Cover-Bild Bell und Harry
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 13.05.2019
  • ISBN: 9783446261990
Jane Gardam

Bell und Harry

Isabel Bogdan (Übersetzer)

London ist laut und anstrengend, die Batemans sehnen sich nach Ruhe und haben sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Vor allem der Vater, ein nervöser Journalist, hofft auf Entspannung in der bäuerlichen Umgebung. Hier trifft sein kleiner Sohn Harry auf Bell, den jüngsten Sohn der Vermieter, und eine tiefe Jungenfreundschaft beginnt. Sommer für Sommer und mit jedem gemeinsam erlebten Abenteuer wird diese Freundschaft erneuert, so unterschiedlich die Sphären, in denen sie mit ihren Familien leben, auch sind. Ein hell leuchtendes Ferienbuch von Jane Gardam, in dem die Spannung zwischen Stadt- und Landmenschen mit so viel Weisheit und Humor eingefangen ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Das hohle Land

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Wer beschließt, dieses Buch zu lesen, sollte keinen Abenteuerroman zweier Freunde wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn erwarten. Was dieser Roman von Jane Gardam verspricht und hält, ist pure Entschleunigung, ...

Wer beschließt, dieses Buch zu lesen, sollte keinen Abenteuerroman zweier Freunde wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn erwarten. Was dieser Roman von Jane Gardam verspricht und hält, ist pure Entschleunigung, aber mehr als nur eine Sommergeschichte.

Die Familie Bateman pachtet das Haus Light Trees während der Ferienmonate von der Familie Teesdale, die im benachbarten Haus wohnen. Benachbart im weitesten Sinne, da es im ländlichen Gebiet von Feldern, Wiesen und Moor umgeben ist. Die Häuser stehen auf dem sogenannten "hohlen Land", da es im Untergrund vom Bergbau zerfurcht ist, der jedoch eingestellt wurde. Harry Bateman und Bell Teesdale trennen ein paar Jahre Altersunterschied, aber das hält sie nicht davon ab, Freunde zu werden und gemeinsam die Umgebung unsicher zu machen. Dabei stellen sie einige abenteuerliche Dinge an und die gewonnene Freundschaft begleitet sie ein Leben lang. Die Familie Bateman, eigentlich Londoner und den Dorfbewohnern anfangs suspekt, bringen sich nach anfänglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken gut in die Gemeinde ein und sind bald immer herzlich willkommen, gehören dazu.

Anders als erwartet beschreibt Jane Gardam nicht nur einen Sommer, sondern viele Sommer, auch Winter, mit großen Zeitsprüngen dazwischen. Dabei lernt der Leser in der Kürze des Buchs nicht nur die beiden Jungen, sondern auch Familienmitglieder, Nachbarn und verschrobene Gestalten aus der Umgebung kennen. Als Leser fliegt man nur so durch die Jahre.

Was dem Leser aber in Erinnerungen bleibt, ist die anhaltende Freundschaft der beiden Jungen, ihre Ausflüge in die Natur, ihr jugendlicher Leichtsinn und die dörflich-ländlichen Charaktere, die liebenswürdiger nicht sein könnten.

Im Nachhinein bin ich an Astrid-Lindgren-Idylle und den Löwenzahnwein von Ray Bradbury erinnert.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Shall I compare thee to a summer's day?

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Thou art more lovely and more temperate! Die Eröffnungszeilen von Shakespeare's 18tem Sonett hätten auch für "Bell und Harry" geschrieben worden sein können. Bereits 1981 unter dem Titel "The Hollow Land" ...

Thou art more lovely and more temperate! Die Eröffnungszeilen von Shakespeare's 18tem Sonett hätten auch für "Bell und Harry" geschrieben worden sein können. Bereits 1981 unter dem Titel "The Hollow Land" erschienen gibt es Jane Gardams Buch nun auch endlich auf Deutsch - und so viel sei vorab gesagt: Der Roman ist absolut lesenswert!

Im Zentrum der Geschichte stehen, wer hätte es gedacht, der Bauernjunge Bell und der Großstädter Harry. Sie lernen sich im Sommer in Bells Heimat Yorkshire kennnen und verbringen diese Ferien und die folgenden damit, dass Land um sie herum zu erkunden und unsicher zu machen. Dabei sind ihre Abenteuer zu einem gewissen Grad zeitlos, wenn auch heutige Generationen vermutlich eher hinter ihren technischen Geräten versumpfen und Eltern ihre Kinder nicht so sorglos durch die Moore stromern lassen würden. Am Ende hält Gardam sogar noch eine Überraschung für ihre Leser bereit - doch was das ist verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Was mich an Jane Gardams Romanen immer am meisten begeistert ist ihr Schreibstil. Wie keine andere versteht sie es, sich in ihre Figuren hineinzuversetzen und ihre Geschichten in ihrer Stimme zu erzählen. In "Bell und Harry" wird das besonders deutlich denn die Texte werden hautpsächlich aus Sicht der Kinder erzählt und man meint tatsächlich, dass es der Bericht eines Kindes wäre - auch wenn natürlich ein sprachlich und rhetorischer Unterschied zu Gardams Buch nicht zu verneinen ist.

Insgesamt lässt der Roman den Leser, oder zumindest mich, mit einem warmen Gefühl im Bauch zurück und man möchte eigentlich gar nicht damit aufhören, zu lesen. (Auch lange nachdem das Buch zu Ende ist.)

Wer also auf der Suche nach einem Sommerbuch ist, dass einen zurück in die Kindheit versetzt (wenn auch nicht zwingend die eigene), der ist hier genau richtig! Ich kann das Buch nur von Herzen weiter empfehlen - für Junge wie Alte - und weiß, dass ich das Buch sicher nicht das letzte Mal gelesen habe.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Freundschaft fürs Leben im "Hollow Land"

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Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine Eltern beschließen, das geschäftige Treiben in London für den Sommer zu verlassen und nach Yorkshire zu fahren. Dort gibt es nur Moor, Hügel und ein paar Farmen ...

Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine Eltern beschließen, das geschäftige Treiben in London für den Sommer zu verlassen und nach Yorkshire zu fahren. Dort gibt es nur Moor, Hügel und ein paar Farmen mit Schafen und einzelnen Kühen. Die Hügel sind von ehemaligen Minen durchlöchert, weshalb der Ort auch hollow land genannt wird. Schnell entwickelt sich zwischen Harry und Bell, dem jüngsten Sohn der Vermieter, eine enge Freundschaft, die das ganze Leben anhalten wird. Sommer für Sommer treffen sich die Familien in Yorkshire und erleben so einige Abenteuer.

Gardam schreibt wunderschön ruhig und poetisch. Das Buch ist überwiegend aus der Sicht von Bell geschrieben, in einer eher kindlichen Sprache aber auch mit einem gewissen Witz und Zynismus, so dass ich häufig über Bells Gedankengänge schmunzeln musste. Jedes Kapitel scheint in einem anderen Sommer zu spielen, und die Jungs erleben so einiges. Gardam schreibt über bedingungslose Freundschaft und Liebe, über das Leben am Land, und über Beziehungen. Ein Wohlfühlroman den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Ländliche Idylle und ein schriftstellerischer Schatz

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Jane Gardam ist eine fabelhafte Schriftstellerin, die mit ihrem Schreibstil nicht nur die eigensinnigen und oftmals sehr speziellen Charaktere zum Leben erweckt, sondern auch den Leser sofort in ...


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Jane Gardam ist eine fabelhafte Schriftstellerin, die mit ihrem Schreibstil nicht nur die eigensinnigen und oftmals sehr speziellen Charaktere zum Leben erweckt, sondern auch den Leser sofort in die Welt der Geschichte hineinversetzt. Wenn ich ein Buch von Gardam lese, habe ich das Gefühl etwas Bedeutendes zu tun.

In "Bell und Harry" dreht es sich um das 'Hohle Land' - so lautet auch der englische Originaltitel 'The Hollow Land', der meines Erachtens so viel besser zu der Geschichte passt. Es geht um das ländliche Leben in England und um zwei Jungen und deren Familien, die einen langjährige Bewohner des 'Hohlen Landes', die anderen Städter, die gerade erst her gezogen waren.

Die einzelnen Kapitel des Buches tragen jeweils eigene Überschriften und könnten auch als Kurzgeschichten durchgehen. Jedoch bauen sie auch in gewisser Weise auf einander auf. Faszinierend ist, dass man bei Gardams Geschichten selten etwas voraus ahnt und sich öfters fragt, warum dies oder jenes geschieht und wie ein simpler Fahrradausflug von zwei Jungs so interessant und tiefgehend sein kann. In der Geschichte geht es um alltägliche Dinge, die den Leser trotzdem in den Bann ziehen.

Ich kann "Bell und Harry" sowie auch andere Werke von Jane Gardam nur weiterempfehlen. Sie erschafft mit ihren Geschichten etwas, dass nicht viele Autoren können!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Eine Schrifstellerin mit einem begnadeten Gefühl für Sprache!

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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch "Bell und Harry" erzählt viele kleine Geschichte rundum das Leben von unseren Protagonisten Bell und Harry und einzeln widergespiegelten Erzählungen, die die unterschiedlichsten ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch "Bell und Harry" erzählt viele kleine Geschichte rundum das Leben von unseren Protagonisten Bell und Harry und einzeln widergespiegelten Erzählungen, die die unterschiedlichsten Emotionen im Leser hervorrufen. Mal sind diese Erzählungen anrührend und tiefgründig und rufen genau diese Emotionalität im Leser hervor, man beginnt über die einzelnen Sequenzen nachzudenken, wird zum Teil auch wehmütig, aber es gibt auch die Szenen, die mit sehr feinem, intelligenten und sprachwitzigen Humor versehen sind, sodass es im Leser, dass ein oder andere Schmunzeln bewegt.

Besonders der Schreibstil der Schriftstellerin konnte mich sehr von sich überzeugen und überraschen, denn dieser ist zu jeder Zeit durchdacht und zeugt von einem großen Gefühl für Sprache und Intelligenz der Schriftstellerin.

Mein Fazit:
Eine ungemein talentierte Autorin, die ich weiterhin im Augen behalten werde, da mich ihr schriftstellerisches Können bis zum letzten Satz überzeugen konnte!