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Veröffentlicht am 11.07.2019

spannende Unterhaltung

Das Schweigemädchen
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Stella erlebt den schlimmsten Alptraum einer Mutter: ein Moment der Unaufmerksamkeit, und ihre kleine Tochter Alice ist verschwunden. Die Kleine muss ertrunken sein, ist sich die Polizei bald sicher, doch ...

Stella erlebt den schlimmsten Alptraum einer Mutter: ein Moment der Unaufmerksamkeit, und ihre kleine Tochter Alice ist verschwunden. Die Kleine muss ertrunken sein, ist sich die Polizei bald sicher, doch Stella mag das nicht glauben. Zwanzig Jahre später hat sie den Verlust noch immer nicht verwunden, doch ihr Leben wieder im Griff. Sie ist Psychologin, lebt in einem schönen Haus, ist verheiratet, ihr Sohn Milo macht das Glück eigentlich perfekt. Eigentlich. Denn Stella hält noch immer die Augen nach ihrer Tochter auf, sucht sie in jedem Gesicht in einer Menschenmenge, kann und will sich nicht damit abfinden, dass Alice tot sein soll. Da betritt eines Tages Isabelle ihre Praxis, sucht einen Therapieplatz, Stella sei ihr empfohlen worden. Isabelle? Nein, Stella ist sich sicher, dass ihre vermisste und für tot erklärte Tochter vor ihr steht. Doch niemand will ihr glauben und Stella riskiert alles - ihre Ehe, ihre Familie, ihre professionelle Reputation und schließlich ihren Verstand, um ihre Vermutung zu bestätigen.

Die Geschichte wird von verschiedenen Figuren aus der Ich-Perspektive erzählt, und trotz der dadurch geschaffenen Unmittelbarkeit bleiben die Motive der Figuren an vielen Stellen undurchsichtig und rätselhaft, auch wenn zunächst vieles eindeutig scheint - und zwar eindeutig im eigentlichen Wortsinn, also ‚nur eine Deutung zulassend‘. Diese vermeintliche Eindeutigkeit ging für mich am Anfang der Lektüre sogar so weit, dass ich mich insgeheim fragte, woher denn jetzt wohl noch die Spannung kommen solle ... (es war ja alles, nun ja, „eindeutig“). Doch kann ich so viel verraten, ohne zu spoilern: Nur, weil etwas eindeutig zu sein scheint, muss es das noch lange nicht sein ... Und je weiter ich las, umso mehr stellte ich in Frage, umso begieriger war ich darauf, endlich zu erfahren, ob und wie alles miteinander zusammenhängt, wer „die Gute“ und wer „die Böse“ ist, ob und was Stella sich einbildet, was Wirklichkeit ist und was Wahn. Das Ende des Romans habe ich schließlich in fast fieberhafter Hast gelesen, weil es so spannend, so fesselnd war.

Mein Fazit: Leseempfehlung für jede*n, der/die (psychologische) Thriller schätzt.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Fesselnd, beklemmend - mit gewöhnungsbedürftiger Sprache

Raum
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Rezension: Emma Donoghue: Raum
Der kleine Jack liebt seine Ma über alles. Schließlich ist sie alles, was er hat – und das buchstäblich, denn Jack und Ma leben in „Raum“, einem 12 Quadratmeter großen, ...

Rezension: Emma Donoghue: Raum
Der kleine Jack liebt seine Ma über alles. Schließlich ist sie alles, was er hat – und das buchstäblich, denn Jack und Ma leben in „Raum“, einem 12 Quadratmeter großen, schalldichten und ausbruchsicheren Zimmer, das alles beherbergt, was die beiden zum Leben brauchen: Möbel. Küchengeräte. Die Toilette. Und ganz wichtig: einen Fernseher. Jack liebt es fernzusehen, dort sind seine ‚Freunde‘, die Figuren der Cartoons, die Jack so gern anschaut. Natürlich weiß Jack, dass das, was er im Fernsehen sieht, nicht ‚in echt‘ ist. ‚In echt‘ sind nur er, Ma und ‚Raum‘. Und ‚Old Nick‘, der beinahe jede Nacht zu Ma kommt und „macht, dass das Bett quietscht“, während Jack sich im Schrank verstecken muss. Kurz nach Jacks fünftem Geburtstag eröffnet Ma ihm, dass es eine Welt außerhalb von ‚Raum‘ gibt, in der all das existiert, was Jack aus dem Fernsehen kennt: „Wälder und Dschungel auch und Wüsten und Straßen und Wolkenkratzer und Autos“. Doch erst nachdem Old Nick ihnen für einige Tage zur Bestrafung den Strom abstellt und Ma wieder einmal die Gefahr, in der sie und ihr Sohn schweben, bewusstwird, fasst sie einen waghalsigen Fluchtplan …

Das Buch ist, anders als die Inhaltsangabe vermuten lässt, kein Thriller, sondern vielschichtiger, es ist Kammerspiel und Entwicklungsroman, Familiendrama und Psychogramm, denn die Handlung endet nicht etwa mit der Flucht, sondern beschreibt das Leben von Mutter und Kind auch nach der traumatischen Gefangenschaft. Und beide Teile haben mich in ihren Bann gezogen: Da sind einerseits die Enge von ‚Raum‘, die Einförmigkeit des Alltags, die Angst der beiden vor ‚Old Nick‘, die Unentrinnbarkeit – aber auch die Liebe der Mutter zu ihrem Sohn und ihre unglaubliche Kreativität, mit der sie versucht, Jack das eingeschränkte Leben in der Gefangenschaft so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Und da ist andererseits die Rückkehr der Mutter bzw. der Eintritt des Jungen in die Freiheit. Vor allem für Jack ist die Welt außerhalb von ‚Raum‘ ein einziges Jamais-vu-Erlebnis: Alles ist laut und hell und grell und einfach zu viel. Er weiß für sein Alter unglaublich viel, scheitert aber an Selbstverständlichkeiten wie Treppen steigen (in Raum gab es keine Treppen, seinen Beinen ist diese Bewegung fremd) oder in Schuhen zu gehen (in Raum gab es auch keine Schuhe – wozu auch?). Und so weiß er diese Freiheit zunächst nicht zu genießen, im Gegenteil: Er sehnt sich zurück an den Ort, der für ihn sein ganzes bisheriges Leben lang seine einzige Welt, sein Zuhause war.

Jack ist der Dreh- und Angelpunkt der Handlung, alle
Geschehnisse werden aus seiner Perspektive beschrieben – und das ist gleichzeitig die Stärke und die Schwäche des Romans. Die Sprache ist die eines Fünfjährigen (bzw. die Sprache, die die Autorin einem Fünfjährigen zudenkt) und das ist insbesondere im ersten Teil des Romans irritierend. Von den kleinen grammatischen Schnitzern, die Jack unterlaufen, und den bisweilen extrem kindlichen Formulierungen einmal abgesehen, hat Jack die Angewohnheit, Appellativa wie Eigennamen zu verwenden, z. B.:

„Ich springe auf Schaukestuhl, damit ich aus Kästchen auf Regal eine Stecknadel holen kann.“

„Jeden Morgen haben wir tausend Sachen zu erledigen, zum Beispiel Pflanze Wasser zu geben, und zwar in Becken, damit nichts verschüttet. Dann stellen wir ihn wieder auf seiner Untertasse auf Kommode.“

Dadurch werden die Gebrauchsgegenstände und Möbel scheinbar personifiziert, und wenngleich ich mir die Motivation dahinter vorstellen kann, sind die fehlenden Artikel doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich hatte mich nach einigen Seiten in diese besondere Sprache hineingehört und wusste sie irgendwann sogar als Stilmittel zu schätzen, doch könnte ich mir vorstellen, dass manch eine*r davon vollkommen genervt ist. (In der zweiten Hälfte des Romans legt es sich übrigens zunehmend, da mehr Figuren in die Handlung eintreten und folglich abwechslungsreichere Dialoge wiedergegeben werden.) Deshalb: ja, große Leseempfehlung, aber lest das Buch bitte unbedingt an und schaut, ob ihr euch mit Jacks speziellem Sprachduktus anfreunden könnt.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Ein Buch, das einen durchdringt

Die Züchtigung
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„Wenn wir versuchen, uns zu definieren, wenn uns andere mit Worten zu fassen suchen, greifen wir auf unsere Mütter zurück.“ (S. 133)

Marie wächst als Kind einer Bauernfamilie in einem österreichischen ...

„Wenn wir versuchen, uns zu definieren, wenn uns andere mit Worten zu fassen suchen, greifen wir auf unsere Mütter zurück.“ (S. 133)

Marie wächst als Kind einer Bauernfamilie in einem österreichischen Dorf auf, ungeliebt und misshandelt, ausgebeutet und einer auch nur ansatzweise harmonischen Kindheit beraubt. Sie heiratet und zieht mit ihrem Mann in die Stadt, doch ihrer traumatisierenden Kindheit kann sie nicht entfliehen. Sie wünscht sich, dass ihre Tochter Vera einst ein besseres Leben als sie selbst führt, und diesen ‚Wunsch‘ bläut sie Vera buchstäblich ein, die vermeintliche Undankbarkeit der Tochter treibt sie ihr aus. Täglich. Unberechenbar. Unausweichlich. Marie schlägt ihr Kind aus den nichtigsten Anlässen, sie überschüttet ihre Tochter mit derselben Gnadenlosigkeit und Lieblosigkeit, die sie erlebt hat.

In ihrem Roman "Die Züchtigung" schildert Anna Mitgutsch den Liebesentzug, die Aggressivität und Brutalität der Mutter und die Hilflosigkeit, das Gefühl des Ausgeliefertseins aus Veras Sicht. Der Verzicht auf Anführungszeichen, die streckenweise langen Absätze und die Erzählperspektive verleihen dem Roman eine Unmittelbarkeit und Intensität, dass ich während des Lesens meinte, sie am eigenen Leib und der eigenen Seele zu spüren. Ein Beispiel: Als kleines Kind spielt Vera im Küchenschrank, ihrem „Haus“, den Schlüssel verbummelt das kleine Mädchen. Typischer Alltag mit einem Kleinkind? Nicht bei Marie:

„Wo ist der Schlüssel, fragt Mama, wo hast du den Schlüssel versteckt? Schlüssel weg, sage ich und will weiterspielen. Sie hält mich am Arm, daß es weh tut, wo ist der Schlüssel, bring sofort den Schlüssel her, sagt sie drohend. Ich habe Angst, aber keine Erinnerung an den Schlüssel. Schlüssel weg, sage ich weinend, während sie mich hin und her schüttelt. Ich möchte ihr ja helfen, aber ich weiß auch nicht, wo der Schlüssel ist, und ich weiß nur diese zwei Worte dafür, Schlüssel weg.“ (S. 80)

Die titelgebenden Züchtigungen werden immer strenger und schlimmer (die Zitate erspare ich euch und mir an dieser Stelle), doch auch die Schilderungen des bewussten, vorsätzlichen Liebesentzugs waren für mich nur schwer zu ertragen. Vera ist mittlerweile Gymnasiastin:

„Vor dem ersten Vierer durfte ich noch auf ihrem Schoß sitzen und mit den Fingern ihr Gesicht berühren, ich durfte sie küssen und mich in ihrem Arm geborgen fühlen. Aber der erste Vierer kam am Ende der ersten Klasse Gymnasium, und damit brach unerbittlich der letzte spärliche Körperkontakt, die letzten Spuren von Zärtlichkeit ab. Ich war damals elf Jahre alt. Es dauerte zwölf Jahre, bis ich wieder ein menschliches Gesicht berührte.“ (S. 162)

Die körperlichen und seelischen Misshandlungen gehen nicht spurlos an Vera vorbei. Auf der Suche nach Liebe und Zuwendung entwickelt sie ausgeprägte Essstörungen: „Zuerst aß ich um der Liebe willen, später fastete ich um der Liebe willen.“ (S. 176), und gelangt zu folgender bitterer Selbsterkenntnis: „Immer wieder habe ich mich ausgelöscht und Befehle an mir vollstreckt, ich bin ein gehorsames Opfer.“ (S. 179)

Vera versucht – verständlicherweise und gleichzeitig ironischerweise genau wie ihre Mutter zuvor – ihrer Tochter eine bessere, eine andere Mutter zu sein als Marie:

„War deine Mutter so wie du, fragt meine zwölfjährige Tochter, während sie sich an die Badezimmertür lehnt und mich beim Kämmen betrachtet. […] Nein, sage ich, nein, deine Großmutter war ganz anders. Wie anders? Stell dir das Gegenteil vor. Sie zögert, sieht mich fragend an. Wie soll sie sich das Gegenteil vorstellen, wenn ich ihr ein Rätsel bin. Ein Rätsel und eine Selbstverständlichkeit. Wie meine Mutter für mich, bis heute.“(S. 5)

Doch es scheint, als wiederhole sich die Geschichte wieder und wieder, fast, als sei die Toxizität der Mutter-Tochter-Beziehung in die Zellstruktur der Vor- und Nachfahrinnen gesickert, um dort unauslöschlich und generationenübergreifend ihr Unwesen zu treiben:

„Ich will nicht mehr leben, sagt mein Kind, und dreht den Kopf zur Wand. Sie stößt mich von sich, wenn ich sie berühre, sie sagt, laß mich, du verstehst mich nicht. Sie hat dunkle Schatten unter den Augen und einen vom Weinen zerronnenen Mund. Dein Essen kotzt mich an, sagt sie, deine Ideen kotzen mich an, dein Getue. Ich stehe in der Tür mit hängenden Armen.“ (S. 211)

"Die Züchtigung" ist ein Roman, den man keinesfalls lesen sollte, wenn man sich gerade in einer etwas dünnhäutigen Phase befindet. Es ist buchstäblich eindringliches, ein in die Leserin eindringendes, ein, ich möchte fast sagen: übergriffiges, Buch – und gerade deswegen unbedingt lesenswert.

Veröffentlicht am 16.12.2024

Das perfekte Buch für lange Nachmittage auf der Couch

Die vergessenen Kinder
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Es ist ein Fall, der sie ihre gesamte Karriere hindurch nicht losgelassen hat: Als junge Polizistin wurde Jo Hamilton zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen. Ein rasender Vater, eine hilflose Mutter, ...

Es ist ein Fall, der sie ihre gesamte Karriere hindurch nicht losgelassen hat: Als junge Polizistin wurde Jo Hamilton zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen. Ein rasender Vater, eine hilflose Mutter, zwei verängstigte Töchter: In Jos Bestreben, sofort zu helfen, kommt es zu einem tragischen Vorfall, bei dem die Eltern sterben. Die beiden Mädchen werden in einem Waisenhaus untergebracht; zehn Jahre später verschwindet das ältere spurlos.

Vier Jahrzehnte später steht Jo kurz vor ihrer Pensionierung. Ein unerwarteter Leichenfund weckt ihre Erinnerungen – und ihren Spürsinn. Handelt es sich um die sterblichen Überreste des vermissten Mädchens? Ungeachtet ihrer endenden Dienstzeit und ihrer privaten Probleme beginnt Jo zu ermitteln. Kann sie den Vermisstenfall von damals aufklären – und ihre Schuld endlich begleichen?

Wie in ihren bisherigen Romanen versteht Emily Gunnis es auch in „Die vergessenen Kinder“ (aus dem Englischen von Ute Brammertz und Carola Fischer), auf spannende und fesselnde Art zu unterhalten. Die auf mehreren Zeitebenen spielende Story führt aus der Gegenwart über die Siebziger- und Achtzigerjahre bis zum Zweiten Weltkrieg zurück. Nach und nach enthüllen sich ungeahnte Zusammenhänge, die schließlich in ein überraschendes Ende münden. Für mich das perfekte Buch für lange Herbst- und Winternachmittage auf der Couch.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Eine gelungene Neubearbeitung

Die Geheimnisse von Hill House
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„Die meisten Häuser schlafen, und fast alle Häuser träumen … Hill House schläft nicht und träumt nicht … Hill House wartet.“
Dieses Theaterstück wird ihr Durchbruch werden, davon ist die junge Dramatikerin ...

„Die meisten Häuser schlafen, und fast alle Häuser träumen … Hill House schläft nicht und träumt nicht … Hill House wartet.“
Dieses Theaterstück wird ihr Durchbruch werden, davon ist die junge Dramatikerin Holly überzeugt: ihre Neubearbeitung des historischen Stoffes um die Hexe von Edmonton! Das Einzige, was ihr für eine gelungene Inszenierung fehlt, ist ein passender Ort für die Proben. Als Holly durch Zufall (?) auf das alte Herrenhaus mitten in den Wäldern von Upstate New York stößt, weiß sie: Hier und nirgendwo anders wird sie ihrem Werk den letzten Schliff verpassen können.
Gemeinsam mit ihrer Liebsten Nisa, dem gemeinsamen Freund Stevie und der ehemaligen Theaterlegende Amanda mietet Holly sich in Hill House ein und ignoriert alle Merkwürdigkeiten. Dass das Verwalterehepaar nie über Nacht bleibt, beispielsweise … oder die eigenartige Nachbarin, die ihr zu drohen scheint. Diese seltsamen, dunkel bepelzten Tiere, die sich keiner Spezies zuordnen lassen und die immer wieder unversehens auftauchen. Die sich verändernde Architektur des Hauses. DieZeitsprüngeDieStimmenDieGeräusche!
Als Holly endlich begreift, dass Hill House kein gewöhnliches Haus ist, ist es fast zu spät …
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Im Jahr 1959 veröffentlichte die US-amerikanische Schriftstellerin Shirley Jackson ihren „The Haunting of Hill House“ (dt. „Spuk in Hill House“). Das Buch schaffte es ins Finale des renommierten National Book Awards und galt als eine der besten Gespenstergeschichten der Epoche. Mittlerweile gibt es zwei Verfilmungen, eine Theaterinszenierung und eine Netflixserie – und nun auch einen neuen Roman. Mit „Die Geheimnisse von Hill House“ (aus dem Englischen von Tobias Schnettler) ist Elizabeth Hand eine fesselnde Neubearbeitung von Jacksons Stoff gelungen: Sie schafft es, das diffuse, leise Grauen der Vorlage einzufangen, und gleichzeitig eine eigenständige, an den heutigen (Achtung, Wortspiel!) Zeitgeist angepasste Story zu erzählen: ein moderner Schauer- (nicht Horror-!) Roman, der gekonnt mit der Tradition dieses Genres spielt. Ich habe den Roman mit großem Vergnügen und wohligem Schaudern gelesen.

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