Skurril und witzig
Nimand ist perfecktJoe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei ...
Joe lebt mit ihren 3 Brüdern und ihrer Oma auf einem Schrottplatz. Da sie immer chronisch Pleite sind, arbeitet Joe noch aushilfsweise in einem Kindergarten. Denn mit Kindern kann sie gut umgehen, bei Erwachsenen sieht sie aber schnell rot. Roman arbeitet als Polizist und wurde gerade erst von Frankfurt nach Düsseldorf versetzt. Nach seiner dortigen Undercover Tätigkeit musste er aus der Schusslinie. Wegen ihm sind einige ins Gefängnis gewandert. Nicht nur deswegen hat er einen falschen Nachnamen. Er müsste gar nicht arbeiten. Geld hat er genug. Er entstammt einer sehr reichen Grafenfamilie und ist deshalb das schwarze Schaf. Ausgerechnet an seinem ersten Arbeitstag schenkt ihm seine geliebte Oma Eni, zu der er als Einzige noch Kontakt hat, einen gelben Lamborghini. Und mit diesem nimmt das Schicksal seinen Lauf. Denn ausgerechnet an einer Ampel begegnet er Joe, die seiner Meinung nach nicht schnell genug losfährt. Er hupt entnervt. Das hätte er besser nicht gemacht.....
"Nimand ist perfeckt" ist der Auftakt einer Trilogie und ziemlich schräg. Alleine schon die beiden Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sorgen für einige witzige Szenen. Ich bin kaum aus dem Lachen heraus gekommen. Einmal angefangen sorgt der flüssige und unterhaltende Schreibstil dafür, dass man kaum noch mit dem Lesen aufhören kann. Die Geschichte bietet einige geniale, wenn auch skurrile und schräge Einfälle. Ernst sollte man das Ganze deshalb nicht nehmen. Zumal auch noch ein Mystery Anteil enthalten ist. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte. Oft wurde wiederholt, dass Roman in Frankfurt Undercover gearbeitet hat. In dieser Häufigkeit wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Man hat es auch so verstanden. Zwei Szenen fand ich komplett überdreht. Auch das hätte es meiner Meinung nach in dieser Form nicht gebraucht. Die Story an sich war schon abgedreht genug. Der Schluss war in vielerlei Hinsicht offen. Verständlich, wenn man weiß, dass dies Band 1 einer Trilogie ist. Leider gab es dazu am Anfang des Buches keinerlei Hinweis. Hätte ich dies nicht durch eine Leserunde, bei der ich teilgenommen habe, erfahren, wäre das ziemlich überraschend für mich gekommen. Auch wenn am Schluss der Hinweis "Fortsetzung folgt" nicht gefehlt hat.
Fazit: Eine sehr skurrile und unterhaltsame Geschichte. Mit 2 Hauptprotagonisten, die mir beide auf ihre Art sympathisch waren. Sehr zu empfehlen, wenn man diese Art von Humor mag. Ich habe mich bestens amüsiert.