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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2016

Gute Fortsetzung

Calendar Girl - Begehrt
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Der dritte Band der Reihe hat mir, wie die Vorgänger, gut gefallen - sogar fast besser als die beiden Vorgänger. Die Geschichten zum Juli und August fand ich sehr interessant und mir hat der Fokus auf ...

Der dritte Band der Reihe hat mir, wie die Vorgänger, gut gefallen - sogar fast besser als die beiden Vorgänger. Die Geschichten zum Juli und August fand ich sehr interessant und mir hat der Fokus auf familiären Verbindungen sowie die Vertiefung der Beziehung zwischen Mia und Wes, auf die ich seit Januar gewartet habe, sehr zugesagt... aber die September-Geschichte hat mir weniger gefallen. Sie war nicht schlecht, im Gegenteil - es ist viel passiert und es gab dramatische Ereignisse, die dafür gesorgt haben, dass ich um Mia besorgt war und mit ihr mitgefiebert habe, aber die Präsenz von ihrem widerlichen Exfreund und die Dinge, die er getan hat, waren ein wirklich unangenehmer Beigeschmack, der mir den Spaß am Lesen ein bisschen verdorben hat. Auf der anderen Seite schaffen aber die Ereignisse des Monats eine vollkommen neue Ausgangslage für das letzte Quartal des Jahres und ich bin gespannt, wie es weitergehen und was Mia noch erleben wird.

Die Männer, die sie im Juli und August kennen lernt, sind beides sehr sympathisch und ich fand es schön, dass ihr Freundes- und Familienkreis wieder gewachsen ist. Gerade im Juli lag ein großer Fokus darauf, was sie schon alles erlebt hat und auf den Menschen, die in ihr Leben getreten sind, was ich mochte; besonders gut fand ich aber auch, dass das Trauma, dass die Protagonistin im Juni erlitten hat, nicht ignoriert, sondern thematisiert wurde. Es gab Konsequenzen und Nachwirkungen und dadurch wurde das ganze realistisch und wirkte nicht nur wie ein Mittel, um Drama zu erzeugen. Letztlich ist Mia auch als Charakter gereift und gestärkt daraus hervorgegangen, was ich ebenfalls mochte. Und natürlich hat mir gefallen, wie es mit ihrem Liebesleben weiterging, diese Szenen waren sehr schön und auch die erotischen Momente waren gut geschrieben.
Die August-Geschichte war ein bisschen vorhersehbar (die Wendung habe ich kommen sehen, seit die Figur in Mias Leben getreten ist), aber schön geschrieben und sie hat ist vermutlich von den dreien aus dem Buch meine liebste.

Obwohl der Monat September für mich etwas schwächer war als die anderen beiden, mag ich "Calendar Girl: Begehrt" insgesamt und dieser dritte Band bekommt wie seine Vorgänger vier Sterne. Nach all den dramatischen Geschehnissen bin ich wirklich gespannt, wie es mit Mia und ihrem Umfeld weitergehen wird.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Schön geschrieben

Seemannsbraut
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"Seemannsbraut" ist eine schöne biographische Erzählung über die Höhen und Tiefen einer Fernbeziehung mit einem Seemann, der oft für Monate verschwindet und nur selten zuhause ist. Die Autorin schreibt ...

"Seemannsbraut" ist eine schöne biographische Erzählung über die Höhen und Tiefen einer Fernbeziehung mit einem Seemann, der oft für Monate verschwindet und nur selten zuhause ist. Die Autorin schreibt sehr offen, spricht über die Einsamkeit und auch die Streitereien, die sich durch die Situation ergeben, aber auch durch die Vorteile, die das monatelange Leben als Quasi-Single für sie hat. Ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich ehrlich ist und nichts beschönigt, aber auch nicht überdramatisiert; sie berichtet einfach von dem gemeinsamen Leben und beschreibt, was sie gefühlt hat. Den Rahmen bildet hierbei die aktuelle Reise, die ihr Partner Heribert unternimmt, aber sie spricht sie auch oft von vergangenen Ereignissen und bindet sogar Briefe ein, die er ihr geschrieben hat, und Auszüge aus ihrem Logbuch, das sie geführt hat, als sie ihn einmal begleitete.

Für mich war das Buch interessant, da es verschiedene Seiten einer Fernbeziehung aufgezeigt und sich nicht darum bemüht hat, es als besonders furchtbar oder besonders toll darzustellen - es ist einfach die Realität der Autorin und da sie ihren Seemann sehr liebt, arrangiert sie sich mit den Problemen und den oft komplizierten Umständen. Man spürt auf jeden Fall, dass die beiden sich lieben und glücklich zusammen sind und Krahlisch hat es geschafft, dass ich an der Geschichte interessiert war und mit ihr mitgefiebert habe, wenn es beispielsweise darum ging, ob er rechtzeitig nach Hause kommen würde oder nicht. Die Liebesgeschichte war sehr schön, aber auch die Einblicke in Heriberts Leben auf der See fand ich interessant.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Ein komplexer Fall

Die Brandmauer
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"Die Brandmauer" war mein erstes Buch von Henning Mankell, aber ich konnte der Handlung dennoch problemlos folgen und die Andeutungen auf vorherige Fälle haben mich eher neugierig auf den Rest der Reihe ...

"Die Brandmauer" war mein erstes Buch von Henning Mankell, aber ich konnte der Handlung dennoch problemlos folgen und die Andeutungen auf vorherige Fälle haben mich eher neugierig auf den Rest der Reihe gemacht als am Lesen gehindert.

Der Fall selbst war sehr interessant - komplex und stellenweise undurchsichtig, aber nicht unverständlich oder unnötig kompliziert. Gut gefallen hat mir, dass der Autor falsche Fährten gelegt hat und sich einige scheinbare Zusammenhänge als Zufall herausgestellt haben, da man so gefordert blieb und immer darüber nachdenken musste, was wohl passiert sein könnte. Außerdem blieben die Ermittlungen so spannend (obwohl einiges für mich doch vorhersehbar war). Wallanders Ermittlungsarbeit hat mir hierbei gut gefallen, auch wenn sie teilweise zäh und scheinbar mühsam war, aber das kam mir realistisch vor, weshalb es mich nicht gestört hat. Die Computerkriminalität war interessant, allerdings kann ich nicht beurteilen, ob die Darstellung Fehler enthielt oder nicht. Sie hat auf jeden Fall einen guten Hintergrund für die Geschichte geliefert. Die Auflösung war für mich auch zufriedenstellend; es ist ein bisschen schade, dass Lücken geblieben sind, aber wie Wallander sagt: " In jeder Ermittlung blieb immer ein Rest von Unklarheit."

Wallander selbst war für mich eine sympathische Figur, auch wenn er sich ein wenig selbst bemitleidet, definitiv Fehlentscheidungen getroffen und große Fehler gemacht hat; dadurch wurde er menschlich und wirkte greifbarer, echter. und ich muss sagen, dass er mir oft leid getan hat - sein Leben scheint nicht gerade erfüllend zu sein und in "Die Brandmauer" passieren einige Dinge, die vieles, an das er geglaubt hat, durcheinander bringen. Ich finde es bewundernswert, dass er trotzdem weiter machen möchte, frage mich aber, ob das wirklich gut gehen kann... die Folgebände werden es vermutlich zeigen. Aber erst einmal werde ich die ersten acht Bücher lesen.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Guter Krimi, aber komplex

Im Wald
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"Im Wald" ist ein guter, wenn auch sehr komplexer Krimi. Stellenweise ist die Geschichte ein wenig verwirrend, was vor allem an den Unmengen von Verdächtigen und involvierten Personen liegt, aber man kann ...

"Im Wald" ist ein guter, wenn auch sehr komplexer Krimi. Stellenweise ist die Geschichte ein wenig verwirrend, was vor allem an den Unmengen von Verdächtigen und involvierten Personen liegt, aber man kann der Handlung dennoch gut folgen und die Wendungen und neuen Enthüllungen sorgen dafür, dass man immer darüber nachdenken muss, was wohl passiert ist; die Auflösung kommt erst kurz vor dem Ende und bis zur letzten Sekunde kommen immer neue Erkenntnisse, die alles durcheinander werfen. Die Auflösung an sich war gut ich hatte den Täter nicht wirklich als Hauptverdächtigen auf dem Schirm, aber alles war stimmig und es hat mir gefallen, wie nach und nach alle Hinweise zusammen kamen und sich zu einem klaren Bild verdichtet haben.

Dadurch, dass Bodenstein die Verdächtigen seit Jahren kennt und auch ansonsten eine direkte Verbindung zu dem Fall hat, wurde alles gleich interessanter und man hat dadurch einen neuen Blick auf ihn als Charakter bekommen, wodurch er mir gleich noch sympathischer geworden ist.. Meiner Meinung nach hatte er sich bemerkenswert gut unter Kontrolle, aber natürlich war er nicht mehr vollständig objektiv und Pia musste eingreifen. Diese Dynamik wurde glaubwürdig und gut dargestellt und hier hat sich wieder gezeigt, wie hervorragend die beiden sich selbst unter solchen Umständen ergänzen. Sie sind ein gutes Ermittlungsteam und es funktioniert einfach, weshalb ich auf weitere Bände mit ihnen hoffe.
Durch die persönliche Komponente des Falls hat man auch einige bereits bekannte Figuren, beispielsweise Bodensteins Exfreundin, aus einer anderen Perspektive kennen gelernt, was ich ebenfalls interessant fand, ebenso wie die tieferen Einblicke in die Dorfgemeinschaft. Eine Unzahl von Personen ist irgendwie involviert und wie bereits erwähnt wird die Geschichte dadurch teilweise kompliziert, aber der Autorin ist es gelungen, den Überblick zu wahren und den Figuren genügend Raum zu geben. Ein paar kleinere Nebenhandlungen hätten aber ruhig gestrichen werden können.

Fazit:
Der achte Fall um das Ermittlerteam Pia / Oliver hat mir gut gefallen. Er war spannend, gut geschrieben und interessant, wenn auch teilweise fast schon zu komplex. Ich kann das Buch empfehlen und werde demnächst die Bände der Reihe lesen, die ich noch nicht kenne.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Besser als erwartet

Zweilicht
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Ich kann mit Dreiecksgeschichten normalerweise überhaupt nichts anfangen, aber "Zweilicht" klang so gut, dass ich das Buch trotzdem lesen wollte - und ich muss auch zugeben, dass mich der Aspekt bei dieser ...

Ich kann mit Dreiecksgeschichten normalerweise überhaupt nichts anfangen, aber "Zweilicht" klang so gut, dass ich das Buch trotzdem lesen wollte - und ich muss auch zugeben, dass mich der Aspekt bei dieser Geschichte irgendwie gereizt hat, da mir noch nie eine Dreiecksbeziehung mit einem Jungen und zwei Mädchen untergekommen war. Zu meiner Überraschung muss ich sagen, dass sie mich hier auch nicht wirklich gestört hat. Die Autorin hat die Unsicherheit und das Hin und Her sehr gut und überzeugend dargestellt und dabei auch ein paar überraschende Wendungen eingebaut, sodass für mich lange nicht klar war, wie die Geschichte denn nun enden würde und welche Beziehung ich mir 'wünschen' soll. Das hat mir gut gefallen und es hat auch geholfen, dass beide Mädchen sowohl gute als auch schlechte Seiten hatten und beide auf ihre Art zum Protagonisten gepasst hätten.

Auch ansonsten hat das Buch mir gefallen; vor allem das World Building war gelungen, aber auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet und die Handlung interessant. Ungefähr zur Mitte kommt eine Wendung, die ich überhaupt nicht erwartet hatte und die alles auf den Kopf stellte, was ich bisher als gegeben ansah, aber es war organisch und ergab sehr viel Sinn, sodass ich diese Entwicklung mochte, auch wenn es zunächst ein bisschen verwirrend war. Der Konflikt, den Jay durchlebt, hätte man meiner Meinung nach mehr ausarbeiten können, vor allem in Bezug auf all die Veränderungen in seinem Leben, aber insgesamt wurde er gut thematisiert und er hat mir wirklich leid getan. Die Bedrohung von außen, die es für die Charaktere gibt, wurde mir allerdings etwas zu schnell und einfach aufgelöst, sodass für mich keine Spannung aufkommen konnte.
Da dies aber mein einziger richtiger Kritikpunkt ist, gibt es von mir 4 Sterne.