schöne Geschichte
Phoebe, Rose und Eliza sind Drillinge und zwar optisch zum verwechseln ähnlich, von ihrem Wesen jedoch total verschieden. Jede ist bemüht ihren Weg zu gehen, unabhängig von der jeweils anderen, aber doch ...
Phoebe, Rose und Eliza sind Drillinge und zwar optisch zum verwechseln ähnlich, von ihrem Wesen jedoch total verschieden. Jede ist bemüht ihren Weg zu gehen, unabhängig von der jeweils anderen, aber doch immer irgendwie auch Seite an Seite. Während die eine von einer familiären Zukunft träumt, versucht die nächste mit ihrer Musik erfolgreich zu werden und die dritte bemüht sich wieder Ordnung in ihr etwas durcheinander geratenes Leben zu bringen. Und auch wenn sie alle so unterschiedlich sind, gibt es doch ein Thema, das sie alle beschäftigt: die Liebe. Doch nicht für alle gibt es das Happy End, auf das sie gehofft haben.
Ein Buch über eineiige Drillinge habe ich bisher nicht gelesen und ich war sehr gespannt, wie das in die Handlung eingebaut ist. Bereits früh hat sich angedeutet, dass das Aussehen der drei für ziemliches Chaos sorgen könnte, auch wenn man sie auf jeden Fall anhand ihrer Charaktereigenschaften auseinander halten kann. Denn so ähnlich sie sich auch sehen, so eigenständig und unterschiedlich sind ihre Wesen. Und auch untereinander geht es nicht immer harmonisch zu. Wieso es zu Streitigkeiten und Unstimmigkeiten kommt, wird im Buch immer wieder erläutert, auch wie unterschiedlich ihre Ansichten, Hoffnungen und Wünsche sind. So wird deutlich, dass die drei eigenständige Personen sind und auch wenn sie Gemeinsamkeiten haben, noch lange nicht das gleiche Leben führen.
Die Geschichte wird aus den drei Ich-Perspektiven der Drillinge geschildert, so hat man die Chance jede von ihnen gut kennenzulernen und auch zu erleben, mit wem sie sich gut verstehen und mit wem nicht, was sie beschäftigt, was sie denken und fühlen, mit welchen Ängsten sie zu kämpfen haben und welche Träume sie hegen. Da zu Beginn jedes Kapitels ersichtlich ist, mit wem man gerade unterwegs ist, hatte ich keine Schwierigkeiten sie Perspektiven auseinander zu halten. Auch beim Lesen der Szenen wird recht schnell deutlich, wer da erzählt.
Man erlebt die Protagonistinnen nicht nur in der Gegenwart sondern auch in einem jüngeren Alter. Dafür werden meistens Rückblenden in Form von Tagebucheinträgen genutzt, es gibt aber auch einige Erinnerungen, die die sich gegenseitig oder anderen berichten und somit ihre Entwicklung noch etwas intensiver präsentieren. Im Verlauf des Buches gibt es außerdem einen Zeitsprung von einem Jahr, der mir allerdings ein wenig zu schaffen gemacht hat. Ich habe den plötzlichen Bruch zunächst nicht verstanden und empfand es als ziemlichen Knick in der Handlung. Nach und nach haben sich dann die Puzzleteile zusammengesetzt und ich konnte nachvollziehen, wie es dazu kam und was die nachfolgenden Szenen für eine Bedeutung haben. Eigentlich war das ziemlich clever gemacht, denn ich wurde ordentlich in die Irre geführt. Und auch wenn ich die Auflösung dann gelungen fand, weil ich damit in der Form nicht gerechnet hatte, war der Knick im Handlungsverlauf für mich nicht mehr gänzlich zu beheben.
Abgesehen davon hat mir der Schreibstil jedoch gut gefallen und das Buch hat sich auch flüssig lesen lassen.
Neben den Drilligen spielen auch ihre Familie und enge Freunde beziehungsweise Partner eine wichtige Rolle. Von einigen erfährt man etwas mehr, andere bleiben eher im Hintergrund. Für das Zusammenspiel der Szenen und das Eintauchen in die Welt der Drillinge sind sie jedoch alle von Bedeutung.
Es wird immer wieder sehr gefühlvoll auf ganz unterschiedliche Weise. Für die Charaktere gibt es einige Stolpersteine, Umwege und Probleme, die sie auf ihrem Weg zum Glück überwinden müssen und doch kommen am Ende nicht all an dem Ziel an, das sie sich eigentlich gesteckt hatten. Einige Passagen haben mich sehr berührt, in anderen Abschnitten sind die Gefühle der Charaktere nicht komplett bei mir angekommen, es war aber dennoch interessant ihren Weg zu begleiten.
Fazit
Eine schöne Geschichte mit einer Protagonistenkonstellation, die ich in dieser Form auch noch nicht erlebt habe. Die Drillinge geben der Handlung einen besonderen, interessanten Rahmen, bringen aber auch Probleme mit sich, die man mit anderen Geschwistern nicht hätte. Jede der drei Frauen geht einen eigenständigen Weg, auch wenn die Schwestern in gewisser Weise immer mit dabei sind. Stellenweise wird es sehr bewegend und gefühlvoll, andere Abschnitte haben mich zwar nicht komplett erreicht, insgesamt hat sich das Buch aber gut lesen lassen und mir gefallen.