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Veröffentlicht am 07.07.2019

Spannender Titel

Kalte Wasser
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Kalte Wasser von Melanie Golding
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas nicht - doch niemand glaubt dir.

Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, ...

Kalte Wasser von Melanie Golding
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas nicht - doch niemand glaubt dir.

Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Albtraum beginnt. Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Und dann nimmt Lauren eine verstörende Veränderung wahr: Etwas stimmt mit ihren Kindern ganz und gar nicht. Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Der Klappentext hat mich gleich sehr neugierig gemacht, bin ich doch in letzter Zeit wieder sehr auf den Thriller-Zug aufgesprungen. Das Cover ist relativ schlicht gehalten, strahlt aber für mich etwas sehr Bedrohliches aus. Alles, was mit Wasser zu tun hat, finde ich sowieso oft mysteriös und beängstigend. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Nach den schon sehr mitreißenden ersten Seiten in Form eines Prologs startet die eigentliche Geschichte mit der Geburt der Zwillinge von Lauren. Ein einschneidendes und bewegendes Ereignis, das sicherlich jede Mutter nachempfinden kann. Der Leser erlebt hautnah die ersten Momente der Eltern mit ihren Babys, was sehr authentisch beschrieben wurde.
Die neue Situation ist für Lauren erschreckend - ich konnte ihre Ängste spüren und sehr gut nachvollziehen. Da ist man plötzlich Mutter und hat doch so gar keine Ahnung, was alles auf einen zukommen wird …
Ich mochte Lauren sehr gerne und konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Aber auch Joanna Harper fand ich toll. Sie nimmt Lauren ernst und kümmert sich um die Ängste und Verdächtigungen der jungen Frau. Eine aufstrebende junge Polizistin, der man sich gerne anvertraut.

Melanie Golding hat mir mit ihrem Mystery-Thriller nette Lesestunden beschert. Sie hat authentische Figuren erschaffen und verfügt über einen flüssigen Schreibstil. Der Spannungsbogen war relativ hoch und die mystischen Elemente sind nicht zu kurz gekommen. Mir gefiel die Mischung aus Ermittlungsarbeit und dem Alltag einer jungen Mutter. Beides wurde schlicht, aber realitätsnah dargestellt. Die Story ist nicht von Action geprägt, sondern lässt es etwas ruhiger angehen. Vielleicht nicht unbedingt ein typischer Thriller. Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich kann sie weiterempfehlen.


Zum Autor

Melanie Golding hat in Bath Kreatives Schreiben studiert. Im Jahr 2017 gewann sie einen Preis für ihre Kurzgeschichte beim Mid Somerset Festival sowie den Evelyn-Sanford-Preis. Sie lebt in Bath und schreibt bereits an ihrem nächsten Roman.


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Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
übersetzt von Alexander Weber
ISBN 978-3-9596-7296-2
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de
Leseprobe https://www.harpercollins.de/buecher/krimis-thriller/kalte-wasser-harpercollins

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 22.05.2019

Erschreckendes Szenario

Dry
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Dry von Neal und Jarrod Shusterman
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa ...

Dry von Neal und Jarrod Shusterman
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Endlich wieder etwas Neues von einem meiner Lieblingsautoren Neal Shusterman. Dieses Mal in Kombination mit seinem Sohn – ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Das Thema hörte sich vorweg spannend und erschreckend an. Ob es mich genauso begeistern konnte, wie die bisherigen Werke des Autors – hier werdet ihr es erfahren.

Die Story ist in dem typischen Shusterman-Stil geschrieben: erste Person, mehrere Perspektiven und eingeschobene Kapitel. Hier in der Form von Snapshots. Zunächst gibt es nur zwei Perspektiven, die von Alyssa und Kelton. Mit der Zeit kommen noch weitere hinzu, insgesamt sind es fünf verschiedene. Die Story spielt an nur sechs Tagen. Sechs Tage, die genau zeigen, wie Menschen reagieren, wenn der Ernstfall eintritt. Sechs Tage, die einen teilweise erschrocken weiterlesen lassen, weil man nicht begreifen kann, wie schnell sich das Leben verändern kann.
Der Leser wird schon mit dem ersten Satz des Buches in die Situation geworfen, als die Wasserhähne kein Wasser mehr hergeben. Angekündigt hatte sich dieses Szenario wohl schon länger – genaueres dazu habe ich leider nicht herausfinden können. Die Katastrophe bahnte sich langsam an und die Menschen schenkten den Warnhinweisen keinerlei Beachtung. Bis sie vor vollendeten Tatsachen standen - und da ging es los … Jeder sieht natürlich nur noch sich und würde über Leichen gehen, um sich selbst zu retten. Der Run auf Wasser und andere Getränke wird zum schlimmsten Albtraum … Die Menschen reagieren ängstlich, panisch und verzweifelt. Sie werden vom Neid und dem tierischen Instinkt in sich getrieben - es spielen sich erschreckende Szenen ab. Was mich auch sehr erschreckte, war die Tatsache, dass die Lebensmittel-Läden innerhalb kürzester Zeit ausgeräumt waren.

Wir müssen uns keine Sorgen wegen Dinosauriern machen … sondern wegen Menschen.
Seite 303

Neal und Jarrod Shusterman haben mir eine Geschichte präsentiert, die mich erschrocken und nachdenklich zurücklässt. So lange wir alles Wichtige haben, der Alltag reibungslos funktioniert, macht man sich keine Gedanken über das Was wäre, wenn … Kommt es wirklich einmal so weit, sind wir aufgeschmissen und die meisten von uns nicht im mindesten vorbereitet. Ich habe es schon erlebt, dass es wochenlang keine Milch in den Läden zu kaufen gab vor einigen Jahren. Oder als EHEC damals auftauchte und keiner wusste, woran es lag. Solche Situationen machen einen schon ganz irre – wie soll man dann gerade ohne Wasser klarkommen? Ich denke, es ist einem gar nicht bewusst, wofür man alles Wasser benutzt und tatsächlich braucht. Es ist da und man verwendet es - Punkt. Vater und Sohn haben ein erschreckendes Szenario nach dem nächsten entworfen und ich kann leider nicht sagen, dass diese völlig aus der Luft gegriffen wären, würde es zum Ernstfall kommen. Ebenso die zeitverzögerte Reaktion der Menschen. Vielleicht ist es auch die Hoffnung in einem, die den Gedanken an den Worst Case nicht zulassen möchte.
In dieser Geschichte treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die aber gerne noch etwas mehr Tiefe vertragen hätten. Das ganze Warum und Wieso ist mir nicht richtig klar geworden, das Ende fand ich zu weichgespült. Die typischen Endzeitszenarien wurden gut dargestellt und die Geschichte ließ sich flüssig lesen – was für ein Wortspiel ;) Trotz aller Schreckensmomente habe ich das für mich typische Shusterman-Flair vermisst. Es hat mir einfach etwas gefehlt, auch wenn dies wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau ist. Hätte der Name nicht draufgestanden, hätte dieses Buch einfach jeder schreiben können. Das macht es nicht schlecht, ganz bestimmt nicht, aber leider auch nicht besonders. Ich kann euch dieses Buch trotzdem empfehlen – es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

„Menschen können Monster sein. Egal, ob wegen ihrer Handlungen oder wegen ihres wahren Wesens, das tut nichts zur Sache. Das Ergebnis ist dasselbe.
Seite 331




Zum Autor

Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award.

Jarrod ist Neals Sohn. Er arbeitet als Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Außerdem dreht er Filme und Werbeclips. Jarrod Shusterman lebt mit seinem zahmen Wolf in Los Angeles. DRY ist ihr erster gemeinsamer Roman.

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Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Kristian Lutze und Pauline Kurbasik
ISBN 978-3-7373-5638-1
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/fischersauerlaender
https://www.fischerverlage.de/buch/neal
shustermanjarrodshusterman_dry/9783737356381

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 10.04.2019

Eine wahre Geschichte

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt?
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Lieber Papa, bist du jetzt verrückt? Mein Vater, seine Depression und ich von Katja Hauck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken ...

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt? Mein Vater, seine Depression und ich von Katja Hauck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Sie brauchen Hilfe, um seelischen Schaden zu verhindern, doch werden nicht selten allein gelassen. Auch Katja Hauck wurde eines morgens plötzlich aus der Schule gerissen und mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass ihr Vater, Uwe Hauck, einen Suizid-Versuch unternommen hat. Er überlebt, aber das Leben der damals 14jährigen verändert sich. Nun schreibt Katja, heute 16 Jahre alt, Briefe an ihren Vater, in denen sie die Möglichkeit hat, ihm ihre Ängste, Sorgen und Gedanken mitzuteilen. Und ihr Vater antwortet ihr, versucht seine Krankheit, seine Unsicherheiten und seinen Suizid, ja sich zu erklären. Authentisch, emotional und absolut ehrlich
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch beginnt mit dem Prolog, in dem Katja und ihr Vater Uwe zu Wort kommen. Es besteht aus Briefen, die sich die beiden tatsächlich geschickt haben.

Mir fällt es schwer, dieses Buch in Worte zu fassen – wahrscheinlich deshalb, weil es sich hier nicht einfach um eine erfundene Geschichte dreht, sondern aus dem Leben einer realen Familie gegriffen ist.
Die ersten Seiten fand ich sehr emotional, beginnen sie doch mit dem Tag des Suizids von Katjas Vater Uwe. Ich fand ihre Gedanken und Gefühle die ganze Zeit über sehr authentisch und konnte mich nur zu gut mit ihr identifizieren.
Uwes erster Brief beginnt mit einer kleinen Zusammenfassung seiner Krankheitsstationen und wie es dazu kommen konnte. Auch dies könnte die Geschichte von vielen anderen Menschen sein, die an Depressionen erkrankt sind. Es gibt viele Ähnlichkeiten, aber natürlich auch Unterschiede. So verschieden wir Menschen sind, so verschieden sind auch die Symptome und die Auswirkungen auf den Erkrankten und sein Umfeld. Man sieht gerade auch an dem Briefwechsel, wie tückisch Depressionen und diverse andere psychische Erkrankungen sein und wodurch sie ausgelöst werden können. Auch bei Uwe dauerte es, bis eine Diagnose gestellt wurde, bis seine Behandlung beginnen konnte. Er musste ein Jahr auf einen Therapieplatz warten, was ich richtig schlimm finde. Was kann in einem Jahr mit einem Erkrankten passieren? Da müsste am Gesundheitssystem mal etwas geändert werden, denn die Erkrankungen in diesem Bereich nehmen eher zu als ab. Leider …
Diese Geschichte zeigt aber, dass eines ganz wichtig ist: Man muss reden, reden, reden. Offen mit seiner Krankheit umgehen, versuchen, seine Familie als Stütze zu sehen, nicht als „Belastung“. Zeitweise war Uwe nicht in der Lage, seinen Kids zuzuhören – das änderte sich nach seinem Suizidversuch, er wurde sich dessen bewusst. Das kommt natürlich auch seinen drei Kindern zu Gute, die natürlich die Welt nicht mehr verstanden. Die Eltern haben dafür gesorgt, dass auch sie bei einem Therapeuten untergebracht werden, was ich in dem Fall für sinnvoll halte.
In den weiteren Briefen geht es hauptsächlich um den Alltag von Katja und ihren Geschwistern, dem Schulwechsel und um frühere Urlaubserlebnisse der ganzen Familie. Diesen Part fand ich jetzt nicht ganz so interessant, weil es wenig mit der Verarbeitung des Suizids zu tun hat.

Katja Hauck ist ein starkes junges Mädchen, das viel zu früh mit etwas klarkommen musste, was auch ihr eigenes Leben beeinflussen kann. Sie hat tolle Briefe an ihren Vater geschrieben und ist offen mit ihren Fragen umgegangen. Ebenso gestaltete sich der Part von Uwe. Nachdem seine Krankheiten diagnostiziert wurden, er den Suizid unternommen und danach stationär behandelt wurde, konnte er aber wieder für seine Familie da sein. Auch er musste dies lernen, genau wie seine Tochter Katja. Ich finde es bewundernswert, wie offen die beiden nun damit umgehen können – was natürlich außerordentlich wichtig ist. Aber nicht jeder kann sich öffnen – wir sind halt alle verschieden. Wichtig ist aber auch die Toleranz von außen, was selbst heutzutage mit so vielen psychisch erkrankten Menschen immer noch schwierig ist. Uwe ermutigt seine Kinder in den Briefen, er zeigt den Willen gesund zu werden und er hört ihnen wieder zu. Dieses Buch zeigt die schlechten Seiten von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, es zeigt aber auch Hoffnung und Mut. Die Gründe von Depressionen, Angststörungen oder auch Panikattacken liegen meist in der Kindheit des Betroffenen – es müssen gar nicht einmal unbedingt riesige traumatische Erlebnisse sein. Da reicht schon, wenn man vielleicht immer gemobbt wird oder es einem eingeredet wird, dass man sowieso nichts auf die Reihe bekommt – irgendwann mögen sich solche Dinge rächen. Wir sind alle verschieden und gehen anders mit unseren Erlebnissen um, aber ich würde mir einfach nur wünschen, dass man nicht schief angesehen wird, wenn man an einer Depression erkrankt ist. Und dass es ausreichend Therapieplätze für die Betroffenen gibt – nicht erst nach monatelanger Wartezeit. Ich wünsche Katja und ihrer Familie alles Gute und bin froh, dass diese Geschichte ein gutes Ende gefunden hat!


Zum Autor

Katja Hauck, Tochter des Autors von "Depression abzugeben", ist Schülerin und kann dank der Offenheit zu ihrem Vater heute wieder lachen.


WERBUNG
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224 Seiten
ISBN 978-3-431-04120-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.amazon.de/Lieber-Papa-bist-jetzt-verrückt/dp/3431041205/ref=sr1fkmrnull1?mkde_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=katja+hauck&qid=1554302255&s=gateway&sr=8-1-fkmrnull

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Tolles Abenteuer

Traumspringer
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Traumspringer von Alex Rühle
erschienen bei dtv junior

Zum Inhalt

Leon ist ein Traumspringer. Er kann unbemerkt in die Träume von anderen schlüpfen. Aber nicht nur das: Eines Nachts taucht er ein in ...

Traumspringer von Alex Rühle
erschienen bei dtv junior

Zum Inhalt

Leon ist ein Traumspringer. Er kann unbemerkt in die Träume von anderen schlüpfen. Aber nicht nur das: Eines Nachts taucht er ein in eine verborgene und geheime Welt. Hier sammeln und archivieren Morpheus und seine Geschwister seit vielen tausend Jahren die Träume der Menschen. Doch Morpheus, der Hüter der Nacht, ist dringend auf Leons Hilfe angewiesen. Nur Leon kann wie ein nächtlicher Agent zwischen Tag- und Traumwelt hin- und herspringen und so herausfinden, was Morpheus‘ Bruder Krato im Schilde führt. Denn nach einem Streit ist Krato spurlos verschwunden. Er hat gedroht, die Traumarchive zu plündern. Will er etwa die Träume der Menschen zu Geld machen und in ein einzigartig neues Handyspiel verwandeln?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Story wird in der ersten Person geschildert, was meinem Sohn und mir sehr gut gefiel. Gerade mein Jüngster hat mit Protagonist Leon richtig mitgefiebert und konnte das Weiterlesen gar nicht erwarten. Die Kapitel sind auch recht kurzgehalten, was gut für einzelne Tage portioniert werden konnte und keinen Stress beim Lesen auslöste. Das Buch enthält auch kleinere Illustrationen, die immer wieder am Kapitelanfang oder auch auf den Seiten zwischendurch vorkommen. Gerade die Fledermäuse gefielen meinem Sohn sehr gut. Das Cover fanden wir übrigens auch ansprechend – gerade mir gefiel der leicht schimmernde Effekt.

Leon ist 12 Jahre alt und ein toller Protagonist für diese Geschichte. Er ist ein Traumspringer und macht seine Sache wirklich gut. Er ist unerschrocken und stellt sich seinem Abenteuer und der geheimen Welt. Mein Sohn mochte ihn auch gerne und wäre so manches Mal am liebsten mit ins Abenteuer gesprungen ;)
Es herrscht eine unheimliche Atmosphäre, die stellenweise auch einen Hang zum Gruseligen hatte – da durfte ich dann lieber noch ein paar Seiten weiterlesen. Die erschaffene Welt ist vom Autor fantasievoll gestaltet worden und es machte uns beiden sehr viel Spaß, in Leons Welt einzutauchen. Der Schreibstil ist toll, flüssig und genau passend für die angegebene Altersangabe.

Alex Rühle hat meinem Sohn und mir mit diesem Abenteuer schöne Lesestunden beschert. Die Story ist fantasievoll, spannend und teilweise auch unheimlich bis gruselig angehaucht. Man bekommt zwar keine Albträume davon, aber so manche Situation konnte schon einmal brenzlig werden … Die Fledermäuse und das vorkommende Handyspiel waren gerade für meinen Jüngsten genau das Richtige. So bekommt man Kinder zum Lesen ;) Durch den angenehmen Schreibstil sind wir fast durch die Seiten gerast und nach dem doch recht offenen Ende hoffen wir auf eine Fortsetzung. Ein schönes Abenteuer, das sicherlich nicht nur Jungs begeistern wird.


Zum Autor

Alex Rühle, geboren 1969, studierte Komparatistik, Französisch, Theologie und Philosophie in München, Paris und Berlin. Er ist ein renommierter Journalist und arbeitet seit Jahren als Kulturredakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Mit seiner Familie lebt er in München. ›Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst‹ ist sein Debüt als Kinderbuchautor. Mit ›Traumspringer‹ beweist er erneut sein Können, und dass er auch für 10-Jährige absolut packend erzählen kann.


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ab 10 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-423-76246-5
Preis: 14,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/alex-ruehle-traumspringer-76246/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 07.04.2019

Diese Geschichte macht nachdenklich

Dein fremdes Herz
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Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ...

Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

In letzter Zeit neige ich wohl eher zu ernsteren Büchern, dieses gehört auch dazu. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, aus der Sicht von Protagonistin Nela.

Nela gefiel mir gleich recht gut. Sie ist Ende Zwanzig, arbeitet (zu) viel und hat nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter. Diese lebt in einem Heim und ist seit Jahren an Depressionen und Alzheimer erkrankt. Eine emotionale Belastung für Nela. Ebenso das plötzliche Verschwinden ihres Vaters Hannes vor vielen Jahren. Mit ihm verband sie die Liebe zum Meer, was ich als Nordlicht verstehen kann. Der Schmerz und die Wut sitzen bei Nela tief, hat sie doch nie erfahren, warum ihr Vater die Familie Hals über Kopf verließ. Und das auch noch in einer für Nela besonderen Situation, auf die ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen möchte.
Der Leser erfährt einen sehr detailliert beschriebenen Alltag und Tagesablauf in Nelas Urlaub, was mir nicht so gut gefiel. Was die junge Frau alles in ihrem Haushalt an Arbeiten verrichtet, war für mich einfach uninteressant und hatte auch keinen Einfluss auf die Story.
Die abgedruckten Briefe wurden in einer Schriftart gewählt, die nach Handschrift aussieht – für mich war sie schwer zu entziffern, vielleicht haben meine Augen nach jahrelangem Lesen schon zu sehr gelitten ;)
Nela unternimmt eine Reise von Nürnberg nach Schleswig-Holstein, wobei die Autorin die dortige Atmosphäre sehr gut und authentisch eingefangen hat. Ich konnte das Meer förmlich riechen.
Maximilian fand ich auch ganz sympathisch. Seine Gedanken zu seinem Spenderherz fand ich realistisch und nicht überdramatisiert. Ich konnte mit ihm fühlen und verstand, was ihn belastete.
Auch Henrietta möchte ich kurz erwähnen. Sie ist für mich eine typische Norddeutsche, die ihr Herz auf dem rechten Fleck hat – was für ein Wortspiel in diesem Zusammenhang … Den Küstenbewohnern wird ja oft eine raue und verschlossene Art nachgesagt, aber man muss sich als Fremder nur die Zeit nehmen und einmal hinter die Fassade schauen – viele von uns haben einen weichen Kern. Und das Wetter ist auch nicht nur schlecht – man kann sich schließlich dementsprechend anziehen ;) Aber das nur am Rande.

„(…) Man kann sich überall zuhause fühlen, wenn nur die richtigen Menschen dabei sind. (…)“
Seite 261

Kati Seck hat mir einen Roman präsentiert, der mich gerade im Mittelteil emotional unheimlich gepackt hat. Einige der Briefe brachten mich dazu, ein paar Tränen zu verdrücken und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewusst, wie zerbrechlich das Leben im Grunde ist. Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf Erden und nutzen sie oft nicht genug aus. Das Thema Organspende ist heikel und schmerzlich. Aber ich denke, dass sich jeder einmal damit auseinandersetzen sollte – für sich selbst und seine Liebsten. Bevor etwas Schlimmes passiert. Denn einer Spende zuzustimmen oder nicht finde ich in einer akuten Situation noch wesentlich schlimmer und schmerzhafter. Da ist man mit genügend anderen Gedanken beschäftigt … Die Autorin hat gerade zum Ende der Geschichte einige Zitate, die auch meine Gedanken auf den Punkt bringen. Auch wenn mir einiges zu detailliert beschrieben wurde und ich die Schriftart der Briefe nicht mochte, fühlte ich mich in der Story wohl - den Umständen entsprechend natürlich. Mich hat die Geschichte sehr nachdenklich werden lassen und ich kann sie euch nur empfehlen.

Doch wir Menschen sind nicht so, wir denken oft nicht an das, was morgen passieren könnte, haben nicht im Hinterkopf, dass wir nicht unverwundbar und nicht unsterblich sind.
Seite 251



Zum Autor

Kati Seck wurde am 8. Juni 1987 in Hachenburg geboren. Dort lebt und arbeitet sie auch heute noch, wenn es sie nicht mit Hund und wenig Gepäck ans Meer zieht. Als Katharina Seck veröffentlicht sie auch Bücher in anderen Genres.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 16 Jahren
333 Seiten
ISBN 978-3-404-17752-3
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/sonstige-belletristik/dein-fremdes-herz/id_6026402

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, der Autorin und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die interessante Leserunde bedanken!