Cover-Bild Kobaltblaue Tage
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 05.2019
  • ISBN: 9783963620744
Irene Hannon

Kobaltblaue Tage

Silvia Lutz (Übersetzer)

Es passiert nicht alle Tage, dass sich ein Ex-Straftäter und eine Polizistin ineinander verlieben. Dennoch geschieht genau das, als Lexie Graham und Adam Stone sich dank der Einmischung des beliebten Tacoverkäufers von Hope Harbor näherkommen. Dabei hat Lexie mit der Erziehung ihres Sohnes und einer Serie von Straftaten in Hope Harbor eigentlich alle Hände voll zu tun. Und Adam steht der Sinn gerade überhaupt nicht danach, eine Frau kennenzulernen – schon gar keine Polizistin.
Doch die Funken beginnen rasch zu sprühen, als Lexie Adam bittet, einem Jungen zu helfen, der eine Karriere als Kleinkrimineller einzuschlagen droht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2019

Hope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!

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Hope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!

„Sie wohnen in Hope Harbor. Und für den Fall, dass Sie das noch nicht bemerkt haben sollten: Wir kümmern uns umeinander!“

Als die Polizeichefin von ...

Hope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!

„Sie wohnen in Hope Harbor. Und für den Fall, dass Sie das noch nicht bemerkt haben sollten: Wir kümmern uns umeinander!“

Als die Polizeichefin von Hope Harbour auf einen Fall von Vandalismus hingewiesen wird, sucht sie die einsam gelegene Hütte des Geschädigten auf. Adam Stone ist ehemaliger Strafgefangener, er gilt als Einzelgänger und lebt sehr zurückgezogen. Zu Lexie Grahams‘ Erstaunen entpuppt er sich jedoch als freundlicher, mitfühlender und hilfsbereiter Mann. Er agiert unauffällig und hält sich stets im Hintergrund, hat jedoch bereits viel Gutes für die Menschen in dem kleinen Küstenort getan. Hinter seiner schweigsamen und zurückgezogenen Fassade verbirgt sich ein weiches Herz, und je mehr Zeit Lexie mit dem Mann verbringt, desto stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Adam seinerseits wagt es, von einem Zuhause voller Wärme, Licht, Lachen und Liebe zu träumen. Doch die Vergangenheit scheint ihn auch in Hope Harbor einzuholen, und eine böse Verleumdung droht die aufkeimende Hoffnung und Zuversicht des Mannes im Keim zu ersticken. Werden die Menschen in Hope Harbor ihrer Devise gemäß tatsächlich für jedes einzelne Mitglied ihrer Gemeinschaft einstehen?

Mit großer Freude und Begeisterung blickte ich dem Erscheinen dieses dritten Bandes der Hope-Harbor-Reihe entgegen. Irene Hannon konzentriert sich im vorliegenden Buch zwar auf einen neuen Protagonisten und einige neue Nebenfiguren, man begegnet jedoch zugleich auch bekannten Gesichtern aus den Vorgängerbüchern. Während Lexie Graham auf eine behütete Kindheit voller Liebe und Wärme zurückblickt und sich im Schoße der kleinen Gemeinschaft Hope Harbors geborgen fühlt, führte Adam Stone ein entbehrungsreiches Leben, er wurde stets von allen abgelehnt, sein Herz und seine Seele sind verletzt. Der Kontakt mit dem Gefängnisseelsorger Pastor Baker veränderte nicht nur Adams geistliches Leben, er führte ihn auch in die Heimatgemeinde des Priesters, nach Hope Harbor. Die Autorin verstand es, die inneren Zweifel und die Sehnsucht nach Anerkennung ihres Protagonisten, aber auch Lexies Aufarbeitung der Vergangenheit, auf äußerst gefühlvolle und berührende Art und Weise darzustellen. Lexies Leben wird von Arbeit und Mutterschaft bestimmt, sie lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn Matt bei ihrer Mutter. „Ihr Leben ist einfach, sicher, vorhersehbar, ohne besondere Vorkommnisse. Es ist perfekt. Und einsam.“

Unter den zahlreichen Nebenfiguren befindet sich auch mein ganz persönlicher Favorit dieser Buchreihe: der philosophische Taco-Koch und erfolgreiche Künstler Charley Lopez als herausragendes Beispiel eines klugen, charmanten, liebevollen und von großem Gottvertrauen erfüllten Menschen. Seine dezenten, aber unmissverständlichen Ratschläge zeugen von Weisheit und Menschenkenntnis. Im vorliegenden Fall ebnet Charley den Weg für eine Vertiefung der Bekanntschaft zwischen den Protagonisten dieses Buches. Durch Brenda Hutton, einer vom Leben enttäuschten Frau, und ihren fünfzehnjährigen Sohn Brian, werden zwei weitere wichtige Figuren in die Handlung eingebracht. Der orientierungslose, von Wut und Hass erfüllte Junge wendet sich falschen Freunden zu und gerät mit dem Gesetz in Konflikt. Adam und Lexie werden zu Schlüsselfiguren für Brians zukünftiges Leben – doch die Entscheidung, welche Richtung er einschlagen wird, muss er letztendlich selber treffen. Für großes Amüsement sorgten auch in diesem Band die biblischen Wortgefechte der beiden liebenswerten Priester Pater Murphy und Pastor Baker. Zu meiner Freude taucht auch der kubanische Flüchtling Luis Dominguez in einer Nebenrolle auf, als echter und aufrichtiger Freund ist er um das Wohlergehen von Adam besorgt. Nicht zuletzt hat es der tierische Protagonist Clyde geschafft, sich schnurstracks einen Weg in mein Herz zu bahnen. Adams vierbeiniger misshandelter Gefährte, den er schwer verletzt gefunden und gerettet hat, bereichert die Handlung als absolut liebenswerter Begleiter, der trotz seiner furchtbaren Erfahrungen mit Menschen auf behutsame und liebevolle Annäherung reagiert.

Die exzellente Charakterzeichnung der handelnden Figuren äußert sich durch hohe Authentizität und die emotionale Einbeziehung des Lesers. Diese akribische und liebevolle Darstellung der Hauptfiguren wird auch den Nebenfiguren zuteil. Der Autorin ist ein sehr einnehmender Schreibstil zu eigen, sie versteht es vortrefflich, die Beweggründe und Emotionen ihrer Figuren zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mich ebenso wie die Autorin unsterblich in diese idyllische Kleinstadt an der Küste von Oregon verliebt. Die starke Gewichtung auf den christlichen Glauben und die Einbindung gewichtiger Themen wie Schuld und Vergebung rundeten diese Geschichte ab und machten das Buch zu einem ganz großen Lese-Highlight.

Fazit: „Kobaltblaue Tage“ ist ein würdiger Fortsetzer der Reihe um den malerischen Küstenort, ein großartiges Buch einer meiner liebsten christlichen Autorinnen. Der wundervolle Schreibstil, die tiefen Emotionen im Buch, der hohe Stellenwert des christlichen Glaubens und die hervorragend charakterisierten handelnden Figuren bescherten mir ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art.

Ich kann diese Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat, uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich unbändig auf weitere Abenteuer in Hope Harbor.

Veröffentlicht am 30.06.2019

"Große Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein." (Harrison Ford)

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Adam Stone hat einen langen Gefängnisaufenthalt hinter sich und lebt mit seinem Hund Clyde etwas abgeschieden in einer Hütte in Hope Harbour. Mit der Polizei möchte Adam am liebsten gar nichts zu tun haben, ...

Adam Stone hat einen langen Gefängnisaufenthalt hinter sich und lebt mit seinem Hund Clyde etwas abgeschieden in einer Hütte in Hope Harbour. Mit der Polizei möchte Adam am liebsten gar nichts zu tun haben, aber einige Vandalismusfälle lassen Chief Lexie Graham vor seiner Haustür erscheinen. Mit Hilfe von Taco-Verkäufer Charlie haben Lexie und Adam schnell einen gewissen Draht zueinander, deshalb trägt sie ihm ihre Bitte an, sich um den jungen Brian zu kümmern, der immer mehr auf die schiefe Bahn zu rutschen scheint. Vielleicht kann Adam mit seiner Vorgeschichte Brian eine Warnung sein, die ihn auf den rechten Weg zurückführt. Doch irgendjemand will Brian fertig machen und legt auch Adam immer wieder Steine in den Weg. Obwohl beide einige Schicksalsschläge zu verkraften hatten und extrem vorsichtig sind, wird die Anziehung zwischen Lexie und Adam immer stärker. Doch kann eine Liebe zwischen einem Ex-Knacki und einer geachteten Polizistin funktionieren, zumal Hope Harbour nur ein kleiner Ort ist, in dem jeder jeden kennt?
Irene Hannon hat mit „Kobaltblaue Tage“ den dritten Teil ihrer Hope-Harbour-Serie vorgelegt, der den Vorgängern an Tiefe und Einfühlungsvermögen in nichts nachsteht und den Leser mit seinem wunderschönen, berührenden und flüssig-leichten Erzählstil schnell in seinen Bann zieht. Schnell lebt der Leser sich wieder in der kleinen Gemeinschaft von Hope Harbour ein, lässt sich gedanklich eines von Charleys Spezialtacos schmecken und beobachtet still und heimlich die neu geknüpften zarten Bande zwischen Adam und Lexie. Behutsam und berührend legt die Autorin nach und nach die Schicksalsschläge ihrer Protagonisten offen, während gleichzeitig einige Unruhe in der kleinen idyllischen Ortschaft stattfindet. Auch das Miteinander der Ortsgemeinschaft wird sehr schön dargestellt, da kümmert sich jeder um jeden, bietet Hilfe an, wenn sie benötigt wird. Die Autorin hat ein geschicktes Händchen dafür, mehrere kleine Geschichten zu einer großen zu verweben, die mitten in das Herz und in die Seele des Lesers treffen und gleichzeitig einiges an Spannung enthalten.
Auch der christliche Aspekt ist hier wunderbar in die Handlung eingefügt. Hier geht es darum, sich selbst zu verzeihen, um Hoffnung und vor allem darum, den christlichen Gedanken zu leben, indem man die Menschen so annimmt, wie sie sind und das Wort Gemeinschaft gelebt wird, also Hilfe und Unterstützung spendet, wo sie von Nöten ist.
Bei den Charakteren trifft man neben neuen Protagonisten auch alte Bekannte wieder. Allesamt sind liebevoll und einfühlsam ausstaffiert mit Ecken und Kanten und individuellen Schicksalen, die den Leser berühren und zum Mitfühlen und –hoffen animieren. Adam ist ein Mann, der für einen Fehler lange gebüßt hat und nun ins normale Leben zurückfinden muss. Er lebt zurückgezogen, ist eher scheu und besitzt nicht viel Selbstvertrauen, doch gleichzeitig ist er hilfsbereit und voller Hoffnung, endlich ein normales Leben führen zu dürfen. Lexie ist für Recht und Ordnung in Hope Harbour zuständig. Sie leidet unter Schuldgefühlen und braucht einige Zeit, um aus sich herauszukommen und sich wieder einer neuen Liebe zuzuwenden. Charley ist wie ein Orakel, er sieht Dinge, bevor sie passieren und bringt die Menschen unauffällig zusammen, die sich seiner Meinung nach etwas zu geben haben. Aber auch Protagonisten wie Brian, Luis und auch Lucas tragen zur rundum gelungenen Handlung bei.
„Kobaltblaue Tage“ ist ein Buch, das mit seiner Geschichte mitten ins Herz des Lesers trifft. Freundschaft, Liebe, alte Geheimnisse und vor allem das Miteinander in einem kleinen Ort lässt die Lektüre kurzweilig werden, stimmt aber auch nachdenklich. Absolute Leseempfehlung!