah ist sehr berührend und das Kennenlernen und Eintauchen in die Parallelwelten war aufregend und super spannend. Lesesucht wird hier sofort ausgelöst und ich fiebere schon einer Fortsetzung entgegen!

Für die 17-jährige Hannah ändert sich ihr Leben auf einmal kolossal, als sie in der Dunkelheit auf ihrem Nachhauseweg von wolfsähnlichen Wesen angegriffen wird. Der Schock ist riesengroß und mit dem Mut der Verzweiflung beginnt sie sich gegen sie zu wehren, wird verletzt und bekommt plötzlich unerwartete Hilfe. Ihr Retter löst zwiespältige Gefühle bei Hannah aus. Sein außergewöhnliches Aussehen fasziniert und beunruhigt sie gleichzeitig. Vertrauen, Respekt und unerwartete Gefühle bauen beide schnell füreinander auf, als Hralfor nicht mehr zurück in seine Heimatwelt kann. Hannah bietet ihm Unterschlupf und beide werden misstrauisch, als plötzlich ein Fremder vor ihrer Tür steht. Jacob fordert Einlass und stellt sich als Mitarbeiter einer Organisation namens OCIA vor. Ihr Anliegen ist es, fremde Welten und Lebewesen zu entdecken, Verirrte zurückzuschicken und mit einigen von ihnen zusammenzuarbeiten. Beide kommen nicht mehr aus dem Staunen heraus, als er Hannah einen Studienplatz und Hralfor eine Ausbilderstelle an ihrem Institut in Auckland anbietet. Die Versuchung ist groß und der Wunsch zusammenzubleiben lässt sie das Angebot annehmen. Doch wie kann Hannah ihren Eltern erklären, dass sie ein wolfsähnliches Wesen liebt und mit ihm nach Neuseeland ziehen möchte? Ein großes Abenteuer beginnt.

Schon alleine mit ihrem überaus spannenden Prolog hat mich Patricia Rieger voll eingefangen und sofort Lesesucht bei mir erzeugt. Ihre leicht zu lesende, sehr bildliche, und spannende Erzählweise erzeugt eine magische und mystische Atmosphäre. Das eigene Kopfkino geht auf Knopfdruck an. Herzerwärmend ist es, wenn die Autorin die Gefühle, die Seelenverbundenheit und Emotionen von Hannah, Hralfor und ihren Familien beschreibt. Mit ganz viel Bedacht lässt sie den Leser an einer beginnenden Liebe teilhaben und man spürt das Vertrauen, das aufgebaut wird, die Funken, die zwischen ihnen sprühen und ihren gegenseitigen Beschützerinstinkt, diese Verbindung vor allem und jedem zu bewahren. Richtig abenteuerlich und faszinierend ist es mit Hannahs und Hralfors Augen durch Zeit- und Weltensprünge fremde Wesen und ihre Parallelwelt zu entdecken. Misstrauisch war ich am Anfang gegenüber der Organisation OCIA. Gehören sie zu den Guten oder zeigen sie später ihr wahres Gesicht?

Ihre Charaktere im Buch hat Patricia Rieger sehr liebevoll erschaffen. Hannah und Hralfor habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist so ein taffes, mutiges, selbstbewusstes und kämpferisches Mädchen und Hralfor ein überaus attraktiver, vorrauschauender und selbstloser junger Mann, der von allen sehr geachtet wird. Sehr reizvoll fand ich noch Charly, die kein Blatt vor den Mund nimmt, jedem ihre Meinung sagt und wenn es nötig ist, den Leuten einen Spiegel vors Gesicht hält. Überrascht wurde ich von der Entwicklung des Charakters von Halida, einer wunderschönen Katzenfrau, die jedem Mann den Kopf verdreht und beeindruckt war ich von den Weiserinnen in Hralfors Welt.

Zum Schluss der Geschichte hin wurde es atemberaubend spannend, dramatisch und unglaublich emotionsvoll. Böse Vorahnungen haben einen nur so durch die letzten Kapitel suchten lassen und ich war unendlich erleichtert, dass alles noch einmal gut ausgegangen ist.

Mein Fazit:
Mit „Sohn der Monde“ habe ich einen neuen Stern am Buchhimmel für mich entdeckt! Ein toller Roman, der junge und auch ältere Fantasyfans zu begeistern weiß. Kein Wunder, dass dieses Buch mit dem Fantasy Award vom Tomfloor Verlag ausgezeichnet wurde. Längst hat man noch nicht alle fremden Welten entdeckt und ich bin unendlich neugierig darauf weitere kennenzulernen. Vor mir bekommt dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Begeisterung pur! Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite!

Lady Annes Geheimnis
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Ich liebe die warmherzige und fesselnde Erzählweise von Martha Sophie Marcus! Sie schafft es immer wieder mit Bravour den Flair der früheren Zeit zum Leser zu transportieren und dabei sehr gekonnt historische ...

Ich liebe die warmherzige und fesselnde Erzählweise von Martha Sophie Marcus! Sie schafft es immer wieder mit Bravour den Flair der früheren Zeit zum Leser zu transportieren und dabei sehr gekonnt historische Begebenheiten mit einer spannenden und schicksalhaften Geschichte zu verweben. Ich habe Lady Anne bewundert und die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert und gehofft. Ein tolles Leseerlebnis!

Voller Wehmut und Sehnsucht denkt Anne Bayes immer wieder an ihr Heimatland England und an ihren geheimen, unehelichen Sohn. Unter Zwang musste sie ihn vor 3 Jahren direkt nach der Geburt zurücklassen und wurde aus Scham von ihrer Familie an den Hof des Kurfürsten von Hannover verbannt. Als Zofe von Georg Ludwigs Mätresse und ihren Töchtern bestreitet sie dort ihr Auskommen und wird von ihnen sehr geachtet. Als dieser jedoch zum König von England ernannt wird und ein Umzug nach London ansteht, keimt in ihr ein Hoffnungsschimmer auf. Kann sie die Suche nach ihrem verlorenen Kind endlich wagen? Viele Widrigkeiten stellen sich ihr in den Weg und ihr Herz schlägt plötzlich wieder höher, als der totgeglaubte Vater ihres Kleinen plötzlich vor ihr steht.

„Lady Annes Geheimnis“ ist mittlerweile mein drittes Buch neben „Das blaue Medaillon“ und „Das Mätressenspiel“ , das ich von Martha Sophie Marcus gelesen habe. Wieder einmal ist es ihr sofort gelungen mich total zu begeistern. Ihr unglaublich bildlicher, warmherziger, atmosphärischer und fesselnder Schreibstil hat mich direkt in die zurückliegende Zeit um 1714 zurückversetzt. Die damalige Lebensart, der Pomp und die Zwänge, unter denen die Menschen leben mussten, kamen sehr realitätsnah rüber. Die tolle Lebensgeschichte einer mutigen und bemerkenswerten jungen Frau wird hier wunderbar mit Historie untermalt. Der Roman lebt von seinen liebevoll erschaffenen und unglaublich wandlungsfähigen Charakteren.

Herausragend wird Anne dargestellt. Sofort springt der Sympathiefunke über. Ihre herzensgute Art, ihre Klugheit und ihr ausgeprägtes Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mitmenschen, macht sie zu einer bemerkenswerten Frau. Anne erregt Aufmerksamkeit am Hof, wird dort wegen ihrem Wissen und ihrem Instinkt geschätzt und erlangt sogar, durch das Wohlwollen von Prinzessin Caroline, den Titel einer Lady. Die Suche nach ihrem kleinen Jonny lässt so viele Emotionen bei einem hochkommen und man fiebert und hofft einfach nur noch mit ihr mit.

Ihr zur Seite stehen noch weitere, sehr faszinierende Charaktere. Hierzu gehören vor allem zwei Männer, die um ihr Herz kämpfen. Ian Drummond, der Vater ihres Kindes, der ein richtiger Haudegen ist und Will Wills, ihr Freund aus Kindertagen, bei dem man sich die ganze Zeit fragt, welche Rolle er wohl noch in ihrem Leben spielen wird. Unheimlich polarisiert hat mich Annes Vater, der so ein herrischer, selbstsüchtiger und gefühlskalter Mensch ist und total eingefangen war ich von May Darling, einer Bettlerin, die für Lady Anne ein große und hilfreiche Rolle in ihrem Leben spielt. Ich könnte noch so viele weitere tolle Charaktere aufzählen, das Buch steckt voll von ihnen.

Bis zum Schluss wurde man auf die Folter gespannt, wie die Geschichte wohl ausgehen mag und letztendlich mit einem wunderschönen Ende belohnt.

Mein Fazit:

„Lady Annes Geheimnis“ war ein wunderschönes, emotionsvolles und faszinierendes Leseerlebnis für mich. Erwähnenswert sind noch die historischen Hintergründe im Nachwort von Martha Sophie Marcus, die den geschichtlichen Part im Buch noch zusätzlich unterstreichen. Für diesen tollen Roman kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben!

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Veröffentlicht am 12.06.2019

Nervenaufreibender und supergenialer Thriller!

Der Seelenhirte
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Wenn du Thrillerkost vom Feinsten lesen möchtest, es liebst, wenn dein Herzschlag sich schon im Prolog erhöht, dir andauend die Gänsehaut den Rücken runter läuft und du einem Showdown geboten bekommst, ...

Wenn du Thrillerkost vom Feinsten lesen möchtest, es liebst, wenn dein Herzschlag sich schon im Prolog erhöht, dir andauend die Gänsehaut den Rücken runter läuft und du einem Showdown geboten bekommst, der dich dermaßen flasht, dann bist du bei der Reihe um die exzentrische Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost perfekt aufgehoben. Elias Haller hat mich mit dem 3. Teil der Serie wieder voll abgeholt und mir superspannende Lesestunden mit Gruselfaktor beschert.

Ein unvorstellbar grausiges Szenario erwartet Klara Frost und ihre Kollegen vom Sonderdezernat K11, als sie zu einem Einsatz auf dem Hof eines Schafzüchters gerufen werden. Selbst die hartgesottenen Ermittler sind geschockt vom Anblick und Zustand der vielen Leichen und dem Schwert, dass der Täter dort hinterlassen hat. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Warum? Seltsam erscheint es Klara, dass gerade diese Art der Tötung in Dominik Israels neuestem Thriller „Die 5. Tugend“ fast haargenau so beschrieben wurde. Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich schwierig, als gleichzeitig auch noch ein Anschlag auf Klaras Privatsphäre erfolgt und der Täter erneut zuschlägt.

Wow! Elias Haller ist mit dem Prolog ein Megastart ins Buch gelungen! Eine fast harmlos erscheinende Szene lässt augenblicklich bei einem das eigene Gedankenkarussell kreisen und man sieht förmlich das Unheil auf einen zukommen. Wahnsinn, wie ein Geschenk bei einem direkt Gänsehaut erzeugen kann. Neugierde, Nervenanspannung und ein unglaublicher Suchtfaktor werden hier sofort erzeugt und blieben einem im hohen Maße bis zum finalen Ende erhalten. Was hat Elias Haller nur für eine fesselnde, überaus spannende und mit einem Gruselfaktor versehene Erzählweise. Bei diesem Buch braucht man definitiv starke Nerven, da manche Szenen wirklich ein furchtbares Kopfkino erzeugten, das man eigentlich gar nicht haben möchte. Man jagt im Eiltempo durch die Geschichte und hofft darauf, dass der Psychopath schnell hinter Gittern gebracht wird. Wie oft habe ich dabei meine Liste der Verdächtigen umgeschmissen, da immer wieder neue faszinierende Charaktere auf der Bildfläche erschienen und überraschende Wendungen erfolgten. Raffiniert wird im Buch ein Thriller eines Autors mit Romanauszügen eingebaut, durch die sich die Spannung in der Geschichte auch noch verdoppelt. Ein selbsternannter Hirte möchte seine Schafe auf den rechten Weg bringen und diejenigen bestrafen, die ihre wahren Tugenden vergessen haben.

Sehr reizvoll wurde auch noch der Eingriff eines Unbekannten in Klaras Privatleben mit ins Geschehen eingebunden. Die ganze Zeit war man am Rätseln wer dahinter stecken könnte und man wurde sehr nachdenklich durch seine Vorgehensweise. Klara wird abgelenkt, schockiert und alles scheint bei ihr aus der Bahn zu laufen. Sie ist wirklich eine sehr charismatische Persönlichkeit, die schon alleine durch ihr Äußeres aus dem Rahmen fällt. Klara polarisiert alle mit ihrer unglaublich direkten und oft auch verletzenden Art und ihrer scheinbaren Gefühlskälte. Nicht umsonst hat sie den Spitznamen Exorzistin erhalten. Doch als Ermittlerin ist sie ein Ass und man kann sie nur für ihren Instinkt und ihr unglaublich analytisches Herangehen an ihre Fälle bewundern, auch wenn ihr Chef ihr dabei immer wieder neue Steine in den Weg legt.

Tolle weitere Nebencharaktere wurden ihr dieses Mal an die Seite gestellt, von denen mir der Autor Dominik Israel durch sein unheimliches Auftreten und der neue Praktikant Oli P. durch seine nervige und unsichere Art besonders gut gefallen haben. Sie haben für viele Turbulenzen und Nervenanspannung pur gesorgt.

Mein Fazit:

Elias Haller hat mich mit „Der Seelenhirte“ erneut hundertprozentig überzeugen und abholen können. Ich hatte eine superspannende und geniale Urlaubslektüre, die ich fast nicht aus der Hand legen konnte. Vor mir bekommt dieser Thriller eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Extraklasse! Ein Thriller, der einem unter die Haut geht!

Lautlose Schreie
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Leo Born konnte mich auch mit dem zweiten Teil der Mara Billinsky Reihe wieder total begeistern. Der Ermittlungsfall ging mir dermaßen unter die Haut, hat bei mir durch das furchtbare Geschehen Schockmomente ...

Leo Born konnte mich auch mit dem zweiten Teil der Mara Billinsky Reihe wieder total begeistern. Der Ermittlungsfall ging mir dermaßen unter die Haut, hat bei mir durch das furchtbare Geschehen Schockmomente und pures Entsetzen erzeugt und lässt einen nur noch fassungslos zurück. Was für ein unglaublich fesselndes Buch!

Sprachlos und ungeheuerlich bestürzt sind Mara Billinsky und ihre Kollegen, als sie an ihrem Einsatzort außerhalb von Frankfurt mit dem furchtbaren Anblick von freigelegten Kinderleichen konfrontiert werden. Jeder Körper weist Narben auf, die auf unsagbare Schmerzen und furchtbares Leid hinweisen. Voller Elan stürzt Mara sich in die Ermittlungsarbeit und will unbedingt die Verantwortlichen dafür ausfindig machen. Doch wieder einmal wird sie mittendrin von ihren Chef Klimmt ausgebremst und auf einen anderen Mordfall angesetzt. Mara findet keine Ruhe und ermittelt trotz Verbot wie unter Zwang weiter. Dank ihrer unglaublichen Auffassungsgabe und eigenwilligen Ermittlungsmethoden kommt sie einem Verbrechen auf die Spur, bei dem man nur das kalte Grausen bekommt.

Leo Born hat es wieder einmal geschafft mich mit „Lautlose Schreie“ von der ersten Sekunde an abzuholen. Sein immens fesselnder, bildlicher und atemberaubend spannender Schreibstil ist ein Genuss! Der Prolog war der Hammer! Gefühlt war ich mit im Raum und habe eine furchtbare Szene miterlebt, die sofort mein Kopfkino angeschmissen und für Gänsehaut und Emotionen gesorgt hat. Wie ist es dazu gekommen, dass ein Mensch sich auf so etwas einlässt? Schuldgefühle, Ängste und menschliche Abgründe werden hier super zum Leser transportiert! Schon früh kann man erahnen, um welches Thema es hier geht, doch diese grausame Vermutung fördert sogar die Spannung von dem ganzen Geschehen. Das Verbrechen schockt, macht einen nachdenklich und man ist entsetzt über die Profitgier der Mafia, die mit den Sorgen und Ängsten der Menschen spielt.

Verständlich, dass Mara so schnell wie möglich auf die Spur der Organisation kommen will. Doch die weiterhin distanzierte und angespannte Zusammenarbeit mit ihrem Chef und dem neuen, sehr polarisierenden Staatsanwalt von Lingeren, ist immer noch ein Hindernis, bis zu dem Moment, als die Verzweiflung über die Misserfolge und der öffentliche Druck bei dem Fall immer größer wird. Fest entschlossen wollen sie gemeinsam den Verantwortlichen die Stirn bieten und Mara und ihr Kollege Jan Rosen geraten wieder einmal in gefährliche Situationen, die sie fast das Leben kosten. Leo Born hat bei dieser atemberaubenden Suche und den ganzen Hintergründen eine unglaublich spannende und bedrückende Atmosphäre aufgebaut, die einen nur so durch das Buch suchten lässt.

Maras Charakter wird noch schillernder und faszinierender im zweiten Teil der Reihe. Sie zeigt so viele Facetten von sich. Für mich ist sie nicht kaltherzig und egoistisch, sondern einfach nur impulsiv, enttäuscht, wütend, verletzlich, risikofreudig, verantwortungsbewusst und fürsorglich. Sie fordert und fördert ihren Kollege Jan Rosen, schafft es, dass ihr Chef zugänglicher und vertrauensvoller wird und das Team sie langsam akzeptiert. Sehr reizvolle und faszinierende Nebencharaktere bereichern noch diese Geschichte. Hierzu gehört Ariane, die eine undurchschaubare, durchtriebene und aufreizende Frau ist, bei der man die ganze Zeit rätselt, welchen geheimnisvollen Part sie in dem Geschehen einnimmt. Doch auch der neue Staatsanwalt macht einen neugierig. Meine anfängliche Antipathie hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Auch Rafaels Erzählpart und der seiner Freundin Shagayeg fand ich toll und ich frage mich, wie ihre Geschichte mal ausgehen wird.

Mein Fazit:

„Lautlose Schreie“ hat mir unglaublich gut gefallen und mir überaus spannende Lesestunden geschenkt. Sehr glaubwürdig und der Realität entsprechend empfand ich den Schluss der Geschichte auch wenn man sich ihn eigentlich anders wünscht. Für diesen fesselnden und faszinierenden Thriller kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben!

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