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Veröffentlicht am 07.07.2019

Die Töchter der Villa Weißenfels

Die Töchter der Villa Weißenfels
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Man ahnt ab der Mitte, worauf die Geschichte hinaus läuft und das tut der gesamten Geschichte keinen Abbruch. Ein Teil spielt in der Gegenwart, fast alle Personen sind sympathisch und es gibt bei ihren ...

Man ahnt ab der Mitte, worauf die Geschichte hinaus läuft und das tut der gesamten Geschichte keinen Abbruch. Ein Teil spielt in der Gegenwart, fast alle Personen sind sympathisch und es gibt bei ihren „Gegenübern“ aus der Vergangenheit viele Parallelen. Dabei ähneln sich die beiden Erzählstränge nicht. Der eine spielt siebzig Jahre zuvor und liest sich interessant bis herzergreifend. Der zweite liest sich lockerleicht, ein Studentenleben. Diese erhält einen Knacks als die Studentin erfährt, dass sie mit ihrer Cousine nicht verwandt ist und herausfinden will, was wann passiert ist. Das Familienmitglied bei dem der Bruch passierte, lebt noch und fühlt sich mit ihren neunzig Jahren plötzlich haltlos. So fängt ihre Enkelin, besagte Studentin, an zu recherchieren und reist von Münster nach Nürnberg. Wo sie ihre eigene Geschichte erlebt und die irgendwie auch einen Teil einer uralten anderen.

Hervorragender Plot
Einerseits werden beide Geschichten wunderbar zusammengefügt. Es nervt überhaupt nicht von einer zur anderen zu wechseln. Die Protagonisten sind sympathisch. Elaine Winter schafft es immer genau den Punkt zu erwischen an dem man wieder an den jeweils anderen Strang anknüpfen, mehr erfahren möchte. Sei es, wie es sich damals zutrug oder wie die Studentin Valerie weiter vorgeht und was sie selbst erlebt.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Paulas erster Frühling

Paulas erster Frühling
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Paula wird Knall auf Fall von ihrem langjährigen Gatten verlassen. Dessen Gründe sind plausibel und irgendwie empfindet sie seit langem wie er. Dennoch ist diese Trennung für sie ein Schock. Und gleichzeitig ...

Paula wird Knall auf Fall von ihrem langjährigen Gatten verlassen. Dessen Gründe sind plausibel und irgendwie empfindet sie seit langem wie er. Dennoch ist diese Trennung für sie ein Schock. Und gleichzeitig ein Neuanfang. Das Wunderbare an dieser Figur ist, dass sie sich nicht abgehoben verhält sondern peu á peu herausfindet, welche Zwiebelschalen sie ablegen und welche sie neu anlegen möchte. Ganz so, wie im realen Leben! Und natürlich wird sie von Liebe begleitet. Auf andere Art als gedacht und herzerfrischend.

Zum Wohlfühlen!
Die fünfundfünfzig Jährige steht an einem Scheideweg: Mann weg, Tochter auch? Zweifel da, neues Erwachen ebenso! Apotheke behalten, ersten Berufswunsch vorziehen? Es kommt anders als gedacht und viel besser als erwartet. Denn Susanne Lieder hat eine unnachahmlich nette Art ihren Roman stufenweise aufzubauen, Leserinnen einzufangen und vergnüglich-nachdenklich zu unterhalten. Es ist ein seichter Lesegenuss mit etwas Tiefgang in Bezug auf Familie und echten Freundschaften.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Madame le commissaire und der tote Liebhaber

Madame le Commissaire und der tote Liebhaber
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Es beginnt wenig dramatisch, man kommt sozusagen erst Mal wieder in Fragolin an. Gut für Einsteiger in diese Reihe als auch um nach einem Jahr wieder hineinzufinden in das Leben von Fragolin. Jenem verschlafenen ...

Es beginnt wenig dramatisch, man kommt sozusagen erst Mal wieder in Fragolin an. Gut für Einsteiger in diese Reihe als auch um nach einem Jahr wieder hineinzufinden in das Leben von Fragolin. Jenem verschlafenen Dorf, in das sich die ehemalige Leiterin einer Antiterroreinheit freiwillig versetzen ließ und die Presserummel gerne aus dem Weg geht. Der Autor legt seine Spuren gekonnt aus und lässt Lesende miträtseln. Die Spannung steigt, die Höhepunkte sind gut gesetzt und der Plot ist teilweise sowohl amüsant als auch spitzfindig.

Mehr Krimi als sonst
In den ersten fünf Bänden hielten sich Krimi und das Drumherum leicht die Waage. Das ist bei diesem anders. Es steht eindeutig mehr im Zeichen der Spannung und des Rätselns, wer wohl diese Tat begangen haben mag. Und am Ende steht nicht nur das fest sondern auch, dass die Reihe wohl noch weitergehen könnte. Denn es gibt einen neuen Faden in diesem Buch, der weiter gesponnen werden dürfte.

Wie immer: Ein ansprechender Mix mit mehr Wumms als Boule und Päuschen bei Chez Jacques als sonst. Ein Krimi zum „Weglesen“ und man sollte ihn nicht abends beginnen zu lesen, man liest sonst die ganze Nacht (hüstel) ?

Veröffentlicht am 07.07.2019

Die Rosengärtnerin

Die Rosengärtnerin
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Ein veritabler, historischer Roman mit Gegenwartsbezug und deutlich spannender als es der Titel vermuten lässt! In zwei Erzählsträngen bekommt man die gesamte Geschichte zwischen 1944 und Heute mit. Beide ...

Ein veritabler, historischer Roman mit Gegenwartsbezug und deutlich spannender als es der Titel vermuten lässt! In zwei Erzählsträngen bekommt man die gesamte Geschichte zwischen 1944 und Heute mit. Beide hängen unmittelbar zusammen. Im Gegensatz zu den meisten historischen Romanen, erzählt Lott weniger geschichtlich als

lebensfroh. Es spielen schon etliche Besonderheiten der damaligen Zeit hinein und man bekommt viele Informationen zum Bombardement in Emden sowie dem Leben in der Marsch als auch zu Winzern, die die Resistance unterstützten. Vor allem aber dreht es sich um die Hauptperson Jeanne, die sowohl in Frankreich als auch zwei Jahre in Ostfriesland verbrachte und einer Ostfriesin ihr Schloss vererbt. Auch diese Erbin ist eine spannende Figur und nicht nur das, was sie erbt, ist mehr als man erwartet.

Es gibt Gegenspieler, Un- und Sympathen. Es ist eine ausgewogene Mischung aus guter Erzählung mit Pfiff und bildhafter Sprache. Letztere ist in eine flotte Erzählweise mit teils überraschenden Wendungen eingebaut.

Der Roman ist sooo herrlich, dass ich es fast an einem Nachmittag samt halben Abend gelesen hätte. Die Zeit verflog im Nu!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Oliven zum Frühstück

Oliven zum Frühstück
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Eine Liebesgeschichte auf Kreta, die weder schnulzig ist noch das typische „Strand – Sonne – Inselflair“ hervorruft. Sondern mit Fakten zu den Minoern, Ausgrabungstechnologie und Archäologie daherkommt. ...

Eine Liebesgeschichte auf Kreta, die weder schnulzig ist noch das typische „Strand – Sonne – Inselflair“ hervorruft. Sondern mit Fakten zu den Minoern, Ausgrabungstechnologie und Archäologie daherkommt. Diese gut verpackt passend zu den Personen. Als da wären eine nerdige Ausgrabungsleiterin, die mit einigen Problemen vor Ort zu kämpfen hat, und ihr Gegenpart: ein scheinbar sturer Olivenbauer samt anhängender Großfamilie sowie einige andere Nebenfiguren mit Charme und Witz. Mit Letzteren Eigenschaften ist auch die Geschichte an sich ausgestattet:

Mit Witz, Charme & Sonde
Sondierungen gibts allerhand und nicht nur archäologischer Art. Und es ist ziemlich schnell klar, wer mit wem später zusammenkommt. Der Witz liegt allerdings in kleinen Details sowie in den gut ausgearbeiteten Figuren: jede ist vielschichtiger als es im ersten Moment scheint. Das Gleiche gilt für die Art, wie sie miteinander umgehen und die Geschichte ins Laufen bringen. Dazu sind einige der Fakten rund um die Minoer in Bezug auf Kreta faszinierend.

Pia Casell recherchierte offensichtlich gut und schrieb gekonnt einen Roman, der mit Spaß beim Lesen verschaffte. Ich habe oft geschmunzelt oder laut gelacht, manche Beschreibungen waren wunderbar amüsant! In einem Rutsch gelesen und die Welt um mich herum vergessen.