Verloren sind wir nur allein von Mila Summers
Verloren sind wir nur alleinVerunsichert sehe ich mich in dem kahlen Raum um, in dem mich, bis auf ein alter Holzschrank, nur Leere empfängt. Vier weiße Wände starren mich an. Ich starre zurück. Das ist es nun also. Mein neues Zuhause. ...
Verunsichert sehe ich mich in dem kahlen Raum um, in dem mich, bis auf ein alter Holzschrank, nur Leere empfängt. Vier weiße Wände starren mich an. Ich starre zurück. Das ist es nun also. Mein neues Zuhause. (Quelle: Verloren sind wir nur allein, Seite 7)
Texas. Ein Neuanfang für Sky und ihre Mom, den sich nur eine von beiden gewünscht hat. Doch so fest, wie Sky entschlossen ist, keine neuen Freundschaften an der Lewisville Highschool zu schließen, so schnell hat sie April, Rachel und die Jungs in ihr Herz geschlossen, die sie am ersten Schultag in der Cafeteria kennenlernt. Ein kleiner Schritt aus der Trauer hinaus, die Sky seit dem Tod ihres Vaters begleitet. Langsam schleichen sich lichte Momente in Skys Leben, die es leichter machen, nicht mehr völlig im Strudel der Vergangenheit unterzugehen.
Emotional aufwühlend berichtet Mila Summers von Skys Gefühlen, die sie mit dem Tod ihres Vaters verbindet. Ein tiefes schwarzes Loch, denn die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach abschütteln. Es ist ein steiniger Weg aus dem emotionalen Tier heraus. Auch wenn Texas einen Neubeginn markiert, ist Sky noch lange nicht dazu bereit, die neue Umgebung sowie Roger, den neuen Freund ihrer Mom zu akzeptieren. Geschweige denn dessen Neffen Jeff, der immer dann auftaucht, wenn Sky ihn absolut nicht sehen will.
Verloren sind wir nur allein ist ein flüssiges, leichtes Leseerlebnis, das dennoch voller berührender Passagen steckt. Mila Summers berichtet einfühlsam von Skys Erlebnissen, gibt Tagebucheinträge von ihr wieder und beschreibt in kurzen Episoden auch die Geschehnisse aus Jeffs Sicht. Ein kleines Manko war für mich die Vorhersehbarkeit der Geschichte, die gleichzeitig aber dafür gesorgt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, so involviert habe ich mich in Skys Erfahrungen gefühlt.
Das Ende bringt einen emotionalen Plot-Twist mit sich, der Mila Summers Erzählung noch um eine weitere Ebene ausdehnt. Auch wenn einige Charaktere im Handlungsverlauf etwas blass bleiben, ist Verloren sind wir nur allein ein kurzweiliges Lesevergnügen, das zeigt, wie nahe Hoffnung und Trauer beieinanderliegen. Oder wie Mila Summers es mit ihrem Schlussattz auf den Punkt bringt: Verloren sind wir nur allein.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
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