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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Abgeschnitten im Schnee

Da waren's nur noch zwei
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Die Idee hinter dem Plot ist meiner Meinung nach nicht unbedingt super kreativ, denn dass eine Gruppe in einer eingeschneiten Hütte festsitzt und etwas Schreckliches passiert, kennt man schon aus anderen ...

Die Idee hinter dem Plot ist meiner Meinung nach nicht unbedingt super kreativ, denn dass eine Gruppe in einer eingeschneiten Hütte festsitzt und etwas Schreckliches passiert, kennt man schon aus anderen Büchern und Filmen. Das fand ich aber grundsätzlich nicht schlimm und war einfach gespannt, was mich erwartet.

Die Geschichte wird aus der Sicht der vier Mädchen erzählt, wobei immer dann die Perspektive wechselt, wenn eine von ihnen verschwindet. Dadurch, dass man diesen Aufbau schon von anderen Büchern der Autorin kennt, nimmt es leider ein bisschen die Spannung.

Leider konnten mich die Figuren in diesem Buch nicht überzeugen. Eigentlich sind sie Freundinnen, dennoch arbeiten sie mehr gegen- als miteinander. Außerdem sind sie ziemlich frühreif und gleichzeitig naiv, alles scheint sich um Alkohol und Jungs zu drehen. Vielleicht bin ich hier ein bisschen pingelig, aber in einem Jugendbuch, in dem eigentlich die Spannung im Vordergrund steht, brauche ich nicht unbedingt so viele Dialoge oder Szenen mit sexuellem Inhalt.

Überhaupt ist die Sprache sehr jugendlich, an einigen Stellen richtig übertrieben.

An sich hat es aber die Autorin geschafft, den Leser mitfiebern zu lassen und das Setting richtig unheimlich zu gestalten. Ich hatte also doch ein bisschen Gänsehaut und kann mir vorstellen, dass es die Zielgruppe sehr anspricht.

Überrascht hat mich dann das Ende, weil ich damit nicht gerechnet habe. Allerdings muss man sagen, dass der Leser auch keine Chance hat, mitzurätseln, weil es keine Hinweise gibt. Das ist etwas schade.

Schön war der Epilog am Ende, der die Geschichte nochmal abrundet.

Insgesamt war das Buch eine nette Unterhaltung, aber Begeisterungsrufe meinerseits hat es nicht ausgelöst. Als Lektüre in der Schule könnte ich es mir aber vorstellen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Romantischer Mord

Wir sehen dich
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Wer den Klappentext gelesen hat, ahnt schon, dass es die "Ermittler" hier nicht nur Polizisten sind. Und das hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin schreibt nämlich in zwei unterschiedlichen Perspektiven. ...

Wer den Klappentext gelesen hat, ahnt schon, dass es die "Ermittler" hier nicht nur Polizisten sind. Und das hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin schreibt nämlich in zwei unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen hat man die "normale" Mordermittlung der Polizei, zum anderen machen sich aber auch Zivilisten, die sich im Internet in einem Forum austauschen, daran, den Serienkiller "Lover" zu schnappen.

Zu Beginn des Buches sind schon einige Morde geschehen, alle vorhanden Informationen werden geschickt in die Handlung eingebunden, sodass man den aktuellen Ermittlungen gut folgen kann. Aber trotzdem muss der Leser nicht auf Leichen verzichten, denn davon gibt es im Laufe der Story noch einige.

Spannung ist also auf jeden Fall vorhanden, miträtseln kann man auch. Gerade weil von zwei unterschiedlichen Seiten ermittelt wird, hat man als Leser das Gefühl, über die meisten Informationen zu verfügen und den Buchfiguren einen Schritt voraus zu sein. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, wer hinter den Morden steckt.

Worauf ich mich sehr gefreut habe - nämlich die im Klappentext erwähnte Protagonistin Clementine Stark kennenzulernen - hat mich leider dann doch sehr enttäuscht. Ich wurde nämlich einfach nicht mit ihr warm. Sie selbst scheint davon besessen zu sein, die Morde aufzuklären, aber vor allem aufgrund ihres eigenen Egos. Zwar ist sie mutig, überschreitet aber doch Grenzen und ich konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Je mehr ich über ihre Vergangenheit erfahren habe, desto unsympathischer wurde sie mir. Außerdem fand ich, dass diese Informationen zu viel Raum eingenommen haben und die eigentliche Geschichte in den Hintergrund rückte. Ähnlich ging es mir auch mit dem Chefermittler Dom. Auch hier scheinen Privatprobleme im Vordergrund zu stehen. Ich hatte das Gefühl, er kämpft nur darum, seinen Job zu behalten, und er nur deswegen den Fall aufklären möchte.

Gut gemacht waren die kurzen Passagen, in denen man ein bisschen durch die Augen des Mörders schauen konnte. Hiervon hätte ich mir noch mehr gewünscht, weil sie wirklich Gänsehaut verursacht haben.

Der Schluss war dann noch mal richtig spannend und hat mich wieder etwas für das Verhalten der Hauptpersonen entschädigt.

Insgesamt ist es ein solider Thriller mit einem spannenden Ansatz. Allerdings konnten mich die Protagonisten einfach nicht überzeugen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Tschüss Valerie Lane

Die kleine Straße der großen Herzen
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Ich habe die ersten fünf Bände der Valerie Lane-Reihe wirklich gern gelesen und mich auf jeden Band gefreut, auch wenn mir der eine mehr als der andere gefallen hat und ich auch nicht jede Protagonistin ...

Ich habe die ersten fünf Bände der Valerie Lane-Reihe wirklich gern gelesen und mich auf jeden Band gefreut, auch wenn mir der eine mehr als der andere gefallen hat und ich auch nicht jede Protagonistin bzw. Ladenbesitzerin gleich gern mochte. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf den Abschlussband, denn eigentlich war jede der Frauen schon dran. Bis zur Veröffentlichung des Klappentextes war ich auch überzeugt, dass es um den Besitzer des Blumenladens Tobin gehen würde - deswegen war ein gemeinsames Buch für alle dann doch eine Überraschung.

Am Anfang war es etwas komisch, dass man mit den drei Jahren, die im Valerie-Universum vergangen sind, einen relativ großen Zeitsprung gemacht hat. Ich musste mich erstmal wieder hineinfinden, denn es war einiges passiert, was man "verpasst" hat, neue Beziehungen oder neue Kinder. Aber schnell war ich wieder ganz im Buch angekommen.

Meiner Meinung nach sollte man auf alle Fälle einige der anderen Teile (oder am besten alle) kennen, bevor man dieses Buch liest. Denn es wird oft auf Vergangenes Bezug genommen, was man wahrscheinlich ohne Vorkenntnisse nicht versteht. Außerdem bleiben die Protagonistinnen in diesem Band sehr dünn - und das ist auch mein größter Kritikpunkt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich nun alle ein Buch teilen müssen. Für mich blieb deswegen zu wenig Raum für jede Einzelne und alles wirkte recht oberflächlich und verknappt. Dazu kommt, dass auch neue Personen eingeführt werden. Auch hier fehlte mir aber die Tiefe.

Die Idee, alle nochmal zusammen in die Valerie Lane zu holen und ein Abschiedsfest zu feiern, fand ich sehr gut. Allerdings fehlte mir auch hier das Neue, denn auch wenn der Anlass ein anderer ist als sonst, unterscheiden sich die Vorbereitungen und die Durchführung nicht unbedingt von denen, die man aus den anderen Teilen kennt, wie beispielsweise der Weihnachtsmarkt. Auf der einen Seite schade, auf der anderen aber auch irgendwie sehr vertraut.

Gut gefallen hat mir mal wieder der Schreibstil. Flüssig und schön zu lesen, sehr lebendig. Allerdings ist mir in diesem Teil negativ aufgefallen, dass sich die Autorin inhaltlich oft wiederholt, wenn auch in verknappter Form. Das hätte es nicht gebraucht, weil man so in das Buch hineingezogen wird, dass man auch ohne diese Wiederholungen der Handlung sehr gut folgen kann.

Am Ende des Buches gibt es wieder einen Anhang mit den in der Geschichte gekochten bzw. gebackenen Rezepten. Hier werde ich sicher das ein oder andere ausprobieren.

Insgesamt war dieses Buch ein schöner Abschluss der Reihe, aber es hatte einige Schwachstellen. Deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Sie sind besser als du

Elite
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Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich einfach überraschen lassen. Geschrieben ist es in zwei Perspektiven, die von den Protagonisten James und Jules. Diese wechseln nach ...

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich einfach überraschen lassen. Geschrieben ist es in zwei Perspektiven, die von den Protagonisten James und Jules. Diese wechseln nach jedem Kapitel. Das fand ich an sich sehr gut, wenn ich das Lesen aber mal innerhalb eines Kapitels unterbrochen habe, hat es ein paar Sätze gedauert bis ich wusste, wer gerade an der Reihe ist.

Vom Schreibstil her ist es sehr unaufgeregt. Da beide Personen aus der Ich-Perspektive erzählen, bekommt man viel von ihren Gedanken mit, was für den Inhalt sehr wichtig ist. Ansonsten ist er sehr erzählend, manchmal für meinen Geschmack etwas zu viel, denn ab und zu gab es kleine Längen.

Das Thema ist keine leichte Kost: Es geht um Sexismus, Vergewaltigung und darum, dass sich Privilegierte als höherwertige Menschen ansehen. Dass das ganze auf die Ebene einer Schule und damit auf Jugendliche übertragen wird, fand ich erschreckend, aber ich denke es bildet die Realität ab. Denn schon hier wird Macht und Einfluss deutlich und dass manche denken, weil sie Geld haben, sind sie unfehlbar.

Vom Grundthema fand ich das Buch wirklich spannend und erschreckend zugleich, die Geschichte an sich konnte mich dann aber nicht komplett überzeugen. Jules, die Protagonistin, war mir einfach nicht sympathisch, auch wenn man beim Lesen auf ihrer Seite sein sollte. Auch James konnte mich nicht beeindrucken. Zwar verhält er sich immer korrekt, aber weil er immer mit seiner Vergangenheit hadert, hat er mich etwas genervt. Außerdem zog sich alles ziemlich in die Länge. Ich hatte die Hälfte gelesen und es war immer noch nicht viel passiert, außer dass ich die Schule kennengelernt hatte und man über die Verhältnisse aufgeklärt worden war.

Insgesamt ein wichtiges Thema, aber leider nicht ganz nach meinem Geschmack umgesetzt: Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 21.06.2019

Auf der Suche nach der Wahrheit...

Der Insasse
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Irgendwie bin ich mit den Büchern von Sebastian Fitzek immer etwas später dran, aber jetzt habe ich endlich auch "Der Insasse" gelesen.
Der Plot klingt spannend, aber ich gestehe, dass ich es nicht so ...

Irgendwie bin ich mit den Büchern von Sebastian Fitzek immer etwas später dran, aber jetzt habe ich endlich auch "Der Insasse" gelesen.
Der Plot klingt spannend, aber ich gestehe, dass ich es nicht so leicht abkann, wenn schreckliche Dinge mit Kindern passieren. Auch wenn das der Auslöser für die Geschichte ist, steht es aber zum Glück nicht im Mittelpunkt, sondern ein Vater, dessen Sohn entführt wurde und der nun trauern und damit abschließen möchte. Dazu lässt er sich in die Psychiatrie einweisen, um den mutmaßlichen Mörder seines Sohnes nahezukommen.
An sich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wie von Fitzek gewohnt sehr flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge und so will man immer "nur noch eins" lesen. Allerdings ist die Story an der ein oder anderen Stelle auch ziemlich brutal, wenn nicht sogar eklig. So wird der Protagonist beispielsweise zusammengeschlagen und das Ganze einschließlich der Verletzungen anschaulich und ausführlich geschildert. Das brauche ich - auch wenn es ein Thriller ist - nicht unbedingt.
Dazu kommt, dass für mich vor allem nach Beendigung des Buches doch noch nicht alles ganz geklärt war. Zwar wird am Ende einiges aufgelöst, doch es bleiben Fragen offen und ich konnte nicht alles unbedingt nachvollziehen.
Trotzdem gibt es eine überraschende Wende, die ich so nicht erwartet hätte. Allerdings wirkt es danach wie bereits angesprochen etwas konstruiert.
Insgesamt war es eine gute Unterhaltung, aber ich bin nicht restlos begeistert. Deswegen von mir nur 3 Sterne.