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Veröffentlicht am 11.09.2019

Vergangenheitsbewältigung und Bandenkrieg - Narben inklusive

Brennende Narben
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„Brennende Narben“ von Leo Born ist der dritte Mara Bilinsky Thriller und am 30.08.2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Das Cover ziert eine fliegende Krähe und hat Wiederkennungswert, denn Krähe ist ...

„Brennende Narben“ von Leo Born ist der dritte Mara Bilinsky Thriller und am 30.08.2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Das Cover ziert eine fliegende Krähe und hat Wiederkennungswert, denn Krähe ist der Spitzname, den Mara von ihren Kollegen bekommen hat. In diesem Fall geht es einerseits um Maras Vergangenheit, denn der Mörder ihrer Mutter wurde nie gefasst und die Zeugen mauern. Aber nicht nur der Mord an ihrer Mutter hält Mara in Atem. Sie bekommt einen anonymen Anruf, dass „Der Wolf“ in der Stadt sei und es auf sie abgesehen hätte. Kurz darauf wird eine Edelprostituierte ermordet. Und das bleibt nicht der einzige Todesfall. Bevor Mara und ihre Kollegen erkennen, dass sie nur Schachfiguren sind, ist es fast zu spät. Mara gerät in Lebensgefahr.
Voller Spannung habe ich mich sofort auf das Buch gestürzt kaum dass es in meinem Briefkasten war. Seit Band 1 bin ich ein Mara Bilinsky Fan und wollte natürlich unbedingt wissen, ob es ihr gelingt, den Mörder ihrer Mutter zu finden. Mara entwickelt sich in jedem Band weiter ebenso wie ihre Kollegen. Mir gefällt besonders, dass sie zwar eine mutige starke und sehr dickköpfige Frau ist, die aber auch ihre verletzlichen Seiten hat. Sie gibt nicht auf – auch wenn sie mit dem Kopf durch die Wand muss. Die Charaktere entwickeln sich mit jedem Band weiter und reifen. Das ist wunderbar mitzuerleben.
Besonders gefallen hat mir die Entwicklung ihres Teampartners Jan Rosen. Über seinen Modegeschmack lässt sich streiten, aber ich wusste schon immer, dass mehr in ihm steckt, dass die Kollegen und auch Klimt ihn völlig unterschätzen. Klimt hat gottlob erkannt, was er an Mara hat.
Auch der Schreibstil des Autors hat sich sehr weiterentwickelt und es macht noch mehr Spaß zu lesen. Das Ende kam für mich nicht ganz überraschend, aber es war gut gemacht. Bedauert habe ich nur ein bisschen, dass sich der Wolf feige davonstiehlt, auch wenn ich die Beweggründe verstehe.
Für mich ist es ein gelungener Thriller und eine gelungene Fortsetzung der Mara Bilinsky Reihe. Von dem Buch habe ich Spannung und Gänsehaut erwartet und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Die Krähe als wiederkehrendes Motiv auf jeden Cover liebe ich. Das hat Wiedererkennungswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 04.09.2019

Gehe mit deinem Problem spazieren und die Lösung findet dich - ganz achtsam.

Achtsam morden
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„Achtsam Morden“ von Karsten Dusse ist ein humorvoller Krimi, der 2019 im Wilhelm Heyne Verlag erschienen ist.
Strafverteidiger Björn Diemel arbeitet für eine Kanzlei und seine Klientel ist nicht ganz ...

„Achtsam Morden“ von Karsten Dusse ist ein humorvoller Krimi, der 2019 im Wilhelm Heyne Verlag erschienen ist.
Strafverteidiger Björn Diemel arbeitet für eine Kanzlei und seine Klientel ist nicht ganz einfach. Man könnte auch sagen, sein Mandant erwartet, dass er springt, wenn er pfeift. Als Oberhaupt eines Mafiaclans fordert er, dass Björn ihn immer und sofort aus Schwierigkeiten raushaut, egal ob dieser gerade beschäftigt ist oder nicht. Seine Chefs erwarten das natürlich auch von ihm, denn der Mandant bezahlt mehr als gut dafür. Seine Familie gerät dadurch immer mehr ins Hintertreffen und so fordert seine Frau seine Teilnahme an einem Achtsamkeitscoaching, damit er endlich Arbeit und Zeit mit der Familie wieder in Balance bringt. Weil Björn seine Tochter über alles liebt, macht er dieses Coaching, auch wenn er sich nicht vorstellen kann, dass es etwas bewirken könnte. Schon 48 Stunden später weiß er es besser. Er löst seine Probleme künftig nach allen Regeln der Achtsamkeit – sein Mandant, der brutale Clanchef ist der erste, der das zu spüren bekommt. Als dieser Björns Wochenende mit seiner Tochter boykottiert und ihm ernstliche Probleme zu machen droht, bringt er ihn um – natürlich ganz achtsam.
In wunderbar kurz gehaltenen Kapiteln, die jedes mit einem Achtsamkeitstipp beginnen, der dann auf unerwartete Weise tatsächlich zur Anwendung kommt, erlebt man einen Vater, der eines ganz sicher tut, seine Tochter über alles lieben. Man spürt, dass der Autor selber Rechtsanwalt ist, weil man einfach merkt, dass er sich mit der Materie Recht auskennt und auch mit dem Stress, den dieser Beruf mit sich bringt. Ich muss zugeben, vor diesem Buch habe ich das Thema belächelt, aber zu meinem Erstaunen sind die Tipps zur Achtsamkeit gar nicht falsch. Björn Diemel ging es anfangs wie mir – er besucht die Sitzungen, nimmt es aber nicht ernst und belächelt es. Das Verstehen kommt später und er beginnt tatsächlich mit der Entschleunigung seines Lebens – anders als erwartet.
Von diesem Buch habe ich humorvolle Unterhaltung und ein wenig Spannung erwartet und meine Erwartungen wurden übertroffen. Dieser rabenschwarze Humor ist wunderbar. Ich gebe zu, da würde ich gerne mal bei einer Lesung dabei sein – allein schon um zu hören, wie Herr Dusse den Plappervogel spricht. Das Lernen kommt auch nicht zu kurz, man nimmt auch den ein oder anderen Rat mit, wie man sein Leben entschleunigen kann. Die Tipps sind nicht schlecht, auch wenn sie von Björn Diemel wohl nicht immer korrekt interpretiert werden – eben auf eine ganz eigene Weise.
Für alle, die Krimis lieben, bei denen auch der Humor nicht zu kurz kommt, ist das Buch ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 31.07.2019

John Sinclair in Lebensgefahr

John Sinclair - Folge 132
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„Geisterjäger John Sinclair – Der Ghoul, der meinen Tod bestellte“ , Folge 132 der Hörspielreihe, ist am 31.07.2019 im Lübbe Audio Verlag erschienen.
Ed Gurny war als Buchhalter im Dienste von seinem Boss ...

„Geisterjäger John Sinclair – Der Ghoul, der meinen Tod bestellte“ , Folge 132 der Hörspielreihe, ist am 31.07.2019 im Lübbe Audio Verlag erschienen.
Ed Gurny war als Buchhalter im Dienste von seinem Boss Logan Costello für die Gelder aus Drogen- und Menschenhandel zuständig und eigentlich nur ein kleines Licht. Doch dann bekommt er von einem Fremden unmöglichen Auftrag, Oberinspektor John Sinclair zu töten. Damit beginnt ein tödlicher Strudel, handelt es sich beim dem Fremden doch um Jossip Semec, einen Ghoul, der seine blutige Spur durch London zieht. Aber Hilfe für Sinclair kommt von überraschender Seite.

Schon seit meiner Jugend lese ich die Heftchenromane von John Sinclair und habe auch diverse Hörspiele in meiner Sammlung. Es hat Spaß gemacht, dieser actionreichen spannenden Geschichte zu folgen, wobei mich das abrupte Ende dann allerdings eiskalt erwischt hat und mich mit einem „Und nun?“ zurückließ. Die CD war nicht als Mehrteiler gekennzeichnet. Eine solche Kennzeichnung wäre nicht schlecht gewesen, denn so lässt einen der Schluss ziemlich unbefriedigt zurück.
Die Geschichte ist super inszeniert und die Sprecher, allen voran Dietmar Wunder als John Sinclair machen ihre Sache toll. Angenehm ist auch, dass der Part der Erzählerin Alexandra Lange kurz gehalten ist. Man wird sofort in einen Strudel aus Ereignissen gestürzt und diese Dynamik bleibt auch während der Parts der Erzählerin erhalten.
Besonders gefallen hat mir natürlich, dass auch Suko mit von der Partie war. Er ist für mich der ausgleichende Pol zu John Sinclair mit seinem ganzen Sexismus und seinen teilweise platten Sprüchen. Mir fehlt immer was, wenn er nicht dabei ist. Martin May macht seine Sache super.

Als alter John Sinclair Fan ahnte ich, was mich erwarten würde, nämlich eine Geschichte voller Mystik und Horror, vereint mit detektivischem Spürsinn und actionreiche Kämpfe gegen das Böse, brilliant vorgetragen von tollen Sprechern, untermalt mit der passenden Musik zur Verstärkung der Eindrücke. Mein Kopfkino kam gar nicht so schnell mit. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, war der Cliffhanger am Ende. Vielleicht werden die offenen Fragen ja mit Folge 133 geklärt, ich bin gespannt.
Für Fans kann ich das Hörspiel empfehlen, für Neueinsteiger leider nicht, weil der fehlende Kontext doch stört. Der Preis macht es allerdings möglich, diese Lücke schnell zu beheben, was ich wahrscheinlich tun werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2019

Prinz, Magierin, Kämpfer und Fälscher - ein Quartett auf gefahrvoller Reise

Das gefälschte Siegel
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„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist ein Fantasieroman, der im Februar 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen ist.
Schon der wunderschön gestaltete Umschlag springt ins Auge und lädt zu einem Spaziergang ...

„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist ein Fantasieroman, der im Februar 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen ist.
Schon der wunderschön gestaltete Umschlag springt ins Auge und lädt zu einem Spaziergang ins Reich der Fantasie ein und genau das tut das Buch: es nimmt einen mit in eine neue fantastische Welt.
Der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Ililiane brachten einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle, doch das ist schon viele tausend Jahre her und nun eines der größten und auch gefährlichsten Geheimnisse des Landes. Nur wenige wissen noch davon. Der Verdacht, das Siegel der Rolle könnte gebrochen worden sein und der Dämon wäre befreit worden, steht im Raum. Doch Prüfen könnte das nur Ililiane und so machen sich der Fälscher Kevron, die Magierin Enidin, der Kämpfer Lorcan und Prinz Tymur auf die ungemütliche, gefährliche und anstrengende Reise. Wird es eine Reise ohne Wiederkehr?
Gefallen hat mir, dass die Geschichte aus Sicht der einzelnen Personen geschildert wird und so kann man teilhaben an ihren Emotionen, erfährt, was sie fühlen und denken. Jeder einzelne Charakter hat seine Eigenheiten und ist etwas Besonderes. Kevron ist ein Fälscher und ein Trinker und auch nicht der mutigste, aber er will leben und im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer mehr zum richtig guten Kumpel. Irgendwie wurde er mein Lieblingscharakter. Enidin ist noch sehr jung und total in Prinz Tymur verschossen. Ihr Einsatz kommt eigentlich recht spät, aber immerhin er kommt.
Tymur ist der Hauptcharakter und das merkt man auch von der ersten Seite an. Er ist nicht durchschaubar und das weckt Zweifel an ihm. Ist er gut oder nicht? Lorcan ist sein Leibwächter und würde für ihn durchs Feuer gehen.
Die 4 Charaktere müssen sich nun aufeinander verlassen und es ist wunderbar zu sehen, wie sie langsam als Gruppe zusammen finden.
Die einzelnen Kapitel sind sehr lang und man kann es nicht einfach mal zwischendurch lesen, trotzdem ist es eine wunderbare Geschichte. Die Beschreibungen der Landschaft führen dazu, dass man im Nebelreich selbst das Gefühl hat wie auf Nebel zu gehen.
Eine Karte wäre schön gewesen, ist aber kein Muss.
Der Schreibstil ist schön und flüssig und die Beschreibungen sind detailliert. Man muss es allerdings mit Pausen lesen, weil es wirklich sehr viel auf einmal ist.
Es handelt sich um Teil 1 der Neraval Sage und ich hoffe, es wird einen zweiten Teil geben, denn ich möchte doch brennend gern wissen, wie es weitergeht und vor allem … nein, das verrate ich nicht. Wer es gelesen hat, wird es wissen.
Ich kann dieses Buch jedem Fan dieses Genres nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ermittlungen mit vierpfotiger Hilfe

Die Katze, die in den Ohrensessel biss - Band 2
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„Die Katze, die in den Ohrensessel biss“ von Lilian Jackson Braun ist ein Katzenkrimi, der im Mai 2008 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jim Quilleran, Reporter beim Daily Fluxion, bekommt eine neue Aufgabe ...

„Die Katze, die in den Ohrensessel biss“ von Lilian Jackson Braun ist ein Katzenkrimi, der im Mai 2008 im Lübbe Verlag erschienen ist.
Jim Quilleran, Reporter beim Daily Fluxion, bekommt eine neue Aufgabe – er soll die Sonderausgabe über Innenarchitektur übernehmen und dass, obwohl er davon so überhaupt keine Ahnung hat. „Elegante Domizile“, so der Titel, führt Quill in eine Welt, in der ein Vorhang eine Draperie ist und auch einfache Farben klangvollere Namen tragen. Doch schon nach der ersten Ausgabe wird Quillerans polizeilicher Spürsinn gefragt, denn aus der luxuriösen Villa, der seine Titelstory gewidmet war, wird eine kostbare Jadekollektion gestohlen und die Hausherrin ist tot. Doch damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Mit Hilfe von Koko, seinem Siamkater beginnt Quill zu ermitteln und als sein Kater gar Geschmack an Designermöbeln entwickelt, sind sie auf einer richtig heißen Spur.
Wer Katzen liebt, wird diesen Krimi lieben und bei einigen Szenen mit Sicherheit an die eigene Katze denken. Die Zusammenarbeit zwischen Quilleran und seinem Siamkater ist wunderbar. Sie verstehen sich auf ihre eigene Weise, liegt wohl daran, dass sie beiden einen Schnurbart haben. Diese Freundschaft zwischen den beiden wird durch Cookey, eine junge Frau, auf die Probe gestellt, denn Koko scheint sie abzulehnen und beißt. Hier zeigt sich, dass Koko Quilleran sehr viel bedeutet, denn er versucht zu verstehen, warum der Kater das tut und sucht sogar einen Tierpsychologen auf.
Mir hat die Erzählweise sehr gefallen. Es erinnert ein wenig an die Krimis von Agatha Christie. Das Ende ist gelungen und ich bin gespannt auf den dritten Fall, dann mit zwei Katzen, denn YumYum kommt dazu.
Wer leichte Unterhaltung für einen lauen Sommerabend auf der Terrasse oder einen kuscheligen Winterabend mit einer heißen Tasse Tee sucht, für den ist dieses Buch goldrichtig. Für Katzenliebhaber ist er ein Muss.
Und zum Vorlesen gegen Prüfungsangst hilft er auch - ein bisserl zumindest.