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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Hier braucht man viel Humor

Nur Uschi kochte schärfer
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Familie Backes aus dem Saarland ist absolut ungewöhnlich. Jupp Backes ist der Dorfsheriff, der vor Langeweile umkommt. Inge ist seine Frau, die mit der Haushaltsführung ebenfalls nicht ausgelastet ist. ...

Familie Backes aus dem Saarland ist absolut ungewöhnlich. Jupp Backes ist der Dorfsheriff, der vor Langeweile umkommt. Inge ist seine Frau, die mit der Haushaltsführung ebenfalls nicht ausgelastet ist. Und die dritte im Bunde ist Oma Käthe, die mit ihren 80 Jahren ebenso mannstoll wie überkandidelt ist. Leider ist ihre letzte Eroberung nur wenige Stunden nach dem Date verstorben. Ermordet, wie Jupps ungewöhnliche Recherche ans Licht bringt, und damit er sich endlich mal profilieren kann, begibt er sich mit Inge und Käthe auf eine höchst unorthodoxe Mördersuche. Der Autor schreibt mit leichter, lustiger Hand. Das Lesen macht Spaß, aber man muss auch sagen, dass manches einfach viel zu albern und überzogen daher kommt. Deswegen ist die Bewertung für mich nicht ganz einfach, aber vom reinen Spaßfaktor aus gesehen, vergebe ich 4 gut gemeinte Lesesterne.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Ran an den Speck!

Fressfeind
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Ein humorloser Leser sollte diesen Roman gar nicht erst in die Hand nehmen, aber alle anderen werden ihre helle Freude an den drei schrägen Geisterjägern haben, die sich auf die Spur eines geheimnisvollen ...

Ein humorloser Leser sollte diesen Roman gar nicht erst in die Hand nehmen, aber alle anderen werden ihre helle Freude an den drei schrägen Geisterjägern haben, die sich auf die Spur eines geheimnisvollen Wesens heften, das mittels Saugrüssel Fett aus Mensch und Tier saugt. Es vermehrt sich rasend schnell und seine Bekämpfung ist lebensgefährlich. Das Erzähltempo erzeugt stetige Spannung verbunden mit herrlicher Situationskomik und viel Wortwitz. Wer die "Ghostbusters" mochte, dem wird auch "Fressfeind" sozusagen als deutsche Belletristikversion gefallen.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Pfusch am Bau

Mordfriesland / Die zweite Sünde
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Bei dem renommierten Husumer Bauunternehmen Waltherr ist einiges aus dem Ruder gelaufen. Die Kripo muss ermitteln, wer und wie beim Bau einer unbenutzbaren Strasse gepfuscht hat. Einzelne Familienmitglieder ...

Bei dem renommierten Husumer Bauunternehmen Waltherr ist einiges aus dem Ruder gelaufen. Die Kripo muss ermitteln, wer und wie beim Bau einer unbenutzbaren Strasse gepfuscht hat. Einzelne Familienmitglieder sind in Lebensgefahr oder sterben sogar, doch Mutter Gerlinde hält die Fassade der ehrbaren Familie aufrecht, koste es, was es wolle. Nicht nur die Firma befindet sich in Schieflage, auch privat haben die Herren des Hauses einige dunkle Punkte auf der weißen Weste. Von der Idee, auch von der Konzeption und erst recht vom Sprachlichen her, ist an diesem Krimi eigentlich nichts auszusetzen. Für mich persönlich jedoch blieben die Akteure zu unpersönlich und es hat mehr als die Hälfte des Buches gebraucht, ehe mich die Spannung packte. Die Auflösung zeigt, dass der Plot gut durchdacht und konstruiert ist. Das hat für mich den Gesamteindruck dann doch noch etwas aufwerten können.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Sinnliches Wien

Die Loge des Verführers
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In Wien spielt die Handlung des Erotik-Krimis "Die Loge des Verführers" von Ada Mea. Sie kennt sich gut aus in dieser Stadt und führt den Leser in altrenommierte Kaffeehäuser und in das Tunnellabyrinth ...

In Wien spielt die Handlung des Erotik-Krimis "Die Loge des Verführers" von Ada Mea. Sie kennt sich gut aus in dieser Stadt und führt den Leser in altrenommierte Kaffeehäuser und in das Tunnellabyrinth unter der Erde. Ein wundervolles, geheimnisvolles Flair liegt über der (Liebes-) Geschichte von Tomaso und Cat, die sich innerhalb und außerhalb der Freimaurerbruderschaften bewegt. Die Reporterin Cat ist mir dabei nicht allzu sympathisch. Sehr verbissen heftet sie sich an die Fersen des gut aussehenden Industriellen Tomaso, um ihm missbräuchliche Praktiken innerhalb seiner neu gegründeten Freimaurerloge nachzuweisen. Sie ist Männern gegenüber insgesamt sehr negativ eingestellt, doch Tomaso findet Mittel und Wege, ihr Herz und ihren Körper zu erobern.

Die Story ist sehr sinnlich und geheimnisvoll, und durch einen flüssigen Schreibstil kommen keinerlei Längen auf. Die Erotik wirkt niemals plump und ordinär, im Gegenteil, die Romantik bleibt immer im Vordergrund. Deswegen vergebe ich gerne 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Öko-Horror

Mengele Zoo
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Dieser Ökothriller befasst sich mit der Zerstörung unseres Planeten durch die kommerzielle Ausbeutung seiner Ressourcen durch die großen internationalen Industriekonzerne.
Die Hauptfigur Mino muss schon ...

Dieser Ökothriller befasst sich mit der Zerstörung unseres Planeten durch die kommerzielle Ausbeutung seiner Ressourcen durch die großen internationalen Industriekonzerne.
Die Hauptfigur Mino muss schon als Kind miterleben, wie Amerikaner den Lebensraum seines Heimatdorfes im südamerikanischen Regenwald aus rein wirtschaftlichen Gründen systematisch zerstören. Die örtliche Polizei steht auf der Lohnliste der Gringos und übt willkürliche Gewalt aus. Schon mit neun Jahren zeigt der Junge eine erschreckende Gefühlskälte und Raffinesse, als er den Polizeikommandanten unbemerkt ermordet. In einem Akt beispielloser Barbarei wird das gesamte Dorf niedergemetzelt. Nur durch Zufall kann Mino entkommen. Rache bestimmt von da an sein Leben. Seine Sinne sind völlig auf die Natur gerichtet und mit der Zeit scheint auch die Natur sein Tun zu billigen. Als junger Mann bildet er mit drei Gleichgesinnten eine Terrorzelle, die rund um dem Erdball Industriemagnaten hinrichtet. Sie kennen weder Furcht noch Mitleid.
Ohne Zweifel ist das Buch spannend geschrieben, aber mitunter ist es mir dann doch zu mystisch geworden. Mich hat auch die einseitige Ausrichtung in Gut und Böse gestört, wobei die Untaten Minos fast kritiklos als gerechtfertigte Gegenschläge dargestellt werden, die die Verletzungen an der Natur rächen sollen.
Egal wie wichtig es ist, die wirtschaftlichen Machenschaften in den ärmsten Teilen der Welt bekannter zu machen, Terror ist und bleibt verdammenswert.
Vom moralischen Standpunkt her möchte ich eigentlich gar keine Lesesterne vergeben, aber objektiv als Roman hat mich der Autor doch durch seine Wortgewalt beeindruckt. Wenn man sich einmal eingelesen hat, dann bleibt man am Spannungsbogen kleben und möchte den Werdegang Minos weiter verfolgen. Etwas weniger an Brutalität hätte mir dabei allerdings noch besser gefallen.