Die Kraft des Vertrauens
Ich lese fast nie Liebesromane, aber diese Jessica-Winter-typische Kombi mit etwas Spannung, gesellschaftskritischen Themen und eher selbstbewussten Protagonistinnen mit etwas Frechheit ohne dieses reine ...
Ich lese fast nie Liebesromane, aber diese Jessica-Winter-typische Kombi mit etwas Spannung, gesellschaftskritischen Themen und eher selbstbewussten Protagonistinnen mit etwas Frechheit ohne dieses reine Geschmachte mag ich. Hier bekommt die Geschichte an sich wieder 5 Sterne, wird jedoch abgewertet auf 4 wegen eines fiesen Cliffhangers, der das Buch eindeutig als nicht einzeln lesbar einordnet. Ich hätte lieber Band 1 und Band 2 gleich hintereinander gelesen, statt jetzt bis zum Herbst zu warten – auch wenn ich fairerweise zugebe, genau die aufgerufenen 99 Cent als Wunschpreis für ebooks zu haben – da wären mir 1,98 dann doch lieber gewesen mit den „fehlenden“ Seiten. Kaufe werde ich Band zwei natürlich auf jeden Fall, aber nun zum Buch selbst.
„Em“, Emerald hat sich in New York mit ihrem klapprigen Auto auf den Weg gemacht zu ihren jüngeren Geschwistern, um zu ihrem achtzehnten Geburtstag ein Versprechen einzulösen. Doch nach einem Sekundenschlaf-Unfall (Leute, fahrt NIE übermüdet) muss sie in Ceaser City, Iowa, ihr Auto in eine Werkstatt geben. Dummerweise überzieht sie der Mechaniker „Gabe“, Gabriel, mit einem Wechelbad aus Ritterlichkeit und grober Unhöflichkeit. Wie soll sie so ihr Versprechen einlösen, von diversen Folgeschritten nach diesem geplanten ersten Schritt abgesehen?
Die Kapitel sind wechselweise aus der Sicht von Em und Gabe beschrieben und es wird schnell klar, dass beide eine Vergangenheit haben, die sie vor anderen eher verbergen wollen, was aber im Jetzt reichlich Probleme verursacht. Während Gabe eher dazu neigt, völlig ohne Vertrauen in die Welt zu blicken („Das Licht am Ende des Tunnels ist lediglich ein entgegenkommender Zug“), ist Em zupackend, positiv, ein Wirbelwind: „Und ich würde dir gern eines Tages helfen, eine neue Zukunft für dich zu finden, die dich genauso glücklich machen kann, wie der ursprüngliche Plan. Ich würde gern der Wind in deinen Segeln sein, verstehst du?“. Doch sobald der Leser glaubt, aus den ersten Andeutungen heraus die Wahrheit zu erahnen, kommt es noch viel dicker.
Wie gesagt, wunderschön, in einem Rutsch über Nacht inhaliert. Aber was für ein Mensch lässt Leser bis zum Herbst warten???