Inhalt & meine Meinung:
Als große Liebhaberin des Landes Portugal und guter Kriminalgeschichten, freute ich mich unsagbar auf den Roman "Tod in Porto" des deutschen und in Portugal lebenden Autors Mario Lima.
Die Geschichte startet mit einer wunderbar sommerlichen Kulisse und Ermittlern, die sich eigentlich gerade in den verdienten Urlaub begeben wollen. Doch wie so oft kommt ein grausames Verbrechen dazwischen.
Zuerst erschüttert ein Mord, an einem Mann brasilianischen Herkunft die Stadt, als kurz darauf ein erschütterndes Video die Runde macht, beschleicht die Ermittler ein grausamer Verdacht.
Eine Zunge und ein Paar Ohren festgenagelt an eine Holztür, der Inhalt des Videos verschickt an 8 Männer.
Die brasilianische Methode, um unbequeme Spitzel zu beseitigen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und weitere Morde, die in die Tiefen des Grausamen und über die Grenzen Portugals hinaus reichen, beginnt.
Für mich war dies tatsächlich der erste Kriminalroman, der sich auf die wunderbare Kulisse Portos fokussiert und genau darauf freute ich mich. Schon das Cover und die sehr urlaubsfreudige Gestaltung, ließen mich detaillierte Facetten der Stadt erwarten, dies war eher weniger der Fall. Denn Mario Lima erschafft einen ganz klassischen Kriminalroman, der sich mit den Tiefen des Verbrechen und mit den Themen der Mafia befasst. Hierbei setzt er seinen Fokus gezielt auf die Ermittlungsarbeit seines Triogespanns und verschwendet kaum Zeit mit der detaillierten Beschreibung der Lokalität oder der Privatsphäre seiner Ermittler. Dieser Umstand hat positive, wie negative Aspekte.
Gerade zu Anfang der Geschichte hatte ich etwas Probleme die drei Perspektiven der Ermittler auseinander zu halten. Dies begründet sich zum einen durch die eher geringe Ausarbeitung der Charaktere, die diese schnell blass erscheinen ließen. Dieser Umstand änderte sich aber zum Ende hin, dort machte gerade die Ermittlerin Ana eine selbständige Entwicklung durch.
Der Fall an sich ist durchaus mit einer soliden Spannung behaftet und macht Spaß zu verfolgen. Durch den sehr flüssigen und gelungenen Schreibstil des Autors, wirkt auch die streckenweise wenig Abwechslung bietende Ermittlungsarbeit, nie langweilig, sondern stets kurzweilig und interessant.
Der Fall ist sehr komplex und realistisch konstruiert und bietet dabei stets spannende und interessante bzw. informative Aspekte.
Mein Fazit:
Dieser klassische Kriminalroman bietet einen soliden Fall und einen solide aufgebauten Spannungsbogen, bei dem der Fokus verstärkt auf der Ermittlungsarbeit und weniger auf den großen oder grausamen Szenen liegt .
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, wenn ich mir auch etwas mehr Feeling und Eigenheiten der Stadt bzw. des Landes und charakterstärkere Protagonisten gewünscht hätte.
Ansonsten ist dieser Krimi eine schöne Lektüre, die mir gut gefallen hat.