Ein ungewollter Ausbruch aus dem Gefängnis
Allgemeines
Titel: Post Mortem: Herzen aus Wut
Autor/in: Mark Roderick
ISBN: 978-3-596-70235-0
Verlag: Fischer Verlag
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 12,00€
Klappentext
Kyril Owalischenko ist ...
Allgemeines
Titel: Post Mortem: Herzen aus Wut
Autor/in: Mark Roderick
ISBN: 978-3-596-70235-0
Verlag: Fischer Verlag
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 12,00€
Klappentext
Kyril Owalischenko ist einer der einflussreichsten Männer im Baltikum. Er liefert alles, was der Osten zu bieten hat: Wodka, Zobel, Kaviar, Drogen und Mädchen. Als Emilia Nachricht von einer Undercover-Agentin erhält, dass dieser Mann mehrere Frauen in seinem Versteck gefangen hält, macht sie sich auf den Weg in die estnischen Länder. Doch auch Avram Kuyper ist an diesem Untergrund-Boss interessiert. Ist der doch für seine Flucht aus dem Gefängnis verantwortlich. Aber warum wollte er ihn draußen haben? Als Avram und Emilia das Versteck finden, kommt es zum tödlichen Duell.
Meine Gedanken zum Buch
Am Ende des 4. Bandes der Post Mortem Reihe hat es Avram Kuyper, ein Profikiller, nicht geschafft, der Polizei zu entkommen. Er wird verhaftet, angeklagt und seine Karriere endet in einer kleinen Gefängniszelle. Doch Avram ist eigentlich nicht traurig darüber, ist er doch schon mehr oder weniger ein Rentner. Er genießt die Ruhe und den strukturierten Alltag – alles, was er zuvor als Profikiller nicht hatte. Auch Emilia Ness ist froh darüber, dass sie das Kapitel Avram zumindest zum Teil abschließen kann. Bereits zuvor sind die starke Interpolagentin und Avram aneinander geraten und haben teilweise im Team gearbeitet. Eines Tages, nach dem Mittagessen, erleidet Avram ein Schwächeanfall. Was er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste, ist, dass dies keiner normaler Schwächeanfall ist. Er wurde bewusst außer Gefecht gesetzt, damit man ihn aus dem Gefängnis schmuggeln kann. Avram erfährt, dass es der berüchtigte Untergrund-Boss Kyril Owalischenko ist, der ihn haben will. Aber wieso? Währenddessen erfährt auch Emilia von Avrams „Ausbruch“ und auch sie fragt sich, was in ihn gefahren ist. Kurz darauf erfährt auch Emilia von Kyril und seinen Machenschaften und macht sich auf die Suche nach ihm, denn er scheint Frauen zu entführen und schreckliche Dinge mit ihnen zu machen. Unweigerlich treffen Emilia und Avram wieder zusammen – doch können sie das Geheimnis um Kyril Owalischenko lüften?
Kommen wir doch zunächst zu Mark Rodericks Schreibstil. Da muss ich wirklich sagen, dass er einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil hat. Man hat das Gefühl, dass man das Geschriebene super schnell lesen kann. Zudem gibt es hier auch nur kurze Kapitel, was ich persönlich immer bevorzuge. Denn so kommt einem das Lesen noch viel rasanter vor und das sollte für mich ein guter Thriller mitbringen. Besonders zum Ende hin, zum großen Showdown, ist der Schreibstil sehr spannungs-geladen. So hat man am Ende beispielsweise Kapitel, die nur eine Seite lang sind, was die Handlung enorm beschleunigt. Man hat beinahe das Gefühl, als würde man sich überschlagen und das im positiven Sinne. Denn gerade zum Ende hin haben wir viel Action und das bringt der Schreibstil sehr gut heraus.
Zu den Protagonisten brauche ich glaube ich nichts mehr sagen, wenn ihr die früheren Rezensionen gelesen habt (hier, hier, dort und nochmal hier). Denn ich bin ein großer Fan von Avram und Emilia. Sie sind authentisch, ehrlich, nahbar und haben durchaus ihre Fehler, die sie auch in ihrem Job begehen – sie sind keine perfekten Maschinen, was man bei den Berufen der beiden eventuell vermuten könnte. Was dazu beiträgt, dass man die beiden so sehr mag, sind die Kapitel. Denn man hat sowohl Kapitel aus Avrams, als auch aus Emilias Sicht, wodurch eine tiefe Innenansicht möglich ist. Man hat aber auch Kapitel aus der Sicht von Nebencharakteren, was nicht ohne Belang ist bei dieser Geschichte. Denn dadurch werden Handlungsstränge abgedeckt, die ohne diese Kapitel eventuell in der Luft gehangen hätten. Dazu muss ich auch sagen, dass Mark Roderick sich nicht davor scheut, seine Charaktere zu töten und das ziemlich brutal und tatsächlich konnte ich es gar nicht glauben, als ich das gelesen habe.
Zur Handlung ist zu sagen, dass man hier wieder das typische Vorgehen von Mark Roderick erkennt, denn wie in den anderen Büchern, verfolgen Avram und Emilia wieder eigene Spuren, bis sie plötzlich aufeinander treffen. Dieses Vorgehen haben viele bei seinen Büchern kritisiert, aber ich mag es tatsächlich sehr gerne, denn diese Zusammentreffen wirken nie erzwungen. In diesem Buch ist es sogar der Fall, dass es eben kein Zufall war, dass sich die beiden trafen, den Avram hat aktiv Emilias Hilfe gesucht. Am Ende laufen mehrere Handlungsstränge mühelos zusammen und offene Fragen werden geklärt. Was ich besonders bei den ersten Bänden dieser Reihe kritisiert habe, war das Ende, da dieses häufig sehr überstürzt und viel zu schnell war. Doch diesmal war das gar nicht der Fall, Mark Roderick hat sich wirklich Zeit gelassen, ohne jedoch dabei an Spannung zu verlieren. Das Ende hingegen ist echt gemein und zerstört den Leser ziemlich…
Alles in allem gebe ich dem 5. Band der Post Mortem Reihe 5/5 Sternen, was mich nach einem eher schwächeren 4. Band wirklich total freut. Nun bin ich wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht oder ob es überhaupt weitergeht. Aber ich halte euch da natürlich auf dem Laufenden!