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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Unterhaltsamer kleiner Roman mit einer schönen Botschaft

Nachtflug
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Ein Flug von Berlin nach New York bringt zwei ganz unterschiedliche Personen zusammen: Jakob ist erfolgreicher Anwalt und junger Familienvater, der für einen Job regelmäßig nach New York pendelt, und Ingrid ...

Ein Flug von Berlin nach New York bringt zwei ganz unterschiedliche Personen zusammen: Jakob ist erfolgreicher Anwalt und junger Familienvater, der für einen Job regelmäßig nach New York pendelt, und Ingrid ist in den mittleren Jahren und fliegt zum allerersten Mal. Sie will ihren ersten Mann, ihre große Liebe, in New York besuchen, nachdem sie ihn über 30 Jahre nicht gesehen hat, da er damals die DDR verlassen hat.
Als das Flugzeug in Turbulenzen gerät, öffnen sich die beiden sich gegenseitig und es kommt zu überraschenden Erkenntnissen und neuen Entwicklungen…


Meine Meinung:
Ich habe das kurze Buch im Flugzeug gelesen, was natürlich sehr passend war. Dank der kurzweiligen Erzählweise und den abwechslungsreichen Abschnitten, die aus der Sicht von Jakob und von Ingrid erzählt werden, war ich recht schnell im Geschehen und hatte das Buch auch relativ zügig ausgelesen.
Es hat mir ein paar unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmende Stunden beschert, denn die Zusammenhänge, die nach und nach hinsichtlich der beiden Personen herauskamen, hatten es zum Teil schon in sich. Es gibt witzige Szenen, weil zum Beispiel Ingrid nicht so weltgewandt ist und bestimmte „neumodische“ Lebensmittel oder technische Gadgets nicht kennt, aber eben auch Tiefgründigeres, wo man sich auch als Leser(in) fragt, was eigentlich im Leben wirklich wichtig ist.
Das Ende ist dann sehr stimmig und passend und versöhnlich.
Schließlich fand ich auch das Cover und den Satz sehr liebevoll gestaltet, so dass das Lesevergnügen zusätzlich noch unterstrichen wurde.


Fazit:
Ich empfehle diesen sehr netten Roman allen, die kurzweilige und doch etwas tiefgründige Unterhaltung suchen und einmal für ein paar Stunden einen schönen Kurzurlaub machen wollen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Nettes Hörbuch mit leichter Unterhaltung für zwischendurch

Hello Sunshine
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Sunshine MacKenzie hat einfach ein Traumleben: eine erfolgreiche Kochshow auf YouTube, zahlreiche veröffentlichte Kochbücher, einen netten Mann, mit dem sie seit 14 Jahren zusammen ist und eine traumhafte ...

Sunshine MacKenzie hat einfach ein Traumleben: eine erfolgreiche Kochshow auf YouTube, zahlreiche veröffentlichte Kochbücher, einen netten Mann, mit dem sie seit 14 Jahren zusammen ist und eine traumhafte Loftwohnung in New York. Doch plötzlich bricht diese so scheinbar tolle Welt zusammen, als ihre Accounts auf den Social Media gehackt werden und ein Unbekannter all das ans Licht bringt, was Sunshine über alle die Jahre so gut verborgen hat:
Sie kann gar nicht kochen, kommt auch nicht vom Land, sondern von den Hamptons und hat ihren Mann mit ihrem Produzenten betrogen…
Als sie vor den Scherben ihrer Existenz steht, kehrt sie zu ihren Ursprüngen zurück – zu ihrer Schwester und deren kleiner Tochter in den Hamptons, wo sie aufgewachsen ist. Doch auch dort ist sie nicht wirklich willkommen…


Meine Meinung:
Weil ich auf der Suche nach netter kurzweiliger Unterhaltung war, habe ich mir dieses Hörbuch für längere Autofahrten besorgt. Ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich mir vielleicht den Inhalt ein kleines bisschen anders vorgestellt hatte, hat das Hörbuch genau meine Erwartungen getroffen.
Britta Steffenhagen liest das Hörbuch von Anfang an mit solch einer Leichtigkeit und einer enthusiastischen und manchmal ein wenig flapsigen Stimme, die sehr gut zu Sunshine passt. Daher war ich von Anfang in der Handlung gefangen.

Man darf natürlich nichts total Hochtrabendes und Tiefgründiges erwarten, aber für ein Hörbuch zu Unterhaltungsliteratur ist die Geschichte wirklich gut gemacht. Es gibt einen schönen Spannungsbogen und es werden mit der Zeit immer mehr Details enthüllt, von denen ich z.T. durchaus überrascht war. Auch die Personen sind glaubwürdig angelegt und machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch.

Gut gefallen hat mir auch, dass das Thema Social Media recht differenziert behandelt wird und somit zum Nachdenken anregt.


Fazit:
Ich habe das Hörbuch gerne gehört, weil es mich gut unterhalten hat. Die Stunden mit dem Hörbuch waren wie ein kleiner Urlaub.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Flüssig zu lesender historischer Roman rund um (nicht nur) impressionistische Malerei

Lisette und das Geheimnis der Maler
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Lisette arbeitet Mitte der 1930er Jahre in Paris als Lehrling in einer Galerie. Sie liebt die Stadt, ihren Geruch, ihre Cafés, ihre Atmosphäre… Daher ist es für sie zunächst eine große Umstellung, als ...

Lisette arbeitet Mitte der 1930er Jahre in Paris als Lehrling in einer Galerie. Sie liebt die Stadt, ihren Geruch, ihre Cafés, ihre Atmosphäre… Daher ist es für sie zunächst eine große Umstellung, als sie mit ihrem Mann André nach Roussillon in der Provence zieht, um sich dort seines Großvaters anzunehmen.
Sie ahnt nicht, dass er wahre Schätze der impressionistischen (und späteren) Malerei in seinem Haus hütet und Maler wie Cézanne selbst gekannt hat. Für Lisette eröffnet sich in seinen Geschichten eine neue Welt.
Dann jedoch bricht ihre Welt zusammen, als Frankreich Deutschland den Krieg erklärt und sich ihr Mann André freiwillig meldet….


Meine Meinung:
Der Roman ist unglaublich ruhig und flüssig erzählt, so dass ich ihn – trotz seiner Dicke – relativ schnell ausgelesen hatte. Dies lag natürlich auch an der spannenden Handlung und daran, dass ich immer schnell wissen wollte, wie es weitergeht.
Die Autorin hat die handelnden Personen, allen voran Lisette, sehr liebevoll und in ihren Aktionen und Motivationen sehr glaubwürdig angelegt. Man kann sich daher sehr gut in Lisette hineinversetzen, als sie aus ihrem geliebten Paris wegziehen muss und sich auf dem Land erst einmal so gar nicht einfinden möchte. Doch schnell gewinnt sie die Bewohner des kleinen Ortes dort lieb und wird auch mit dem Landleben warm.

Einen sehr großen Raum nehmen natürlich die Hintergründe zur Malerei ein. Die Gemälde, die Andrés Opa von den Malern ertauscht / erworben hat, werden sehr genau beschrieben. Somit lernt man einiges über die Entwicklung der unterschiedlichen Stile und die Vorgehensweise der Maler. Daran merkt man, dass die Autorin sehr gut und sorgfältig recherchiert hat.
Ganz besonders gut gefallen hat mir jedoch, wie sich die Beschreibung der Landschaft der Provence einfügt in die Beschreibung der Bilder und der Malerei. Die Farben aus den Ockerbrüchen von Roussillon finden sich auf den Bildern wieder und das besondere Licht der Provence hat den Malern erst ihre Arbeit ermöglicht.

Auch die historischen Ereignisse während des Krieges und insbesondere der Umgang der deutschen Besatzer mit der Kunst kommen anhand der praktischen Beispiele im Roman sehr deutlich rüber.


Fazit:
Ich fand den Roman rundum sehr gelungen und ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe. Sicherlich werde ich immer mal wieder an ihn denken, wenn ich z.B. in einem Museum die schönen Bilder der französischen Impressionisten betrachte.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Berührender historischer Roman und spannender Ermittlungsfall

Hannah und ihre Brüder
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Elliot Rosenzweig, ein angesehenes Mitglied der Chicagoer Gesellschaft, wird auf einem gesellschaftlichen Event von dem Rentner Ben Solomon mit einer Pistole bedroht, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. ...

Elliot Rosenzweig, ein angesehenes Mitglied der Chicagoer Gesellschaft, wird auf einem gesellschaftlichen Event von dem Rentner Ben Solomon mit einer Pistole bedroht, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammt.
Ben beschuldigt ihn, der Nazi Otto Piontek zu sein und ihn und seine Familie im Krieg in Polen um ihre gesamten Wertsachen gebracht zu haben.

Da es Ben nach Gerechtigkeit dürstet, überzeugt er die Anwältin Catherine Lockhardt und ihren Ermittler, ihm zu helfen und nachzuweisen, dass Elliot Rosenzweig in Wirklichkeit sein Ziehbruder Otto ist.


Meine Meinung:
Das Buch startet erst ein bisschen zurückhaltend, nimmt dann aber deutlich an Fahrt auf, als die Zeit von Ben und seinem Ziehbruder während des Zweiten Weltkriegs thematisiert wird. Besonders die Schilderungen aus der Vergangenheit sind sehr eindringlich und berührend. Auch wenn man sich natürlich im Geschichtsunterricht mit der Zeit und den Verbrechen der Nazis beschäftigt hat, erwachen die Schrecken erst dann richtig zum Leben, wenn man sie anhand der konkreten Schicksale einzelner Menschen nachvollziehen kann.
Dies gelingt diesem Buch auch auf sehr gute – und traurige – Weise.

Auch der Handlungsstrang in der Gegenwart mit der engagierten Anwählten Catherine ist sehr gelungen. Durch ihre Interaktion mit Ben, der sie immer wieder mit seiner Intuition bzw. wie er sagt Inspiration überrascht, entwickelt sie sich selbst auch weiter und merkt, was ihr wirklich wichtig ist im Leben.

Die handelnden Charaktere sind sehr glaubwürdig angelegt und die Handlung hat einen schönen Spannungsbogen.

Einzig der Titel des Buches war für mich nicht sehr passend gewählt; da finde ich „Once We Were Brothers“ wie im englischen Original viel treffender.


Fazit:
Ein sehr gelungener historischer Roman, der mit spannenden Ermittlungen in der Gegenwart recht geschickt verknüpft ist. Wer gerne mehr über die Zeit des Zweiten Weltkriegs lernen möchte, ist hier richtig.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Nett zu lesender historischer Roman

Vom Himmel zum Meer
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Agnes, selbst Findelkind und in einem Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen, ist nach Hamburg gekommen, wo sie in einem Kinderheim mithilft. Als in der Stadt die Cholera ausbricht, verlässt sie mit der ...

Agnes, selbst Findelkind und in einem Waisenhaus in Straßburg aufgewachsen, ist nach Hamburg gekommen, wo sie in einem Kinderheim mithilft. Als in der Stadt die Cholera ausbricht, verlässt sie mit der Pastorenwitwe Tilly und einem Dutzend Kinder die Stadt und schlägt sich bis in einen kleinen Ort in Norddeutschland durch.
Mit viel Einfallsreichtum gelingt es ihr dort, mit dem Verkauf von Gebäck an Badegäste den Lebensunterhalt für sich und die Kinder zu sichern.
Doch welches Geheimnis verbirgt die Pastorenwitwe?
Und wer ist der nette junge Herr Benjamin, den Agnes am Strand kennenlernt?


Meine Meinung:
Dieser Roman war der erste, den ich von der Autorin gelesen habe. Ich habe erst einmal ein bisschen gebraucht, bis ich mit den handelnden Personen, vor allem Agnes, warm geworden bin. In den harten Zeiten voller Hunger und Elend haben mir die Personen so leidgetan, dass mich der Roman ziemlich heruntergezogen hat.
Dann aber hat mich ihre Entwicklung überzeugt und ich fand Agnes sehr sympathisch. Ihr Einfallsreichtum, ihre Zähigkeit und ihre Stärke haben mich richtig begeistert und ich fand ihren Einsatz wirklich bewundernswert.

Insgesamt zeichnet der Roman ein gutes Bild von der Zeit. Durch die Beschreibung der einzelnen Schicksale kann man sich sehr gut in diese hineinversetzen und sich gut vorstellen, was es – als Frau, als Waisenkind, als … - bedeutet hat in dieser Zeit zu leben.

Das Buch hat einen schönen Spannungsbogen und ist sehr stimmig aufgebaut, so dass auch das Ende sehr glaubwürdig gestaltet ist.
Irgendwie konnte es mich persönlich dennoch nicht ganz packen und fesseln, auch wenn ich nicht ganz genau festmachen kann, woran das liegt.


Fazit:
„Vom Himmel zum Meer“ ist ein sehr gut gemachter historischer Roman, der mich persönlich jedoch emotional nicht ganz erreicht hat.