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Veröffentlicht am 05.09.2019

Nachhall eines Amoklaufs

Todesschweigen
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Am Three Rivers College in Edinburgh geschieht ein schrecklicher Amoklauf. Ryan Summers erschießt erst 13 Studentinnen und dann sich selbst. Helen Birch, ganz frisch im neuen Job, ist schnell am Tatort ...


Am Three Rivers College in Edinburgh geschieht ein schrecklicher Amoklauf. Ryan Summers erschießt erst 13 Studentinnen und dann sich selbst. Helen Birch, ganz frisch im neuen Job, ist schnell am Tatort und wird auch mit den Ermittlungen beauftragt. Ebenso ermittelt ein ziemlich unsympathischer Journalist, der alles tut um gute Stories zu produzieren – ohne Skrupel. Auch die Mutter des Täters und die Mutter eines der Opfer quälen sich mit Fragen.

Stil, Machart, Meinung
Dieser „Kriminalroman“ ist eher ein Roman. Natürlich ein Roman über einen Kriminalfall. Jedoch steht hier nicht der übliche zu lösende Kriminalfall im Fokus. Es geht eher um den Nachhall einer schrecklichen Tat. Der Täter hat sich erschossen und muss nicht gefasst werden, es geht nur um das Motiv und die Rekonstruktion der Tat. Während sich die Mütter von Täter und Opfer fragen, warum das alles passiert ist, muss die Kommissarin sich neben dieser Frage auch noch mit der Opferbetreuung und übergriffigen Journalisten rumschlagen.
Leider muss ich sagen, dass ich schon am Anfang des Buches unglaublich gelangweilt von den detailreichen Beschreibungen war und sich das auch zu keiner Zeit besserte. Die mal andere Art und Weise, ein Verbrechen zu betrachten finde ich gut. Auch die Folgen eines Verbrechens so darzustellen, löst Begeisterung in mir aus. Nur dieser Schreibstil und die dadurch entstehenden Längen haben mich in den Wahnsinn getrieben, sodass ich beim Lesen immer abschweifte und viele Absätze überhaupt nicht aufnehmen konnte. Die Versprechungen auf der Rückseite des Buches, wie z.B. „beide Seiten verbergen Geheimnisse, und die Wahrheit scheint Helen immer mehr zu entgleiten“ , „großartige neue Stimme in der Spannung“ oder „ein brandaktueller herzzerreißender Thriller“ haben mich wohl arg in die Irre geführt. Etwas wie „wuchtige Aufarbeitung eines Verbrechens“ oder „herzzerreißender Nachhall eines Amoklaufs“ hätten es wohl eher getroffen.
Gut gelungen fand ich die Perspektivenwechsel und die Perspektiven an sich. Wo sich sonst alles um das Verbrechen, oft auch den Täter, dreht geht es hier um das Geschehen nach der Tat. Auch die eingestreuten Passagen von Zeitungsartikeln oder Twitterposts und besonders die (teils schockierenden) Reaktionen darauf haben mir gefallen und sind durchaus gesellschaftskritisch. Nur hatte ich das ja alles nicht in dieser Ausführlichkeit erwartet und dachte schon, ich bekomme mehr Polizeiarbeit geboten.

Fazit
Tja, reingefallen und Pech gehabt. Es war einfach nichts für mich, obwohl durchaus interessante Elemente im Buch zu finden sind und ich sicher bin, dass viele Leser begeistert sein werden. Ich bin es jedoch nicht, denn allein schon die Längen und Details machten die Lektüre für mich eher zur Qual. Ich vergebe 2 Sterne, einfach weil das lesen für mich eher lästig war und ich unglaublich froh war, als ich mit dem Buch fertig war. Zugegebermaßen habe ich da auch oft Passagen überlesen, um überhaupt zum Ende zu gelangen..

Veröffentlicht am 28.10.2016

Schade um die Story..

Das Seegrab
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Viktor Hyldgaart wollte nur mal schnell mit seinen Kumpels in die Kneipe. Seitdem wurde er nie wieder gesehen. Die Frau alarmiert die Polizei, die Suche ist erfolglos. Bis ein Kopf in einem See mit dem ...

Viktor Hyldgaart wollte nur mal schnell mit seinen Kumpels in die Kneipe. Seitdem wurde er nie wieder gesehen. Die Frau alarmiert die Polizei, die Suche ist erfolglos. Bis ein Kopf in einem See mit dem passenden Namen „Valdemars Grab“ gefunden wird. Ist das Viktor? Was ist das für ein Foto im Rachen der Leiche? Und was ist in den anderen Müllsäcken, die bei der Suche gefunden werden? Ein Mörder mit mehreren Opfern oder mehrere Mörder? Anne Eiler muss ermitteln, hat aber privat ganz andere Probleme..

Stil, Machart, Meinung

„Das Seegrab“ ist ein laut Cover ein Kriminalroman. Das stimmt soweit auch, da es um die Aufklärung eines (oder mehrerer) Verbrechen geht. Irgendwie hat mir die Balance zwischen der Aufklärung des Verbrechens und der privaten Probleme der Ermittlerin ja so überhaupt nicht gefallen. Vielleicht ist es auch eher ein Roman über eine unglückliche Geliebte, die Nebenbei noch einen Mordfall aufklären muss. Gern können Ermittler ein interessantes Privatleben haben, aber wenn die sehr klischeehafte Affäre der Beamtin mehr Raum einnimmt als die Aufklärung des Verbrechens, dann fühle ich mich, wie die Ehefrau des Geliebten in diesem Fall wohl auch: betrogen. Gut ist immerhin, dass die Beschreibungen nicht ausufern und sich die Geschichte so schnell lesen lässt.
Die Idee an sich ist gut. Ein Mann verschwindet, zwei Leichen werden gefunden. Wie hängt das alles zusammen? Das ist doch schonmal was. Auch das Foto einer Frau im Rachen ist ein interessanter Hinweis. Dann erfahren wir aus den spärlich beschriebenen Gedanken des Mörders, dass es eine Mörderin ist. Und ein interessantes Doppelleben des Opfers wird enthüllt, woraufhin man dem Mörder eigentlich eher beglückwünschen als schnappen möchte – und die Anzahl der Verdächtigen ist sofort recht hoch. Leider wird es aber nicht wirklich spannend.
Zu keiner Zeit war ich so richtig gefesselt. Ich habe das Buch auf einer Zugfahrt begonnen und fand schnell die Natur, die Mitreisenden und einfach alles andere spannender. Das letzte Drittel des Buches habe ich dann auf der Arbeit in der Pause gelesen, da gab es nun wirklich nichts Interessanteres und deshalb bin ich nun fertig. Die Kapitel sind zwar meistens schön kurz gehalten, sodass man in von einer Szene in die nächste springt – obwohl sonst ein gutes Stilmittel für Spannung, hilft das bei der Spannung leider auch irgendwie nicht. Am Anfang hat es mich auch eher verwirrt, weil ich nicht gerade schnell herausfinden konnte, wer denn da nun wer ist.
Ein weiteres Manko ist die Ermittlungsarbeit. Man ist als Leser kaum dabei. Man folgt lediglich der Ermittlerin, die ja gedanklich eher bei ihrer Affäre ist. Die Ermittlungsergebnisse werden nicht durch Ermittlungsarbeit erzielt sondern eher sehr zufällig und durch die Intuition der Ermittlerin (als sie dann am Ende des Buches noch dachte, sie sollte sich zur Abwechslung mal auf ihr Bauchgefühl verlassen, da war es bei mir ja endgültig vorbei). Einzig die Auflösung fand ich ja noch ganz gelungen, sie kam aber auch irgendwie so plötzlich.

Fazit

Dieses Buch ist bei mir durchgefallen. Ich vergebe enttäuschte 2 Sterne und werde wohl kein Buch dieser Autorin jemals wieder in die Hand nehmen. Hier ist jedoch zu beachten, dass mein Empfinden da sicherlich sehr subjektiv ist. Wer mit der privaten Geschichte der Ermittlerin warm werden kann, der findet es eventuell ganz toll. Wenn ich allerdings ein Krimi lese, dann liegt mein Hauptaugenmerk auf der Aufklärung des Verbrechens. Interessante Nebenhandlungen sind herzlich willkommen. Positiv anzumerken ist, dass man als Leser nicht mit unnützen Beschreibungen von Landschaften und sonstigen Dingen genervt wird – aber diese Rolle übernimmt ja etwas anderes. Auch gut ist die Story, 2 Leichen in einem See, an verschiedenen Zeiten getötet. Das ist doch eigentlich eine gute Ausgangslage..
Falls es beim Krimi also nicht um das Verbrechen geht und sie gerade eine Affäre haben, lesen sie dieses Buch und sie werden es wahrscheinlich lieben..

Veröffentlicht am 15.09.2017

Eine gute Idee mit sehr zäher Umsetzung

Es geschah im Dunkeln
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Am New Yorker Broadway wird ein Theaterstück aufgeführt, welches eine recht tödliche Wirkung auf die Zuschauer hat. Am Tag der Premiere und auch am zweiten Tag stirbt in einer Szene mit totaler Dunkelheit ...

Am New Yorker Broadway wird ein Theaterstück aufgeführt, welches eine recht tödliche Wirkung auf die Zuschauer hat. Am Tag der Premiere und auch am zweiten Tag stirbt in einer Szene mit totaler Dunkelheit einer der Zuschauer. Das wohl eher mittelmäßige Stück sorgt so für eine Sensation, auf einmal ist der Andrang hoch und die Frage nach dem zweiten Teil des Stücks wird lauter. Als Detective Mallory mit ihrem Kollegen Riker am Tatort auftaucht, hat sie es mit vielen merkwürdigen Zeugen zu tun, allen voran die Darsteller selbst. An dem Theater gehen merkwürdige Dinge vor sich.

Stil, Machart, Meinung

Die Idee der Story, die Detectives, spannende Randfiguren, geschickt eingestreuter Humor und eine gruselige Tat aus der Vergangenheit – all das klingt nach einer tollen Idee. Nach einem Buch, wie für mich gemacht. Tja und dann ist dieses tolle Grundgerüst, und es ist so unglaublich zäh und langatmig geschrieben, dass ich es nicht bis zum Ende lesen konnte und wollte. Die Schreibe an sich finde ich nicht mal schlecht, es gibt nur so unglaublich viele unwichtige Dinge, lange Szenen und Überflüssiges.
Ich habe also nach ungefähr einem Drittel abgebrochen, denn der dicke Wälzer mit der kleinen Schrift macht es dem Leser an sich schon nicht leicht – aber der zähe Inhalt tut einfach sein übriges. Ich habe das Buch in der Hoffnung auf eine andere Meinung noch einer Freundin gegeben, die hat es aber leider noch früher abgebrochen.
Interessant finde ich die Idee, die einzelnen Kapitel mit kurzen (wenn auch merkwürdigen..) Dialogen aus dem Theaterstück zu Beginnen. Und wie gesagt: Die Idee, während eines Theaterstückes bei einer bestimmten, dunklen, Szene jemanden zu ermorden und die Suche nach dem Mörder ist eine tolle Idee. Die hat echt viel Potential. Aber dieser Thriller der ist eher zum einschlafen.

Was lernen wir daraus?

Nach dem Abbruch des Buches habe ich noch mal zu diesem Buch recherchiert, ich wollte wissen ob die laut KrimiZeit-Bestenliste „eine der besten Kriminalschriftstellerinnen der Welt“ tatsächlich irgendwie erfolgreich ist. Und was fällt mir da auf? Dieses Buch ist Band 11 der Reihe um Detective Mallory. Band 11! Ich werde keinen Vorgängerband lesen, um zu schauen ob die anderen auch so zäh sind, aber anscheinend finden Leute diese Reihe gut. Vielleicht schwächelt ja nur dieser Band? Ich finde es immer wieder verwirrend, wenn auf Büchern nicht mal eine Anmerkung dazu existiert, dass das Buch Teil einer Reihe ist. Teil 11.. darauf sollte man einem unwissenden Leser vielleicht doch hinweisen. Ich lerne also, mal wieder, dass ich vielleicht doch vor jedem Buchkauf sicher gehen sollte, dass ich nicht inmitten einer weit fortgeschrittenen Reihe einsteige. Viele Autoren schaffen es, für beide Lesergruppen – Quereinsteiger und Fans der ersten Seite – ein gutes Leseerlebnis zu schaffen. Ich denke da zum Beispiel an meinem Einstieg in die Alex Recht-Reihe von Kristina Ohlsson bei Band 5 – das war gar kein Problem und ich habe danach Band 4 gelesen…

Fazit

Wer Probleme mit dem Einschlafen hat, könnte durch dieses Buch eventuell eine Wunderheilung erfahren. Es ist zäh, langatmig und entspricht überhaupt nicht den zuvor geschürten Erwartungen. Story und Personen sind durchaus gut, wobei letztere auch zu zahlreich vertreten sind und man oft keine Ahnung hat, wer das denn nochmal war. Auch die Verbindung in die Vergangenheit ist interessant. Aber leider muss ich tatsächlich einen Stern geben. Wegen der Story hätte ich ja noch 2 gegeben, aber da genau diese auch hohe Erwartungen geschürt hat und diese dann enttäuscht wurden, gibt´s nur einen Stern. Wenn ich ein Buch nicht bis zum Ende durchhalte – und das will schon was heißen – dann ist das wohl die höchstmögliche Wertung.