Fantastische neue Dystopie
Das FeuerzeichenMeine Meinung:
Diese Dystopie konnte mich nach langer Zeit endlich mal wieder richtig packen. Nachdem ich damals “Die Bestimmung” und “Panem” gelesen habe, habe ich immer nach etwas in dieser Richtung ...
Meine Meinung:
Diese Dystopie konnte mich nach langer Zeit endlich mal wieder richtig packen. Nachdem ich damals “Die Bestimmung” und “Panem” gelesen habe, habe ich immer nach etwas in dieser Richtung gesucht, dass mich so anspricht wie diese Reihen. Mit “Das Feuerzeichen” ist es mir endlich gelungen.
Inhalt:
Diese Dystopie unterscheidet sich inhaltlich ganz signifikant von den bereits bekannten und erfolgreichen Dystopien. Sie behandelt einen ganz neuen thematischen Schwerpunkt und besticht durch neue, selbstständige Ideen und wirkt nicht wie die tausendste Kopie. Das Grundproblem einer Dystopie in Form einer dysfunktionalen Gesellschaft, wurde hier anhand einer Zweiklassengesellschaft aufgezeigt, in der nur noch Zwillingspaare geboren werden, wobei jeweils ein Zwilling der, die Gesellschaft führenden Schicht, und der andere der Arbeiterschicht angehört. Sie werden in Alphas und Omegas unterteilt, wobei der Omega immer einen Makel aufweist, der ihn von dem Alpha-Zwilling unterscheidet und ihn zugleich zum Aussätzigen macht. Der eine kann ohne den anderen Zwilling nicht überleben. Logische Schlussfolgerung ist hier natürlich, dass es zu Konflikten kommt, in deren Mittelpunkt unsere Protagonistin Cass steht. Diese Idee ist für mich grundsätzlich neu. Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gelesen. Gerade das ist ein Punkt, der mir besonders gut gefällt. Das Buch bringt frischen Wind in die Welt der Dystopien.
Der Inhalt hat mir sehr gut gefallen. Ich finde das Buch gut strukturiert. Der Anfang war plötzlich und ohne einen ausartenden Einstieg. Man befindet sich unmittelbar in der Geschichte. So ein abrupter Anfang passt sehr gut zum Gesamtkonzept der Geschichte. Mit dem Fortschreiten dieser, wird der Leser in die von einer nuklearen Katastrophe gezeichneten Welt, eingeführt und lernt immer mehr über die Gepflogenheiten und Eigenarten der Welt und ihrer Bewohner, sowie über ihr Gesellschaftssystem. Diese Herangehensweise finde ich sehr gelungen, so bleibt der Erzählstil flüssig und es ist immer spannend weiterzulesen um mehr zu erfahren.
Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine durchgehend spannende und wirklich gut konstruierte Geschichte. Man kann gar nicht glauben, dass es sich dabei um ihr Debüt handelt, weil viele Details so ausgefeilt sind. Auch das Ende entwickelt sich mit einigen Überraschungen zu einem spannungsgeladenen Showdown, der auch noch einige Fragen und Handlungsstränge für die Folgebände offen hält.
Charaktere:
Besonders gut gefallen an diesem Buch haben mir die Charaktere. Die Anzahl ist recht überschaubar, was der Autorin Raum lässt sich diesen intensiv zu widmen. Dahingehend wird man auch keinesfalls enttäuscht. Jeder Charakter bekommt die nötige Aufmerksamkeit. Haig arbeitet nicht mit Stereotypen, sondern entwickelt Charaktere mit individuellen Charaktermerkmalen, Tiefgang und realistischer Handlungsweise.
Die weibliche Protagonistin Cass ähnelt den Romanheldinnen in anderen Jugendbüchern. Sie ist tapfer, mutig und hat eine sympathische Persönlichkeit. Ihre Gefühle und Gedankenwelten werden aussagekräftig sowie realistisch dargestellt. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig lesbar. Er entspricht dem Schreibstil, der in Jugendbüchern vorherrscht. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Beschreibungen der Orte und Figuren ist sehr wortgewandt, sodass die Welt leicht vor dem geistigen Auge des Lesers erscheint. Durch den Schreibstil bringt die Autorin die Missstände der Gesellschaft deutlich zum Ausdruck.
Fazit:
Diese Dystopie konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen. Sie ist überaus lesenswert, allein auf Grund dieser neuen Idee. Sie bedient alles was man sich als Leser wünschen kann: Spannung, aussagekräftige sowie realistisch Charaktere und eine packende Geschichte. Ich möchte dieses Buch jedem, der Dystopien mag, ans Herz legen.
Ich fiebere nun dem Erscheinen des zweiten Bandes im Mai entgegen.?