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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2019

Düsterer Großstadt-Thriller mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Trio

Vom gleichen Blut
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Auch mit dem zweiten Band der Reihe um Nik Pohl legt der Autor Alexander Hartung wieder einen düsteren Großstadt-Thriller vor, der zwar nicht ganz die Klasse des ersten Bandes erreicht, mich aber dennoch ...

Auch mit dem zweiten Band der Reihe um Nik Pohl legt der Autor Alexander Hartung wieder einen düsteren Großstadt-Thriller vor, der zwar nicht ganz die Klasse des ersten Bandes erreicht, mich aber dennoch insgesamt gut und spannend unterhalten konnte.

Nach seinem Ausscheiden bei der Münchener Kriminalpolizei hat sich Nik Pohl mit dem Hacker Jon und dem Pathologen Balthasar zusammengetan. Die drei ungleichen Charaktere ermittleln fortan in Fällen, bei denen die Polizei mit ihren Methoden nicht wirklich vorankommt.
Einer dieser Fälle ist die Entführung der 14-jährigen Greta, die von der Polizei als Racheakt gegen ihren Vater, einen Bauunternehmer mit zahlreichen Feinden, eingestuft wird.
Nik glaubt, das mehr hinter der Sache steckt und stößt mit seinen Ermittlungen mitten in ein Wespennest.

Dieser schonungslose Thriller weiß durch einen packenden Schreibstil, ein hohes Erzähltempo und eine gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und vielfältig gezeichneten Charakteren zu überzeugen.
Zudem gelingt es dem Autoren, das eher düstere Geschehen immer wieder durch fein dosierten Humor, der sich vor allem im Zusammenspiel der Ermittler zeigt, ein wenig aufzulockern.
Nik Pohl kommt bei seinem zweiten Auftritt zwar insgesamt doch deutlich weichgespülter rüber, bleibt aber weiterhin ein eher sperriger Charakter mit Ecken und Kanten. Zu seinem Hintergrund liefert die Geschichte dann auch einige zusätzliche Informationen, die einem den Charakter wieder ein Stück weit naherbringen.

Das gut aufeinander abgetimmte Ermittlertrio macht auf jeden Fall Lust auf weitere Auftritte, dann darf Nik Pohl aber duchaus auch wieder deutlich mehr Biss aufweisen.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Gelungendes Thrillerdebüt mit einer packenden Geschichte aus dem Kunstmilieu

Das Weinen der Kinder
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Mit seinem Debüt liefert der Autor Arne M. Boehler gleich einen gelungenen Thriller aus dem Kunstmilieu ab, der mich bestens unterhalten konnte.

Die Kunstexpertin Anke Neuman soll für ihren Chef die geplante ...

Mit seinem Debüt liefert der Autor Arne M. Boehler gleich einen gelungenen Thriller aus dem Kunstmilieu ab, der mich bestens unterhalten konnte.

Die Kunstexpertin Anke Neuman soll für ihren Chef die geplante Eröffnung eines Museums für moderne Kunst ermöglichen, die durch das Mißmanagement ihres Vorgängers auf der Kippe steht.
Da ihr in Köln gerade die privaten und beruflichen Probleme ein wenig über den Kopf wachsen, ergreift sie trotz leichter Bedenken die Chance und wagt mit ihren beiden Kindern Cora und Mara den Neuanfang in der bayrischen Kleinstadt .
Als sie das Angebot des Malers Niels Sörensen annimmt und dessen Bilder, die Porträts von weinenden Kindern zeigen, zum Verkauf anbietet, setzt sie damit eine unheilvole Entwicklung in Gang, die nicht nur sie selber in den Abgrund zu reißen droht.

Obwohl es hier bereits im Auftaktkapitel zum ersten Mord kommt, braucht dieser Thriller ein wenig, bis er so richtig ins Rollen kommt, da sich der Autor zu Beginn doch viel Zeit und Raum nimmt, seine durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten sorgfältig einzuführen und dabei dennoch noch einiges aus deren Vergangenheit im Dunkeln zu lassen, das erst nach und nach enthüllt wird.
Doch dann ziehen Spannung und Erzähltempo ordentlich an und die gut aufgebaute Geschichte kommt schnell zur vollen Entfaltung.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das Geschehen voran und lässt es schließlich in einem krachenden Showdown münden, der zudem eine überzeugen Auflösung bietet, nach meinem Geschmack aber an der einen oden anderen Stelle vielleicht doch etwas zu dick aufträgt.
Am Ende überwiegen aber die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Insgesamt ein sehr gelungenes Debüt, das neugierig auf weitere Bücher des Autoren macht.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Spannendes Duell zwischen einem charismatischen Serienmörder und einem abgehalfterten Kommissar

Die böse Lust
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Mit diesem Buch legt der Autor Axel Schnell einen spannenden Thriller um einen charismatischen Serienmörder vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Jan Godewill gilt ...

Mit diesem Buch legt der Autor Axel Schnell einen spannenden Thriller um einen charismatischen Serienmörder vor, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Jan Godewill gilt als "der gute Mensch von Hamburg", seine Stiftung unterstützt zahlreiche wohltätige Projekte und er ist Teil der feinen Gesellschaft der Hansestadt. Kaum jemand ahnt jedoch, das auch eine ziemlich dunkle Seite in ihm lauert, die immer öfter zum Vorschein kommt.
Als Jan eine junge Bankerin in Frankfurt brutal ermordet, übernimmt der abgehalfterte Kommissar Harry Haller zusammen mit seiner Partnerin Anna die Ermittlungen und setzt dabei auf gezielte öffentliche Provokation des Täters.
So entwickeln sich die Ermittlungen schnell zu einem gnadenllosen Duell zwischen den beiden ungleichen Charakteren.

Obwohl der Täter hier von Beginn an bekannt ist, bietet die gut aufgebaute Geschichte dennoch reichlich Spannung.
Wie das ziemlich blutige Coverbild bereits andeutet, spart der Autor gerade bei den Mordbeschreibungen wenig bis nichts aus, für zarte Gemüter ist das Buch daher eher nicht zu empfehlen.
Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einem krachenden Showdown münden, bei dem die beiden Hauptcharaktere dann auch zum ersten Mal direkt aufeinandertreffen.
Für mich nimmt allerdings der mystische Hintergrund des Täters, der doch ziemlich auf Runen und nordische Götter fixiert ist, hier einen etwas zu großen Raum ein, auch wenn das sicherlich eher Geschmackssache ist.

Wer auf Thriller der etwas härteren Art steht und dabei keine Probleme mit einem Schuß Mystik hat, wird hier auf jeden Fall bestens bedient und unterhalten.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Klassischer und gelungener Abenteuerroman im Stil der Indiana-Jones -Filmreihe

Salomons Geheimnis
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Nach zwei Romanen und einer Kurzgeschichte, die eher dem Genre Science-Fiction zuzuordnen sind, legt der Autor David Reimer hier nun einen Abenteuerroman im klassischen Stil vor, der, wie eine Bemerkung ...

Nach zwei Romanen und einer Kurzgeschichte, die eher dem Genre Science-Fiction zuzuordnen sind, legt der Autor David Reimer hier nun einen Abenteuerroman im klassischen Stil vor, der, wie eine Bemerkung im 1. Kapitel auch schnell deutlich macht, ganz bewusst an die bekannte Filmreihe mit Indiana Jones erinnern soll.
Mich konnte dieses Buch trotz leichter Schwächen am Ende gut unterhalten, zudem wurde mein Interesse an weiteren Abenteuern von und mit Henry Voigt geweckt.

Ein spektakulärer Fund im polnischen Eulengebirge führt Henry Voigt und seinen Begleiter Isaac auf die Spur eines großen Geheimnisses, dem schon Henrys Großvater Wilhelm auf der Spur war, bevor er spurlos verschwand. Kann Henry nun endlich das Vermächtnis seines Großvaters erfüllen und das Geheimnis von König Salomon enthüllen?
Es beginnt eine spannende Hetzjagd rund um die Welt, bei der Henry und Isaac von dem skrupellosen Multimillionär Norman Landa und Henrys Erzfeind Nickolas Jankuhn verfolgt werden.

Der Autor schlägt mit seinem packenden Schreibstil gleich ein ziemlich hohes Erzähltempo an, bei dem Geheimnisse um das Bernsteinzimmer und das Zarengold mal so eben im Vorbeigehen gelöst werden. Dies sorgt dann auch für reichlich Spannungs- und Actionmomente, so das beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen bleibt, während das Kopfkino permanent auf Hochtouren läuft.
Ein wenig auf der Strecke bleibt dabei allerdings die Figurenzeichnung, insbesondere bei den beiden Hauptfiguren Henry und Isaac habe ich, trotz aller Sympathiepunkte, die sie bei mir sammeln konnten, doch ein wenig gebraucht, um ein klares Bild von ihnen zu entwickeln.
Mit einigen überraschenden Wendungen, bei denen allerdings auch der Zufall des öfteren eine (zu) große Rolle spielt, treibt der Autor das Geschehen voran und bietet am Ende eine unerwartete, aber dennoch schlüssige und überzeugende Auflösung.
Abgerundet wird das Buch am Ende durch ein Nachwort, das noch einige interessante Zusatzinformationen zu den Handlungsorten und den Hintergründen der Geschichte liefert und zudem nochmals zeigt, wie sorgfältig der Autor für diesen Roman recherchiert hat. Ein Umstand, dem man auch der eigentlichen Geschichte durchgehend anmerkt.

Unter dem Strich bleibt so, trotz kleinerer Kritikpunkte, ein mehr als unterhaltsamer Abenteuerroman, dessen positive Aspekte bei weitem überwiegen.

Mein erster Roman von David Reimer wird mit Sicherheit nicht mein letzter bleiben.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Abwechslungsreiche Storysammlung mit Beiträgen aus den unterschiedlichen Bereichen der phantastischen Literatur

Das raunende Wrack
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In dieser Anthologie versammelt der Autor Markus K. Korb 21 seiner Kurzgeschchten aus dem Bereich der phantastischen Literatur, die nicht nur gut unterhalten, sondern auch einen guten Überblick hinsichtlich ...

In dieser Anthologie versammelt der Autor Markus K. Korb 21 seiner Kurzgeschchten aus dem Bereich der phantastischen Literatur, die nicht nur gut unterhalten, sondern auch einen guten Überblick hinsichtlich der vielfältigen Möglichkeiten dieses Genres liefern.

Ob nun Science Fiction, Horror oder Mystery, aus jedem Bereich finden sich gelungene und gut aufgebaute Storys, die mit überraschenden Schlusspointen und einigen effektvollen Schockmomenten aufwarten, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen.
Hier sollte also jeder Fan des Phantastikbereiches die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden.

Als besonderes Bonbon liefert der Autor zu jeder Story noch eine kurze Einleitung zur Entstehungsgeschichte und zu kleineren Funfacts rund um die einzelnen Geschichten, die diese ganz hervorragend abrunden.

Allen, die, so wie ich, im Laufe der letzten Jahre eine gewisse Abneigung gegen das Lied "Last Christmas" von Wham entwickelt haben, liefert die Story "Lars Christmas" zudem einen rabenschwarzen Beitrag, der bei mir in Zufkunft explizite Bilder im Kopf erzeugen wird, wann immer dieser Song erklingt.
Das macht das Lied zwar nicht besser, aber zumindestens etwas erträglicher.