Annette Bäcker (Übersetzer), Paul Bäcker (Übersetzer)
Die hinreißende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Manchmal klaut Moses, der in Paris lebt, Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim und glaubt, dass dieser nichts merkt. Doch der hat den jüdischen Jungen schon längst durchschaut. Denn Monsieur Ibrahim, der für alle nur »der Araber an der Ecke« ist, sieht mehr als andere. Er ist ein verschmitzter Weiser, der viele Geheimnisse kennt - auch die des Glücks und des Lächelns.
»Das ist ein unendlich zartes, schönes, liebevolles Buch.« Elke Heidenreich, Lesen!
»Die Erzählung gehört zu den wenigen Büchern, die glücklich machen - auch über die letzte Seite hinaus.« Brigitte
Momo, ein elfjähriger jüdischer Junge, geht immer wieder zu Monsieur Ibrahim in den Laden und stiehlt doch Konserven. Im Glauben, dass der Moslem das nicht bemerkt, weil er ja nur der "Araber ums Eck" ...
Momo, ein elfjähriger jüdischer Junge, geht immer wieder zu Monsieur Ibrahim in den Laden und stiehlt doch Konserven. Im Glauben, dass der Moslem das nicht bemerkt, weil er ja nur der "Araber ums Eck" ist. Ibrahim dagegen denkt sich, wenn er das tut, dann wenigstens bei mir. So hat er immer ein Auge auf den Jungen und es entwickelt sich mit der Zeit eine Freundschaft.
In diesem sehr dünnen Buch geht es um viel. Denn es geht um politische und religiöse Probleme, die momentan überall auf der Welt existieren. Überall herrschen große Konflikte zwischen Moslems und Juden. Aber in diesem Buch wird gezeigt, wie einfach es ist, diese Probleme und vergessen und miteinander zu leben, zu sprechen und Geschäfte zu machen.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es mag zwar sein, dass viele Leser denken, dass man bei diesem Buch wenig für sein Geld bekommt, da es nur sehr dünn ist und deshalb schnell gelesen ist, aber das tut seiner Botschaft keinen Abbruch und diese ist es in meinen Augen wert, gekauft zu werden.
Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, als Moses beginnt in Monsieur Ibrahims Laden Konserven zu stehlen. Für alle ist Monsieur Ibrahim »der Araber an der Ecke«, doch er sieht mehr als andere. Auch ...
Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, als Moses beginnt in Monsieur Ibrahims Laden Konserven zu stehlen. Für alle ist Monsieur Ibrahim »der Araber an der Ecke«, doch er sieht mehr als andere. Auch Moses hat er längst durchschaut, aber er kennt noch viele weitere Geheimnisse – auch die des Glücks und des Lächelns.
Meine Meinung
Dieses Buch ist schnell gelesen. Ich habe es beendet und dachte mir: »Und das war’s jetzt?« Dieses ungewöhnliche Gefühl nach Beenden des Buches hat mich davor abgehalten, diese Rezension zu schreiben. Und jetzt, erst etwa einen Monat später, kann ich mir eine Meinung dazu bilden.
Ich kann die Geschichte mit vielen Adjektiven beschreiben: Schlicht, tiefgründig, dramatisch, schnell, echt, unglaubhaft. Klingt erstmal sehr widersprüchlich, aber für mich treffen sie alle zu. Wenn ich mich für eines dieser Worte entscheiden müssten, dann würde ich «echt» wählen. Es fühlt sich echt an. Damit meine ich nicht die Handlung, sondern das, was sie zu vermitteln versucht: Dass ein einziges Lächeln einem im Leben weiterhelfen kann oder dass das Glück in der Langsamkeit des Geniessens liegt. Ratschläge, die man schon tausendfach gehört hat, kommen durch Monsieur Ibrahim ganz anders rüber. Echter.
Vielleicht liegt es an seiner Redensart, die sich vom restlichen Schreibstil so unterscheidet oder an seiner Weisheit, die aus den Zeilen spricht. Auf jeden Fall mochte ich Monsieur Ibrahim und auch die Freundschaft zwischen ihm und Moses. Moses konnte ich nicht viel abgewinnen, aber es war spannend mitanzusehen, wie nicht nur Moses etwas aus der Freundschaft der beiden gewann, sondern, dass auch Monsieur Ibrahim – trotz seiner Weisheit – neue Aspekte einer Freundschaft entdeckte.
Ich konnte die Entwicklung dieser Verbundenheit nachvollziehen; trotzdem fand ich sie unglaubhaft. Aber dadurch, dass die Geschichte so schnell erzählt ist, so wenig erklärt wird und die Dinge einfach geschehen, ist es mir gar nicht anders möglich, als diese Freundschaft als etwas Wertvolles anzusehen. Sie ist schlicht in ihrer Funktion, aber tiefgründig in ihrem Wesen.
Ich denke, dieses Buch lebt von seiner Schnelligkeit; diesen Wendungen, die mir vor allem gegen Ende sehr weit hergeholt vorkamen, aber auch der Schreibstil ist massgebend, da er einfach alles so darlegt, wie es gerade passiert. Und als Leser:in akzeptiert man diese Erklärungen einfach, weil sie logisch eingebunden sind und zur Gesamtstruktur passen.
Es ist also ein Buch, das einfach funktioniert. Der Schreibstil, die Handlung, die Länge und die Charaktere entstammen alle derselben Quelle. Es herrscht eine Vollkommenheit und Einheitlichkeit, an der ich absolut nichts kritisieren kann, weil es einfach stimmt. Ich denke nicht, dass ich jemals ein Buch gelesen habe, in dem alles gepasst hat.
Fazit
Auch in einem geschlossenen System kann es Widersprüche geben. Dieses Buch ist in sich geschlossen: Handlung, Schreibstil, Charaktere und Länge passen unglaublich gut zusammen. Vor allem Monsieur Ibrahim stach für mich positiv hervor: Mit seiner Weisheit und seiner Funktion als Moses’ Freund konnte er eine Portion Echtheit und Ratschläge fürs Leben vermitteln.