Cover-Bild Das Dorf der toten Herzen
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.06.2019
  • ISBN: 9783596702282
Agustín Martínez

Das Dorf der toten Herzen

Thriller
Lisa Grüneisen (Übersetzer)

Der neue Thriller vom Autor des LITERATUR-SPIEGEL-Bestsellers »Monteperdido«

Ein hitzeverbranntes Dorf mit zersetzenden Geheimnissen. Eine düstere Mordnacht in einem heruntergekommenen Landhaus. Und die verstörende Frage: Hat die 14-jährige Miriam den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben?

Staubig und unwirtlich ist es in Portocarrero, dem Dorf in der südspanischen Wüstengegend. Spröde und verschlagen sind seine Bewohner. Doch Jacobo und Irene müssen mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Miriam hierherziehen, als Jacobo seinen Job verliert. Da geschieht in einer stockdunklen Nacht der Überfall: Zwei Männer dringen in ihr abgelegenes Landhaus ein und töten Irene. Als Jacobo im Krankenhaus aus dem Koma erwacht, fragt er verzweifelt nach seiner Tochter. Aber man lässt sie nicht zu ihm – und ein furchtbarer Verdacht keimt auf: Hat Miriam den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben? Und was verbergen die Bewohner von Portocarrero?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2019

Hier tun sich Abgründe auf

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Nachdem Jacobo seinen Job verloren hat und das Geld aufgebraucht ist zieht er mit seiner Frau Irene und seiner 13-jährigen Tochter Miriam in das Elternhaus von Irene.
Das Haus, schon ziemlich heruntergekommen ...

Nachdem Jacobo seinen Job verloren hat und das Geld aufgebraucht ist zieht er mit seiner Frau Irene und seiner 13-jährigen Tochter Miriam in das Elternhaus von Irene.
Das Haus, schon ziemlich heruntergekommen liegt am Rande der Wüste, alles ist trocken, rote Erde, knallende Sonne.
Eines Nachts, als Miriam bei einer Freundin übernachtet werden Jacobo und Irene überfallen.
Irene stirb und Jacobo ist lebensgefährlich verletzt.
Als das Handy von Miriam untersucht wird taucht ein Chat mit ihren Freunden auf indem sie den Mord an ihren Eltern plant.
Der Titel des neuen Thrillers von Augustin Martinez „Das Dorf der toten Herzen“ passt zu diesem Buch. Die Bewohner von Portocarrero haben kein Herz. Jeder scheint irgendwie Dreck am Stecken zu haben. Jeder redet über jeden und keiner scheint dem anderen etwas zu gönnen. Trotzdem feiern und trinken sie zusammen. Ich habe glaube ich noch kein Buch gelesen wo mir alle Personen dermaßen unsympathisch waren und das ist nicht negativ gemeint.
Bei der Suche nach dem Täter hatte ich fast jeden in Verdacht. Nachdem Irene und Jacobo überfallen wurden lag Jacobo 2 Monate im Koma. Er kam nur langsam wieder auf die Beine. Die Tochter Miriam kam in eine Erziehungsanstalt, sie stand unter dem Verdacht den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben zu haben.
Auf ihrem Handy hatte man eine Whatsapp-Gruppe entdeckt wo Miriam die Ermordung ihrer Eltern plante. Mitglieder der Gruppe, ihre Freundin Carol und ihr Freund Nestor.
Miriam ist mittlerweile 14 Jahre, macht ihre Eltern für die verfahrene Situation verantwortlich. Sie hast das Dorf, sie hast die Einwohner und das überträgt sie auf ihre Eltern. Aber reicht das um einen Mord zu planen oder war es nur das Geschwätz eines Teenagers um sie wichtig zu machen?
Augustin Martinez erzählt die Story gekonnt, er beschreibt das Dorf und die Landschaft sehr visuell, ich konnte mir alles gut vorstellen.
Auch die Wechsel zischen Gegenwart und Vergangenheit haben mir gut gefallen. So hat man Stück für Stück erfahren was in der Zeit ihrer Ankunft im Dorf und dem Mord passiert ist. Dabei haben sich wahre Abgründe aufgetan.
Bei meinen Überlegungen nach dem wahren Täter hat der Autor mich richtig an der Nase herumgeführt. Die Charaktere hat er gut geschaffen und jedem einen miesen Charakter gegeben.
Dieses Buch ist ein Thriller mit Sogwirkung den ich verschlungen habe.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Ein Dorf voller Abgründe

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Als Jacobo seinen Job verliert, bleibt ihm nichts anderes, als mit seiner Familie zurück in sein Heimatdorf Portocarrero zu ziehen. Es ist eine trostlose Gegend dort am Rande der Wüste und die Dorfbewohner ...

Als Jacobo seinen Job verliert, bleibt ihm nichts anderes, als mit seiner Familie zurück in sein Heimatdorf Portocarrero zu ziehen. Es ist eine trostlose Gegend dort am Rande der Wüste und die Dorfbewohner sind abweisend. Dann passiert ein Überfall, bei dem Irene stirbt und Jacobo verwundet wird. Er fällt ins Koma und als er nach Monaten aufwacht, informiert ihn die Guardia Civil über die Ermittlungen. Sie haben den Täter und verdächtigen Jacobos vierzehnjährigen Tochter Miriam hinter dem allem zu stecken. Aber ist das wirklich so?
Auch wenn man sich nicht wohlfühlt mit dieser bedrückenden Geschichte, so packt sie einen doch. Ich bin nun auch gespannt auf das Buch „Monteperdido“ von Agustín Martínez, das ich bisher noch nicht gelesen habe.
Es ist ein spannender Thriller mit einer sehr düsteren und bedrückenden Atmosphäre. Die Charaktere sind sehr gut und glaubhaft gezeichnet, aber es gibt niemanden, der mir sympathisch ist und in den ich mich hineinversetzen konnte. Kann es einen Ort geben, in dem nur emotionslose und schreckliche Personen leben? Portocarrero scheint so ein Ort zu sein. Alle haben anscheinend etwas zu verbergen und jeder scheint Dreck am Stecken zu haben.
Bei Jacobo und Irene geht schnell das Geld aus, als Jacobo seinen Job verliert. Da bleibt ihnen nur, in das staubige, heiße Portocarrero zu ziehen. Es ist ein Ort, an dem man sich nicht wohlfühlen kann. So abweisend wie die Umgebung sind auch die Bewohner. Doch wer steckt wirklich hinter diesem Überfall? Und Was ist das Motiv? Wie Jacobo ist auch Miriams Anwältin von der Unschuld Miriams überzeugt.
Obwohl ich manchmal Zweifel hatte, war ich doch auf der richtigen Spur. Es ist ein ruhig verlaufender, aber umso abgründigerer Thriller.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Niemand kann das Böse aufhalten

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Der Titel beschreibt schon sehr treffend, worum es hier geht. Ein Dorf im Süden Spaniens, eine karge Landschaft. Die Bewohner zu sehr darauf konzentriert, am Leben zu bleiben und ihre Geheimnisse zu bewahren. ...

Der Titel beschreibt schon sehr treffend, worum es hier geht. Ein Dorf im Süden Spaniens, eine karge Landschaft. Die Bewohner zu sehr darauf konzentriert, am Leben zu bleiben und ihre Geheimnisse zu bewahren. Die Kargheit der Wüste hat sich in den Herzen der Menschen niedergelassen und macht sie unempfänglich für Mitgefühl. Das hätten Jacobo und seine Familie jedoch dringend benötigt.

Nachdem seine Frau Irene ermordet wurde, landet die gemeinsame Tochter in der Psychiatrie. Den Ermittlungen der Polizei zufolge soll sie den Auftrag gegeben haben, ihre Eltern zu töten. Doch das streitet sie vehement ab. Während Jacobo sich nach und nach zurück ins Leben kämpft, muss er gleichzeitig gegen die Vorurteile der Bewohner von Portocarrero kämpfen. Wurde er anfangs wohlwollend in ihrem Kreis aufgenommen, wird er jetzt nach und nach von dort verdrängt. Dabei kann sich Jacobo nicht sicher sein, wer sein Verbündeter ist. Und auch der Glaube an die Unschuld seiner 14-jährigen Tochter beginnt langsam zu bröckeln.

„Es schnürte ihm die Kehle zu, und er befürchtete, wieder in diesem Meer aus Dunkelheit zu versinken, dem er gerade entkommen war. Aber er wollte durchhalten. Noch ein kleines bisschen durchhalten.“ (Zitat S. 28)

Die wechselnden Perspektiven waren einerseits wirklich gut gewählt, andererseits hielten sie die Charaktere auf Distanz. Die Chatverläufe zwischen Miriam und ihren Freunden wurden sehr gut eingebaut, und auch die Sicht von Nora, Miriams Anwältin, gibt der ganzen Sache eine andere Perspektive. Bei Miriam war ich mir nie sicher, was Sache ist. Konnte sie mich im einen Moment noch von ihrer Unschuld überzeugen, habe ich im nächsten gehofft, dass sie für ihre Taten büßen muss.

Sie war in vielen Dingen reifer als ein Durchschnitts-Teenie, was aber wohl auch damit zusammenhängt, dass sie durch die Arbeitslosigkeit ihres Vaters und dem damit zusammenhängenden Verlust ihres Zuhauses schnell erwachsen werden musste. Der erste Eindruck ist jedoch hängen geblieben: Sie ist ein verwöhntes Mädchen und denkt, ihr gehört die Welt. Sicher ist es schwer, alles hinter sich lassen zu müssen und vom Wohlwollen der Familie und Nachbarn zu leben. Aber kann ein solcher Hass in einem so jungen Menschen wachsen?

„Sie hatte jedes Recht der Welt, alles zu tun, um ihre Freiheit zu erlangen. Oder sollte sie einfach akzeptieren, dass ihr Vater ein Alkoholiker und ihre Mutter nie da war, dass sie in einer beschissenen Bruchbude lebten und ihr alle Türen zum Leben verschlossen blieben?“ (Zitat S. 223)

Die Story wird nicht nur in der Gegenwart erzählt, es finden sich auch Rückblenden. So erfährt der Leser, wie Jacobo und seine Familie in diese missliche Lage gekommen sind. Diese werden in die Geschichte eingestreut und sind nicht gekennzeichnet, sodass ich am Anfang eines Kapitels erst den chronologischen Zusammenhang suchen musste.

Die Hitze, der Staub und die flirrende Luft habe ich beim Lesen spüren können. Der Schreibstil ist, passenderweise, etwas trocken und manchmal auch anstrengend. Nichtsdestotrotz wollte ich immer weiterlesen, konnte das Buch nicht ruhen lassen. Nach „Monteperdido“ ist dem Autor hier wieder ein dichter Thriller gelungen, der mit dem Debüt definitiv mithalten kann.

Persönliches Fazit: Ein deprimierender, atmosphärischer Thriller mit steigender Spannung und irreführenden Wendungen.

© Recensio Online, 2019, Katharina

Veröffentlicht am 11.07.2019

Drückender und düsterer Thriller

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"Das Dorf der toten Herzen" ist kein typischer Thriller. Wer herausragende Spannung und atemraubende Action erwartet wird hier eindeutig enttäuscht. Der Thriller besticht vielmehr mit einer excellent ...

"Das Dorf der toten Herzen" ist kein typischer Thriller. Wer herausragende Spannung und atemraubende Action erwartet wird hier eindeutig enttäuscht. Der Thriller besticht vielmehr mit einer excellent düster-depressiven Atmosphäre, die durch die Wüstenkulisse und die Geheimnisse der Dorfbewohner noch weiter verstärkt wird. Durch die Zeitsprünge innerhalb der Handlung lernt man die verschiedenen Figuren, ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse Stück für Stück kennen. Erst ganz allmählich begreift man als Leser die unterschiedlichen Zusammenhänge und taucht immer mehr ein in ein Netz aus Verrat, Betrug, Geheimnis und Mord.

Man braucht auf jeden Fall starke Nerven und auch ein wenig Ausdauer um diese Lektüre durchzuhalten, für mich ein Thriller der besonderen Art.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.

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Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen ...

Gleich vorneweg: ohne das Ende hätte das Buch von mir 5 Sterne bekommen. Die verdorrte Landschaft, das Dorf, in dem alle irgendwie Dreck am Stecken haben...diese trostlose Gegend ist Schauplatz eines brutalen Mordes. Dann ein noch größerer Schock, als sich herausstellt, dass die vierzehnjährige Miriam den Mord an ihren Eltern Irene und Jacobo beauftragt haben soll. Kann das wirklich sein? Die Anwältin Nora und selbst Miriams Vater, der das Attentat schwerverletzt überlebt hat, sind von Miriams Unschuld überzeugt, während die Dörfler das Mädchen nur zu gerne an den Pranger stellen.

Im Laufe der Ermittlungen werden viele Fragen gestellt- sowohl von Seiten der Polizei, als auch von Nora und jacobo. Was dabei ans Licht kommt, reicht weit über den Mord hinaus, und plötzlich ist jeder im Dorf verdächtig. Das perfide Verwirrspiel des Autors hat mich absolut gefesselt, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Irgendwann schwirrte mir regelrecht der Kopf vom sich-im-Kreis-drehen, denn mit jedem weiteren Kapitel, so schien es mir, wurde ein neuer Verdächtiger ins Rampenlicht gezerrt. Dabei springt die Handlung auch immer wieder in der Zeit hin und her, um unangenehme Wahrheiten aus der Vergangenheit ans Licht zu zerren. Eines steht schnell fest: schuldig sind sie alle. Aber wer ist verantwortlich für den Mord?

Das Ende hat mich dann ein klein wenig enttäuscht - nachdem derart hohe Erwartungen geschürt wurden, war jetzt irgendwie die Luft raus. So als ob ein Luftballon immer praller gefüllt wird und dann aber nicht wie erwartet mit einem lauten Knall platzt, sondern nur langsam pfeifend die Luft rauslässt. Im Nachhinein ist das Ende dann doch sehr schockierend, da es leider durchaus realistisch ist, auch wenn ich das im ersten Moment nicht wahrhaben wollte.

Der eindringliche Schreibstil des Autors hat mich sehr beeindruckt. Mit Leichtigkeit schafft er es, den Leser mitten hinein in die trostlose Landschaft und zwischen die durchweg unsympathischen Einwohner im Dorf zu versetzen. Ein deprimierender, aber ungemein fesselnder Thriller.