Profilbild von DanielaK82

DanielaK82

Lesejury Star
offline

DanielaK82 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DanielaK82 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

muss man einfach lesen

Schwarze Knochen
0

Rebecca ist eine erfolgreiche Polizistin im Bereich Wirtschaftsverbrechen.
Als ihr Vater, der ehemalige Deputy ihres Heimatortes, sie eines Tages anruft und über einen alten immer noch ungeklärten Fall ...

Rebecca ist eine erfolgreiche Polizistin im Bereich Wirtschaftsverbrechen.
Als ihr Vater, der ehemalige Deputy ihres Heimatortes, sie eines Tages anruft und über einen alten immer noch ungeklärten Fall sprechen will, ist sie besorgt, hat aber keine Zeit für ein längeres Gespräch.
Doch noch bevor sie sich darüber Gedanken machen kann, ob sie ihn besuchen soll, ereilt sie am nächsten Tag die Nachricht vom Selbstmord ihres Vaters.
Schockiert reist sie in ihre Heimat, um sich davon zu überzeugen, was geschehen ist und stößt dabei auf alte Geheimnisse, die seit 20 Jahren im Verborgenen liegen.

Bereits mit ihren vorherigen Titeln Winterjagd und Im kalten Nebel konnte mich Loreth Anne White überzeugen.
Mir gefällt die Atmosphäre, die die Autorin in jedem ihrer Bücher schafft.
Alle Titel sind unabhängig voneinander zu lesen.

Der flüssige Schreibstil und die Haptik sind meiner Meinung nach gekonnt eingesetzt, um einen abgründigen Thriller immer mit einer kleinen Liebesgeschichte zu verbinden, die aber nie zu kitschig wirkt.
Bereits der Prolog beginnt spannend mit einem Ereignis von vor 20 Jahren.
Der Ursprung dieser Geschichte, die so viele Ereignisse nach sich zog.
Durch die Perspektivwechsel und die vielen Wendungen ist man bis zum Schluss nicht sicher, wer hier ein falsches Spiel spielt.
So wird das Gelesene zu keiner Zeit langatmig. Der Spannungsbogen ist durch die interessante Ermittlungsarbeit von Becca konstant hoch und hatte damit meine volle Aufmerksamkeit.
Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, war aber geschickt und authentisch konstruiert.


Fazit: Wieder einmal ein gelungener Thriller, dem ich jedem ans Herz lege, der auf Intrigen, Lügen und eine eingebaute Liebesgeschichte mit viel Spannung steht.

Veröffentlicht am 06.07.2019

gelungene Fortsetzung

R.I.P.
0

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche ...

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche bleibt verschwunden.

Huldar und seine Chefin Erla, deren Verhältnis nach den Anschuldigungen im letzten Teil eher gestört ist, stehen vor einem Rätsel.
Für die Befragung der Mitschüler holen sie auch die Psychologin Freya wieder mit ins Boot.

Der Prolog beginnt mit dem Mord an der sechzenjährigen Stella. Schon hier wird einem klar, mit was für einem schonungslosen Mörder wir es zu tun haben. Die Beschreibungen sind ziemlich brutal und lassen auf einen von Hass erfüllten Mord schließen. Wie grausam muss es sein, ein Video davon zu sehen, wie die eigene Tochter, Freundin oder Schulkameradin um Entschuldigung bettelt und man Zeuge einer so brutalen Tat wird.
Der Schreibstil zieht einen sofort in einen Bann und die spannende Thematik, die aktueller nicht sein könnte, verleiht dem ganzen eine besondere Tragik.
Mehrmals musste ich um Fassung ringen, denn das Thema ist einerseits brutal und andererseits erschütternd und traurig.
Die Perspektivwechsel sind interessant gestaltet. Während wir aus Huldar und Freyas Sicht den Großteil der Geschichte erzählt bekommen, tauchen auch immer wieder Blogbeiträge auf.

Zitat S.204
Die Situation wurde mit jedem Jahr schlimmer. Und jedes Jahr dachte ich, jetzt sei der Tiefpunkt erreicht. Redete mir ein, dass die anderen Kinder sich bald besinnen würden. Das sie geknickt zu mir kommen und mich um Entschuldigung bitten. Sagen, dass sie selbst nicht verstehen, warum sie sich so verhalten haben, das hätte ich nicht verdient. Von nun an sollten wir alle Freunde sein. Doch nichts dergleichen geschah.

Der Spannungsbogen flach zur Mitte etwas ab und die Ermittlungen stagnieren. Doch das ändert sich dann schlagartig mit dem Auftauchen eines Schuldigen.

Fazit: Wieder einmal konnte mich Yrsa Sigurdardottir mit ihrem, diesmal wirklich kaltblütigen, Thriller überzeugen. Eine ausgereifte Geschichte, die sehr tragisch daherkommt und ein absolut realitätsnahes Problem unserer Gesellschaft aufgreift.

Veröffentlicht am 06.07.2019

must read

Achtsam morden
0

Björn Diemel ist Strafverteidiger. Der Stress und die vielen Überstunden wirken sich negativ auf seine Familienbeziehung aus.
Und so setzt ihn seine Frau unter Druck ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen. ...

Björn Diemel ist Strafverteidiger. Der Stress und die vielen Überstunden wirken sich negativ auf seine Familienbeziehung aus.
Und so setzt ihn seine Frau unter Druck ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen. Doch seine Interpretation für "Achtsamkeit" ist anders, als man erwarten würde und so gibt es bald die ersten Leichen um ihn herum....


Der Schreibstil ist von schwarzen Humor durchzogen. Trotzdem steckt viel Wahrheit in den Worten des Beraters, als auch Realität in der Darstellung von Björns Leben. Wenn auch stark überzogen.
Das gibt dem Ganzen aber einen angenehm makabren Witz, der mich bereits auf den ersten Seiten sehr unterhalten hat.

Zitat S.39
"Wir fanden den jeweils anderen natürlich attraktiv, wir waren beide Singles. Wir konnten uns gut unterhalten, und im Bett hats auch Spaß gemacht. Wir kamen also zusammen."
"Eine VW-Golf Beziehung."
"Eine was?"
" Auf einen VW- Golf lässt man sich aus genau den gleichen Gründen ein. Der sieht nicht komplett hässlich aus, den holt man sich, wenn man nichts anderes hat, mit dem kann man gut von A nach B kommen und manchmal kann man damit auch rasen."

In den kurzen Kapiteln, die immer mit einem Ausschnitt aus einer Lektüre "Achtsamkeit für Führungskräfte" beginnen, erklärt uns Björn Driemel in der Ich- Perspektive wie erfolgreich er zuerst die neu gelernten Methoden umsetzt.

Zitat S.20
"Ein Mensch, der dauernd tut, was er nicht will, ist nicht frei. Allein die Vorstellung dauernd etwas tun zu müssen hält gefangen. Nur ein Mensch, der einfach mal nicht tut, was er nicht will, ist frei."

Doch recht bald gibt es Komplikationen. Man kann es kaum erwarten, wie Björn sich diesen Problemen stellt und kann förmlich gar nicht aufhören zu lesen.

Zitat S.138
Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass ein diebischer Vogel lange Finger nach Dragans Pranken machte. (...) Mit dem Ringfinger samt Siegelring im Schnabel flog sie aus dem offenen Tor des Bootshaus und verschwand mit großen Flügelschwüngen in Richtung Nachbargrundstück. Das war...doof.

Die einzige Kritik sind Rechtschreibfehler, die so aber nicht weiter gestört haben.

Fazit: Ein satirischer Roman, gespickt mit wissenswerten Lebensweisheiten und unterhaltsamen Krimielementen. Ein absolutes must-read und einfach mal was ganz anderes.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Gelungener Auftakt

Die Gaben des Todes
0

Ein Buch voller interessanter Protagonisten. Daniel Parkov ist total verkorkst und auch Marie Winter verbirgt so einige Talente.
In diesem Teil geht es um den Dezembermann.
Die Ermittlungen sind außergewöhnlich ...

Ein Buch voller interessanter Protagonisten. Daniel Parkov ist total verkorkst und auch Marie Winter verbirgt so einige Talente.
In diesem Teil geht es um den Dezembermann.
Die Ermittlungen sind außergewöhnlich und spannend.
Das Ende war dann auch nochmal überraschend.
Das Buch packte mich von der ersten bis zur letzten Seite und ich hatte es in kürzester Zeit durchgelesen. Teil 2 und 3 folgen jedenfalls umgehend.
Flüssiger Schreibstil, toller Spannungsboden - ein absolut gelungener Reihenauftakt.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Toller Plot

Im Dunkeln bist du nie allein
0

Janice hat ihre Freunde im Urlaub kennengelernt. Sie schlossen einen Pakt. sich nach 2000 Tagen wieder zu treffen. Und so macht sie sich auf nach Kreta, um endlich alle wiederzusehen. Doch sie erwacht ...

Janice hat ihre Freunde im Urlaub kennengelernt. Sie schlossen einen Pakt. sich nach 2000 Tagen wieder zu treffen. Und so macht sie sich auf nach Kreta, um endlich alle wiederzusehen. Doch sie erwacht gefesselt in einer dunklen Zelle und kann sich an nichts erinnern.

Bereits der Titel löste Gänsehaut bei mir aus und ich war ganz gespannt auf diesen vielversprechenden Thriller von einem mir noch unbekannten Autor.
Die Geschichte wird aus Janice Sicht in zwei Zeiten wiedergegeben.
Sie sitz in ihrem Verlies und versucht sich verzweifelt zu erinnern, was passiert ist. Der Autor lässt uns häppchenweise den Urlaub auf Kreta durchleben und erklärt so tiefer die Charaktere der einzelnen Protagonisten.
Es wird sehr schnell klar, dass Janice eine pathologische Lügnerin ist. Dieser Punkt hat mich selbst oft verunsichert. Gefallen hat mir dabei der Stil des Autors, der Janice den Leser direkt ansprechen lässt.
Man fühlte sich dadurch regelrecht anwesend unter den Freunden.
Trotz ihrer "Macken" war sie mir doch sympathisch und ich änderte nach einigen Kapiteln meine eher abgeneigte Meinung , denn scheinbar leidet sie an einem Trauma aus Kindheitstagen.
Nebenbei erfährt man sehr viel über die griechische Mythologie, die die Geschichte in ihrer Handlung sehr gut unterstreicht.
Bis zum Schluss ließ mich der Autor völlig im Dunkeln tappen.
Doch das Ende ist absolut plausibel und beantwortet alle offenen Fragen.

Fazit: Ein solider Thriller, der mich durch sein abwechslungsreiches und realistisches Konstrukt überzeugt und gut unterhalten hat