Love me in the Dark (Mia Asher)
Love me in the Dark – Verbotene SehnsuchtAuf "Love me in the Dark" bin ich eher durch Zufall gestoßen. Zugegeben, das Cover ist jetzt nicht so unbedingt meins und ich hätte eher ein anderes gewählt, doch ich habe schon weitaus schlimmere gesehen. ...
Auf "Love me in the Dark" bin ich eher durch Zufall gestoßen. Zugegeben, das Cover ist jetzt nicht so unbedingt meins und ich hätte eher ein anderes gewählt, doch ich habe schon weitaus schlimmere gesehen. Die Tatsache, dass die Geschichte in Paris spielt, hat mich sofort neugierig gemacht. Ich habe ein kleines Faible für Paris und habe mich tierisch gefreut, einmal eine Geschichte zu lesen, die in dieser Stadt spielt. Und auch der Klappentext hat mich total angesprochen. Doch etwa ab der Hälfte des Buches hat sich meine Begeisterung irgendwann gewandelt..
Unsere Protagonistin Valentina ist seit zwölf Jahren mit ihrem Mann William verheiratet. Eigentlich wollte beide gemeinsam nach Paris, doch unter einem Vorwand landet sie dann alleine dort und bleibt dort einige Zeit. Dort lernt sie Sebastien kenne, auf dem ich später noch einmal eingehen werde. Valentina war mir irgendwie ein Stück weit zu naiv. Obwohl sie genau wusste, was ihr Mann in seiner Zeit so treibt, hatte sie dennoch immer diese rosarote Brille auf, mit der sie alles schön zu reden versuchte. Zudem wirkte sie wie eine Frau, die einfach keine eigene Meinung hat. Das ist mir erst ab der Hälfte des Buches so richtig bewusst geworden. Andauernd hat sie nach der Pfeife der anderen gelebt, war nahezu ein Mitläufer. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich in eine Rolle zwängen wollte, die einfach mal so gar nicht zu ihrer Persönlichkeit passte. Das hat mich sehr gestört.
Sebastien, unser französischer Protagonist, ist der mysteriöse Fremde, der sich als auf der Vernissage kurzerhand als Valentinas Freund ausgibt, damit sie nicht heraus geschmissen wird. Aufgrund eines Ereignisses in seiner Vergangenheit, hat er seit Jahren keine Frau mehr so richtig an sich heran gelassen. Doch natürlich ändert sich das alles, als er Valentina trifft. Er ist sofort hin und weg von ihr und kann an nichts anderes mehr denken, als an..? Valentina natürlich. Diese Euphorie war mir irgendwann einfach zu viel. Er kannte sie einfach überhaupt nicht, wusste dass sie verheiratet war, und ihm war einfach alles egal. Alles, was für ihn zählte, war, dass er sie haben will und sie niemand anderen gehören sollte als ihm. Wie sollte es auch anders sein. Ich konnte ihm das alles wirklich nicht abkaufen, weil er doch so verletzt war, dass er niemanden mehr an sich heran gelassen hast. Und plötzlich kommt Valentina und die Trauer ist vorbei? Nein, das kann ich beim besten Willen nicht glauben..
Die Geschichte war immer sehr abwechselnd. Auf der einen Seite gab es sehr viele tiefgründige Momente, in denen ich mir oft dachte: "Wow, jetzt kommt was!", doch im nächsten Moment wanderte die Atmosphäre von ernst auf beinahe billiges Gerede. Ich lese wirklich viele Bücher im New Adult Bereich und sehe über vieles hinweg, wo andere schon sagen, dass es zu viel ist. Aber mich hat die Ausdrucksweise teilweise so extrem gestört.. Wenn ich so etwas lese wie "Du wunderbarer, wunderbarer Mann". Wer sagt denn sowas? Natürlich sollte man seinem Partner Komplimente machen, aber diese Situation war einfach so dermaßen unpassend und war eine Antwort von Valentina mitten in einem vollkommen normalen Gespräch. Und das hat sie im Verlauf der Geschichte mindestens dreimal so gesagt. Ohne die ganzen anderen Ausdrücke, die ich hier jetzt mal außen vor lasse! :D
William, Valentinas Mann, war mir auch total unsympathisch. Ein Außenstehender konnte sofort merken, was für ein falsches Spiel er spielt, aber nicht so Valentina. Obwohl sie ganz offensichtlich wusste, was er trieb, hat es sie nicht gestört. Und sobald er mit einer schnulzigen Entschuldigung angekrochen kam, hat sie ihm verziehen. Wie wenig Rückgrat kann ein Mensch denn besitzen? In diesem Kontext ist mir auch ein Logikfehler (?) aufgefallen. Nach etwa der Hälfte des Buches und einem Absatz später, ist Valentina "plötzlich schon ein paar Monate in Paris". Wenn man gerade Abstand von seinem Ehemann haben möchte, kann man ja nicht urplötzlich schon mehrere Monate in Paris sein, ohne es zu merken.
Wie man merkt, war ich nicht mehr so angetan wie zu Beginn des Lesens. Die erste Hälfte des Buches hat mir wirklich so gut gefallen und ich war überzeugt davon, dass die Geschichte einfach nur gut werden kann. Aber ab diesem Zeitpunkt häuften sich irgendwann die Momente, die für mich nicht nachvollziehbar waren. Und besonders zum Schluss wurde für meinen Geschmack plötzlich viel zu viel Drama eingebaut. Drama, das zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon gar nicht mehr hätte stattfinden müssen.
Es ist der ersten Hälfte des Buches zu verdanken, dass ich der Geschichte drei Sterne gebe. Ansonsten hätte ich noch einen abgezogen.