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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2019

Einblicke in Jasmijns Welt

Mein Leben als Sonntagskind
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Jasmijn ist ein bisschen anders als die anderen Kinder. Eine Flut von Eindrücken stürmt auf sie zu, doch sie kann sie nicht kanalisieren oder teilweise ausblenden. Das zeigt sich zum ersten Mal in der ...

Jasmijn ist ein bisschen anders als die anderen Kinder. Eine Flut von Eindrücken stürmt auf sie zu, doch sie kann sie nicht kanalisieren oder teilweise ausblenden. Das zeigt sich zum ersten Mal in der Vorschule, als sie sich plötzlich getrennt von ihrer Hündin Senta und ihrer Mutter in einer Gruppe mit anderen Kindern und Erwachsenen zurechtfinden soll. Das geht durch ihre gesamte Schullaufbahn bis hin zum Versuch, den Führerschein zu machen. Bis sie von der Diagnose Autismus hört.

Die Autorin Judith Visser leidet selbst am Asperger-Syndrom, und so gelingt ihr die Geschichte über ihre Protagonistin Jasmijn Vink sehr überzeugend. Sie nimmt den Leser mit in Jasmijns Welt, die doch so gar nicht anders erscheint als die unsere und doch in manchen Einzelheiten völlig anders ist. Während Jasmijn als hochnäsig bezeichnet wird, weil niemand ihre Eigenheiten einordnen kann, erkennt der Leser schnell, dass dies die Symptome des Asperger-Syndroms sind, die dem Kind und später der jungen Erwachsenen die uneingeschränkte Teilnahme am öffentlichen Leben erschweren. Durch ihre einfühlsame Erzählweise schafft es die Autorin, Verständnis sowohl für Jasmijn wie auch für deren Umwelt zu zeigen, und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Aus dem Sichtwinkel der Protaginistin erzählt, entsteht so eine Geschichte, die nicht nur die Geschehnisse aus Jasmijns Leben wiedergibt, sondern auch ihre ganz eigenen Gedanken, als wäre es ein Tagebuch, nur für sich selbst geschrieben. Genau das lässt manche Wiederholung entstehen und wirkt streckenweise etwas langatmig, andererseits ist die Erzählung dadurch besonders authentisch.

Mit Jasmijns Geschichte ist eine sehr beeindruckende Erzählung entstanden, die noch sehr lange nachhallt und für das Thema Autismus sensibilisiert. Ich empfehle sie gerne weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Erfrischend anders

Weiße Fracht
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In Fuseta werden kurz nacheinander zwei Leichen gefunden. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Toten? Oder eher Verbindungen zu zwei Morden in Spanien? Und während die Hitze brütend über Fuseta ...

In Fuseta werden kurz nacheinander zwei Leichen gefunden. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Toten? Oder eher Verbindungen zu zwei Morden in Spanien? Und während die Hitze brütend über Fuseta liegt, schwebt die bevorstehende Rückkehr Losts nach Deutschland an.

Mit der verblüffenden Figur des Kriminalers mit Asperger-Syndrom, der nicht lügen kann, aber erkennen kann, wenn jemand anders lügt, mit seinem fotografischen Gedächtnis und seiner Gabe, auch die verstecktesten Hinweise miteinander in Verbindung zu bringen, hat der Autor Gil Ribeiro (Holger Karsten Schmidt) einen einzigartigen Protagonisten erfunden. Losts Versetzung von Deutschland nach Fuseta, ein Austausch für ein Jahr, hat ihm einen festen Platz im portugiesischen Team beschert, denn die Kollegen haben seinen besonderen Blick schätzen gelernt und können mit seinen kleinen Eigenheiten gut umgehen. Der Leser kann so getrost den Fall mit Losts Augen betrachten und mit ihm zusammen Details entdecken, die seinen Kollegen entgehen. Das sorgt immer wieder für heitere Situationen, wobei die Sympathie immer beim gesamten Fuseta-Team bleibt. Auch schimmert immer wieder die Liebe des Autors zur portugiesischen Lebensart und zur Landschaft der Algarve hindurch. Da passt es gut, dass auch der Kriminalfall gut ausgeklügelt geschrieben ist.

Wie die beiden Vorgänger konnte auch dieses Buch mich schnell in seinen Bann ziehen. Die Geschichte ist spannend geschrieben, die Eigenheiten Losts wie auch seiner portugiesischen Kollegen bringen eine erfrischend andere Perspektive in die Erzählung. Für einen besonderen Genuss empfehle ich, die Reihe in chronologischer Reihenfolge zu lesen, doch da jeder Band in sich abgeschlossen ist, kann man jederzeit in die Geschichte einsteigen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, ja überhaupt die gesamte Reihe. Ob es wohl noch eine Fortsetzung mit diesem Team gibt? Wünschenswert ist das allemal!

Veröffentlicht am 03.07.2019

Geschichtentreihe mit Suchtfaktor

Das kleine Stallgespenst - Trubel im Reitstall
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Das kleine Stallgespenst wohnt auf dem Heuboden eines Reithofes. Es möchte der Reitschülerin Leni eine große Freude machen, denn die beiden sind dicke Freunde geworden. Dafür lernt es, Gewichte zu tragen. ...

Das kleine Stallgespenst wohnt auf dem Heuboden eines Reithofes. Es möchte der Reitschülerin Leni eine große Freude machen, denn die beiden sind dicke Freunde geworden. Dafür lernt es, Gewichte zu tragen. Wie gut das ist, zeigt sich dann bald!

Diese spannende Geschichte über ein kleines Stallgespenst vereint gleich zwei Genres des Kinderbuchs miteinander: Es ist ein Pferdebuch mit Fantasy-Hintergrund. Die Gestaltung ist auf Erstleser abgestimmt, die wunderschönen Illustrationen ergänzen den Text und lockern das Lesen auf. Die große Schrift ist gut lesbar, der Text gut verteilt auf die Seiten. Die Geschichte selbst ist Teil einer Reihe um das kleine Stallgespenst und seine Freundin Leni, ist aber in sich abgeschlossen und kann gut allein gelesen werden. Die Erzählung ist spannend aufgebaut und zeigt auf, wie wichtig Freundschaften untereinander sind.

Suchtfaktor für die kleinsten Leser! Diese liebevoll gestaltete Geschichte macht Lust, noch mehr über das kleine Stallgespenst zu erfahren. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Gute Laune garantiert

Seefimmel
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Ines Fox erhält überraschend Besuch von Tante Ines – ihre Neffen sind verschwunden, Ines soll helfen sie zu suchen. Ines hat aber noch eine weitere Aufgabe zu erledigen, denn bei einem Unwetter auf dem ...

Ines Fox erhält überraschend Besuch von Tante Ines – ihre Neffen sind verschwunden, Ines soll helfen sie zu suchen. Ines hat aber noch eine weitere Aufgabe zu erledigen, denn bei einem Unwetter auf dem Bodensee hat es einen Verletzten gegeben sowie eine vermisste Frau – was steckt nur dahinter? Dazu gibt es noch eine weitere Leiche und viel Verwirrung um ihren totgeglaubten Erzfeind, der sie um ihre Hilfe bittet. Viele Aufgaben für Ines Fox, diesmal tatkräftig unterstützt von ihrem Dr. Frieder.

Wieder einmal ist die chaotische Ermittlerin vom Bodensee unermüdlich unterwegs, muss sie doch ihre Nase überall hineinstecken. Das geht nicht immer gut, doch das macht Ines gar nichts aus. Und der Leser erhält wieder mal eine Geschichte, bei der die Kriminalfälle gar nicht so sehr im Mittelpunkt stehen wie vielmehr Ines‘ Ermittlungen und deren Ergebnisse: Kopfkino garantiert! Diesmal wird die quirlige Ersatzdetektivin von ihrem ruhigen Pol, ihrem „Norddeutschen“ begleitet, das allein gibt schon so manchen Lacher. Wobei dieses Buch ein Füllhorn an Szenen enthält, die von der ersten Zeile an die Lachmuskeln traktieren; ob es wohl jemand schafft, diese Geschichte zu lesen und dabei ernst zu bleiben? Ich könnte mich nicht entscheiden, welche Szene mich zum lautesten Lacher verführt hat…

Bereits zum vierten Mal darf Wirbelwind Ines Cosy Crime, Regionalkrimi und Komödie miteinander vereinen. Das ist erneut so gut gelungen, dass ich dieses Buch (wie überhaupt die gesamte Reihe) für jede Lebenslage empfehle: gute Laune garantiert!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Bezaubernde Geschichte

Petronella Apfelmus - Hexenbuch und Schnüffelnase
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Während Lea und Luis im Herbst basteln, muss Petronella sich Gedanken machen über das Dach ihres Apfelhäuschens. Mit dem Hexenbuch wäre es schnell repariert, doch das hat sie gerade an ihre Schwestern ...

Während Lea und Luis im Herbst basteln, muss Petronella sich Gedanken machen über das Dach ihres Apfelhäuschens. Mit dem Hexenbuch wäre es schnell repariert, doch das hat sie gerade an ihre Schwestern verliehen. Deshalb ruft sie die Apfelmännchen zu Hilfe. Aber plötzlich sind diese verschwunden. Wer hat sie entführt, schaffen Petronella und die Zwillinge es, sie zu befreien?

Bereits zum fünften Mal erleben die Zwillinge Lea und Luis und die Apfelhexe Petronella Apfelmus gemeinsam ein Abenteuer. Wieder gibt es eine neue Facette der fantastischen Hexenwelt rund um Petronella, mit vielen Details aus der Feder von Sabine Städing und bezaubernden Illustrationen (in schwarz-weiß) von SaBine Büchner. Die Geschichte spricht schon ältere Kindergartenkinder an und bietet viel Spannung bis ins Grundschulalter. Das Buch ist kindgerecht gestaltet, versierte Erstleser können bereits selbst lesen.

Dieses wahrhaft bezaubernde Buch, wie überhaupt die gesamte Reihe, spricht Kinder sehr gut an. Die Geschichte spiegelt die kindliche Welt und bietet kleine Lösungen für Probleme im Alltag. Unbedingt empfehlenswert!