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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Der tägliche Wahnsinn

Tagebuch eines Buchhändlers
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Freuden und Leid im Leben eines Buchhändlers / Antiquars liegen nah beieinander und hier können wir mehr darüber erfahren. Ein Jahr lang können wir mit Shaun Bythell lachen, den Kopf schütteln, innerlich ...

Freuden und Leid im Leben eines Buchhändlers / Antiquars liegen nah beieinander und hier können wir mehr darüber erfahren. Ein Jahr lang können wir mit Shaun Bythell lachen, den Kopf schütteln, innerlich fluchen, … Ein Jahr lang hat er wirklich jeden Geschäftstag für uns festgehalten. Mit all seinen Höhen und Tiefen. Zum Teil ist es wirklich unterhaltsam, alleine durch den feinen Unterton. Und man glaubt gar nicht auf welch skurrile Personen man hier trifft. Angefangen mit den eigenen Angestellten, aber die Kunden sind eine wahre Fundgrube. Und natürlich finden hier eher die unverschämten, unfreundlichen, ... Erwähnung. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr von solchen Begegnungen gelesen. Und wenn englische Büchertitel genannt werden, fehlt leider der Bezug dazu. Weder kenne ich mich mit alten Büchern aus, und schon gar nicht mit englischen. Manchmal muss man trotzdem allein auf Grund des Titels schmunzeln. Ich hatte aber das Gefühl das nicht einheitlich übersetzt wurde. Mal liest man englische und manchmal auch deutsche Titel…
Dies ist ein wunderbares Buch um einen Einblick in den Alltag einen Buchhändlers zu bekommen. Manches wie der „Feinschmecker-Freitag“, die Anzahl der Kunden und die Einnahmen, … nutzt sich aber im Verlauf des Buches ab und man liest einfach drüber hinweg. Und manchmal ist wirklich Alltägliches festgehalten. Wer seiner Angestellten gerade in Laden ist, wann der erste Kunde kam, Reparaturarbeiten, ... Getrost könnte man zwischendurch ein anderes Buch lesen und dann hier wieder einsteigen. Weiß nicht, ob es geeignet ist, am Stück gelesen zu werden.
Auch hätte ich tatsächlich eine Karte der Region gut gefunden. Wo liegt Wigtown? Welche Orte sind in der Nähe? Wie weit muss Shaun Bythell teilweise fahren, um sich zu verkaufende Sammlungen anzuschauen?
Ein nettes Buch für Zwischendurch und mehr soll es wahrscheinlich auch gar nicht sein.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Krimi mit viel spanischem Flair

Die Stille des Todes
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Dies ist mal wieder eins der Bücher bei denen ich hin und her gerissen bin.
Wollte ich es als Thriller bewerten, der es ja laut Cover ist, dann gäbe es Punktabzug. Bewerte ich es als Krimi oder Kriminalroman, ...

Dies ist mal wieder eins der Bücher bei denen ich hin und her gerissen bin.
Wollte ich es als Thriller bewerten, der es ja laut Cover ist, dann gäbe es Punktabzug. Bewerte ich es als Krimi oder Kriminalroman, was meiner Meinung nach viel eher zutrifft, dann fände ich es richtig gut.
An der Einteilung Thriller stört mich, das wir dafür zu viel privates vom Hauptermittler Unai López de Ayala erfahren. Natürlich wollen wir als Leser auch gerne etwas über sein bisheriges Leben wissen, aber eine aktuelle (mögliche) Liebesbeziehung hätte hier nichts verloren. Bei einem Krimi/Kriminalroman hätte ich hingegen damit kein Problem.
Desweiteren stört mich, das keine „normale“ Tatortuntersuchung, Augenzeugenbefragung, … gibt. Wie konnte der Täter die Opfer an so öffentlichen Orten ungesehen ablegen?! Auch hier muß ich sagen, das ich bei einem Kriminalroman auf solche Sachen nicht so genau Wert legen würde.
Den Fall selber fand ich ungewöhnlich und spannend. Parallel zu den aktuellen Ermittlungen wird eine Familiengeschichte von 1969/70 erzählt. Nur ganz langsam erfahren wir die Zusammenhänge zu den aktuellen Geschehnissen. Und bis ganz zum Schluss bleibt die wahre Identität des Täters verborgen. Super!
Gespickt ist das Ganze mit vielen spanischen Namen und Begriffen. Man fühlt sich nach Vitoria im Baskenland versetzt und merkt, das die Autorin mit viel Liebe zum Detail und Ortskenntnis ihre Stadt wiedergibt.

Veröffentlicht am 09.05.2019

unterhaltsame, manchmal lustige Frauenliteratur ohne hohen Anspruch

Verliebt bis über alle Sterne
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Sie möchte sich mit ihrer Dedektei selbständig machen - er, ein bekannter Sportler, ist ihr erstes Observierungsopfer. Leider enttarnt er sie viel zu früh, so das sie ihren Auftrag nicht beenden kann...

Möchte ...

Sie möchte sich mit ihrer Dedektei selbständig machen - er, ein bekannter Sportler, ist ihr erstes Observierungsopfer. Leider enttarnt er sie viel zu früh, so das sie ihren Auftrag nicht beenden kann...

Möchte man einfach nur nett unterhalten werden, dann kann man getrost zu diesem Buch greifen! Aber es ist nichts, was wirklich zu Herzen geht.

Veröffentlicht am 09.05.2019

wo ist Autumn?

Ich weiß, wo sie ist
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Mhhh, das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück und bekommt deswegen 3,5 Sterne von mir.


Schon auf der ersten Seite ist man mitten in der Handlung, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Tochter von ...

Mhhh, das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück und bekommt deswegen 3,5 Sterne von mir.


Schon auf der ersten Seite ist man mitten in der Handlung, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Tochter von Francine wurde vor 10 Jahren entführt, aber sie hat nie die Hoffnung aufgegeben und plötzlich ist da dieser Zettel „Ich weiß wo sie ist“. Doch wer weiß was? Und wo ist sie? Oder will sich nur jemand einen Scherz erlauben? Das zumindest denkt ihr Exmann Will.

Als Zettelschreiberin outet sich ein Mädchen namens Lena. Sie wurde ebenfalls entführt, konnte nun aber fliehen. Doch sie scheint ein wenig verwirrt. Sagt sie überhaupt die Wahrheit?

Als Leser ist man hin und her gerissen und weiß selber nicht einzuordnen, was real ist. Welchem Hinweis kann man trauen, oder ist das alles ein Hirngespinst? Übertreibt es Francine indem sie sofort auf diesen Hinweis anspringt, oder sollte sie lieber ein bisschen Vernunft walten lassen?

Aber nach diesem tollen Start, wird es für mich leider unrealistisch und ein wenig absurd. Francine begibt sich auf die Suche des berühmten Glenn Schilling, weil er in die ganze Sache verstrickt sein soll. Und so steht sie mehrere Tage vor seiner Villa und wartet darauf das Sa wird. Denn dann ist er außer Haus und sie kann einbrechen. Gänzlich ohne Hilfsmittel und Plan gelangt sie schließlich ins Haus, findet sein privates Zimmer und entführt seine Frau.

Danach lockt sie Glenn Schilling zu sich, der sie wiederrum quasi direkt zu ihrer Tochter führt. Und man mag es kaum glauben, aber natürlich kann sie ihre Tochter Autumn befreien und den beiden gelingt die Flucht.

Auch wenn das Ganze nur eine Geschichte ist, schadet es nicht, wenn sie auch realistisch scheint und das fehlt leider in der zweiten Hälfte. Ebenso bleiben mir leider zu viele wichtige Fragen offen. Schade!

Veröffentlicht am 25.10.2024

Das war nett …

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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… aber wo ist der Krimi geblieben?

Das ist bereits der 13. Band der Kluftinger Reihe, aber der Erste für mich. Dennoch ist mir die Reihe vom Namen her ein Begriff und ich habe angenommen einen Krimi lesen ...

… aber wo ist der Krimi geblieben?

Das ist bereits der 13. Band der Kluftinger Reihe, aber der Erste für mich. Dennoch ist mir die Reihe vom Namen her ein Begriff und ich habe angenommen einen Krimi lesen zu können.
Es ist durchaus geschickt gemacht vom Verlag, dass man kein Genre draufschreibt. Weder Regionalkrimi noch Kriminalroman, … Wobei Krimi eh gestrichen werden könnte. Also doch Roman? Auch mir fällt es schwer hier eine passende Zuordnung zu finden.

Der Einstieg wurde mir leicht gemacht. Das Buch ist flüssig zu lesen. Und auch ohne Vorkenntnisse habe ich die Personen schnell kennengelernt und sie waren mir trotz ihren Eigenheiten sympathisch.

Aber auf den Krimi habe ich lange warten müssen. Der Tote wird zwar zu Beginn gefunden, aber die Ermittlungen stocken im weiteren Verlauf. Vor lauter Wahlkampfveranstaltungen und Pilze sammeln gehen, kommen diese eindeutig zu kurz. Man hat nicht das Gefühl, dass dem Ganzen ein strukturiertes Vorgehen zu Grunde liegt. Erst als das Buch dem Ende zugeht, stehen die Ermittlungen wieder im Fokus.

Die Geschichte selber ist durchaus kurzweilig, humorig und strahlt bayrische Gemütlichkeit aus. Dadurch das Kluftinger für den Gemeinderat kandidiert, können aktuelle Themen wie Gleichberechtigung, gender pay gap, Digitalisierung oder vegane Ernährung einfließen. Keine Sorge, diese werden nur kurz erwähnt und nicht groß diskutiert. Aber so wirkt das Buch insgesamt sehr zeitgemäß, wobei Kluftinger hier nicht die beste Figur macht und gerne noch altbekannte Ansichten vertritt.

Eine kleine Message zum Umgang mit sozialen Medien, dem Bloßstellen und Beleidigen von anderen Personen, dem vorschnellen Urteilen bzw. auch Verurteilen können sich die Autoren nicht verkneifen. Jedoch eine durchaus wichtige Message, über die es sich lohnt selber zu reflektieren.

Fazit: sucht man einen Krimi sollte man sich ein anderes Buch suchen. Möchte man leichte Unterhaltung mit bayrischem Einschlag oder etwas lesen, was in den Bergen / im Allgäu spielt und darf die Mordermittlung dabei eine Nebenrolle spielen, kann man gerne zugreifen