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Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein oberflächlicher Erotikroman der sich unter dem Deckmantel eines Fantasyromans versteckt

Krieger des Lichts - Ungezähmte Leidenschaft
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Die Eindrücke


Handlung: Ich habe dieses Buch im Rahmen des SuB-Abbaus gelesen, kann mich aber mit dieser Art Fantasy nicht anfreunden - kaum Handlung, Protagonisten, die nur aus stereotypischen Attraktionen ...

Die Eindrücke


Handlung:
Ich habe dieses Buch im Rahmen des SuB-Abbaus gelesen, kann mich aber mit dieser Art Fantasy nicht anfreunden - kaum Handlung, Protagonisten, die nur aus stereotypischen Attraktionen zusammengesetzt sind und alle fünf Seiten eine ausschweifende Sexszene. Nach spannenden Wendungen, gewitzter Weltbeschreibung oder Charakterentwicklung sucht man auf den 365 Seiten vergeblich. Dafür gibt es jede Menge Leidenschaft, Gewalt und Liebeserklärungen. Nur das Ende konnte mich mit viel Action und einem Showdown mitreißen.

Charaktere:
Auch wenn beide Protagonisten grundsätzlich sympathisch sind, stört mich, dass sie so oberflächlich gezeichnet sind, dass ihr Charakter außerhalb ihrer gegenseitigen Anziehung eigentlich keine Rolle spielt. Paenther ist der typischer starker Krieger mit zu stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt, der bloß auf seine Stärke, sein Aussehen und seine Männlichkeit reduziert wurde. Skye ist der wunderschöne, verletzliche aber doch starke Gegenpart, die sich nur zu gerne in die rettenden Arme ihres starken Kriegers wirft und neben ihrem weichen Herz nicht viel Tiefe zu bieten hat.

Schreibstil: Pamela Palmer schreibt sehr eindrücklich und baut mit ihrer leidenschaftlichen Liebesgeschichte Spannung auf. Leider kennt sie keine Skrupel und lässt permanent abgerissene Körperteile, Ritualtänze mit blutübergossenen nackten Körpern, Kannibalismus, Entführungen, Vergewaltigungen und rituelle Tiermorde mit in die Handlung fließen als wäre es normal und gibt somit auch Skyes und Paenthers Beziehung einen gestörten Hintergrund.

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Die Zitate:

"Es galt Hunderte von sehr ernstzunehmenden Problemen zu lösen, doch seine Gedanken kreisten nur um sie. Skye. Es bestand kein Zweifel, dass er verzaubert worden war. Die Frage war jedoch, ob durch Magie. Oder durch die Frau selbst."

"Sie hatte sich in ihn verliebt. Aber er konnte niemals ihr gehören. Es gab keine Zukunft für sie, denn sie gehörten unterschiedlichen Welten an. Nein, das stimmte nicht. Er gehörte zur Welt der Krieger der Lichts. Und sie gehörte nirgendwohin."

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Das Fazit:


Den Leser erwartet genau das, was das Cover verspricht: ein oberflächlicher Erotikroman der sich unter dem Deckmantel eines Fantasyromans versteckt. Kaum Handlung, stereotype Protagonisten, und alle fünf Seiten eine ausschweifende Sexszene - nur das Ende kann mit einem spannenden Showdown überzeugen.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Eine einfallslose History Romance!

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des ...

Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des Buches gemacht haben, mich von der modernen Aufmachung der Geschichte täuschen zu lassen. Denn für alle, die das noch nicht bemerkt haben: dies ist ein Historischer Roman, der 1899 in New York spielt. Für dieses Setting finde ich die gesamte Gestaltung viel zu irreführend, was auch die zahlreichen verwirrten bis wütenden Rezensionen zu der Geschichte erklärt. Das rückenfreie Ballkleid, die Betonwand, der Titel, die Genreeinstuftung als "New Adult" statt "History Romance" und der etwas ungenaue Klapptext - all das deutet nicht aussagekräftig genug auf einen historischen Roman hin, weshalb viele Leser mit total falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen sind. Da finde ich das Originalcover viel passender.

Erster Satz: "Elizabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würd daher nach ihren Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern."

Ich bin zum Glück sehr unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen, leider konnte sie mich aber trotzdem nicht vollends überzeugen. Wir beginnen die Geschichte mit der Beerdigung der Protagonistin Elizabeth Holland, um danach einen Monat vor zu springen. Das wirft natürlich die Frage auf, warum und wie Elizabeth sterben wird und gibt Futter für Spekulationen. Leider geht es nach dem interesseweckenden Start äußerst zäh weiter und wir müssen uns erst durch einen Dschungel aus schwierigen Namen und Rängen kämpfen, bis wir darunter unsere Protagonisten ausmachen können. Denn anders als ich vermutet hatte gibt es davon mehrere und der Fokus auf eine bestimmte Person wird vermieden. Interessant ist, das der Perspektivwechsel (nur Er-Erzähler) durch vorangestellte Ausschnitte aus Klatschzeitungen, Briefen, oder Büchern zu Benimmregeln für jungen Damen am Beginn des Kapitels geschickt eingeleitet werden.

So lernen wir die scheinbar unschuldige, perfekte Elizabeth Holland kennen, die als Rettung für ihre bankrotte Familie den reichen Junggesellen Henry Schoonmaker heiraten soll, dabei aber mit dem mittellosen Kutscher Will eine Affäre hat. Wir treffen ihre lebenslustige, jüngere Schwester Diana Holland, die ihrer Mutter mit ihrer rebellischen Ader ein Dorn im Auge ist, deren Lebensfreude und Echtheit aber Henry imponiert. Außerdem bekommen wir Einblicke in das Leben von Elizabeths rachsüchtiger bester Freundin Penelope, die sich Henry angeln will und blicken durch die Augen der jungen Zofe Lina hinter die Fassaden des Hauses Hollands, die einst Elizabeths Freundin war und Will liebt. Ihr merkt schon - es beginnt ein großes Durcheinander an Verrat, Intrigen, Liebe, Geheimnissen, Pflicht, Ehre, Anstand, Eifersucht, Reichtum, Armut, Hoffnung und Träumen mitten in einer Zeit des Aufbruchs und der Neuerung.

Durch den lockeren Schreibstil, der durch ausschweifende Beschreibungen und Schilderungen von gesellschaftlichen Strukturen ein wenig behäbiger wirkt als von anderen NA-Romanen gewohnt, der aber für einen historischen Roman noch sehr leichtfüßig und einfach daherkommt, kann man die Geschichte schnell durchlesen. Leider plätschert die Geschichte ohne große Höhepunkte, Überraschungen oder Wendungen vor sich hin und bleibt immer eindimensional und vorhersehbar. Durch etliche Wiederholungen und die gedrosselte Geschwindigkeit des Erzähltempos ist gerade der Mittelteil sehr langatmig. So kann die Geschichte weder mit spannenden Wendungen, noch mit wilder Leidenschaft, inniger Liebe oder interessantem Tiefgang aufwarten und bleibt in allen Bereichen recht mittelmüßig und unbeeindruckend. Das glamouröse Setting sorgt zwar dafür, dass das Interesse immer ausreicht, um weiterzulesen, für mich wirkte es aber ein wenig zu modern und konnte den Geist der Zeit nicht wirklich auffangen. Da die Geschichte im Vordergrund stand, wurde das New York des 19. Jahrhunderts hier zwar eine schöne Kulisse, mehr als einen hübschen Hintergrund für die Geschehnisse konnte aber nicht abgebildet werden.

Auch die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle recht blass und machten nur kleine Schritte aus ihren stereotypischen Rollen hinaus. Zuerst nahm ich an, Elizabeth sei die Hauptperson. Als das farblose, naive und eingebildete Mädchen dann aber nicht besonders oft auftauchte, war ich nicht besonders traurig. Auch für die arrogante, verwöhnte, intrigante, rachsüchtige Penelope konnte ich mich nicht erwärmen, genauso wenig wie für das Dienstmädchen Lina, die mir mit ihrer ehrgeizigen, neidischen, verbohrten Art zuwider war. Die einzige Identifikationsfigur, die die Geschichte für mich etwas gerettet hat, ist Diana Holland. Mit ihrer wilden, lebensfrohen, rebellischen Art ist mir der kleine Wirbelwind sofort ans Herz gewachsen. Was sie aber ausgerechnet an Henry Schoonmaker, dem schnelllebigen Partylöwen und seichten Dandy finden soll, konnte ich nicht verstehen, weshalb mich schlussendlich auch diese Entwickelung der Handlung nicht packen konnte.
Das Ende war dann relativ kurz angebunden, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es noch drei weitere Teile geben wird. Bei mir wurde leider nicht genügend Interesse geweckt, um weiterzulesen, auch wenn mich das Buch stellenweise gut unterhalten konnte.


Fazit:


Für einen historischen Roman zu modern, stereotyp und zu unglaubwürdig - für einen modernen Liebesroman hingegen viel zu verschlafen, verklemmt und leidenschaftslos. Im Endeffekt eine recht einfallslose History Romance, die höchstens als Lückenfüller taugt.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Eine einfallslose History Romance!

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des ...

Ich habe mir dieses Buch (wohl als einzige) nicht wegen sondern trotz des Covers als Leseexemplar bei der Lesejury angefragt. Denn mir ist zum Glück nicht der Fehler unterlaufen, den etliche Käufer des Buches gemacht haben, mich von der modernen Aufmachung der Geschichte täuschen zu lassen. Denn für alle, die das noch nicht bemerkt haben: dies ist ein Historischer Roman, der 1899 in New York spielt. Für dieses Setting finde ich die gesamte Gestaltung viel zu irreführend, was auch die zahlreichen verwirrten bis wütenden Rezensionen zu der Geschichte erklärt. Das rückenfreie Ballkleid, die Betonwand, der Titel, die Genreeinstuftung als "New Adult" statt "History Romance" und der etwas ungenaue Klapptext - all das deutet nicht aussagekräftig genug auf einen historischen Roman hin, weshalb viele Leser mit total falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen sind. Da finde ich das Originalcover viel passender.

Erster Satz: "Elizabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würd daher nach ihren Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern."

Ich bin zum Glück sehr unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen, leider konnte sie mich aber trotzdem nicht vollends überzeugen. Wir beginnen die Geschichte mit der Beerdigung der Protagonistin Elizabeth Holland, um danach einen Monat vor zu springen. Das wirft natürlich die Frage auf, warum und wie Elizabeth sterben wird und gibt Futter für Spekulationen. Leider geht es nach dem interesseweckenden Start äußerst zäh weiter und wir müssen uns erst durch einen Dschungel aus schwierigen Namen und Rängen kämpfen, bis wir darunter unsere Protagonisten ausmachen können. Denn anders als ich vermutet hatte gibt es davon mehrere und der Fokus auf eine bestimmte Person wird vermieden. Interessant ist, das der Perspektivwechsel (nur Er-Erzähler) durch vorangestellte Ausschnitte aus Klatschzeitungen, Briefen, oder Büchern zu Benimmregeln für jungen Damen am Beginn des Kapitels geschickt eingeleitet werden.

So lernen wir die scheinbar unschuldige, perfekte Elizabeth Holland kennen, die als Rettung für ihre bankrotte Familie den reichen Junggesellen Henry Schoonmaker heiraten soll, dabei aber mit dem mittellosen Kutscher Will eine Affäre hat. Wir treffen ihre lebenslustige, jüngere Schwester Diana Holland, die ihrer Mutter mit ihrer rebellischen Ader ein Dorn im Auge ist, deren Lebensfreude und Echtheit aber Henry imponiert. Außerdem bekommen wir Einblicke in das Leben von Elizabeths rachsüchtiger bester Freundin Penelope, die sich Henry angeln will und blicken durch die Augen der jungen Zofe Lina hinter die Fassaden des Hauses Hollands, die einst Elizabeths Freundin war und Will liebt. Ihr merkt schon - es beginnt ein großes Durcheinander an Verrat, Intrigen, Liebe, Geheimnissen, Pflicht, Ehre, Anstand, Eifersucht, Reichtum, Armut, Hoffnung und Träumen mitten in einer Zeit des Aufbruchs und der Neuerung.

Durch den lockeren Schreibstil, der durch ausschweifende Beschreibungen und Schilderungen von gesellschaftlichen Strukturen ein wenig behäbiger wirkt als von anderen NA-Romanen gewohnt, der aber für einen historischen Roman noch sehr leichtfüßig und einfach daherkommt, kann man die Geschichte schnell durchlesen. Leider plätschert die Geschichte ohne große Höhepunkte, Überraschungen oder Wendungen vor sich hin und bleibt immer eindimensional und vorhersehbar. Durch etliche Wiederholungen und die gedrosselte Geschwindigkeit des Erzähltempos ist gerade der Mittelteil sehr langatmig. So kann die Geschichte weder mit spannenden Wendungen, noch mit wilder Leidenschaft, inniger Liebe oder interessantem Tiefgang aufwarten und bleibt in allen Bereichen recht mittelmüßig und unbeeindruckend. Das glamouröse Setting sorgt zwar dafür, dass das Interesse immer ausreicht, um weiterzulesen, für mich wirkte es aber ein wenig zu modern und konnte den Geist der Zeit nicht wirklich auffangen. Da die Geschichte im Vordergrund stand, wurde das New York des 19. Jahrhunderts hier zwar eine schöne Kulisse, mehr als einen hübschen Hintergrund für die Geschehnisse konnte aber nicht abgebildet werden.

Auch die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle recht blass und machten nur kleine Schritte aus ihren stereotypischen Rollen hinaus. Zuerst nahm ich an, Elizabeth sei die Hauptperson. Als das farblose, naive und eingebildete Mädchen dann aber nicht besonders oft auftauchte, war ich nicht besonders traurig. Auch für die arrogante, verwöhnte, intrigante, rachsüchtige Penelope konnte ich mich nicht erwärmen, genauso wenig wie für das Dienstmädchen Lina, die mir mit ihrer ehrgeizigen, neidischen, verbohrten Art zuwider war. Die einzige Identifikationsfigur, die die Geschichte für mich etwas gerettet hat, ist Diana Holland. Mit ihrer wilden, lebensfrohen, rebellischen Art ist mir der kleine Wirbelwind sofort ans Herz gewachsen. Was sie aber ausgerechnet an Henry Schoonmaker, dem schnelllebigen Partylöwen und seichten Dandy finden soll, konnte ich nicht verstehen, weshalb mich schlussendlich auch diese Entwickelung der Handlung nicht packen konnte.
Das Ende war dann relativ kurz angebunden, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es noch drei weitere Teile geben wird. Bei mir wurde leider nicht genügend Interesse geweckt, um weiterzulesen, auch wenn mich das Buch stellenweise gut unterhalten konnte.


Fazit:


Für einen historischen Roman zu modern, stereotyp und zu unglaubwürdig - für einen modernen Liebesroman hingegen viel zu verschlafen, verklemmt und leidenschaftslos. Im Endeffekt eine recht einfallslose History Romance, die höchstens als Lückenfüller taugt.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Eine typische, vorhersehbare Millionärsgeschichte, der wirkliche Identifikationsfiguren, Tiefgang und neue Ideen fehlen!

Herzen undercover
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"Herzen undercover" habe ich vor einigen Tagen in der Verlagsvorschau des Knaur Verlags entdeckt und sofort ein Rezensionsexemplar angefragt, da ich mich mal wieder nach einer locker-leichten Geschichte ...

"Herzen undercover" habe ich vor einigen Tagen in der Verlagsvorschau des Knaur Verlags entdeckt und sofort ein Rezensionsexemplar angefragt, da ich mich mal wieder nach einer locker-leichten Geschichte gesehnt habe und im Moment nur Thriller bereit liegen. Was die Unterhaltung anbelangt konnte die Geschichte definitiv halten, was sie versprochen hat, dennoch konnte mich der Roman als Ganzes nicht überzeugen.

Das Cover ist relativ dezent und geheimnisvoll gehalten. Zusehen ist ein verschwommener Blick auf einen dunklen Garten eines gepflegten Anwesens, umrandet von samtener Schwärze. Aufgepeppt wird dieses Motiv durch den verschnörkelten, orangenen Titel und die goldenen Blätter, die das Bild umranken. Als ich das Buch angefragt habe, war mir nicht bewusst, wie kurz es eigentlich ist. Wenn sich eine Autorin oder ein Autor vornimmt auf weniger als 300 Seiten eine komplette Geschichte zu erzählen werde ich grundsätzlich immer etwas skeptisch. Dass meine Kindle-Ausgabe aber nur 174 Seiten hatte, hat mich ein wenig geschockt und ich habe - zu Recht - keine besonders tiefgründige, komplexe Story erwartet. Wenn man mit der richtigen Erwartung an das Buch herangeht, kann man es durchaus mögen. Erwartet man aber etwas anders als einen typischen New-Adult-Roman mit wenig Anspruch und Niveau, dafür aber hohem Unterhaltungswert, wird man hier herbe enttäuscht werden.

Erster Satz: "Verfluchter Dreck!"


Kennt ihr diese Bücher, deren Lektüre eigentlich völlige Zeitverschwendung wäre, wenn es nicht so viel Spaß machen würde, sie zu lesen? Dieses Buch ist so eine Geschichte. Wir haben es hier im Grunde mit einer klassischen, völlig bedeutungslosen "stinkreicher Kerl trifft armes Mädchen mit großen Träumen"- Geschichte zu tun, deren Unterhaltungswert jedoch trotzdem viel größer ist, als mein Gehirn sich eingestehen möchte. Nach einem rasanten Einstieg, in dem wir die junge Journalistin Myra kennenlernen, die vom Chef der regionalen Zeitung ihres Heimatortes Elliottville auf den reichen Wirtschaftsmagnaten Conrad Hughford angesetzt wird, geht es relativ schnell zur Sache. Myra muss völlig überstürzt abreisen um den Millionär auf seiner Privatinsel zu überraschen, gerät dabei aber selber in eine unvorhergesehene Situation. Ihr Kanu kentert in einem Sturm und sie strandet auf einer Insel und als sie der attraktive und geheimnisvolle Cole findet und in ein riesiges Anwesen einlädt kann sie ihr Glück kaum fassen - sie ist tatsächlich auf der Privatinsel ihrer Zielperson gelandet und ein herannahender Hurrikane zwingt sie dazu, einige Tage zu bleiben. Eigentlich genügend Zeit um etwas über ihre Gastgeber herauszufinden und eine spannende Story zu schreiben. Doch als sie und Cole sich immer näher kommen, muss sie sich fragen, ob sie ihm überhaupt hinterher spionieren will und ob sie die aufkeimende Vertrautheit wirklich für eine Story zerstören will...

Ja... also das ist die Basis der Geschichte, die für meinen Geschmack deutlich wackeliger dasteht, als der Klapptext es vermuten ließ. Vielleicht haben das Geschichten mit einem Millionär als Protagonisten ja so an sich (keine Ahnung, denn die habe ich bislang eigentlich konsequent gemieden). Aber wenn man über weit hergeholte, übertriebene und einfach unrealistische Vorgänge großzügig hinwegsieht, findet man sich bald mitten im Sog der Geschichte wieder und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Leider geht es nach dem sehr interessanten Anfang nach knapp 50 Seiten steil bergab. Denn die Autorin beschließt dann, die Handlung für ungefähr 100 Seiten zu pausieren und statt Handlung und Witzeleien nehmen Sexszenen in übertriebenem Ausmaß Überhand. Das war mir selbst fürs Genre "New Adult" viel zu übertrieben und hat mich unvorbereitet getroffen. Nicht das ich grundsätzlich ein Problem mit ein bisschen Erotik in einer Geschichte hätte, aber hier gab es einfach zu viele Szenen bei denen ich dachte: ahhaaa…okaaaayy, kann ich das überspringen?!? Und fast drei Viertel des Buches ist dann auch ein weeeeenig übertrieben. Also wer auf ausgedehnte Erotik steht, kann sich auf den Mittelteil freuen, wer nicht sollte sich lieber ein anderes Buch des Genres suchen!

Nachdem wir dann den unansehnlichen Mittelteil überwunden haben, kommt noch mal ein ordentlicher Schuss Chaos, Gefühle und Drama in die Geschichte und es entsteht eine genau richtige Mischung aus Romantik, Humor, großen Gefühlen, Spannung und auch einer Prise Drama, die emotional und packend erzählt wird. Dass hier klitzekleine Probleme hoffnungslos aufgebauscht werden hat mich dann schon gar nicht mehr gestört. Genauso wenig wie das Happy End, das am Ende ein wenig übers Ziel hinausschießt...

Gut gefallen hat mir der flüssige Schreibstil, der die angenehme Kulisse der Florida Keys lebendig werden lässt und gleichzeitig das Tempo flott hält. Cara Lay schreibt rasant und prickelnd und stürzt den Leser in Situationen, in der die Emotionen von hasserfüllt über amüsiert und verlangend bis zu verliebt wechseln und das in haarsträubendem Tempo wieder zurück. Leider geht es durch dieses flotte Tempo sehr schnell zur Sache und sie lässt sich viel zu wenig Zeit, ihre Protagonisten zu entwickeln. So bleibt es bei einer typischen, vorhersehbaren Millionärsgeschichte, der wirkliche Identifikationsfiguren, Tiefgang und neue Ideen fehlen!


Fazit:


Eine typische, vorhersehbare Millionärsgeschichte, der wirkliche Identifikationsfiguren, Tiefgang und neue Ideen fehlen! Dafür gibt´s viel (zu viel) Erotik und ein flotter Erzählstil, der zu einem hohen Unterhaltungswert führt.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Ganz nett aber leider harmlos, oberflächlich und vorhersehbar.

Liebe auf Irrwegen
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Die Eindrücke:

Schreibstil: Sylvia Prangas Schreibstil ist angenehm flüssig und besticht durch eine liebenswerte Szenengestaltung, nette Zusätze (Bastian und Sina treffen Julie und Aidan aus "Kleeblatt ...

Die Eindrücke:

Schreibstil:
Sylvia Prangas Schreibstil ist angenehm flüssig und besticht durch eine liebenswerte Szenengestaltung, nette Zusätze (Bastian und Sina treffen Julie und Aidan aus "Kleeblatt mit Kilt")und viel Humor (Bastians T-Shirts mit Tiermotiven, schlagfertige Wortgefechte). Leider bleibt sie in allem, was sie erzählt sehr oberflächlich und widmet weder der sich ständig wechselnden Umgebung ihrer Reise noch den Gefühlen ihrer Protagonisten genügend Zeit.

Charaktere:
Sina (an drei Stellen Tina genannt - Lektorat??) ging mir leider ziemlich auf die Nerven und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was Bastian an ihr findet. Sie nutzt ihn total aus, lässt ihre Launen an ihm aus und fragt ihn kein einziges Mal, was er eigentlich will, bevor sie ihn durch die halbe Welt schleppt. Außerdem ist sie als selbstständige Übersetzerin soooo überarbeitet, dass sie plötzlich ihre Firma aufgeben will?
Bastian ist ein liebenswürdiger Tollpatsch und mit seiner Liebe zu Tieren und Zoos total sympathisch. Warum genau es unbedingt Sina sein muss, blieb mir sehr unklar.

Handlung:
Naja. Zuerst ist der Grund für die Odyssee ein wenig unrealistisch. Ein Thearpeut sagt Sina, sie soll ihren letzten Freund Marc suchen und sie reist dafür in ihrem ersten und einzigen Urlaub seit Jahren total überstürzt nach München, London und schließlich Neuseeland? Außerdem klappt während der Reise immer alles und statt uns noch ein wenig über die spanenden Orte, an denen sie vorbei kommen zu erzählen, essen Bastian und Sina lieber fünfmal Pizza im Bett, skypen mit Sinas schrecklicher Mutter und Bastians kinderproduzierendem Bruder und schauen Liebesfilme mit Hugh Grant. Dazu gesellt sich eine sehr vorhersehbare Wendung und ein unrealistisch-übereiltes Ende.


Das Urteil:


Ganz nett aber leider harmlos, oberflächlich und vorhersehbar.