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Veröffentlicht am 15.07.2019

Erotik und Leidenschaft, abwechslungsreich in Kurzgeschichten gepackt

DreamLust | 12 geile erotische Geschichten
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Liebe, Lust und Leidenschaft kann man auf ganz individuelle Weise, mit ganz unterschiedlichen Personen und an sehr verschiedenen Orten ausleben. Dieses Buch umfasst zwölf Varianten, in denen die Protagonisten ...

Liebe, Lust und Leidenschaft kann man auf ganz individuelle Weise, mit ganz unterschiedlichen Personen und an sehr verschiedenen Orten ausleben. Dieses Buch umfasst zwölf Varianten, in denen die Protagonisten ihrer Begierde freien Lauf lassen und sich ihrem jeweiligen Partner hingeben.

Die zwölf Kurzgeschichten sind alle sehr unterschiedlich aufgebaut, wodurch eine abwechslungsreiche Mischung entsteht, bei der man vorher nie genau weiß, was einen als nächstes erwartet.
Die Anzahl der Beteiligten variiert ebenso wie das Alter der Figuren und die Schauplätze. Mal ist es sehr privat in den eigenen vier Wänden, dann wieder recht öffentlich, wobei trotzdem gut verhüllt, in einem Swingerclub, auf Reisen oder im Büro, die mögliche Gefahr im Nacken, erwischt zu werden. Auch die Zusammenstellung der Charaktere ist recht unterschiedlich. In einigen Geschichten kennen sich die Sexpartner sehr gut, in anderen lernen sie sich gerade erst kennen, manchmal auch nur für ein kurzes Abenteuer. Jede Story ist anders, so kann man sie auch gut auseinander halten und verwechselt weder die einzelnen Szenen, noch die Charaktere.
Auch der Name des Buches ist Programm in den Kurzgeschichten. Es war wirklich noch mal etwas Besonderes in eine Traumwelt abzutauchen, vor allem durch die Art und Weise, wie das geschieht.

Bei so einer Vielzahl an sehr unterschiedlichen Geschichten wird vielleicht nicht jede Handlung jeden Leser komplett ansprechen. Da die Auswahl allerdings größer ist, als in zusammenhängenden Romanen, wird wohl trotzdem jeder Leser etwas finden, was ihn besonders anspricht.

Die erotischen Passagen sind in mal kürzere, mal längere Rahmenhandlungen eingebunden. Eine Geschichte hatte eine deutlich ausgebautere Handlung rund rum, was mir richtig gut gefallen hat, weil man dadurch einen intensiveren Einblick bekommen hat. Der Story hat es in dem Fall gut getan, weil es doch komplexer und verzwickter war, als viele andere Kurzgeschichten.
Insgesamt erwartet man bei Kurzgeschichten ja nicht, dass sie eine umfangreiche Handlung erzählen. Es sind kurzweilige Vergnügen, gut geeignet um zwischendurch oder vor dem Schlafen noch schnell eine kleine Episode zu lesen. Doch in diesem Buch gibt es selbst bei den kurzen Stories immer einen gewissen Rahmen, in dem sich das Ganze bewegt. Dadurch wurde die Erotik schön eingebettet, ohne dabei in den Hintergrund gedrängt zu werden. So wirkte es niemals plump oder irgendwie überstürzt.
Die Szenen an sich sind ansprechend und vielfältig gestaltet. Die sprachlichen Elemente empfand ich als angenehm, nicht zu aufdringlich, nicht zu abgedroschen. Die Lust und Leidenschaft des jeweiligen Moments kam gut rüber und wurde unterschiedlich detailliert ausgeschmückt. Da es verschiedene beteiligte Personen gibt, variieren auch die Spielarten und Stellungen, die ausgelebt oder ausprobiert werden. Die Passagen sind den Bedürfnissen der Protagonisten angepasst und daher genauso individuell wie die Figuren selbst.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven wird noch eine zusätzliche Abwechslung erreicht. Einige Kurzstories erlebt man aus der Ich-Perspektive der Dame, andere werden von einem personalen Erzähler geschildert. Dadurch erhält man verschiedene Blickwinkel auf die aktuelle Handlung.

Fazit
Eine schöne Sammlung erotischer Kurzgeschichten, die alle sehr unterschiedlich gestaltet sind. Der angenehme, ansprechende Schreibstil, der Wechsel an Perspektiven, Personen und Ausführlichkeit machen das Buch abwechslungsreich und schön zu lesen. Auch wenn vielleicht nicht jede Geschichte hundertprozentig den Geschmack jedes Lesers treffen wird, sollte am Ende für jeden etwas Passendes dabei sein.

Veröffentlicht am 12.07.2019

schöner Auftakt, interessante Welt, abwechslungsreiche Figuren

FederLeicht 1. Wie fallender Schnee
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Eliza liebt Fantasywesen und ihre spannenden Welten – in Büchern und Filmen oder in den Geschichten ihrer Großmutter. Für ihren Geschmack hätte das alles Fantasie und Unsinn bleiben können, doch dann kommt ...

Eliza liebt Fantasywesen und ihre spannenden Welten – in Büchern und Filmen oder in den Geschichten ihrer Großmutter. Für ihren Geschmack hätte das alles Fantasie und Unsinn bleiben können, doch dann kommt es ganz anders. Angelockt von einem magischen Tor aus Licht stolpert sie mitten in die Welt der Elfen und wird mit einer Aufgabe betraut, die viel größer ist, als sie zunächst erfassen kann. Denn es geht nicht nur um eine kleine Gefälligkeit, sondern um die Rettung der Welt.

Der Schreibstil von Marah Woolf ist sehr angenehm und flüssig. Ich habe mich sofort wohl gefühlt in der Geschichte, die aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Eliza geschildert wird. Die 17jährige entzieht sich gern mal ihrer Verantwortung zu Hause und schleicht sich an ihre Lieblingsplätze im Wald. Dass ihr das einmal zum Verhängnis werden könnte, hätte sie wirklich nicht erwartet.
Die Welt der Elfen ist viel bunter und vielfältiger, als Eliza es aus ihrer schottischen Heimat kennt. Doch der Schein trügt, denn nicht alles dort ist harmonisch und friedlich. Obwohl die Elfen größtenteils bezaubernd aussehen, sind einige von ihnen ziemlich bockig, widerspenstig und nicht übermäßig auskunftsfreudig. Nicht besonders hilfreich für Eliza, die sich ja in der Welt zurechtfinden und für die Elfen eine wichtige Aufgabe erfüllen soll. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, spielt auch ihr Herz noch ziemlich verrückt, wenn sie in der Nähe des distanzierten Cassian ist.
Für Eliza ist es oft nicht leicht. Sie bemüht sich, all das Unbekannte zu sortieren, zu verstehen und zu filtern, was hinter all dem steckt, was sie erfährt. Durch die teils sehr mangelhaften Informationen und ihr manchmal recht loses Mundwerk, manövriert sie sich manchmal in Situationen, die vermeidbar gewesen wären, die Handlung aber zusätzlich spannend und abwechslungsreich machen.

Im Verlauf der Geschichte bekommt man sehr intensive Einblicke in Elizas Gedanken- und Gefühlswelt. Ihre Gedanken überschlagen sich und das meiste davon kann man wirklich nachvollziehen, wenn man bedenkt in welches Chaos sie da gerät. Sie ist mir im Auftaktband der Reihe sympathisch geworden und ich freue mich schon darauf, sie noch eine Weile länger begleiten zu können. Manchmal wirkt sie zwar etwas naiv und gutgläubig, sie ist aber auch schlagfertig, manchmal zwar nur in ihren Gedanken, aber sie lässt sich dennoch nicht alles gefallen und setzt ihren Dickkopf immer wieder durch.
Auch die anderen Figuren, die man mit der Zeit immer besser kennenlernt, sorgen für eine abwechslungsreiche Mischung. Es gibt reichlich Konfliktpotenzial, aber auch gute Freunde, Vertraute und Charaktere, bei denen man wohl abwarten muss, in welche Richtung sie sich entwickeln.
Man bekommt schon ganz gute Einblicke in die Strukturen der magischen Welt, trotzdem bleibt auch noch einiges verborgen und besonders die Absichten einiger Figuren bleiben zweifelhaft. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird und er Eliza erneut Steine in den Weg legt. Quirin, den kleinen Troll, habe ich irgendwie auch ins Herz geschlossen, da bin ich auch sehr neugierig, wie es mit ihm weitergehen wird.

Der Abschluss des ersten Buches ist an einer schönen Stelle gewählt, das erste Abenteuer scheint erst mal abgeschlossen, doch neue Herausforderungen und Schwierigkeiten stehen an. Man bleibt neugierig, der Cliffhanger ist aber nicht so gemein, dass man es nicht aushalten könnte, eine Weile auf die Fortsetzung zu warten. Dennoch bin ich froh, direkt zum nächsten Buch greifen zu können. Es hat manchmal auch seine Vorteile darauf zu warte, bis Reihen komplett erschienen sind.

Fazit
Ein sehr schöner Auftakt, der einem die Welt von Eliza und die der Elfen näher bringt und erste Einblicke in all die magischen Konflikte gibt. Die Figurenkonstellation ist abwechslungs- und facettenreich und sorgt für reichlich Potenzial in verschiedene Richtungen. Der angenehme Schreibstil führt einen gut durch die Handlung und die offenen Fragen und Andeutungen machen neugierig auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 19.06.2019

emotional, überraschend, toll geschrieben

Das Wispern der Schmetterlinge
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Urlaub auf Madeira zu machen, klingt für viele nach viel Sonne, Erholung und einer tollen Erfahrung. Nicht so für Pacey, denn er tritt diese Reise an, um endlich wieder ein wenig zu sich selbst zu finden, ...

Urlaub auf Madeira zu machen, klingt für viele nach viel Sonne, Erholung und einer tollen Erfahrung. Nicht so für Pacey, denn er tritt diese Reise an, um endlich wieder ein wenig zu sich selbst zu finden, die Schuldgefühle hinter sich zu lassen und vielleicht ein Stück weit nach vorn zu schauen. Nach dem Verlust seiner großen Liebe, kann ihn nicht mehr viel den Tag versüßen. Die Schuld quält ihn und er schafft es nicht, diese Gedanken zu überwinden. Zu groß sind der Schmerz, die Verzweiflung und die Vorwürfe, die er ertragen musste. Als er auf Madeira auf eine junge Frau trifft, die seiner Ava zum Verwechseln ähnlich sieht, steht seine Welt erneut Kopf, doch dieses Mal auf eine ganz andere Weise…

Ich habe bereits „So wie die Hoffnung lebt“ von Susanna ernst gelesen und mochte dort ihren Schreibstil sehr gern. Auch „Das Wispern der Schmetterlinge“ hat mich wieder überzeugt durch den flüssigen, tiefgründigen und emotionsgeladenen Schreibstil. Die Geschichte geht unter die Haut, bringt zum Nachdenken und hält trotzdem auch immer wieder schöne Momente und Situationen zum Schmunzeln bereit. Diese Mischung und der leicht übernatürliche Aspekt macht das Buch zu einem tollen Erlebnis.

Pacey hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Nur mühsam gelingt es ihm, ins Leben zurück zu finden. Er muss viel verarbeiten und zusätzlich zu dem Leid, das ohnehin schon in ihm tobt, quälen ihn auch noch Vorwürfe, die erneute Schuldgefühle auslösen. Für ihn ist der Urlaub auf Madeira mehr eine Flucht und der Versuch, den Weg für die Zukunft etwas zu ebnen. Was ihn da erwartet, hätte er aber wohl niemals erwartet.
Pacey ist jetzt vielleicht nicht der typische Sympathieträger von der ersten Seite an, aber ich fand ihn sehr authentisch und viele seiner Gedanken und Gefühle nachvollziehbar. Er geht mit sich selbst sehr kritisch um, versinkt immer wieder in Zweifeln und findet auch nicht jedes Mal sofort wieder einen Ausweg. Wie könnte man ihm das verdenken, bei dem was er erlebt hat? Trotzdem hat er das Herz am rechten Fleck und auch wenn er manchmal etwas Zeit benötigt, tut er dann doch das, was nötig und richtig ist.
Maria hat ebenfalls einiges mitgemacht in der Vergangenheit. In ihre Geschichte einzutauchen, war sehr interessant, aber auch bewegend und hat deutlich gemacht, wieso die junge Frau sich so entwickelt hat, wie sie es hat.

Das Buch ist größtenteils aus zwei Ich-Perspektiven geschildert. So hat man die Möglichkeit, sowohl Pacey, als auch Maria sehr intensiv kennen zu lernen und zusätzlich zu den Gesprächen, die geführt werden, in ihre Gedanken zu schauen. Für beide ist es eine sehr aufwühlende, ereignisreiche Zeit, die ganz anders ausgeht, als sie selbst und auch als ich es erwartet hätte. Erst sah es aus, als würde sich die Geschichte in eine bestimmte Richtung entwickeln, die sicher auch nachvollziehbar gewesen wäre, nach dem, was man bis dahin wusste. Als es dann jedoch eine komplette Wendung gab, ging das Buch in eine andere Richtung weiter, die vorher nicht absehbar war. Mir hat diese Entwicklung gut gefallen, besonders weil sie unerwartet kam und noch mal völlig neue Perspektiven geöffnet hat.
Immer wieder gibt es sehr gefühlvolle, aufwühlende Momente, die auf unterschiedliche Weise bewegen, nachdenklich machen und ans Herz gehen. Bis zum Weinen hat es bei mir nicht gereicht, aber so sehr viel hat teilweise auch nicht gefehlt. Trotz der ernsten, teilweise bedrückenden Stimmung gibt es aber auch immer wieder Passagen, in denen man sich mit den Charakteren freuen oder Schmunzeln kann. Besonders Rory ist ein kleiner Sonnenschein, der immer wieder für solche Augenblicke sorgt.
Ich könnte mir zwar vorstellen, dass einige sich das Ende anders wünschen würden, aber irgendwie empfand ich es doch als passend und stimmig für die Geschichte, die so voller Leid, Trauer, Hoffnung, Gedanken und Liebe steckt.

Fazit
Eine sehr schöne, emotionsgeladene Geschichte, die zum Nachdenken anregt, aber auch immer wieder zum Schmunzeln bringt. Besonders die Wendung innerhalb der Handlung hat mir gut gefallen und dem Buch noch mal eine ganz neue Intensität gegeben. Ich kann gar nicht genau sagen, was es war, aber das kleine Tüpfelchen auf dem i hat mir am Ende trotzdem irgendwie gefehlt, daher ziehe ich einen halben Stern ab.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 14.06.2019

viele Geheimnisse und Intrigen, viele offene Fragen

Nyxa 1: Das Erbe von Avalon
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Nyxa ist ein mächtiges Wesen. Doch ihr Aussehen und ihr Aufenthaltsort ist eines der bestbehütetsten Geheimnisse, denn Nyxa kann den anderen Drachen gefährlich werden und wenn jemand von ihr weiß, wird ...

Nyxa ist ein mächtiges Wesen. Doch ihr Aussehen und ihr Aufenthaltsort ist eines der bestbehütetsten Geheimnisse, denn Nyxa kann den anderen Drachen gefährlich werden und wenn jemand von ihr weiß, wird es gefährlich für sie. Um sich aus ihren Fesseln zu lösen und wenigstens für eine Weile die Freiheit zu kosten, trifft Nyxa eine folgenschwere Entscheidung, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das aller in ihrer Umgebung nachhaltig ändern wird.

Auf der Verlagsseite wird angegeben, dass man die Reihe unabhängig von der Elya-Reihe lesen kann, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob man wirklich alle Zusammenhänge, Hintergründe und den Aufbau der Welt verstehen wird, wenn man kein Vorwissen hat. Die Grundhandlung kann man sicher verstehen und ihr auch gut folgen. Aber es wird doch immer mal wieder auf die Geschehnisse der anderen Reihe verwiesen, die nur sehr knapp dann zusammengefasst werden. Damit hat man auf jeden Fall einen groben Überblick, was „damals“ passiert ist, einige Elemente, die in der Welt wichtig sind, kommen aus meiner Sicht jedoch fast etwas zu kurz. Da ich nun die anderen drei Bücher kenne, kann ich nicht komplett einschätzen, ob man nicht ein paar mehr Fragezeichen im Kopf behält, wenn man nur Nyxa liest. Sollte man beide Reihen lesen wollen, empfehle ich, erst Elya zu lesen, damit man sich in Nyxa nicht selbst spoilert.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Nyxa geschildert, wodurch man die Protagonisten sehr gut kennenlernt und sie, ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle und all ihre durchdachten und überlegten Aktionen intensiv begleitet. Nur ganz zu Beginn und zum Ende des Buches erhält man Einblicke aus der Sicht anderer Personen, die viele Informationen zu der Vorgeschichte preisgeben und noch mal ein paar Geheimnisse und Rätsel lüften.
Nyxa ist, für die Verhältnisse in der Drachenwelt, sehr jung und hat den Großteil ihres Lebens hinter verschiedenen Mauern verbracht. Dadurch konnte sie nicht viele eigene Erfahrungen machen, weiß zahlreiche Dinge nicht, schätzt manche Situationen anders ein, als sie wirklich sind. Nun reicht es ihr und sie will endlich auf eigene Faust Erlebnisse machen. Dabei ist ihr durchaus bewusst, dass es gefährlich für sie und andere werden kann und sie ist bemüht ihre wahre Identität zu verbergen – mit eher mäßigem Erfolg. Nyxa ist neugierig, meistens nicht auf den Mund gefallen, aber doch immer mal wieder überfordert mit den ganzen neuen Situationen, die auf sie einprasseln. Manchmal reagiert sie naiv, was ihr im Verlauf der Geschichte dann aber sogar selbst auffällt – ein Verhalten das sicherlich auch auf ihre Unwissenheit und all die Geheimnisse zurück zu führen ist. Denn wirklich viel verraten hat man ihr nicht unbedingt und am Ende vom ersten Band hat man auch das Gefühl, dass da im Hintergrund und ohne ihr Wissen noch viel mehr Dinge abgesprochen und vorbereitet wurden. Es gibt aber auch immer wieder Momente in denen Nyxa ihren Willen und ihre Stärke beweisen kann.

Neben den zahlreichen Geheimnissen gibt es auch viel Intrigen und Manipulationen, so dass es schwer fällt, einschätzen zu können, wem man noch trauen kann. Einige Charaktere wirken erst, als wären sie aufrichtig, dann denkt man, es ist zwar anders, aber man hätte sie durchschaut und dann wendet sich das Blatt erneut. Zum Ende hin bin ich bei vielen wirklich unsicher, in welchen Verstrickungen sie mit drin hängen, wer was heimlich geplant oder größer organisiert hat und wer eigentlich auf welcher Seite steht. Langweilig wird es eigentlich nie, denn immer wieder dreht sich die Handlung, Nyxa muss sich neu orientieren, sich neuen Herausforderungen stellen und gegen all die Dinge ankämpfen, die in ihr wüten. Trotzdem gab es kleine Passagen, die mich nicht ganz so durchweg gefesselt haben, denn einiges an Chaos, besonders bezogen auf die vielseitigen Emotionen, die immer wieder auftauchen, scheinen sich zu wiederholen, zwar mit veränderten Voraussetzungen aber eben doch irgendwie ähnlich.

Der Schreibstil von Dana Müller-Braun ist angenehm und flüssig, man kann sich schnell in die Welt von Nyxa rein finden und entdeckt gemeinsam mit der Protagonistin viele Geheimnisse und Intrigen. Etwas schade fand ich, dass die komplexe Welt der Drachen nur in kleinen Auszügen vorgestellt wurde. Man erfährt zwar etwas von den verschiedenen Ebenen und Welten und den unterschiedlichen Fähigkeiten, aber an einigen Stellen hätte ich mir da doch noch etwas mehr gewünscht. Auf der einen Seite scheint Nyxa ja auch nicht über alles Bescheid zu wissen und auf der anderen Seite könnte es eben auch für die Leser, die Elya nicht kennen, vielleicht kompliziert werden, das alles zu sortieren und zu verstehen. Die Konstellation der Charaktere ist facettenreich und bringt immer wieder Wendungen, Turbulenzen, Streit, Reiberein und aufgewühlte Gefühle mit sich.
Am Ende bleiben viele Fragen offen, die Handlung steht an einem wichtigen Wendepunkt und nicht alle Ereignisse sind so richtig zu durchschauen. Man darf also gespannt bleiben, wie es weitergeht und ich hoffe, dass man über einige Charaktere dann auch noch etwas mehr erfahren wird.

Fazit
Ein interessanter erster Band, der viele Facetten von der Drachenwelt und den verschiedenen Figuren zeigt. Intrigen, Geheimnisse, Verstrickungen und drohende Gefahren machen die Handlung abwechslungsreich und erzeugen immer wieder Wendungen. Ich bin neugierig, wie es mit Nyxa und den anderen weiter gehen wird und wer sich am Ende als vertrauenswürdig erweisen wird.
Für mein Empfinden ist es auch hilfreich die Elya-Reihe zu kennen, auch wenn es vom Verlag nicht vorausgesetzt wird, Vorwissen zu haben.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.06.2019

leidenschaftlich; tolle, schlagfertige Protagonisten

British Knight
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Alexander Knightly ist ein Karrieremensch. Als Anwalt ist er angesehen, doch das ist ihm nicht genug. Er will nur eines: der Beste sein. Dafür opfert Alexander alles- seine Freizeit, seinen Schlaf, seine ...

Alexander Knightly ist ein Karrieremensch. Als Anwalt ist er angesehen, doch das ist ihm nicht genug. Er will nur eines: der Beste sein. Dafür opfert Alexander alles- seine Freizeit, seinen Schlaf, seine Kontakte zu Freunden. Dass sein Büro dabei im Chaos versinkt und die Buchhaltung auf seine Zuarbeit wartet, stört ihn dabei nur wenig. Doch als Violet King als seine neue Assistentin eingestellt wird, ändert sich einfach alles. Denn die Assistentin, die Knightly eigentlich gar nicht will, lässt sich nicht so einfach verscheuchen.

Durch den angenehmen, flüssigen Schreibstil fällt der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Man wird direkt in die Handlung geworfen und lernt dann nach und nach die Charaktere kennen. Dabei bin ich direkt neugierig geworden, was es da noch alles zu erfahren geben wird und vor allem, wie die Zusammenarbeit der Protagonisten nach dem sehr temperamentvollen Einstieg verläuft. Ich kenne die anderen Bände der Reihe nicht und hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas an Wissen fehlt, um diesem Buch folgen zu können.

Durch die zwei Ich-Perspektiven erhält man sehr intensive Einblicke und kann sowohl Violet als auch Alexander gut kennen lernen. In ihre Gedankenwelt eintauchen zu können, eröffnet dabei einen ganz anderen Blick auf die Geschehnisse, denn beide halten einiges vor ihrem Gegenüber geheim. Besonders Alexander ist oft sehr mürrisch, stur und manchmal nicht gerade freundlich, nur mit seiner Leistung kann er glänzen und das scheint auch das Einzige zu sein, was für ihn zählt. Doch Violet lässt sich von seiner schroffen Art und dem Chaos in seinem Büro nicht einschüchtern. Sie hält dagegen, kontert und sucht sich Mittel und Wege, um ihren Job trotzdem irgendwie machen zu können. Die Herausforderung nimmt Violet nur zu gern an, besonders wenn alle glauben, sie wäre nicht zu meistern. Es gibt aber auch immer wieder Momente, in denen die zweifelt und doch ein wenig eingeschüchtert ist, auch wenn sie das Alexander gegenüber niemals zugeben würde.
Eine Kombination aus Versteckspiel, verbalem Schlagabtauch, Provokation und körperlicher Anziehung beginnt zwischen den Protagonisten und beschäftigt sie auch nach dem Aufenthalt im Büro. Obwohl Alexander und Violet so unterschiedlich sind, waren sie mir doch recht schnell sympathisch. Besonders gemeinsam ergeben sie eine sehr spannende, temperamentvolle Mischung, bei der man nie so genau weiß, was als nächstes passiert. Auch wenn es den Charakteren selbst vielleicht nicht so geht, ich habe häufiger schmunzelnd vor dem Buch gesessen und mich sehr über die schlagfertigen, teils frechen oder witzigen Antworten gefreut.

Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso mehr fallen die Mauern der Charaktere. Langsam und sehr behutsam öffnen sie sich einander und tauchen in die Welt ihres Gegenübers ein. Dabei kann man auch als Leser entdecken welche Facetten die Figuren noch an den Tag legen und dass so viel mehr hinter ihren Masken steckt, als sie sonst zeigen. Die persönliche Entwicklung der Protagonisten hat mir gut gefallen. Man kann mit ihnen einen kleinen Wandel durchlaufen und sie dabei begleiten, wie sie neue Dinge über sich selbst lernen und ihr bisheriges Leben überdenken. Immer wieder wird es auf verschiedene Weise emotional, sehr leidenschaftlich und erotisch. Obwohl mir die erotischen Passagen an sich gut gefallen haben, gab es einige Ausdrücke, die aus meiner Sicht irgendwie nicht so recht zu den Charakteren und ihrer sonstigen Ausdrucksweise passen wollten. In einem anderen Personenkreis bzw. bei anderer Konstellation hätte ich mich daran vermutlich nicht gestört, aber irgendwie empfand ich es als unpassend für die beiden. Die Szenen haben sich sonst allerdings sehr gut in das Gesamtbild eingefügt und waren immer wieder kleine Höhepunkte der Provokation und des gegenseitigen Anheizens.

Fazit
Eine schöne Liebesgeschichte, die vor allem mit den temperamentvollen, schlagfertigen Protagonisten und ihren Entwicklungen im Verlauf der Geschichte punkten kann. Beide sind durch die veränderte Situation gezwungen, sich neu zu orientieren und öffnen sich für Möglichkeiten, die sie vorher vielleicht nie in Betracht gezogen hätten. Neben diesen nachdenklichen Momenten wird es immer wieder sehr leidenschaftlich und auf unterschiedlichen Ebenen emotional.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!