Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2020

Düster, magisch und etwas verwirrend

Das Labyrinth des Fauns
0

Cornelia Funke dürfte die Autorin schlechthin für Kinder- und Jugendbücher sein. Kaum ein Mädchen meiner Generation, was ich kenne, hat ihre „Wilden Hühner“ nicht geliebt und kaum ein Heranwachsender kam ...

Cornelia Funke dürfte die Autorin schlechthin für Kinder- und Jugendbücher sein. Kaum ein Mädchen meiner Generation, was ich kenne, hat ihre „Wilden Hühner“ nicht geliebt und kaum ein Heranwachsender kam um die Tintenwelt herum, Cornelia Funke ist in mehr Bücherregalen zuhause als gefühlt jede andere deutsche Autorin. Und so war es Begeisterung pur, die mich erfasste, als bekannt wurde, dass sie ein neues Jugendbuch veröffentlichen wird, nämlich „Das Labyrinth des Fauns“.

Das Buch basiert auf einem Film, von dem ich ehrlich gesagt bis dato noch nie etwas gehört hatte, den ich auch nach dem Lesen nicht gesehen habe, und von dem ich es auch nicht unbedingt vor habe. Ich hatte irgendwie etwas anderes erwartet beim Lesen, auch wenn es schwierig in Worte zu fassen ist, weshalb mich der Film zum Buch nicht reizt.

„Das Labyrinth des Fauns“ ist definitiv Cornelia Funke, obwohl es eigentlich „nur“ ein verschriftlichter Film ist und keine eigene Kreation. Den Schreibstil der Autorin ist unverkennbar, besonders in Kombination mit der Welt, in der die Geschichte spielt, denn so hat mich das Buch an vielen Stellen an die Reckless-Reihe erinnert. Man taucht in ein ganz und gar ungewöhnliches Setting ein, bereits nach wenigen Seiten hat das Geschehen einen im Griff und spinnt ein immer dichter werdendes Netz um den Leser, was einen erst nach dem Schlusswort wieder freigibt.

All die Prüfungen, die Ofelia bestehen muss, und das magische Königreich des Fauns wirken, als hätten sie auch aus Cornelia Funkes eigener Feder stammen können. Die Mischung aus Fantasie, Finsternis und Emotionen ist genau, was ich auch in den Büchern der Reckless-Reihe erlebt und geliebt habe, die Macher des Films hätten sich keinen passenderen Schriftsteller aussuchen können, um ihr Werk zu Papier zu bringen.

Ofelia ist auf den ersten Blick ein schüchternes, süßes Mädchen, zugleich naiv und mutig, unerfahren und trotzdem bereit, Wagnisse einzugehen. Sie ist eine ungewöhnlich junge Protagonistin für ein Jugendbuch, was sie allerdings nicht weniger interessant macht. Ab und an habe ich zwar den Kopf über sie geschüttelt und mich geärgert, was sie sich bei ihrem Handeln gedacht hat, aber das mache ich weiß Gott auch bei Protagonisten Mitte 20.

Was mich an dem Buch etwas verwirrt hat, waren die vielen Zwischengeschichten, die vermutlich Licht in die Dunkelheit um das Geheimnis und die Vergangenheit des Fauns und seines Reiches bringen sollten, mich allerdings ab einem bestimmten Grad nur zusätzlich durcheinander gebracht haben. Zudem hatte ich manchmal relativ große Schwierigkeiten, mir die abstrakten Handlungsverläufe und magischen Vorkommnisse genau vorstellen zu können. An diesen Stellen wäre es sicherlich hilfreich gewesen, den Film vorher gesehen zu haben, um sich ein besseres Bild vor Augen führen zu können.

Mein Fazit:
Großartiger Erzählstil, faszinierendes Setting, fesselnde Story, großer Gruselfaktor, an manchen Stellen für mich allerdings zu verwirrend, als dass ich mir ein 100% genaues Bild in meinem Kopf hätte machen können.
Wohlwollende 3,5 bzw. gerundete 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2020

Backe backe Kuchen

Von Oma mit Liebe
0

Wenn ich mal backe, dann organisiere ich mir die Rezepte für gewöhnlich so, wie viele andere geizige Menschen es vermutlich auch tun würden: Google. Man sucht sich das erstbeste Rezept, was mit einem hübschen ...

Wenn ich mal backe, dann organisiere ich mir die Rezepte für gewöhnlich so, wie viele andere geizige Menschen es vermutlich auch tun würden: Google. Man sucht sich das erstbeste Rezept, was mit einem hübschen Bild garniert ist, und los geht’s.
Backbücher waren mir von jeher zu teuer, und wenn man dann doch mal ein anscheinend interessantes findet, stellt sich nach einigem Blättern meist für mich heraus, dass ich kleines, übelst krüsches Wesen 90% der Kuchen nicht mit der Kneifzange anfassen geschweige denn selber backen würde.

Ehrlich gesagt ist das auch bei „Von Oma mit Liebe“ nicht groß anders. Da ich mit Obst oder Marmelade in Kuchen ziemlich auf Kriegsfuß stehe (außer Kirschen und Äpfeln), fallen viele der Torten und Kuchen für mich raus, aber es gibt unter den Omakuchen auch diverse Klassiker, die ich gern ausprobieren möchte, wie beispielsweise Marmorkuchen oder Quarkbällchen.

Dass hinter dem Backbuch das Start-Up einer jungen Unternehmerin steht, was durch das TV-Format „Die Höhle der Löwen“ bekannt wurde, habe ich erst beim genaueren Lesen der Einleitung gelesen, nachdem ich mich vom ersten Ansturm von Rezepten erholt hatte. Mir gefällt das Konzept und ich finde es eine gute Idee, die altbewährten Kuchen, Torten und sonstigen gebackenen Leckereien von Oma und Opa obendrein in Backbuchform festzuhalten.

Das Design des Buches ist unheimlich schön, jedes Rezept hat eine Doppelseite mit genauen Anleitungen und einem Bildbeispiel, ebenso ist vermerkt, von wem die Kreation stammt. Die Rezepte sind in Kategorien aufgeteilt, wie zum Beispiel Torten, kleine Leckerbissen oder Lieblingskuchen. Allein schon durch all die leckeren Bilder zu stöbern, macht einen Mordsappetit auf was süßes und ich konnte mich kaum entscheiden, mit welchem Rezept ich gern starten würde.
Da ich allerdings eine merkliche Schwäche für Zitronenkuchen habe, bin ich den Zitronen-Buttermilch-Muffins auf den ersten Blick verfallen.

Beim tatsächlichen Anwenden des Rezepts war ich dann jedoch etwas desillusioniert. Die Mengenangaben haben hinten und vorne nicht gepasst, ich hatte am Ende viel zu viel Teig, sodass ich fast die doppelte Menge an Muffins backen musste, obwohl ich die Förmchen weit höher befüllt hatte, als empfohlen war, was dann leider dazu geführt hat, dass sie in der Mitte ziemlich klebrig waren, ebenfalls begünstigt dadurch, dass sie ein wenig in sich zusammengefallen sind.
Der schlichte Marmorkuchen jedoch war okay, wenn auch nicht weltbewegend gut.

Mein Fazit:
Vielleicht habe ich einfach noch nicht das richtige Rezept für mich gefunden. Im Praxistest hat das Buch nicht überzeugt, doch es ist wunderschön anzusehen und es macht Spaß, einfach mal etwas durchzustöbern. Und ich werde meinen Lieblingskuchen finden, da bin ich sicher! Bis dahin probiere ich einfach noch etwas weiter und reiche die missglückten Kreationen in der Familie weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 01.08.2019

Tänzerin trifft reichen Jungen

Bad Boss (New York Bachelors 2)
0

„Wes Evans, Sohn eines Broadway-Produzenten, möchte endlich selbst etwas erreichen. Der sexy Millionär ist für seine preisverdächtigen Auftritte auf der Bühne bekannt. Doch seit die Bad Bachelors App erschienen ...

„Wes Evans, Sohn eines Broadway-Produzenten, möchte endlich selbst etwas erreichen. Der sexy Millionär ist für seine preisverdächtigen Auftritte auf der Bühne bekannt. Doch seit die Bad Bachelors App erschienen ist, scheint die ganze Welt nur noch über sein Privatleben zu sprechen. Als er durch Zufall eine talentierte Balletttänzerin entdeckt, weiß er, dass sie genau das ist, was er braucht, um seiner neuen Show zum Erfolg zu verhelfen.
Remi Drysdale hatte nur einen Gedanken, als sie aus Australien floh und nach New York zog: Niemals wieder Arbeit mit Privatem zu mischen. Und mit Wes zu arbeiten ist die perfekte Chance, um ihre Karriere zu retten. Deshalb nimmt sich Remi vor, nichts mit dem Mann anzufangen, der ihre berufliche Zukunft in seinen Händen hält. Egal wie sehr er ihr Avancen macht und wie gut seine Bewertungen bei Bad Bachelors sind …“ (Klappentext vom Verlag)

„Bad Boss“ ist bereits der zweite Band der Trilogie um die New York Bachelors, beziehungsweise um die drei Freundinnen Remi, Annie und Darcy. Die Bände sollten auch in ihrer richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es bezüglich der App „Bad Bachelors“, die in allen Teilen eine entscheidende Rolle spielt, Fortschritte und Entwicklungen im Laufe der Bücher gibt, die man zwar auch versteht, wenn man zum Beispiel mit Band zwei beginnt, was es dann aber unnötig macht, den ersten Teil noch zu lesen, oder zumindest einen großen Teil der Spannung entfallen lässt.

Wie schon bei Band eins wird leider nicht aus der Ich-Perspektive der Figuren geschrieben, sodass bei mir als Leser die Verbindung zu Remi und Wes ein wenig auf der Strecke blieb. Der Schreibstil jedoch war anschaulich und fesselnd, sodass man das Buch relativ fix beenden kann, wenn man sich auf die Geschichte einlässt.
Mir hat bei diesem Buch auch das Thema Ballett oder generell Tanz und Show sehr gut gefallen, darüber habe ich in diesem Genre glaube ich noch nie oder zumindest sehr selten gelesen. Allerdings hingen mir die ganzen französischen Ballett-Begriffe für all die Verrenkungen und Figuren irgendwann zum Hals raus, da ich mir auch so gar nichts unter ihnen vorstellen konnte, auch wenn es teilweise versucht wurde, zu erklären.

Remi hat mich, auch wenn ich nicht so intensiv mit ihr mitgefühlt habe, beeindruckt. Ihre Vergangenheit in Australien war heftig und das, was sie durchmachen musste, wirklich hart, sodass es schon an ein Wunder grenzt, dass sie nicht gänzlich die Flinte ins Korn geworfen hat. Sie wurde aufs Übelste hintergangen und grundlegend falsch behandelt, das hat mich mein Lesen erstaunlich doll aufgeregt. Andererseits hat es mich genauso wütend gemacht, dass sie mit Wes einen sehr ähnlichen Fehler begangen hat, von dem man meinen könnte, dass sie ihn aufgrund der Narben, die Australien ihr zugefügt hat, nicht noch einmal in irgendeiner Art und Weise wiederholen würde.

Wes dagegen hat das typische Reiche-Jungs-Problem, dass niemand ihn richtig für voll nimmt und als eigenständigen Künstler sieht, sondern ihn immer nur mit seiner Familie in Verbindung bringt. Er will um jeden Preis die Unabhängigkeit, die sein großartiger Ruf als Liebhaber und seine durchweg positiven Bewertungen bei Bad Bachelors ihm allerdings zu zerstören drohen.
Schon schlimm, wenn man eine wohlhabende Familie und die freie Auswahl unter New Yorks Singlefrauen hat..
Mir war Wes leider nicht sympathisch. Er ist mir mit seinen First-World-Problems auf den Keks gegangen, so etwas kann ich nämlich gar nicht ab.

Durch die Erzählperspektive fehlt der Story wie schon ihrem Vorgänger einfach eine gewisse Tiefe, die es für eine gute New-Adult-Geschichte braucht. So wirkten die Bettszenen platt auf mich, die Beziehung von Remi und Wes nicht intensiv genug und die restlichen Figuren alle mehr oder weniger kalt und gleichgültig, auch wenn das sicher nicht die Intention war.

Mein Fazit:
Spannendes Thema, gut gewähltes Setting, aber zu wenig Gefühl und Tiefe.
Wie schon bei Band 1 reicht es auch hier nur für 3,5 beziehungsweise gerundete 4 von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Zwiegespalten

Das Herz aus Eis und Liebe
0

Nachdem Okami sich den Fängen des Kaisers ausgeliefert hat, bleibt Mariko keine Wahl, sie muss mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten ins Schloss der Herrscherfamilie kommen. Nur indem sie wie vor ihrem ...

Nachdem Okami sich den Fängen des Kaisers ausgeliefert hat, bleibt Mariko keine Wahl, sie muss mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten ins Schloss der Herrscherfamilie kommen. Nur indem sie wie vor ihrem Treffen mit dem Schwarzen Clan vorgesehen Raidens gehorsame zukünftige Ehefrau spielt, hat sie eine Chance, den Mann, den sie liebt, befreien zu können. Doch Mariko muss jeden Schritt im kaiserlichen Palast vorsichtig abwägen, zwischen Intrigen und Geheimnissen einen kühlen Kopf bewahren, denn sie setzt sich einer Gratwanderung zwischen Macht und Unberechenbarkeit aus. Nur so besteht die Möglichkeit, herauszufinden, wer es auf sie abgesehen hat, und Okami zu retten.

„Das Herz aus Eis und Liebe“ ist bereits der zweite Teil der Samurai-Dilogie um Mariko und Okami, sollte folglich auch nicht ohne Vorkenntnis des ersten Bandes gelesen werden, da die Teile inhaltlich aufeinander aufbauen.
Das Cover passt von der Art des Designs her zwar zu Band eins, jedoch gefällt mir wieder nicht, dass das dargestellte Mädchen ein „normales“ Kleid und keinen Kimono trägt, wie es doch eigentlich üblich ist und in der Geschichte auch vielfach beschrieben wird.

Wie auch schon im ersten Teil ist das Geschehen nicht nur aus der Sicht einer Figur erzählt, sondern man bekommt eine Vielzahl von Einblicken in die unterschiedlichen Handlungsstränge. Mal streift man mit Mariko durch den Palast, begibt sich mit Kenshin in das Freudenhaus um Yumi, Tsuneokis Schwester, zu treffen, schmiedet Pläne mit dem Anführer des schwarzen Clans oder beobachtet Kanako, die Geliebte des verstorbenen Kaisers, beim Wirken ihrer tückischen Magie.

Der Schreibstil ist nicht für jeden was, das kann man ganz klar sagen. Die Autorin schreibt sehr poetisch und ausschmückend, böse Zungen würden sagen umständlich und verschachtelt. Und doch gehört einige Raffinesse dazu, sich so ausschweifend und metaphorisch auszudrücken.
Leider hat diese Schreibweise besonders die Gedankenrede der Figuren manchmal sehr zäh gemacht, welche sich häufig auch noch über viele Seiten hinzog, ohne dass es nennenswerte geschichtliche Fortschritte gab. Einerseits war es natürlich interessant, das Gefühlsleben der Figuren so intensiv und genau beobachten zu können, doch das hätte in kleineren Dosen meiner Meinung nach besser funktioniert, denn so ist leider das Verhältnis von Plot und Gedankenrede sehr unausgewogen.
In den ersten zwei Dritteln kommt die Geschichte inhaltlich kaum voran, wohingegen sich im letzten Drittel die Ereignisse nur so überschlagen. Hätte man mehr Action in die ersten beiden Abschnitte verlagert, wäre sicherlich auch das ganze Gegrübel der Figuren leichter zu lesen gewesen, ohne dass man sich nach zehn Seiten fragen muss, ob derjenige überhaupt einen Atemzug, geschweige denn einen Schritt getan hat.

Durch die etwas unpersönliche Erzählweise ist es schwierig, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, so etwas fällt mir bei Berichten aus der Ich-Perspektive immer wesentlich leichter. Deshalb habe ich wie schon in Band eins keine wirkliche Verbindung zu Mariko oder anderen gehabt, was ich persönlich sehr schade finde. Aber auch wenn dadurch ein bisschen Gefühl und Tiefe verloren gegangen ist, habe ich gespannt das Geschehen verfolgt und auf die nächste unerwartete Wendung oder Überraschung gehofft.

Leider wurde ich in dieser Hinsicht auch etwas enttäuscht, denn so richtig viele Überraschungs-Momente bot die Geschichte nicht. Alles plätscherte bis zum großen Showdown, bei dem sich die Ereignisse nur so überschlagen haben, etwa dahin, so richtig geschockt wurde man von nichts.
Am Ende gibt ein Epilog Auskunft über die Verhältnisse kurz nach Ende des Buches, hier wäre es vielleicht sinnvoll und für den Leser interessanter gewesen, etwas weiter in die Zukunft zu greifen.

Mein Fazit:
Kann nicht zu 100% an das Niveau des ersten Teils anknüpfen. Wieder etwas zu wenig Gefühl, schlechtes Verhältnis von Plot-getriebenen Passagen und Gedankenrede der Figuren, sowie einige Elemente der Handlung, die nur erwähnt und anschließend nicht noch einmal erwähnt werden, all das führt dazu, dass ich nur 3,5 bzw. gerundete vier von fünf Sternen vergeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.06.2019

Nicht mein liebster Westmore

Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer
0

„Das Spiel seines Lebens ... Als NHL-Star genießt Ben Westmore die Vorzüge seines Ruhms: wilde Partys und unverbindliche Affären. Doch als eine heiße Nacht in Vegas mit seiner Unterschrift auf einer Heiratsurkunde ...

„Das Spiel seines Lebens ... Als NHL-Star genießt Ben Westmore die Vorzüge seines Ruhms: wilde Partys und unverbindliche Affären. Doch als eine heiße Nacht in Vegas mit seiner Unterschrift auf einer Heiratsurkunde endet, werden ihm zwei Dinge klar: Zum einen sollte er eine Zeitlang die Finger von den Frauen lassen, und zweitens braucht er dringend rechtlichen Beistand. Ersteres ist jedoch schnell vergessen, als sein Blick auf die Anwältin der Gegenseite fällt. Jetzt hat Ben nur noch ein Ziel: Olivias Herz zu erobern ...“

Nach „Maybe this Time“ und der Kurzgeschichte „Maybe this Kiss“ ist dies der zweite vollwertige Band der Colorado-Ice-Reihe von Jennifer Snow, die nicht zwangsläufig in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss. Man kann, sofern man sich für andere Paare spoilern möchte, die Bücher auch durcheinander lesen, denn, ganz ehrlich, wer mit wem zusammenkommt, ist ja schon beim Lesen des Klappentextes klar. Also keine Bedenken haben, wenn ihr nicht bei Band eins anfangen könnt oder wollt.

Das Cover ist genau wie das des ersten Teils relativ unspektakulär, einfarbig mit zarten Mustern im Hintergrund des Titels. Einerseits also kein Eye-Catcher, dafür aber leicht mit seinem Vorgänger in Verbindung zu bringen. Mich würde es in der Buchhandlung nicht sofort ansprechen, da bin ich ehrlich, wenn überhaupt erst auf den zweiten oder dritten Blick.

Mir hat auch in diesem Buch der Schreibstil gut gefallen. Man konnte sich zwar nicht perfekt in die Figuren hineinversetzen, da nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde und die Abschnitte, durch wen wann erzählt wird, nicht klar gekennzeichnet sind, aber dennoch ließ sich das Geschehen leicht verständlich verfolgen. Durch die einfache, relativ anspruchslose Sprache eignet sich das Buch für ein paar freie Nachmittage auf der Couch, einfach was Nettes zum Entspannen, zum Lesen ohne nachdenken zu müssen.

Die Figuren gefielen mir in diesem Band allerdings nicht so gut wie in den anderen Teilen. Olivia war mir erst zu steif, dann zu unprofessionell und schließlich zu unentschlossen. Ich bin mit ihr auf keinen grünen Zeig gekommen, es hat einfach nicht gepasst.
Auch Ben konnte mich nicht überzeugen, ich mochte seine Art nicht. Die anderen Westmore-Brüder hatten mich sofort um den Finger gewickelt, doch bei unserem Protagonisten hat das nicht besonders gut geklappt. Was mich am meisten gestört hat, war, dass er im Klappentext erst als Partykönig in ständiger Feierlaune angepriesen wird und dann im Buch jedoch davon die Rede ist, er würde nie viel trinken, könne also nicht viel ab und hätte daher die Heirats-Panne, die ihm im Vollsuff passiert ist, an den Hacken. Passt in meinen Augen alles nicht zusammen, aber gut.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich auch nicht berühren können. Da war nicht so viel Gefühl wie bei Becky und Neil zum Beispiel, mich hat es relativ kalt gelassen. Auch Olivias Kinderwunsch-Drama hat mich nicht wirklich interessiert, es war voherzusehen, wie ich finde. Ich hätte mich gefreut, mehr übers Eishockey lesen zu können, das hätte die Story vielleicht ein bisschen spannender gemacht.

Mein Fazit:
Bisher der schwächste Band der Reihe, ich hoffe, dass Asher und Emma das im dritten Band wieder gutmachen können. Mir gefiel zwar das Setting, aber der Plot war nicht wirklich überzeugend, genau wie die Figuren.