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Veröffentlicht am 14.07.2019

Freundschaft und gutes Essen

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy träumte immer vom eigenen Restaurant, was sich aber bisher nicht erfüllte. Sie lebt mehr schlecht als recht in New York. Bei der Hochzeit ihrer Freundin Lotta lernt sie den jungen Koch Ethan kennen, ...

Billy träumte immer vom eigenen Restaurant, was sich aber bisher nicht erfüllte. Sie lebt mehr schlecht als recht in New York. Bei der Hochzeit ihrer Freundin Lotta lernt sie den jungen Koch Ethan kennen, der im Hudson Valley ein Restaurant betreibt. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin Lucy macht sie Billy auf ins Hudson Valley, wo sie zusammen mit Ethan arbeiten und kochen möchte. Wird sich ihr Traum doch noch erfüllen?

Okay, ich mochte Billy über weite Teile der Geschichte nicht sonderlich. Sie ging mir auf die Nerven. Ihr ständiges Gejammer, weil ihre Freundinnen reich sind und sich alles leisten können, während sie selbst sich nicht verwirklichen kann, fand ich unschön. Ebenso wie sie ihren Freund (den sie nie als ihren Freund bezeichnen möchte) behandelt. Ganz furchtbar fand ich, wie sie dem 20 Jahre jüngeren Ethan nachhechelte und sich – meiner Meinung nach – dabei zum Affen machte. Aber ich muss auch zugeben, dass ich die Kochererei in dem Buch mochte … und wie Ethan und sein Team ihr Restaurant betrieben. Auch die Freundinnen fand ich auf ihre Art gut, auch wenn sie sich so ein bisschen berufsjugendlich gaben.

Was mir wirklich gut gefiel, war, dass Billy es verstand, ihre Freunde mit Essen zu trösten, um sich zu versammeln. Wie sie Familie in den Leuten um sich herum fand – und welche Rolle gute Essen für alles spielte.

Insgesamt eine recht nette Geschichte mit einer anfangs wenig sympathischen Protagonistin, die sich aber im Laufe des Buches etwas zum Positiven wandelt.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Was ist denn hier los?

Einer wird sterben
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Stella Johannsen ist allein im Haus, da ihr Mann als Pilot um die Welt fliegt. An einem Tag erscheint plötzlich ein Wagen in ihrer ruhigen Straße, darin ein Paar, das tagelang reglos dasitzt. Stella wird ...

Stella Johannsen ist allein im Haus, da ihr Mann als Pilot um die Welt fliegt. An einem Tag erscheint plötzlich ein Wagen in ihrer ruhigen Straße, darin ein Paar, das tagelang reglos dasitzt. Stella wird nervös. Als noch andere Vorkommnisse darauf hindeuten, dass sie diejenige ist, die beobachtet wird, versucht sie ohne Erfolg ihren Mann zu erreichen. Doch warum sind diese Leute im Auto wirklich da?

Tja, was soll ich sagen? Einerseits fand ich die Idee des Buches interessant und ich fand es auch spannend, hinter Stellas und Pauls Geheimnisse zu kommen – und nebenbei noch die Geheimnisse einiger anderer Bewohner der Blumenstraße aufzudecken. Andererseits fand ich Stellas Verhalten von der ersten Zeile an merkwürdig. Ich wollte sie ständig anschreien, dass sie doch irgendwas tun soll, anstatt nur wie ein verängstigtes Kind hinter den Gardinen zu stehen. Ich habe ehrlich nicht verstanden, warum eine gestandene Frau nicht in der Lage ist, die Polizei anzurufen oder einfach mal zu den Leuten hinzugehen und zu fragen, was diese Aktion soll. Stattdessen benimmt sie sich immer verrückter und kann echt froh sein, dass man sie nicht in eine Anstalt sperrt – wo sie vielleicht hingehört. Und mit ihrem seltsamen Verhalten ist sie nicht allein, die Straße scheint von Verrückten bevölkert zu sein.

Während ich also kopfschüttelnd weiterlas, ertappte ich mich dabei, dass ich trotz allem Unverständnis natürlich wissen wollte, was da wirklich los ist. Also habe ich gleichzeitig ungläubig und gespannt gelesen, warum Stella und Paul gestalkt werden könnten.

Insgesamt fand ich die Geschichte zwar irgendwie doof, aber ich muss zugeben, dass sie spannend erzählt ist und somit auch gut unterhaltend. Es reicht für 3 Sterne und eine vorsichtige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Ein seltsames Hobby

Tiefes Grab
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Familienvater Martin hat ein merkwürdiges Hobby. Er wertet Spuren in alten Mordfällen aus und gräbt dann die Opfer aus, deren Fund er der Polizei anonym präsentiert. Auch seine Frau Ellen und Tochter Kylie ...

Familienvater Martin hat ein merkwürdiges Hobby. Er wertet Spuren in alten Mordfällen aus und gräbt dann die Opfer aus, deren Fund er der Polizei anonym präsentiert. Auch seine Frau Ellen und Tochter Kylie wissen nichts von seinen Unternehmungen, die er als Campingausflüge tarnt. Doch plötzlich sind sie alle in Gefahr. Bei seiner letzten Grabung findet Martin nicht nur die erwarteten Knochen einer alten Leiche, sondern auch eine frisch ermordete Frau. Wer hat ihn enttarnt – und warum ist derjenige jetzt hinter Martin her?

Die Grundidee des Buches ist wirklich gut. Martin und sein seltsames Hobby sind spannend erzählt und machen neugierig, warum er sich mit den alten Mordfällen beschäftigt und über Serienmörder in der Gegend recherchiert. Sein Verhalten ist dabei wirklich seltsam, so dass man erst mal nicht weiß, ob es nur an seinem Status als Privatier liegt (er hat eine Computerfirma teuer verkauft) oder ob er etwas zu verbergen hat. Seine Frau und seine Tochter ahnen nichts von den Aktivitäten ihres Mannes und Vaters, obwohl Kylie bald misstrauisch ist. Und dann ist da ja auch noch der Mörder, der Martin plötzlich in einen aktuellen Mordfall hineinzieht, und die Polizei, die ihn verdächtigt, aber nichts beweisen kann.

Ich fand das Buch spannend, auch wenn es einige Längen gab. Da man als Leser unbedingt wissen will, warum er durch das halbe Land fährt, um sich auf die Suche nach alten Mordopfern zu machen, bleibt die Geschichte lesenswert. Ich mochte Martin, weil er die Fähigkeit hatte, sich aus allen Situationen hinauszureden.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es hier und da ein paar Längen gab. Interessantes Thema mit einem etwas anderen Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.06.2019

Die Besserungsanstalt

Die Nickel Boys
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„Es gibt Leute, die einen betrügen, die einem mit einem Lächeln Leere servieren, und andere, die einem die Selbstachtung rauben. Man darf nicht vergessen, wer man ist.“

Archäologiestudenten machen auf ...

„Es gibt Leute, die einen betrügen, die einem mit einem Lächeln Leere servieren, und andere, die einem die Selbstachtung rauben. Man darf nicht vergessen, wer man ist.“

Archäologiestudenten machen auf dem Gelände einer ehemaligen Besserungsanstalt eine schlimme Entdeckung. Neben dem offiziellen Friedhof liegt noch ein geheimer Friedhof mit Jungs, die angeblich geflohen sind. Auch Elwood Curtis war ein „Nickel Boy“, wie die Insassen der Besserungsanstalt genannt wurden. Einst war er auf dem Weg zum College, als er verhaftet und verurteilt wurde – weil er per Anhalter in einem gestohlenen Wagen mitgefahren war. Und er erzählt seine Geschichte.

Es ist eine schlimme Geschichte, die hier erzählt wird. Die Jungs in der Besserungsanstalt werden schlecht behandelt und schlimm bestraft, wenn sie in den Augen der Aufseher etwas falsch machen. Und hier geht es den schwarzen Jungs schlechter als den weißen – aber eigentlich geht es allen schlecht. Es sind die 1960er Jahre, als die schwarze Bevölkerung der USA gerade anfängt, für ihre Rechte zu kämpfen, der Rassismus aber noch weit verbreitet ist. Die Bestrafungen sind grausam und kosten so manchen Jungen das Leben. So werden sie verscharrt und als flüchtig ausgegeben, damit niemand nach ihnen sucht.

Elwoods Geschichte ist so tragisch, weil er unschuldig ist. Er hat nur den Fehler gemacht, in das falsche Auto einzusteigen. Eigentlich sollte er studieren und durch die Unterstützung seiner Großmutter ein besseres Leben haben. Doch dann landet er in der „Obhut“ des Staates.

„Die Nickel Boys“ ist die Geschichte von schwarzen Jungs in einer schlimmen Zeit. Gut erzählt, aber nicht das, was ich erwartet habe.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Kann Terrorismus für das Gute stehen?

Mengele Zoo
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Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald und unterstützt den Vater beim Verdienen des Lebensunterhaltes, indem er seltene Schmetterlinge fängt, die der Vater verkauft. Ihr Leben ist schön, bis eine Ölgesellschaft ...

Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald und unterstützt den Vater beim Verdienen des Lebensunterhaltes, indem er seltene Schmetterlinge fängt, die der Vater verkauft. Ihr Leben ist schön, bis eine Ölgesellschaft in der Nähe des Dorfes nach Öl sucht und dafür den Urwald rodet und dem Dorf immer näher kommt. Eines Tages wird das Dorf zerstört, alle Einwohner ermordet; nur Mino bleibt zurück und mit ihm Rachegedanken und Hass.

Das Buch ist aktueller denn je, obwohl es schon 1989 erstmals erschienen ist. Die Gräueltaten, die an den Bewohnern des kleinen Dorfes im Regenwald begangen werden, dazu die Zerstörung der Natur, mit der die Bewohner in völligem Einklang leben, sind schrecklich zu lesen. Doch rechtfertigt all das Grauen die Art von Terrorismus, der sich Mino hingibt? Obwohl es verständlich ist und zumindest ein Grund, kann ich es leider nicht so sehen. Auch heute werden im Namen der Natur ständig kleinere Verbrechen begangen – von Leuten, die die Umwelt schützen wollen. Für mich gibt es aber klare Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Das Buch ist gut geschrieben und die Geschichte des kleinen Mino und seiner Familie ist furchtbar – und leider weiß man auch, dass sie sehr wahr ist. Der Autor lebte selbst einige Zeit bei den Indianern am Amazonas und engagiert sich politisch. Er hat hautnah miterlebt, wie sich das Leben der Menschen in den Regenwäldern des Amazonas verändert hat. „Mengele Zoo“ wurde 2007 mit dem Publikumspreis für das „beste norwegische Buch aller Zeiten“ ausgezeichnet, weil das Thema leider immer wieder und immer noch sehr aktuell ist. Eine traurige Geschichte, die mir nahe ging, mich aber durch den terroristischen Aspekt nicht wirklich überzeugen konnte.