Veilchens Blut fällt leider total ab zu den anderen beiden Bänden
Veilchens BlutSehr gefreut habe ich mich auf den dritten Valerie "Veilchen" Mauser Teil, den ich wieder gemeinsam mit dem Autor Joe Fischler bei Lovelybooks in einer Leserunde mitlesen durfte. Jeder Band ist in sich ...
Sehr gefreut habe ich mich auf den dritten Valerie "Veilchen" Mauser Teil, den ich wieder gemeinsam mit dem Autor Joe Fischler bei Lovelybooks in einer Leserunde mitlesen durfte. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und eigenständig lesbar, auch wenn die Geschichte rund um Valerie natürlich aufbaut.
Da für mich schon der zweite Band "Veilchens Feuer" nicht an Teil 1 heranreichte, hoffte ich auf eine Steigerung im dritten Krimi, was jedoch leider nicht der Fall war. Im Gegenteil - dieses Buch ist so ganz anders als die ersten beiden Bände und erinnert nach dem ersten Drittel eher an eine Slapstick-Komödie.
Dabei beginnt die Geschichte sehr gut und ich begann mit einem Lächeln auf den Lippen Veilchens neuerliche Eskapaden zu lieben. Denn es geht äußerst rasant los, als plötzlich Valeries zur Adoption freiggebene Tochter Rebecca auftaucht und Hilfe von ihrer unbekannten Mutter einfordert. Noch nicht wirklich genesen von ihrem Schädel-Hirn-Trauma aus dem letzten Fall, macht sie sich mit Sven Schmatz auf den Weg zu Rebecca in die Polizeistation. Doch außer dem blonden Rastalocken haben Veilchen und Luna, wie Rebecca von ihren Adoptiveltern genannt wurde, nichts gemeinsam, denn Valeries Tochter hat eine lange Liste von Straftaten und wird per Haftbefehl gesucht. Da Veilchen eigentlich noch im Krankenstand ist und dazu noch suspendiert wurde, ermittelt sie gemeinsam mit Stolwerk und Schmatz auf eigene Faust.
Der Krimi beginnt wie gesagt rasant und ich fand sofort wieder in der Geschichte hinein. Doch nach einiger Zeit wurde die Handlung immer abstruser und war völlig überzogen. Ich kam mir vor wie in einer Slapstick-Kömödie.
Es fällt mir schwer hier Kritik zu üben, aber leider haben sich weder die Charaktere weiterentwickelt, noch konnte ich mich mit einer Person identifizieren bzw. diese verstehen. Waren die toll ausgearbeiteten Charaktere in den Vorgängerbänden noch des Autorens Stärke, blieben sie diesmal äußerst blass. Mochte ich Sven Schmatz in den ersten beiden Bänden wirklich sehr, blieb er mir diesmal völlig fremd. Sein Wandel zum kiffenden Freund von Luna, der nur mehr Augen für Veilchens Tochter hat, war mir suspekt. Stolwerk war derjenige, der noch am ehesten an seine Person in den Vorgängerbänden anschließen konnte. Auch Valerie büßte einige Sympathiepunkte bei mir ein. Sie ließ sich total von Luna an die Wand spielen und ausnutzen und mutierte zur Übermutter, die jedoch null Sympathie von ihrer Tochter zurück bekam....traurig!
Schreibstil:
Der Schreibstil von Joe Fischler ist sehr humorvoll, ironisch und bissig. In den Vorgängerbänden mochte ich das sehr gerne, doch hier fand ich es leider zu übertrieben. Es fehlt der Charme, wirkt aufgesetzt und unnatürlich. Die Kapitel sind gewohnt kurz gehalten und wieder chronologisch nach Wochentagen eingeteilt. Die Sprache wurde im Laufe der Handlung immer derber oder entsprach mehr einem Comic-Heftchen. Mit Wörtern wie bizz, brrr oder blinkblink kann ich in einem Krimi nichts anfangen.
Fazit :
Es tut mir leid, aber diesmal konnte mich der 3. Fall rund um Veilchen nicht überzeugen. Zu übertrieben und slapstickartig fand ich Inhalt und Sprache. Ich hatte einige Schwierigkeiten mit dem Krimi, der für mich keiner war. Schade!