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Veröffentlicht am 03.11.2016

Alte Rechnungen

Der englische Spion
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Die Prinzessin von England ist auch nach der Scheidung beim Volk beliebt. Doch auf der Luxusjacht "Aurora" explodiert eine Bombe und tötet sie. Die britische Regierung will den Täter finden. Gabriel Allon, ...

Die Prinzessin von England ist auch nach der Scheidung beim Volk beliebt. Doch auf der Luxusjacht "Aurora" explodiert eine Bombe und tötet sie. Die britische Regierung will den Täter finden. Gabriel Allon, der legendäre Agent des israelischen Geheimdienstes, wird vom MI6 auf den Fall angesetzt. Mit seinem Freund dem ehemaligen SAS-Offizier Christopher Keller macht er sich auf den Weg, um den Täter zu finden. Aber der scheint den beiden immer einen Schritt voraus zu sein und er kennt keine Skrupel.
Dies ist mein erster Band um den Agenten Gabriel Allon. Auch wenn sich das Buch sehr gut lesen lässt, ohne die Vorgeschichte zu kennen, ist es bestimmt noch interessanter, wenn man die Protagonisten besser kennt.
Das Buch liest sich angenehm flüssig und ist von Anfang an spannend, denn es geht sofort mit dem Mord an der Prinzessin los. Die Jagd führt durch verschiedene europäische Länder und es zeigt sich, dass ein größerer Plan hinter der Geschichte steckt. Doch wer hat den Killer losgeschickt? Es scheint niemanden zu interessieren, wenn unbeteiligte Menschen zu Tode kommen, weil falsche Fährten gelegt werden müssen.
Gabriel und Christopher sind sympathische Männer, obwohl sie einem Handwerk nachgehen, bei dem es blutig und brutal zugeht. Aber beide sind empathisch und beide haben etwas erlebt, das sie nicht loslässt.
Ich finde es immer wieder spannend, wie Geheimdienste zusammenarbeiten, wenn es die Lage erfordert, um kurz darauf wieder gegeneinander anzutreten. Beängstigend ist dabei, welch technische Möglichkeiten verfügbar sind, um jemanden zu überwachen oder zu finden. Doch genauso beängstigend ist es, wie kalt Menschenleben genommen werden.
Trotzdem liebe ich Agententhriller und dieser hier hat mir gut gefallen. Es geht tempo- und actionreich zu und überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man bis zum Schluss von dem Buch gefesselt wird.
Es ist eine komplexe und sehr spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 01.11.2016

Menschenopfer

Mooresschwärze: Thriller
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Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und kennt sich mit dem Tod aus. Bei den Kollegen ist sie als Eislady bekannt, denn sie ist unnahbar und nichts wirft sie nach außen hin aus der Bahn. Dann wird sie von ...

Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und kennt sich mit dem Tod aus. Bei den Kollegen ist sie als Eislady bekannt, denn sie ist unnahbar und nichts wirft sie nach außen hin aus der Bahn. Dann wird sie von Kriminalkommissar Florian Kessler zu einem Tatort im Moor gerufen. Es sieht nach einem ganz normalen Fall aus. Am Fundort gibt es keine Spuren. Julia wartet in der Gerichtsmedizin auf die Ankunft der Leiche. Doch sie wartet vergebens. Schon bald gibt es ein weiteres Opfer. Ein eigenartiges Tattoo stellt eine Verbindung zwischen den Opfern da.
Als bei den Ermittlungen der Kult der Mayas auftaucht, die mit Menschopfern ihre Göttern besänftigen wollten, ahnen Julia und Florian, dass ein Serientäter am Werk ist und es ein Wettlauf mit der Zeit wird.
Julia Schwarz und Florian Kessler sind ein sympathisches Team, das sich sehr gut ergänzt. Dass sich Julia für den Beruf als Rechtsmedizinerin entschieden hat, hat private Gründe. Ihr Bruder starb bei einem Gewaltverbrechen und die Familie hat das Ganze immer noch nicht verwunden. Florian ist intelligent und hat ein gutes Gespür für Täter. Ungewöhnlich ist, dass er die Rechtsmedizinerin in die Ermittlungen mit einbezieht. Daneben lernen wir noch die junge Hannah Taubert kennen, die sich in ihren Internetkontakt „Tobi“ verliebt hat und sich auf ein Treffen freut. Man ahnt schon, worauf es hinausläuft und möchte sie am liebsten schütteln.
Der Schreibstil von Catherine Shepherd gefällt mir ausgesprochen gut. Die Geschichte ist spannend und fesselnd. Immer wieder gibt es jemanden, den man verdächtigt, aber auch immer wieder wird man von seinen Vermutungen weggelockt. Es dauert lange bis man auf den Mörder und seine Motive kommt und sich die Geschichte schlüssig klärt.
Ein toller Thriller.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Verschwunden

Das Mitternachtsversprechen
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Die Journalistin Vera möchte eine Reportage über starke Frauen machen. Ihre Großmutter Teresa ist in ihren Augen ein solch starke Frau. Sie beschließt, ihre Großtante Lidia in Turin zu besuchen, um mehr ...

Die Journalistin Vera möchte eine Reportage über starke Frauen machen. Ihre Großmutter Teresa ist in ihren Augen ein solch starke Frau. Sie beschließt, ihre Großtante Lidia in Turin zu besuchen, um mehr über Teresa zu erfahren. Als sie in alten Unterlagen ihrer Großmutter ein Foto mit drei jungen Frauen, offensichtlich Schwestern, findet, ist sie überrascht. Auch ihre Mutter weiß nur von zwei Schwestern. Was hat es mit der dritten Frau auf sich?
Veras Recherchen führen weit in die Vergangenheit, als die Schwestern 1948 das zerstörte »Caffè Molinari« ihrer Eltern wieder aufgebaut und betrieben haben. Das Caffè ist berühmt für die Gianduja-Pralinen, die nach einem alten Familienrezept hergestellt werden.
Der Autorin gelingt es in ganz besonderer Weise, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Alles ist sehr schön und bildhaft beschrieben, so dass ich mich nach Turin versetzt fühlte.
Vera ist eine sympathische Frau. Doch sie hat das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester Viola nie verarbeitet. Überängstlich wacht sie daher über ihren Sohn Finn. Bei ihrem Aufenthalt in Turin lernt sie Mattia kennen, ein Kollege, der ihr bei ihren Recherchen hilft. Veras Großtante Lidia und ihr Sohn Maurizio halten sich in vielem sehr bedeckt. Besonders Lidia will zunächst nicht über Aurora sprechen. Doch so nach und nach ergibt sich aus den Rückblenden in die Vergangenheit ein Bild und ein düsteres Familiengeheimnis tritt zutage.
Die drei Schwestern Teresa, Lidia und Aurora könnten unterschiedlicher nicht sein. Lidia die Älteste hat die Verantwortung für ihre Geschwister übernommen, obwohl sie selbst noch so jung ist. Das Caffè Molinari sorgt für den Lebensunterhalt und ist Lidia so wichtig, dass sie ihm alles unterordnet und das auch von ihren Geschwistern erwartet. Sie wirkt sehr hart. Teresa ist die Besonnene, die tut, was zu tun ist. Die Familie ist ihr wichtig, aber sie hat auch Träume und braucht einen Anstoß, um sie zu verwirklichen. Aurora ist wie ein flatterhafter Schmetterling. Sie sonnt sich in der Bewunderung ihrer Verehrer und ist dabei sehr egoistisch und rücksichtslos. Der kleine Bruder Alessandro bleibt oft auf der Strecke, denn im Caffé ist so viel zu tun. Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig dargestellt. Auch wenn ich mit vielen Personen nicht warm wurde, konnte ich ihre Gedanken und Beweggründe nachvollziehen.
Ich habe mir alles Mögliche vorgestellt, was mit Aurora geschehen sein könnte. Am Ende war es ganz anders und ich war wirklich überrascht. Was Vera dort in Turin erfährt und erlebt, hat Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Schade finde ich nur, dass das Schicksal von Viola im Dunkeln blieb.
Mir hat diese etwas düstere Familiengeschichte gut gefallen.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Zeit des Erinnerns

Das verborgene Leben meiner Mutter
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Maria Van Dis ist schon fast hundert Jahre alt und des Lebens überdrüssig. Zwei Töchter hat sie begraben und eine wohnt im Ausland. Daher hat sie einen regelmäßigen Kontakt zu ihrem Sohn Adriaan. Sie ruft ...

Maria Van Dis ist schon fast hundert Jahre alt und des Lebens überdrüssig. Zwei Töchter hat sie begraben und eine wohnt im Ausland. Daher hat sie einen regelmäßigen Kontakt zu ihrem Sohn Adriaan. Sie ruft ihn zu unmöglichen Zeiten in Paris an, doch es sind keine Unterhaltungen, die sie führen. Nachdem sie ihren Ruhesitz an der Küste genommen hat und Adriaan aus finanziellen Gründen aus Paris weggeht, wohnen sie recht nah beieinander. Adriaan und seine Mutter haben ein sehr unterkühltes Verhältnis, dennoch besucht er sie regelmäßig. Er versucht mehr über seine Mutter zu erfahren, doch sie gibt nur das preis, was sie möchte und oft sind es erfundene Geschichten. Sie schließen dann einen Vertrag. Während die Mutter sich verpflichtet, ihm ihre Geschichte zu erzählen, muss er dafür sorgen, dass sie das Medikament bekommt, um sich aus dem Leben zu schleichen. Ob es soweit kommt?
Während der Sohn die Geschichte am liebsten chronologisch erfahren möchte, verliert sich die Mutter in sprunghaften Erinnerungen. So lernen wir die Geschichte aus vielen Puzzleteilen kennen, die scheinbar nicht so recht zusammen passen. Teilweise zeigt sie nun boshafte Züge, wenn sie das vernichtet, was Zeugnis ablegen hätte könnte.
Sie hat drei Kriege hinter sich und das Leben hat sie bis nach Indonesien verschlagen. Schlimmes hat sie dort erlebt. Aber sie hat es beiseitegeschoben und weitergemacht. Sie hat es den Menschen um sie herum nicht leicht gemacht, genauso wenig wie sie es sich selbst leicht gemacht hat.
Während dieser Zeit des Erinnerns spürt man deutlich die Distanz zwischen Mutter und Sohn und doch kommen sie sich auch näher. Im Besitz der Mutter gibt es jeher eine Truhe, geheimnisvoll und für niemanden zugänglich gemacht, dabei immer präsent. Es ist am Ende für ihn eine Überraschung, was er dort findet.
Diese sehr emotionale Geschichte lässt sich angenehm lesen, dabei ist sie ziemlich nüchtern erzählt. Sie erinnert einen daran, dass das Leben endlich ist und dass das, was nicht ausgesprochen wird, dann für immer vergessen ist. Wenn man die Geschichte der Vorfahren besser kennen würde, wäre vielleicht manches Verhalten verständlicher.
Es ist keine liebevolle Mutter-Sohn-Beziehung, die wir in diesem sehr persönlichen Buch erleben, aber sie ist sehr authentisch.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Emma will einen Hasen

Emma im Hasenglück
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Emma ist ein wenig Hasenverrückt. Da sie keinen Hasen haben darf, malt sie jeden Tag zwei Hasenbilder. Die stapeln sich zu Hause ganz schön. Dann ist Ostern und Emma macht sich auf die Suche. Sie hat aber ...

Emma ist ein wenig Hasenverrückt. Da sie keinen Hasen haben darf, malt sie jeden Tag zwei Hasenbilder. Die stapeln sich zu Hause ganz schön. Dann ist Ostern und Emma macht sich auf die Suche. Sie hat aber noch nicht alle Ostergeschenke gefunden und die Mutter gibt ihr einen Tipp. Doch die Katze ist uninteressant. Viel besser ist da, was sich hinter der Schuppentür vor der Katze verbirgt. Aber das kleine Wildkaninchen, das sie dort findet, fühlt sich in dem Stall, den Emma gebaut hat, gar nicht glücklich, denn es ist so alleine und vermisst die anderen Kaninchen. Das sieht sogar Emma ein und lässt es wieder frei. Aber vielleicht…
Die Kinder sind von der Geschichte ganz begeistert, denn sie können sich mit Emma identifizieren. Welches Kind möchte nicht gerne ein Haustier haben? Die Bilder passen sehr schön dazu und machen den Kindern ebenfalls Spaß.
Klare Kaufempfehlung.