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Veröffentlicht am 01.07.2019

Der Eberhofer ermittelt wieder...

Dampfnudelblues
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Kaum waren die "Winterkartoffelknödel" genossen, wollte ich natürlich wissen wie es weitergeht. Und cool war, dass der Roman da anfängt, wo der Letzte aufgehört hat.

In der Geschichte geht es selbstverständlich ...

Kaum waren die "Winterkartoffelknödel" genossen, wollte ich natürlich wissen wie es weitergeht. Und cool war, dass der Roman da anfängt, wo der Letzte aufgehört hat.

In der Geschichte geht es selbstverständlich wieder um unseren Dorfgendarme Franz Eberhofer. Dieses Mal wird der Rektor der örtlichen Schule bedroht. Nur bedroht oder will ihm da einer ans Leder? Franz hat da wieder so einen Instinkt und beginnt zu ermitteln.

Bei diesem Fall stach besonders hervor, dass man nun als Leser ein noch innigeres Verhältnis zu den Protagonisten hat. Man freut sich regelrecht an den kleinen Zankereien zwischen Oma, Papa und Franz teilhaben zu dürfen.

Die Oma mit ihrem Gespür für den richtigen Moment Gutes zu tun und immer das passende Essen parat zu haben, ist sie mir nun noch mehr ans Herz gewachsen.

Mit unserem Stoffel Franz und seinen Frauenproblemen habe ich sehr mitfühlen müssen. Es war schön zu lesen, dass ihm die Susi scheinbar doch nicht so einerlei ist. Da geht doch noch was, oder?

Und auch toll fand ich die kleine Uschi mit ihrem coolen Spitznamen. Es las sich sehr niedlich wie sie immer wieder dem lieben Onkel auf die Pelle rückt, der sie dann aber auch immer mehr ins Herz schließt, obwohl er das gar nicht will.

Den zweiten Fall habe ich persönlich als intensiver und emotionaler empfunden. Da nun ein ehemaliger Freund vom Eberhofer betroffen ist, ging einem das Ganze dann doch etwas näher als beim letzten Mal.

Der Fall endete in meinen Augen schlüssig und nachvollziehbar. So ein klein wenig konnte ich den Täter sogar verstehen.

Herrlich fand ich zudem vom Neuzugang der Fußballmannschaft zu lesen. Herrlich wie die Protagonisten mit ihren Vorurteilen umgehen. Vom Superkicker würde ich gern noch mehr lesen.

Fazit: Dieser Fall stand dem Ersten in nichts nach, weshalb ich auch hier gern wieder eine absolute Leseempfehlung auspreche. Klasse!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Eberhofers erster Fall...

Winterkartoffelknödel
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Bei den knalligen Temperaturen will man auch lesetechnisch etwas leichtere Kost und so begann ich mit dem überaus lustigen ersten Fall vom Eberhofer Franz.

In der Geschichte geht es um den Dorfpolizisten ...

Bei den knalligen Temperaturen will man auch lesetechnisch etwas leichtere Kost und so begann ich mit dem überaus lustigen ersten Fall vom Eberhofer Franz.

In der Geschichte geht es um den Dorfpolizisten Franz, der von München strafversetzt worden ist in seine alte Heimat. In Niederkaltenkirchen passiert eigentlich nie was und dann das: die Neuhofers sterben wie die Fliegen. Was steckt hinter der Familientragödie?

Zunächst einmal muss ich den locker, leichten Schreibstil der Autorin loben, denn man merkt gar nicht wie die Seiten nur so inhaliert werden. Da ist man gerade mitten drin und liebt den Franzl, da ist der erste Fall auch schon vorbei.

Mir hat vor allem das Ländliche und der bayrische Dialekt gefallen. Ob bayrische Mundart oder nicht, ich glaube jeder kennt so ein Dorf und dessen Bewohner wie Niederkaltenkirchen. Ich bin auch auf dem Dorf groß geworden und hab mich bei der Lektüre sehr heimisch gefühlt.

Der bayrische Dialekt war für mich anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, nimmt aber nur so viel Raum ein, dass es immer noch witzig und keinesfalls zu viel ist. Über die zahlreichen bayrischen Begriffe konnte ich mich einfach nur totlachen. Das ein oder andere Wort sollte ich wirklich in meinem Wortschatz aufnehmen.

Der erste Fall für Franz war spannend und unterhaltsam, hat aber noch genügend Platz gelassen, dass die dargestellten Charaktere sich entwickeln können und man sie kennenlernen kann. Die Auflösung war schlüssig und nachvollziehbar.

Franz mit seinem Hund fand ich sehr liebenswert. Ich glaube gerade seine leicht trottelige und gleichzeitig treue Art lässt ihn so charmant erscheinen.

Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Band. Perfekte Lektüre für den Sommer oder nächsten Urlaub.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Auf der Suche nach sich selbst...

Dschungel
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Ehrlich gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, ...

Ehrlich gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, weil mich der Dschungel regelrecht eingesogen hat.

In der Geschichte geht es um einen jungen Mann, der seinen verschwundenen Freund Felix sucht. Dieser meldet sich plötzlich aus einer Urlaubsreise wochenlang nicht mehr. Ist ihm etwas passiert? Hat er sich das Leben genommen? Auf der Spurensuche entdeckt der junge Mann jedoch mehr als er geahnt hat.

Die Handlung wird uns über den namenlosen Ich- Erzähler nahe gebracht. In der Gegenwart befindet sich dieser auf einer Reise auf der Suche nach seinem besten Freund Felix. Im zweiten Handlungsstrang, der Vergangenheit, erleben wir als Leser das Entstehen der Freundschaft zwischen den beiden und was die Jungs zusammengeschweißt hat. Gegenwart und Vergangenheitsparts wechseln sich konstant ab.

Ich habe am liebsten aus der Vergangenheit gelesen, weil ich es sehr faszinierend fand wie die Freundschaft mit einem Faustschlag beginnt und die beiden sich wirklich brauchen und auch gegenseitig helfen. Zudem fühlte ich mich durch die Schilderungen enorm an eigene Kindsheits- und Jugendtage erinnert, denn wer hat nicht gern Buden gebaut oder sich mit Freunden getroffen, um etwas Verbotenes zu tun? Man spürte in jeder Zeile wie sie mit dem Verstreichen der Jahre an Lebenserfahrung gewinnen.

In der Gegenwart wird die Suche nach dem Freund dann bald zur Suche nach dem Inneren des Ich- Erzählers, der selbst erstmal lernen muss wie das richtige Leben ohne jedwede Kontrolle funktioniert. Hier habe ich sehr mit der Figur sympathisiert, weil es mir im echten Leben oft ähnlich geht wie ihm. Auch wenn es sehr ungewöhnlich ist den Namen einer Figur nicht zu kennen, so fühlte ich mich dem Protagonisten dennoch immens nah.

Und ganz nebenbei beleuchtet der Autor unsere konsumsüchtige Gesellschaft, die zwar gern die Umwelt schützen will, aber dennoch nicht auf den Urlaub mit 16 Stunden Flug und All Inklusive verzichten kann.

Der Roman hat sich für mich, auch wenn ich damit keinerlei Erfahrung habe, wie ein Drogenrausch angefühlt. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat und ich mit der Hauptfigur so enorm mitgefiebert habe, ob er finden wird, was er sucht.

Das Ende hat mich dann völlig überrollt, denn mit der Offenbarung zum Schluss hatte ich so gar nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hat die mich gänzlich sprachlos zurückgelassen.

Fazit: Unglaublich intensiv und kurzweilig. Wer es emotional auf die eher leise Art mag, der ist hier richtig aufgehoben. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und finde das Buch einfach nur klasse.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Berührendes Debüt, bitte mehr davon Frau Becker!

Das Leben ist eins der Härtesten
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Ehrlich gesagt bin ich erst durch einen Twitter- Post von Sophie Passmann auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gespannt begann ich mit der Lektüre und wurde regelrecht geflasht.

In der Geschichte geht ...

Ehrlich gesagt bin ich erst durch einen Twitter- Post von Sophie Passmann auf dieses Buch aufmerksam geworden. Gespannt begann ich mit der Lektüre und wurde regelrecht geflasht.

In der Geschichte geht es um Silke, Willy- Martin, Renate und Frau Goebel, die alle in einem Ort wohnen und ihr Lebenspäckchen zu tragen haben. Frau Goebels letzter Wunsch bringt die vier zueinander, denn sie begeben sich auf einen Roadtrip Richtung Paradies: Tropical Island. Lässt das Glück noch auf sich warten oder werden die Vier ihres dort finden?

Der Roman liest sich nicht nur unglaublich lustig und unterhaltsam, sondern nach den heftigen Schicksalen der Protagonisten fühlt man sich einfach nur gut und besser. Egal was man im Leben durchmachen muss, die Hauptfiguren trifft es härter.

Am besten fand ich ehrlich gesagt Renate, einfach weil sie mit ihrer durchgeknallten Art so unglaublich witzig ist. Sie möchte ich weder als Freundin, noch als Nachbarin haben, da sich mich in den Wahnsinn treiben würde.

Willy- Martin fand ich cool, weil er sich nicht dafür schämt für Tauben und Kniffel zu schwärmen. Seine zurückhaltende Art hat ihn sehr liebenswert erscheinen lassen. Auch wenn ich Hunde unglaublich gern habe, kann ich seine Phobie vor diesen nach seinen Erlebnissen nur verstehen. Seine Mutter ist schon heftig, da ist er wirklich nicht zu beneiden.

Silke ist eine Seele von Mensch, ich glaube jeder hätte sie gern als Freundin. Ihr Einsatz für andere hat mir unglaublich gut gefallen.

Frau Beckers Schreibstil ist so immens kurzweillig, dass man gar nicht merkt wie die Zeit vergeht. Sie hat bei mir eindeutig einen Nerv getroffen, da sie alltägliche Probleme der heutigen Zeit beschreibt, ohne dass diese banal wirken.

Fazit: Ein Porträt unserer heutigen Gesellschaft, dass sich sehr angenehm hat lesen lassen. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse und zu Recht ein preigekröntes Debüt.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Manchmal bleibt nur Liebe...

Anna Forster erinnert sich an die Liebe
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Ich lese eigentlich nicht so gern Liebesromane, aber bei diesem hier klang der Klappentext so spannend, dass ich mehr wissen wollte. Und ich wurde völlig überwältigt.

In der Geschichte geht es um Anna, ...

Ich lese eigentlich nicht so gern Liebesromane, aber bei diesem hier klang der Klappentext so spannend, dass ich mehr wissen wollte. Und ich wurde völlig überwältigt.

In der Geschichte geht es um Anna, die wie ihre Mutter sehr früh an Alzheimer erkrankt. Sie beschließt in ein Heim zu ziehen, da sie immer mehr vergisst. Dort lernt sie Luke kennen, ein junger Mann, der ihr Schicksal teilt. Doch darf so eine Liebe wirklich sein?

Die Handlung wird uns über drei Ich- Erzähler nahe gebracht. Die Kapitel sind jeweils mit dem entsprechenden Namen überschrieben. Die drei Erzähler sind die Erkrankte Anna, die Köchin des Heims Eve und ihre kleine Tochter Clementine. Man ist dadurch sehr nah an den Figuren dran, erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah.

Alle im Buch aufgeführten Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben. Jede Figur hat sein Päckchen zu tragen, was den Leser für sie einnimmt. Ich habe hier ehrlich gesagt keine Lieblingsfigur, da ich mich nicht entscheiden könnte, weil ich alle echt gern mochte.

Clementine mit ihren sieben Jahren ist wirklich enorm tapfer. Kein Kind sollte so etwas erleben wie sie es tut. Der Autorin ist sehr gut gelungen zu zeigen, dass Kinder vieles anders wahrnehmen als Erwachsene und man deswegen besonders auf sie eingehen muss.

An Eve hat mir vor allem die Einstellung: durch dick und dünn gefallen. Sicherlich hätte sie die Schuld für ihr verkorkstes Leben auf ihren Mann schieben können, aber das tut sie nicht. Ich fand schön wie sie an den postiven Erlebnissen mit ihm festhält. Richtig toll fand ich wie sie sich für Anna und Luke einsetzt.

Anna ihren Verfall miterleben zu müssen, das hat beim Lesen oft Gänsehaut hervorgerufen. Nie habe ich mir Gedanken darum gemacht, dass erkrankte Menschen vielleicht trotz allem die Hoffnung auf Liebe nicht aufgegeben haben.

Frau Hepworth ist es sehr gut gelungen darzustellen wie Alzheimer sein kann und was die Patienten, die das haben, durchleben müssen. Für mich hat sich das alles sehr real angefühlt.

Sicher ist die Thematik sehr ernsthaft, aber man liest mit einem unbeschwerten Gefühl, weil die Autorin hier einfach ein Gespür dafür hat, dass man emotional nicht abrutscht, schlichtweg weil ihre Figuren das Beste aus ihrer Situation machen.

Fazit: Ein sehr gefühlvoller Roman, der mich sehr bewegt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!