Cover-Bild Als mein Bruder ein Wal wurde
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783789109638
  • Empfohlenes Alter: bis 12 Jahre
Nina Weger

Als mein Bruder ein Wal wurde

Eva Schöffmann-Davidov (Illustrator)

Zwischen Weinen und Lachen: Ein Kinderbuch voll Ernsthaftigkeit, mit feinem Gespür für Komik

„Manchmal, wenn ich abends im Bett lag, stellte ich mir vor, dass Julius wie ein riesiger Wal durch die Tiefen des Ozeans glitt.“ Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.

Einfühlsam und einzigartig: Ein wunderbares Kinderbuch ab 10 Jahren über das Leben - für alle, die auch "Die Brüder Löwenherz" gerne gelesen haben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2019

Die schwere Thematik wird kindgerecht und einfühlsam umgesetzt

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Klappentext
„Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die ...



Klappentext
„Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.“

Gestaltung
Mir gefällt das bunte Cover total gut, denn mit dem Wal greift es einen Gedanken der Protagonistin auf. Durch den hellblauen Himmel wirkt es zudem so, als würde der Wal im Wasser schwimmen. Die Landschaft, die man am unteren Bildrand sieht, erinnert an Italien, was ebenfalls gut zur Geschichte passt. Zudem mag ich den Zeichenstil des Covermotivs total gerne. Auch finde ich es cool, dass der Titel sich in knalligem Rot über das Cover zieht und sich so vom Blau abhebt und hervorstrahlt.

Meine Meinung
Schon oft habe ich gehört, dass die Bücher von Nina Weger richtig toll sein sollen und deswegen habe ich mich mit „Als mein Bruder ein Wal wurde“ nun selber davon überzeugt. In diesem Buch geht es um die schwierige Thematik des Komas, denn in genau diesem liegt der große Bruder von Bela. Seine Familie droht daran auseinanderzubrechen und so macht sich Bela mit seinen Ersparnissen, einer geklauten Kreditkarte und seiner Freundin Martha auf den Weg nach Rom. Der Papst wird sicherlich eine Antwort wissen und ihnen helfen können, seine Familie zu retten…

Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar: Hier geht es um ein ernstes, alles andere als leichtes Thema, denn „Als mein Bruder ein Wal wurde“ befasst sich mit Trauer und Tod, aber auch mit Familie und Liebe. Die Geschichte macht wirklich nachdenklich und regt auch einige philosophische Fragen an, die man meiner Meinung nach sein Kind nicht alleine verarbeiten lassen sollte. Für das empfohlene Lesealter ist die Thematik nämlich vielleicht etwas zu schwer bzw. zu philosophisch, wenn sie zu jung sind und das Buch alleine lesen.

Ich finde es klasse, dass die Autorin ein Kinderbuch zu diesen ernsten Themen schreibt und so jungen Lesern einen kindgerechten Zugang dazu bietet, denn so ist „Als mein Bruder ein Wal wurde“ eins der wenigen Kinderbücher mit so ernsthaften Tönen. Da Unfälle, andere Schicksalsschläge und auch der Tod Teil des Lebens sind, ist es toll, dass mit diesem Buch die Möglichkeit besteht gemeinsam mit seinen Kindern solche Themen auf kindliche Weise anzusprechen und zu thematisieren. Nina Weger hat hier einen großen Beitrag dazu geleistet und mit ihrem neusten Kinderbuch auf gefühlvolle Weise einen kindgerechten Zugang geschaffen.

Die Situation von Belas Familie stellt die Autorin auf eindringliche und sehr realistische Weise dar. So ist nach dem Unfall von Julius in der Familie nichts mehr wie zuvor und alles wird in ein „Davor“ und „Danach“ geteilt. Die Gefühle von Bela und das Zerbrechen der Familie sind sehr bedrückend und greifbar. Als es dann auch noch um die Frage von Julius‘ Weiterleben geht, ist die Stimmung im Buch richtig traurig und schwer.

Die Entscheidung von Bela gemeinsam mit Martha nach Rom aufzubrechen, um den Papst um Rat zu fragen, fand ich sehr mutig. Ich habe die beiden Kinder dafür bewundert, dass sie ganz alleine aufgebrochen sind und sie bei ihrer Reise nichts erschüttern konnte. Sie hatten ihr Ziel fest vor Augen. Ihre Reise war für mich das wahre Highlight des Buches, denn die zwei lernen eine wichtige Botschaft, die auch für die Leser enorm wichtig ist: das Leben geht weiter, auch wenn es zunächst schwer erscheint angesichts von traurigen Ereignissen, so geht es dennoch weiter. Und wenn man den Glauben nicht verliert, kann man sich wieder aufrappeln. Durch die Reise kommen so viele neue Perspektiven auf die Situation von Belas Familie hinzu, die verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit einem Schicksalsschlag aufzeigen.

Fazit
Nina Weger greift in ihrem Kinderbuch „Als mein Bruder ein Wal wurde“ ein ernstes und schwieriges Thema auf, weswegen man jüngere Leser meiner Meinung nach bei der Lektüre dieses Buches begleiten sollte. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, Tod und Familie auf einfühlsame, kindgerechte Weise und zeigt auf, dass diese zum Leben dazugehören. Die Botschaft des Buches fand ich sehr ergreifend, schön und unheimlich wichtig. In meinen Augen eignet sich dieses Buch nicht nur für kleine, sondern auch für große Leser!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 31.01.2019

Ein trauriges, tiefgründiges und wunderschönes Buch!

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Die Bücher von Nina Weger lese ich unheimlich gerne. Als mir auf der Frankfurter Buchmesse das neue Programm vom Oetinger Verlag vorgestellt wurde und ich sah, dass dieses Jahr ein neues Kinderbuch von ...

Die Bücher von Nina Weger lese ich unheimlich gerne. Als mir auf der Frankfurter Buchmesse das neue Programm vom Oetinger Verlag vorgestellt wurde und ich sah, dass dieses Jahr ein neues Kinderbuch von ihr erscheinen wird, wusste ich sofort, dass ich es unbedingt lesen muss. Ich war schon so gespannt, was mich in „Als mein Bruder ein Wal wurde“ erwarten würde.

Ein furchtbarer Unfall soll das Leben von Bela und seiner Familie auf einen Schlag verändern. Belas großer Bruder, von allen geliebt und im allen stets der Beste, überlebt den Unfall, fällt aber in ein Wachkoma. Ab da wird alles anders. Von nun an wird die Zeit in „vor Julius Unfall“ und „nach Julius Unfall“ gerechnet. Eine Therapie folgt der nächsten, aber der Zustand von Julius verschlechtert sich immer mehr. Schließlich muss Belas Familie eine Entscheidung treffen: Soll Julius weiterleben? Was ist nur richtig und was ist falsch? Was würde Julius wollen? Zusammen mit seiner Freundin Martha macht sich Bela auf dem Weg zum Papst. Der Papst muss einfach wissen, was in so einem schwierigen Fall zu tun ist. Die beiden Kinder hauen also heimlich ab und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom. Ob sie eine Antwort auf ihre große Frage finden werden? Werden sie Belas Familie retten können?

Was für ein wundervolles, berührendes und zauberhaft schönes Kinderbuch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin richtig begeistert von dem neuen Werk von Nina Weger. Einmal angefangen mit dem Lesen, habe ich das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Es liest sich echt toll. Kinder ab 10 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Allerdings rate ich hier doch sehr, dass jüngere Leser das Buch lieber nicht alleine lesen sollten, da es doch sehr traurig und ernst ist und bei Kindern für jede Menge Redebedarf sorgen wird.

Mich hat die Geschichte, die hier erzählt wird, zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt. Das Buch behandelt auf eine sehr einfühlsame, tiefgründige und kindgerechte Weise viele wichtige und schwierige Fragen: Wie ergeht es Menschen, die im Wachkoma liegen? Und deren Familien? Was genau bedeutet eigentlich sterben? Dürfen wir für andere Menschen die Entscheidung treffen, ob sie weiterleben dürfen oder besser sterben sollten, wenn sie todkrank sind? Wenn man sich für den Tod entscheidet, macht man sich dadurch nicht irgendwie zu einem Mörder? Was ist richtig und was ist falsch?

Alles keine leichte Fragen, gerade für ein Buch dieser Altersklasse. Ich finde es aber gut und ungemein wichtig, dass solche Themen auch in Kinderbüchern verarbeitet werden. Der Tod und schlimme Schicksalsschläge gehören eben einfach zum Leben dazu. Viele mögen das Glück haben, von letzterem verschont zu bleiben, aber um den Tod kommt niemand drum herum.

Bela, seine Eltern und sein großer Bruder Julius waren eine ganz normale glückliche Familie. Da die Eltern Bestatter sind, gehörte der Tod zwar irgendwie schon immer mit zum Familienleben dazu, aber wirklich selbst betroffen zu sein ist natürlich etwas ganz anderes. Ein schrecklicher Unfall soll das Leben von Bela und seiner Familie komplett verändern. Ihr geliebter, immer fröhlicher Julius liegt plötzlich in einem Wachkoma. Wie die Familie damit umgeht und was sie dabei fühlt wird so traurig und bewegend beschrieben. Ich musste da beim Lesen mehrmals schwer schlucken und habe so mit Bela und seinen Eltern mitgefühlt. Echt schlimm, was ein einziger Vorfall doch für schreckliche Auswirkungen auf das weitere Leben haben kann.

Je länger das Wachkoma von Julius andauert, desto mehr zerbricht die Familie und desto kleiner wird die Hoffnung, dass alles wieder gut werden wird. Irgendwann ist schließlich der Punkt erreicht, dass über Julius Weiterleben entschieden werden muss.

Bela möchte wissen, welcher Weg der richtige ist. Von seiner neuen Freundin Martha erfährt er, dass nur der Papst in so einem Fall weiß, was richtig und was falsch ist. Er vertritt schließlich den Gott auf unserer Erde, er muss es also wissen.
Bela und Martha hauen von zu Hause und machen sich auf nach Rom, zum Papst. Ganz alleine, mit ein bisschen Bargeld und einer gestohlenen Kreditkarte, begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise. Deutschland, Österreich – der Weg ist alles andere als einfach, aber Bela und Martha denken in keiner einzigen Sekunde ans Aufgeben.

Wie bereits die Beschreibungen von Julius Wachkoma, so haben mich auch die von der Reise sehr berührt. Bela und Martha habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich habe sie so sehr dafür bewundert, dass sie sich tatsächlich trauen, ganz alleine die weite Fahrt zum Papst auf sich zu nehmen. Während ihres gemeinsames Abenteuers lernen sich die beiden Kinder immer besser kennen und Bela erfährt, dass auch Martha schon auf eine sehr schlimme Weise mit dem Tod konfrontiert wurde.
Für sie hat diese Reise also ebenfalls eine große Bedeutung. Auch ihre Sichtweise wird sich ändern, wie die von Bela. Die beiden werden lernen, dass das Leben trotz schwerer Schicksalsschläge weitergehen kann und ein gutes Leben sein kann. Man darf nur nie den Mut und den Glauben daran verlieren. 

Für mich zählt „Als mein Bruder ein Wal wurde“ auf jeden Fall zu den besten Büchern von Nina Weger. Ich glaube, es ist sogar nun mein neues Lieblingsbuch von ihr. Ganz besonders gerne mochte ich den Vergleich mit dem Wal. In Belas Vorstellung ist Julius wie ein Wal, der durch die Tiefen des Ozeans gleitet, ganz weit unten und ganz allein. Dieser Gedanke hat für Bela etwas Tröstliches und er hilft ihm dabei zu verstehen, wie es seinem großem Bruder im Wachkoma ergeht.
Nina Weger ist es einfach großartig gelungen, ein schwieriges Thema wunderbar einfühlsam und herzerwärmend schön zu behandeln.
Ich hoffe nun sehr, dass ganz viele Bela und Martha auf ihrer Reise begleiten werden. Ich kann das Buch jedem, egal ober Jung und Alt, wirklich nur ans Herz legen.

Fazit: Tiefgründig, traurig, herzerwärmend schön! Mit „Als mein Bruder ein Wal wurde“ ist Nina Weger ein ganz besonderes Kinderbuch gelungen, welches mich zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt hat. Ich habe Bela und Martha liebend gerne auf ihrer abenteuerlichen Reise nach Rom begleitet und ich hoffe sehr, dass das noch viele weitere Leser tun werden, egal ob Groß oder Klein. „Als mein Bruder ein Wal wurde“ setzt sich sehr einfühlsam mit den Themen Tod und Sterben auseinander, es ist ein Buch über das Leben, es schenkt einem Mut und Hoffnung und es bringt einem, trotz der ernsten Thematik, auch öfters mal zum Schmunzeln. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!