Eine mehr als gelungene Fortsetzung!
Flying HighNach dem Cliffhanger vom ersten Band war ich natürlich unglaublich gespannt auf die Fortsetzung, aber auch ein wenig skeptisch, ob Bianca Iosivoni eine gute Umsetzung gelingen wird. Gerade weil es sich ...
Nach dem Cliffhanger vom ersten Band war ich natürlich unglaublich gespannt auf die Fortsetzung, aber auch ein wenig skeptisch, ob Bianca Iosivoni eine gute Umsetzung gelingen wird. Gerade weil es sich hierbei umso ein sensibles und wichtiges Thema handelt, ist auch der richtige Umgang damit sehr sehr wichtig. Und was soll ich sagen? In meinen Augen hätte sie es besser nicht machen können. Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen, was vor allem daran liegt, dass die Geschichte mit ihren Charakteren und besonders den Emotionen unfassbar echt ist.
»Du hast dich für das Leben entschieden, als du sterben wolltest.«
Hailee hat mich diesmal wirklich beeindruckt und für mich war sie endlich richtig greifbar. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt wird so dargestellt, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen und sie besser verstehen kann. Sowohl ihre Gefühle als auch ihre Gedanken werden so tiefgehend beschrieben, dass es manche Situationen gab, in denen ich selbst Tränen in den Augen oder eine Gänsehaut hatte. Gerade dadurch, dass immer wieder erwähnt wird, wie Hailee sich fühlt, wie es in ihr drin aussieht und was sie denkt, wirkt das Ganze so echt und macht sie zu einem super authentischen Charakter. Ihre Situation wird nicht schön geredet, es gibt Höhen genauso wie es Tiefen gibt und ihre Geschichte steckt voller Emotionen - sie ist mitreißend und berührend zugleich.
Ich habe im ersten Band nicht verstanden, warum man Hailee nie so wirklich kennenlernt. Aber jetzt, nachdem ich "Flying High" gelesen habe, verstehe ich es. Im ersten Band hat sie sich selbst nicht gekannt, wusste nicht, wer sie ist oder sein soll, weil sie gar nicht mehr vorhatte, überhaupt zu sein. Und wenn jemand sich selbst nicht kennt, wie soll er es dann zulassen, dass andere ihn kennenlernen?
Umso schöner fand ich dafür dann ihre Entwicklung in diesem Buch. Diese ist ein langer und langsam voranschreitender Prozess, der dabei aber sehr emotional ist und viele tiefgründige, sowie traurige und fröhliche Momente bereithält.
Er war derjenige, der mir das Gefühl gegeben hat, am Leben zu sein. Zu atmen, zu lachen, zu fühlen - in einer Zeit, in der ich überhaupt nichts fühlen wollte, weil es zu sehr wehgetan hat.
Auch die Liebesgeschichte konnte mich diesmal nochmal mehr berühren. Was Chase dazu beiträgt, dass Hailee sich selbst findet, die Momente der Zweisamkeit der beiden und wie sie sich gegenseitig dabei unterstützen, auf den richtigen Lebensweg zu gelangen - die richtigen Entscheidungen zu treffen - war einfach unglaublich schön. Sie machen sich gegenseitig nicht nur glücklich, sondern vor allem auch stark. Ich konnte einfach total mit den beiden mitfühlen und habe ihnen jedes Gefühl voll und ganz abgekauft.
Es gibt kein Drama, nichts was unnötigerweise in die Geschichte mit eingebaut worden ist und keine Momente oder Situationen, die in irgendeiner Weise erzwungen wirken. All das braucht diese wundervolle Geschichte nämlich auch gar nicht.
Mein persönliches kleines Highlight ist Fairwood mit seinen Einwohnern. Sowohl in den Ort als auch die Menschen, die dort leben, habe ich mich Seite für Seite mehr verliebt und sie jetzt schon wieder gehen lassen zu müssen, bricht mir echt ein Stück mein Herz. Fairwood verbinde ich mit dem Gefühl von "nach Hause kommen", was ganz sicher größtenteils daran liegt, dass die Menschen dort so herzlich sind und einen mit offenen Armen empfangen. Ich werde sie allesamt wirklich vermissen und bin dankbar dafür, dass ich sie kennenlernen durfte.
Meiner Meinung nach ist "Flying High" eine mehr als gelungene Fortsetzung. Das Buch steckt voller Emotionen, es berührt und regt zum Nachdenken an und es schenkt Hoffnung. Ich habe jede Seite, jeden Satz geliebt und ich bin super froh, dass ich diese wundervolle Geschichte lesen durfte.