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Veröffentlicht am 27.07.2019

einfühlsame Geschichte um die Freundschaft zweier völlig unterschiedlichen Mädchen

An Nachteule von Sternhai
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„An Nachteuel von Sternhai“ von Holly Glodberg Loan und Meg Wolitzer und übersetzt von Sophie Zeitz und erschienen beim Carl Hanser Verlag ist wirklich eine wundervolle Geschichte zweier Mädchen, die aufgrund ...

„An Nachteuel von Sternhai“ von Holly Glodberg Loan und Meg Wolitzer und übersetzt von Sophie Zeitz und erschienen beim Carl Hanser Verlag ist wirklich eine wundervolle Geschichte zweier Mädchen, die aufgrund der Freundschaft ihrer Väter zueinander finden und sich näher kennenlernen. Das Besondere an dem Buch ist, dass der Leser ausschließlich durch deren Mailverkehr von der Geschichte erfahren. Die Beiden teilen sich ihre Gedanken und Erfahrungen mit. Anfangs haben sie keine Lust die jeweils andere kennenzulernen, werden aber durch ihre Väter, die sich auf einem Kongress kennengelernt haben und nun eine Fernbeziehung quer durch die Staaten führen regelrecht dazu gezwungen, ihre Ferienzeit miteinander in einem Feriencamp zu verbringen.

Der Schreibstil des Buches ist einfach herrlich, da die beiden Mädchen so unterschiedlich sind. So leidet Avery, die in New York lebt und sich auch Nachteule nennt, unter vielen Zwängen und Ängsten. Bett, hier der Sternhai, ist dagegen ganz anders, recht burschikos und draufgängerisch. Dennoch schaffen es die Beiden, sich anzunähern und das Gute in dem jeweils anderen herauszukitzeln. So ist deren Freundschaft eine klare win-/win Situation.

Das einmalige, von Irmela Schautz gestaltete Cover ist ein wahrer Hingucker und lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen.

Das Autorinnenduo behält uns einige unvorhergesehenen Entwicklungen bereit und insbesondere das Ende hält eine Überraschung bereit, was mir gut gefallen hat. Für dieses schöne Leseerlebnis vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2019

ein sehr interessanter Einblick in ein völlig unvorhersehbares Jahr

Stadtnomaden
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„Stadtnomaden – wie wir in New York eine Wohnung suchten und ein neues Leben fanden“ von Christina Horsten und Felix Zeltner, erschienen im Benevento Verlag ist ein wundervolles Buch, welches uns mit ins ...

„Stadtnomaden – wie wir in New York eine Wohnung suchten und ein neues Leben fanden“ von Christina Horsten und Felix Zeltner, erschienen im Benevento Verlag ist ein wundervolles Buch, welches uns mit ins Abenteuer dieser Familie nimmt, die aus der Not eine Tugend machte und ein Jahr lang jeden Monat eine neue Wohnung bezog.

Für jeden Aufenthalt in einem der vielen Gegenden New Yorks gibt es ein eigenes Kapitel und gerade der Anfang hat mich in den Bann gezogen und dazu gebracht, unbedingt dieses Buch lesen zu wollen. So konnte ich die Gefühle der jungen Familie gut nachvollziehen, als sie aus ihrer ursprünglichen Wohnung rausgeschmissen wurden und dann als Konsequenz des Wohnungsmarktes dieses Experiment starteten.

Ein Thema begleitete die Familie und uns als Leser immer mehr bei diesem Projekt und das ist die Gentrifizierung. Die vielen Aspekte und die Entwicklungen in der Stadt machten es zum immerwährenden Gegenstand, welcher das Leben jedes Einzelnen beeinflusst(e). So hätte ich mir im Laufe der Zeit gewünscht, dass die Autoren auch weiterhin andere Aspekte ihres Alltags mit uns geteilt hätten, kann aber verstehen, dass diese Problematik daily business war/ist.

Insgesamt finde ich diesen besonderen Erfahrungsbericht gelungen und kann mich vor der Offenheit der beiden Autoren in Bezug auf neue Stadtteile, Menschen und Situationen nur verneigen. So einige Aspekte – wie das Reduzieren von Dingen oder diese Offenheit bei dem Kennenlernen von Mitmenschen – werde ich mir gerne zu Herzen nehmen.

Für diesen einmaligen Versuch vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.07.2019

gute Idee, die im ersten Teil des Buches eventuell Begleitung benötigt

Rot ist doch schön
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„Rot ist doch schön – Fun&Facts rund ums Thema Menstruation“ von Lucia Zamola ist im Bohem Verlag erschienen. Das Buch machte mich durch den Titel und den Klappentext, der mit „dieses Buch soll einen Denkanstoß ...

„Rot ist doch schön – Fun&Facts rund ums Thema Menstruation“ von Lucia Zamola ist im Bohem Verlag erschienen. Das Buch machte mich durch den Titel und den Klappentext, der mit „dieses Buch soll einen Denkanstoß geben und Mut machen. Wozu? Lies es doch!“ wirbt, doch sehr neugierig. Ich dachte, dass es etwas sein könnte, um mal eine andere Perspektive zu diesem Thema zu haben für meine Tochter, die gerade in das Alter kommt, dass sie sich mit diesem Thema näher auseinandersetzt.

Wir sind gemeinsam mit dem Buch gestartet und zum Glück ist meine Tochter sehr schnell ausgestiegen. Sie wollte sich nicht mit der Schrift des Buches auseinandersetzten. Dieses ist auch mein erster Kritikpunkt: Zum einem ist die Schrift in einer Art Schreibschrift gehalten, die ziemlich schwer zu lesen ist. Ich denke, dass die Zielgruppe (das Buch ist für LeserInnen ab 10 Jahre gedacht) einige Probleme mit der Schrift haben könnte.

Nun aber mein zweiter und wichtiger Kritikpunkt. Bis zu Seite 55 liest man recht negative Aspekte zur Menstruation. Natürlich sind alle wahr und es gibt berechtigte Ansätze Menstruation und die ganzen „PROBLEME“ darum auch darzustellen, aber ich denke, dass sie die Leserschaft der Zielgruppe doch ziemlich verschrecken wird! Wenn man seitenweise darüber liest, wie beeinträchtigend die Menstruation sein kann, wie das Thema todgeschwiegen und übergangen wird, wie die Menschen („die Männer“) im Laufe der geschichtlichen Entwicklung und auch noch heutzutage mit diesem Thema umgehen (Unreinheit, mittelalterliche Herleitungen Frauen=Hexen, Frauen/Mädchen stellen sich doch nur an, etc.) so ist das alles richtig, aber auch einschüchternd und machen keine Lust, das Buch weiter lesen zu wollen. So war es jedenfalls bei uns. Und das ist sehr schade! Es kann schon schwer genug sein, das entsprechende Zeitfenster bei den präpubertierenden/pubertierenden Kindern zu treffen und dann sind diese ersten Seiten kontraproduktiv!

Ich denke, dass ältere Mädchen/junge Frauen, die sich an den Gedanken und das Konzept der Menstruation gewöhnt haben, viel empfänglicher für die aufgezählten Tatsachen sind, sie auch viel eher in dem weltgeschichtlichen Kontext interpretieren und daraus ihre Schlüsse ziehen können.

Wenn man dann aber diese ersten 55 Seiten geschafft hat, kommen wirklich gute Tipps rund um das Thema, die auch die originäre Zielgruppe sicherlich ansprechen und insbesondere der Appell, mehr über das Thema zu reden, da es auch heute immer noch ein Tabuthema zu sein scheint ist sehr gut!

Ich bin wirklich hin- und hergerissen. Insgesamt finde ich die Idee um das Buch sehr gelungen und wichtig, dass sich des Themas mal von einer anderen, direkteren Seite genähert wird und dabei die Sprache der Zielgruppe trifft. Insbesondere die Aufmachung mit der aufgelockerten Seitengestaltung durch Text und Illustrationen (abgesehen vom Schrifttyp) und der witzige Schreibstil tragen dazu bei. Aber wenn ich davon ausgehe, dass es tatsächlich 10jährige in die Hand bekommen und eventuell auch noch mit dem Buch allein gelassen werden, da es ja zu peinlich sein könnte, darüber zu sprechen, so hat der Anfang des Buches schon Potential diese Leserschaft zu verschrecken.

Bei der Zielgruppe 10jährige vergebe ich 3 Sterne, für die Leserschaft ab 13 Jahren aufwärts sind es volle 5 Sterne. Es kann auch sein, dass nur ich das als so problematisch erachte, daher vergebe ich für diese gute Idee und die gelungene Umsetzung und vor allem für den Mut sich des Themas anzunehmen 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.07.2019

unser Leben in ca. 40 Jahren - KI, technische Überwachung und die Entscheidung des Einzelnen

Die Unvollkommenen
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„Die Unvollkommenen“ von Theresa Hannig ist die Fortsetzung von „Die Optimierer“ und schließt direkt an das Buch an, auch wenn einige Jahre vergangen sind. Man kann den zweiten Teil auch gut lesen, ohne ...

„Die Unvollkommenen“ von Theresa Hannig ist die Fortsetzung von „Die Optimierer“ und schließt direkt an das Buch an, auch wenn einige Jahre vergangen sind. Man kann den zweiten Teil auch gut lesen, ohne den ersten zu kennen, denn es gibt in den ersten Kapiteln alle Informationen, die man benötigt, um den Plot zu verstehen. Ich kannte „Die Optimierer“ vorher nicht, denke aber, dass man so einige Details besser schätzen wird, wenn man den ersten Teil bereits kennt.

Lila, die Protagonistin, wacht nach fünf Jahren aus einem künstlichen Koma auf und muss sich mit einer neuen Gesellschaftsstruktur auseinandersetzten. Die Optimalwohlökonomie wird von einer künstlichen Intelligenz regiert. Und diese KI hat Gottähnliche Ausmaße. Sie wird von den integrierten Bürgern angebetet, von den Menschen, die sich dieser Technisierung nicht anschließen wollen, gehasst und bekämpft. Es gibt auch noch weitere Gruppierungen, die ebenfalls versuchen, das Geschehen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Ich bin recht unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und war von der Welt, die die Autorin kreiert hat, die im Jahr 2057 spielt, also in knapp 40 Jahren, erschreckt. Sie hat Entwicklungen konsequent aufgenommen und weitergesponnen. Beim lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich in so einer Gesellschaft leben möchte und konnte ganz klar sagen, dass ich zu den Menschen gehören möchte, die sich nicht von der Technik einlullen lassen. Allerdings denke ich auch, dass diese Entwicklung schleichend einher geht und man es vielleicht gar nicht merkt, bevor es zu spät ist ?.

Auf jeden Falls gibt dieses Buch sehr viele Denkanstöße, lässt einen Innehalten und reflektieren, was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat. Nicht alles hat mich überzeugt, so sind einige Entwicklungen mir nicht 100%ig schlüssig vorgekommen und ich hätte gerne noch viel mehr über die Welt, die Theresa Hannig dort entworfen hat, erfahren wollen. Lilas Entwicklung hat mir dabei gut gefallen. Vor allem ist klar geworden, dass sie ihre Handlung gut überdenken musste, da sie doch so große Auswirkungen hat. Das Ende hätte gerne noch etwas mehr ausgeschmückt werden können. Allerdings haben wir Leser so die Chance, unserer Fantasie freien Lauf zu lassen….

Für diesen Ausflug in unsere Gesellschaft in der nahen Zukunft vergebe ich 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2019

Unvorhergesehene Entwicklung mit einem äußerst überraschenden Ende

Herz aus Gold und Asche
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„Herz aus Gold und Asche“ dem Debüt von Katja Ammon ist in einer Neuauflage bei loomlight erschienen, nachdem es 2016 bereits bei Planet!, einem weiteren Imprint des Thienemann-Esslinger Verlags veröffentlicht ...

„Herz aus Gold und Asche“ dem Debüt von Katja Ammon ist in einer Neuauflage bei loomlight erschienen, nachdem es 2016 bereits bei Planet!, einem weiteren Imprint des Thienemann-Esslinger Verlags veröffentlicht wurde.

Erst mal möchte ich etwas zu den verschiedenen Covern sagen. Ich finde das Cover des ebooks gut, aber der Umschlag des Buches hat mir persönlich eindeutig besser gefallen. Beide Cover haben ihre Berechtigung und passen zur Story.

Katja Ammon ist es gelungen die verschiedensten Themen in ihrem Buch, welches vor allem einen fantastischen Hintergrund hat, zu vereinen. Nach dem Klappentext bin ich eher von einem medizinisch/technischen Plot ausgegangen, aber die Autorin hat es geschafft, so viele weitere Themen optimal in den Handlungsablauf zu integrieren. So gibt es einen sehr großen fantastischen Part. Hieran gefällt mir, dass diese fantastischen Elemente in die heutige Zeit integriert wurden und in unserer Realität spielen.

Um Euch nicht die Überraschung zu nehmen möchte ich nicht zu sehr auf den Inhalt eingehen, sondern noch etwas über den Schreibstil und die Charaktere im Allgemeinen sagen.
Ich bin sehr schnell und gut in die Geschichte gekommen. Wie Anfangs geschrieben war ich überrascht, dass es fantastische Elemente gibt, die einen großen Teil der Geschichte ausmachen. Dabei werden die Charaktere so lebensnah beschrieben, dass man sehr gut die Gefühlswelt der Protagonistin und ihre Handlungsweisen nachempfinden kann.

Vom letzten Drittel der Geschichte war ich dann etwas geschockt, da die die Autorin u.a. sehr bildhaft ein großes Unrecht an der Menschlichkeit beschrieben hat. Geschockt deshalb, weil ich nicht mit dieser Entwicklung gerechnet habe. Gut finde ich, wie die verschiedensten Themen hier integriert wurden. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Zeit (und Seiten) für den actionreichen und schnellen Abschluss gewünscht. Einige Dinge konnte ich mir andererseits so gar nicht vorstellen (wie z.B. eine Miliz in der Schweiz, die eigenmächtig handelt. An diesen kleinen Kritikpunkten mache ich auch fest, dass ich dem Buch „nur“ vier von fünf Sternen gegeben habe.