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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2019

Ich habe mehr erwartet

Die letzte Witwe
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Eine gewaltige Detonation reisen Will Trent, Spezial Agent und Sara Linton, Gerichtsmedizinerin, aus ihrer sonntäglichen Idylle auf dem Land. Aufs äußerste alarmiert sprinten sie sofort Richtung Unglücksort. ...

Eine gewaltige Detonation reisen Will Trent, Spezial Agent und Sara Linton, Gerichtsmedizinerin, aus ihrer sonntäglichen Idylle auf dem Land. Aufs äußerste alarmiert sprinten sie sofort Richtung Unglücksort. Auf halber Strecke werden sie von einem Verkehrsunfall mit mehreren Personenschäden aufgehalten. Als sie helfend eingreifen wollen, muss Will hilflos mit ansehen, wie Sara von den Unfallbeteiligten, einer mächtigen Neonazi-Gruppierung, entführt wird. Will selbst wird schwer verletzt, als er den Weg zurück für Sara freischießen will.
Warum wurde Sara entführt und was haben die Neonazis noch vor?


Mein erster Thriller von Karin Slaughter!

Ich muss zugeben, ich habe mehr erwartet. E-Books lese ich gerne abends im Bett, weil das wenige Licht des Readers meinen Mann nicht beim Schlafen stört. So manches Mal hat ein Thriller aber meinen Schlaf gestört und ich habe ganze Nächte hindurch gelesen. Das ist mir bei diesem Thriller nicht passiert.

Thema und Aufmachung waren zugegebenermaßen spannend, aber es hat mich nicht gepackt. Will war mir immer viel zu sehr in seiner Liebe zu Sara verstrickt. Diese Liebe fühlte sich, zu mindestens von seiner Seite aus betrachtet, fast unverdient an. Er war im Zweifel. Er war immer wieder kopflos. Er wollte nur mit dem Kopf durch die Wand.

Auch Sara war im Zweifel. Erst als sie fürchtete getötet zu werden, bekennt sie sich zu ihrer Liebe und hätte Will auf der Stelle geheiratet.

So schlimm das Verhalten der Neonazis war und vor allem wie brutal ihre Pläne auch waren, die Liebe und Verzweiflung von Sara und Will standen irgendwie immer im Vordergrund.

Das hat für mich der Sache immer wieder die Spannung und Elektrizität genommen.

Ich weiß nicht, ob ich mehr aus dieser Serie lesen möchte.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Komplexe und komplizierte Story

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Familie Hardcastle gibt in ihrem völlig herunter gekommenen Anwesen Blackheath einen Ball. Die zahlreichen vorab angereisten Gäste sind über die groteske Inszenierung befremdet, beobachten und belauern ...

Die Familie Hardcastle gibt in ihrem völlig herunter gekommenen Anwesen Blackheath einen Ball. Die zahlreichen vorab angereisten Gäste sind über die groteske Inszenierung befremdet, beobachten und belauern sich. Evelyn Hardcastle, die Tochter der Familie, wird am Abend des Kostümballs ermordet. Aiden Bishop steht nicht auf der Liste der geladenen Gäste und doch erwacht er jeden Tag im Körper eines der Gäste. Seine Aufgabe besteht darin innerhalb von acht Tagen den Mörder von Evelyn zu finden.
Warum er diese Aufgabe hat, weiß er nicht, aber wird verfolgt und sein Leben ist in Gefahr.


Es war nicht einfach diesen Roman zu lesen. Ich würde ihn auch nicht als Kriminalroman einstufen. Es ist wie auf dem Cover vermerkt eine Mischung zwischen Agatha Christie (aber eher eine Parodie auf Agatha Christie) und „Täglich grüßt das Murmeltier“.

Spannung, wie in den Christie-Krimis wollte sich bei mir nicht einstellen.

Ich musste höllisch aufpassen, dass ich den jeweiligen Wirten des Aiden Bishop die charakteristischen Figuren zuordnen konnte.

Die Handlung war teilweise so kompliziert, dass ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wer wem welche Nachricht und vor allem warum hinterlassen hat. Bishop wechselte nicht nur die Personen (Wirte), auch die zeitliche Abfolge wechselte, so dass nicht nur die im Buch handelnden Personen durcheinander kamen sondern auch und vor allem ich.

Die Atmosphäre in Blackhealth Castle und auch die Charaktere sind sehr genau beschrieben und echt britisch dargestellt, aber die komplizierte Geschichte hat mir manchmal die Freude an dieser atmosphärischen Beschreibung genommen.

Dem Cover entnehme ich, dass es sich hier um einen Debüt-Roman handelt. Vielleicht fühle ich mich in seinem Roman nicht so überfordert. Auf jeden Fall werde ich dem Autor eine zweite Chance einräumen.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Lieben, Hassen und Kämpfen in Björnstadt

Wir gegen euch
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Nach den katastrophalen Vorfällen der vergangenen Monate hoffen die Einwohner von Björnstadt, dass wieder Normalität einzieht.

Kevin hat mit seiner Familie die Stadt verlassen. Ein Teil seiner Freunde ...

Nach den katastrophalen Vorfällen der vergangenen Monate hoffen die Einwohner von Björnstadt, dass wieder Normalität einzieht.

Kevin hat mit seiner Familie die Stadt verlassen. Ein Teil seiner Freunde hat den Eishockeyclub gewechselt. Sie spielen jetzt für die Nachbargemeinde Hed. Peter Andersson hat sich als Club-Manager behauptet. Maya geht wieder zur Schule.

Alle könnten jetzt zur Ruhe kommen und vielleicht einen Neuanfang wagen.
Aber weit gefehlt!


„Wir gegen euch“ ist der Nachfolgeband von „Kleine Stadt der großen Träume“. Ich weiß nicht, ob Fredrik Backman die Geschichte von Björnstadt schon zu Ende erzählt hat. Vielleicht folgt noch ein dritter Band.

Hauptthema dieses Buches ist, wie geht die kleine Stadt mit den Ereignissen der vergangenen Monate um. Gibt es eine Möglichkeit, dass die auseinander gebrochene Gemeinschaft wieder zusammen wächst? Wie werden die Bewohner mit ihren Gefühlen und den Ereignissen fertig?

Das Bild, das Backman dazu entwickelt, sieht düster und traurig aus. Als distanzierter Beobachter beschreibt er die Entwicklung, lässt uns an seinen Gedanken dazu teilhaben, gibt kryptische Ausblicke in die Zukunft und führt uns aber immer wieder die Vergangenheit vor Augen.

Fredrik Backman zeichnet ein detailliertes Bild jedes einzelnen Bewohners und Zugereisten dieser Kleinstadt. Wir erfahren den Ursprung, die Entwicklung und die Folgen der einzelnen Konflikte. Das ist interessant, manchmal auch emotional, aber in der Wiederholung auch langweilig.

Er erzählt diese immens komplexe Geschichte in einer Art und Weise, in der viele Leser sich fallen lassen können um darin zu versinken und sich treiben zu lassen. Dieser Schreib-bzw. Erzählstil ist leider nicht so meiner.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Enttäuschend

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark Roberts, erfolgreich und frisch verheiratet, verbringen ihre Flitterwochen auf Boa Boa. Während eines Tauchgangs außerhalb der Lagune stoßen sie in zwanzig Meter Tiefe auf einen abgestürzten ...

Erin und Mark Roberts, erfolgreich und frisch verheiratet, verbringen ihre Flitterwochen auf Boa Boa. Während eines Tauchgangs außerhalb der Lagune stoßen sie in zwanzig Meter Tiefe auf einen abgestürzten Privatjet. Die Besatzung und Passagiere befinden sich noch im Flugzeug. Nur eine mysteriöse, große Tasche ist aus dem Flugzeug geschleudert worden. Sie bergen die Tasche, notieren die Koordinaten der Absturzstelle, aber sie melden ihren Fund nicht der Polizei. Erin wird neugierig. Sie öffnet die Tasche um die Identität der Opfer herauszufinden und begibt sich in tödliche Gefahr.


Wenn man die Leseprobe oder die ersten 30 Seiten dieses Thrillers liest denkt man, wow, was für ein spannender und unerwarteter Anfang.

Leider verliert sich die Autorin im Anschluss auf mannigfaltigen Nebenschauplätzen. Lang und breit wird die Planung der Hochzeit geschildert, unheilvolle Ahnungen ausgesprochen und viele völlige Nebensächlichkeiten erwähnt.

Nach dem Taschenfund verfällt Erin in Panikattacken um dann anschließend waghalsig und naiv auf Entdeckungstour zu gehen. Nahezu profihaft werden alle Spuren beseitigt um dann wieder naiv und unüberlegt in die nächste Falle zu tappen.

Nein, es hat wirklich keinen Spaß gemacht, diesen Thriller zu lesen. Teilweise habe ich mich richtig durch Erins Befürchtungen und Paranoia gekämpft, mit den ständigen Gedanken, dass sie doch mal in den wichtigen Situationen vorsichtig und zurückhaltend sein sollte.

Eigentlich ist es eine gute Geschichte und vielleicht, wenn Erin sie nicht erzählt hätte und mit ihrer Naivität, Verliebtheit und Gutgläubigkeit gegenüber ihrem Mann zugedeckt hätte, hätten auch die Leser ihren Spaß daran gehabt.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Anfangs unterhaltsam, aber .....

Schatz, wir werden reich! (vielleicht)
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„Ein einfallreiches Paar lässt uns humorvoll an seinen Anläufen zum großen Geld teilhaben – mit 20 verschiedenen Methoden, die alle den großen Geldregen versprechen....“

Dieses Zitat aus der Buchbeschreibung ...

„Ein einfallreiches Paar lässt uns humorvoll an seinen Anläufen zum großen Geld teilhaben – mit 20 verschiedenen Methoden, die alle den großen Geldregen versprechen....“

Dieses Zitat aus der Buchbeschreibung fasst eigentlich am Besten zusammen, was uns in diesem Buch erwartet.

Zu Beginn, ich würde sagen, während der ersten Hälfte,t ist wirklich äußerst unterhaltsam und amüsant. Mit welcher Beharrlichkeit und Naivität die beiden Autoren jede Methode, die verspricht reich zu machen, verfolgen ist schon bemerkenswert. Dabei weiß man meist schon beim ersten Satz über die auszuprobierende Methode, dass das garantiert nicht erfolgversprechend ist, aber es ist köstlich Christine und Gideon bei ihren Feldversuchen zu begleiten.

Beide sind so alltäglich und normal in ihrer Vorgehensweise, dass man sich in ihnen immer wieder selber wiederfindet. „Es dauert also einen Tag, bis wir in Schubladen, Ordnern und alten Kisten die wichtigsten Unterlagen entdeckt haben, die unsere regelmäßigen Ausgaben dokumentieren.“ Dieser Hinweis könnte auch aus meiner Familie stammen.

Interessant war für mich der Besuch des Frankfurter Börsenparketts. Die Informationen waren für mich genauso neu und unverständlichen (definitiv gibt es keinen Handel mehr auf dem Börsenparkett) wie für Gideon.

Lehrreich war auch der Besuch des Geldmuseums.

Gegen Mitte des Buches wechselte die Stimmung aber immer mehr vom Unterhaltsamen ins Lehrreiche und Theoretische. Die Messe für Finanzen und Geldanlage verdeutlichte zwar den Irrsinn mit dem um Anleger geworben wird. Die Informationen über Anlageberatung bei Anleihen waren zwar informativ, aber auch belehrend und weniger unterhaltsam.

Fazit: Gute Idee, guter unterhaltsamer und amüsanter Anfang, aber dann verlor sich der Humor in einer Informationsflut, in der er hin und wieder aufflackerte, aber nie mehr dominierte.