Cover-Bild Dschungel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783550200137
Friedemann Karig

Dschungel

Roman | Eine atemberaubende Geschichte über das Verschwinden, die Kraft der Erinnerung und ihren Fluch

„Das Drama wie auch die Schönheit des Lebens bestehen wohl darin, dass wir alle, in einer verwinkelten Ecke unseres Ichs, auf eine Art für immer fünfzehn Jahre alt bleiben.“
Benjamin von Stuckrad-Barre über "Dschungel"


Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären. Dafür setzt er sogar seine große Liebe aufs Spiel. Schließlich verbindet ihn mit Felix eine besondere Freundschaft. Und ein Geheimnis, das sie ebenso eint wie trennt. Immer tiefer dringt der Erzähler auf seiner Suche in das wilde Kambodscha vor, in dieses nie genesene Land ohne Gedächtnis, immer verzweifelter durchforstet er seine Erinnerungen nach einem Hinweis, was passiert sein könnte. Bis er begreift, dass er den Freund nur retten kann, wenn er mit ihm verschwindet.

„Peng, peng, peng, und dann den Kopf in Flugmodus. Friedemann Karig hat den Reiseroman neu erfunden. Nur eigentlich ist das mehr als ein Roman, nämlich eine Hymne an das Jungsein und Wildwerden. Und das ist groß.“ Max Scharnigg

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Falsche Zielgruppe

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Als ich den Klappentext dieses hübschen Buches gelesen habe, dachte ich: Toll, ein Buch über Freundschaft! Ein ungewöhnlicher Reisebericht! Und Kambodscha hat mich ja schon seit längerem interessiert. ...

Als ich den Klappentext dieses hübschen Buches gelesen habe, dachte ich: Toll, ein Buch über Freundschaft! Ein ungewöhnlicher Reisebericht! Und Kambodscha hat mich ja schon seit längerem interessiert. Das muss ich lesen.

Hätte ich mal weitergesucht. Friedemann Karig gibt sich große Mühe- damit, die ziemlich zerstörerische Freundschaft zweier Jungen vom Kindes- bis ins junge Erwachsenenalter darzustellen. Wie unausgewogen die Beziehung der beiden ist, erkennt man schnell daran, dass der Erzähler, der die Geschichte aus seiner Sicht schildert, namentlich überhaupt nicht erwähnt wird, während er die ganze Zeit über seinen Freund Felix erzählt.

Denn Felix ist verschwunden. Seit mehreren Wochen hat niemand mehr von ihm gehört, sein letztes Lebenszeichen kam aus Kambodscha. Der Erzähler, von seinem Freund nur Herr Doktor genannt, macht sich natürlich (ohne Vorbereitung oder nähere Informationen) auf den Weg, um ihn wiederzufinden.

Schon von Beginn an merkt man, das wird anders als ich es mir vorgestellt habe. Ein Buch über Freundschaft stelle ich mir irgendwie positiv vor. Die hier dargestellte Beziehung fühlt sich aber auf ganzer Linie falsch und angestrengt an; irgendwie nicht richtig. Beide Männer erscheinen mir unsympathisch, der eine durch seine ständige Unterwürfigkeit und widerstandslose Folgsamkeit; der andere durch seine Agressivität und übermäßige Dominanz.

Die Geschichte an sich plätschert irgendwie eindruckslos an mir vorbei oder ich finde keinen Zugang zu ihr. Das Buch kann mich nicht packen, meine Gedanken schweifen beim Lesen ständig ab. Zum Schluss muss ich mich fast dazu zwingen, das Buch überhaupt noch in die Hand zu nehmen, bis ich es dann doch abbreche.

Vielleicht hätte sich die Geschichte ja doch noch zum Positiven weiterentwickelt, ich möchte da ja nix schwarz malen. Ich war anscheinend einfach die falsche Zielgruppe für diesen Roman.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Gute Idee, gut umgesetzt

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Die Covergestaltung fand ich sehr interessant, die Farben haben mich angesprochen, so dass ich mir das Buch nach der Leseprobe gekauft habe.

Das Thema Freundschaft, wie sie beginnt, sich entwickelt ...

Die Covergestaltung fand ich sehr interessant, die Farben haben mich angesprochen, so dass ich mir das Buch nach der Leseprobe gekauft habe.

Das Thema Freundschaft, wie sie beginnt, sich entwickelt und manchmal auch endet, hat mir sehr gut gefallen. Felix ist verschwunden und sein Freund macht sich auf die Suche nach ihm. Die Beschreibungen Kambodschas finde ich sehr gut gelungen, der Leser streift quasi direkt durch den Dschungel.

Die Schreibweise fand ich anders, als von Büchern, die ich sonst lese, aber trotzdem gut. Nur die Länge der Kapitel fand ich persönlich zu langatmig.

Das Ende war ganz anders als erwartet und mich hat es nicht überzeugt, da wäre mehr drin gewesen. Deshalb kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Spannende Expedition mit enttäuschendem Ziel

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Felix ist verschwunden - er ist irgendwo in Asien und gibt kein Lebenszeichen mehr von sich. Gegen seinen Willen macht sich Felix bester Freund auf die Suche nach ihm. Die Reise als Backpacker in das fremde ...

Felix ist verschwunden - er ist irgendwo in Asien und gibt kein Lebenszeichen mehr von sich. Gegen seinen Willen macht sich Felix bester Freund auf die Suche nach ihm. Die Reise als Backpacker in das fremde Asien ist für ihn eine Herausforderung, in der er ständig über sich selbst hinauswachsen muss, aber nur so kann er seinen Freund finden - wenn der denn überhaupt gefunden werden will...

Als ich zu lesen begann, war ich begeistert von dem Buch - das lag vor allem an Friedemann Karigs Schreibstil, der wirklich gelungen ist. Modern, aber sehr angenehm. Die Handlung war ebenfalls spannend, vor allem, da sich die Gegenwart hier stets mit der Vergangenheit abwechselt. Während Felix Freund ihn sucht, erfahren wir Kapitel für Kapitel, wie sich die ungleiche Freundschaft der beiden entwickeln konnte und wir zu dem Punkt gekommen sind, an dem die beiden heute stehen. Das war unterhaltsam und beide Handlungsstränge waren glücklicherweise ähnlich spannend.

Felix und sein Freund sind sehr gegensätzliche Personen, aber dadurch ist eine interessante Dynamik entstanden, die die Geschichte - zumindest in der Vergangenheit - zu einem guten Teil vorangetrieben hat. Das Nebenpersonal war zwar relativ klischeehaft, aber das passte so eigentlich ganz gut in die Kulisse, weil sie eben auch keine andere Rolle hatten als Statisten.

So weit so gut. Dass es dann am Ende noch einen großen Knall geben musste, war vorauszusehen, aber mich persönlich hat die Auflösung um das große Geheimnis aus der Vergangenheit einfach nur enttäuscht, kein bisschen innovativ. Es hätte sehr interessante Wege gegeben, auf die der Autor hätte ausweichen können, was er aber leider nicht getan hat. Auch das Ende in der Gegenwartsstory war leider einfach nur unglaubwürdig und nicht wirklich befriedigend.

Die Idee zu Friedemann Karigs Roman ist vielversprechend und macht neugierig. Leider konnten meine Ansprüche dann gerade gegen Ende nicht mehr erfüllt werden.

Veröffentlicht am 10.06.2019

spezieller Trip

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Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ...

Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären.


Mich persönlich konnte das Buch nicht überzeugen - es beginnt schon damit, dass die Handlungen des Erzählers für mich total unschlüssig und unlogisch sind. Warum hat er bestimmte Entscheidungen getroffen? Warum macht er sich auf die Suche nach seinem Freund und geht dabei enorme Risiken (Liebe, Job) ein?
So richtig warm wurde ich mit den Charakteren weniger, mir fehlte irgendwie die Verbindung und Sympathie zu ihnen.
Zum Schluss wird zwar alles klar, aber diese Gedanken haben mich bei der Erzählung laufend begleitet, und daher meine Freude an dem Ganzen sehr eingeschränkt.
Mich konnte diese Erzählung daher leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ratlos

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Felix ist verschwunden. Was eigentlich ein Glück sein sollte. Denn, so erfahren wir in jeder Menge Kindheits- und Jugenderinnerungen des namenlosen Ich-Erzählers, Felix ist hochgradig manipulativ, ...

Felix ist verschwunden. Was eigentlich ein Glück sein sollte. Denn, so erfahren wir in jeder Menge Kindheits- und Jugenderinnerungen des namenlosen Ich-Erzählers, Felix ist hochgradig manipulativ, umgarnt seinen Freund, um ihn dann immer wieder im Stich zu lassen, verbringt seine Zeit mit Klauen, obwohl er im Wohlstand lebt, nimmt Drogen, quält engagierte Lehrerinnen, beschimpft sinnlos Frauen und nutzt sie aus....
Die letzte Spur führt nach Kambodscha. Aus Gründen, die wohl nur der Protagonist und der Autor kennen, lässt sich der Erzähler von Felix' Mutter motivieren, Felix in Kambodscha zu suchen. Damit gefährdet er seinen Job und die Beziehung zur Freundin, was ihn kaum zu berühren scheint.

In Kambodscha angekommen, tritt die Suche dann lange auf der Stelle. Die eingestreuten Erinnerungen haben mich nicht gepackt, zum Teil hätte ich sie gern einfach überblättert. Die Fäkalsprache nervte und Kapitel mit einer Überschrift wie "Kotze" und entsprechendem Inhalt brauche ich persönlich nicht.
Mit zunehmender Zeit in Kamboscha scheint die Persönlichkeit des Erzählers immer mehr zu dissoziieren. Er redet permanent mit sich selbst und mit Fantasiefiguren. Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob Felix überhaupt existiert oder er und der Erzähler eine gemeinsame, aber gespaltene Persönlichlkeit sind. Das ist raffiniert gemacht, zerrte aber auch gewaltig an den Nerven. Das große Geheimnis, dass Felix' Charaktermängel rechtfertigen soll, ist zwar traurig, aber in seiner Häufigkeit in Literatur und Film mittlerweile klischeehaft geworden.
Als das Buch zu Ende war, war ich leider wirklich froh, den drogenvernebelten Gedanken der unsympathischen Protagonisten nicht mehr folgen zu müssen. Warum das Buch als eine Hymne auf das Jungsein gehandelt wird, ist mir schleierhaft. Wessen Jugend so aussieht, der kann einem nur leidtun.