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Veröffentlicht am 16.07.2019

Magie, Gefühle, Geheimnisse- schöne, abwechslungsreiche Mischung

Blizzard. Die weiße Gabe
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Blizzard ist eine der Magiergilden, die es verteilt im Reich gibt. Die Menschen wissen von den Magiern und die meisten fürchten sie auch nicht, denn die Fähigkeiten können dabei helfen, Vermisste zu finden ...

Blizzard ist eine der Magiergilden, die es verteilt im Reich gibt. Die Menschen wissen von den Magiern und die meisten fürchten sie auch nicht, denn die Fähigkeiten können dabei helfen, Vermisste zu finden oder andere Aufträge zu erfüllen. Für Ami steht schon seit vielen Jahren fest, dass auch sie zu Blizzard und auch nur zu Blizzard und keiner anderen Gilde gehören möchte. Fest entschlossen macht sie sich auf den Weg und stürzt sich in ein unbekanntes Abenteuer, das ihr mehr abverlangen wird, als sie vermutet hätte. Doch nicht nur ihre Fähigkeiten werden gehörig auf die Probe gestellt, auch ihr Herz.

Mich hat die Geschichte von Beginn an gut mitgenommen und bis zum Ende auf unterschiedliche Weise unterhalten. Der Schreibstil ist sehr angenehm und durch die detaillierten Beschreibungen wird die Welt, in die man eintaucht, gut vorstellbar und lebendig.
Es gibt zahlreiche Arten von Magiern und die Fähigkeiten, die sie besitzen sind wirklich beeindruckend. Leider haben sich nicht alle einer guten, helfenden Gilde verschrieben, so dass es immer wieder auch zu Kämpfen zwischen den Magiern kommt bzw. die Menschen vor den dunklen Gilden beschützt werden müssen. Das hat für mich die gesamte Geschichte aber nur noch glaubwürdiger und abwechslungsreicher gemacht, denn in welcher Welt ist schon alles gut und friedlich?
Auch die Figuren wurden sehr bildhaft beschrieben, so dass man einen Eindruck davon bekommt, was sie ausmacht und woran man sogar sehen kann, welche Magie sie besitzen könnten. Dabei hat man jedoch nie den Eindruck, die Charaktere wären austauschbar oder sehr ähnlich. Unabhängig davon, wie ähnlich die Fertigkeiten oder die Art der Magie sind, jeder ist sehr individuell, bringt seine eigene Geschichte mit ein und bei den meisten reichen die prägenden Erlebnisse weit in die Vergangenheit zurück.
Am intensivsten lernt man Ami kennen, denn die Geschichte wird aus ihrer Ich-Perspektive geschildert. Man erhält umfangreiche Einblicke in ihr Leben, die Isolation von anderen Magiern nach dem schweren Verlust für ihre Familie und ihrem eisernen Wunsch dennoch zu Blizzard zu gelangen. Für Ami ist es keine leichte Entscheidung, ihre Heimat zu verlassen, da sie nicht wirklich weiß, was sie erwarten wird. Hätte sie geahnt, was auf sie zukommt, hätte sie es sich vielleicht auch zwei Mal überlegt, ob sie wirklich geht. Immer wieder merkt man, wie unerfahren sie ist. Allerdings empfand ich ihre daraus resultierende Naivität und Gutgläubigkeit keineswegs nervig, es passte zu der Ami, die man kennenlernt, zu den Lebenserfahrungen, die sie bisher gemacht hat und dem, woran sie glauben will. Nach und nach erzählen ihr die anderen mehr über die Welt der Magier, über vergangene Geschehnisse, die immer noch Auswirkungen, auf die aktuellen Ereignisse haben und die Verbindungen zwischen den Magiern, die sie kennenlernt. So lernt man als Leser gemeinsam mit Ami die Welt besser kennen und erlebt ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle hautnah mit. Ich konnte gut verstehen, wie verwirrend, irritierend und bewegend all die Dinge für Ami sein müssen. Mit zunehmendem Wissen wächst auch die Protagonistin, sie entwickelt sich toll, ohne dabei völlig von ihren Charakterzügen abzuweichen. Auch die eingebundene Liebesgeschichte hat mir gut gefallen. Es ist nicht so überstürzt oder unrealistisch romantisch für die Erlebnisse rund rum, sondern sehr glaubhaft, teilweise etwas zögerlich und mit einigen Hürden, die zu meistern sind, beschrieben.

Umso komplexer die Handlung, das Wissen und die Fähigkeiten von Ami werden, umso turbulenter, emotionaler und spannender wird es auch. Es gab einige unerwartete Entwicklungen, die noch mal für Wendungen und zusätzlichen Schwung sorgen. Nicht alles kam komplett überraschend, aber selbst wenn man etwas geahnt hat, wurde es mir nie langweilig, denn wie genau es weitergehen wird, wusste man ja trotzdem nicht.
Besonders zum Ende des Buches geht es noch mal drunter und drüber. Geheimnisse werden aufgedeckt, Vergangenheiten werden neu aufgerollt und wichtige Schlachten sind zu kämpfen, um die eigene Zukunft und die der Verbündeten zu sichern. Der Abschluss der Geschichte lässt mich zufrieden zurück, wirkt aber dennoch in einigen Punkten offen genug, dass man sich sogar vorstellen könnte, dass es noch weiter gehen könnte. Die wichtigsten Fragen und Entwicklungen sind aber abgeschlossen, so dass man nicht in der Luft hängen gelassen wird.

Fazit
Eine schöne, abwechslungsreiche Geschichte mit reichlich Magie, Intrigen, Geheimnissen und tollen Charakteren, die den Raum bekommen, sich zu entwickeln und zu entfalten, an ihren Aufgaben zu wachsen und sich selbst und ihren Platz in der Welt zu finden, ohne sich dabei zu verlieren. Die Kombination aus temporeichen, turbulenten Momenten und den gefühlvollen Passagen hat mir sehr gut gefallen.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 13.07.2019

turbulenter Abschluss mit Überraschungen

Rise & Doom 3: Königin des blutroten Throns
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Abschlussband der Trilogie! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten, Vorwissen halte ich für angebracht, da die Handlung doch immer komplexer wird im Laufe der Bücher.

Die Welten der Wesen stehen ...

Abschlussband der Trilogie! Meine Rezension kann kleine Spoiler enthalten, Vorwissen halte ich für angebracht, da die Handlung doch immer komplexer wird im Laufe der Bücher.

Die Welten der Wesen stehen Kopf. Überall scheint Chaos zu herrschen und jeder ist darauf bedacht, die Situation für sich selbst gewinnbringend zu lösen. „Kinder“ müssen zu den Königshäusern zurück gebracht werden und dann gibt es da ja auch noch einen dunklen Herrscher zu stürzen. Als wäre das alles noch nicht genug, überschattet auch noch ein Fluch die Sprösslinge der unterschiedlichen Wesen und sorgt für Liebeschaos an allen Ecken und Enden.

Der Schreibstil von Ina Raus ist angenehm, flüssig und temporeich. Im dritten Band gibt es nicht viele Atempausen für die Charaktere und wenn es doch mal etwas ruhiger wird, müssen die persönlichen und emotionalen Probleme besprochen werden, die es allen nicht so leicht machen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Wie bereits die vorherigen Bände wird die Geschichte wieder aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven geschildert. Das bietet wieder die Möglichkeit, an unterschiedlichen Orten die parallel laufenden Handlungen zu verfolgen und gleichzeitig viel über die Charaktere zu erfahren. Besonders in dieser aufgewühlten und von den sich überschlagenden Ereignissen beeinflussten Zeiten hat man als Leser dadurch die Chance in die Gefühls- und Gedankenwelten der Königskinder zu schauen, bevor sie ihr Inneres den anderen präsentieren. Zahlreiche Fragen, Zweifel, unerfüllte Hoffnungen, Ängste und Wünsche toben in den Protagonisten und ergeben mit den Verhandlungen, die zwischen den Werwölfen, Vampiren, Dämonen und Menschen anstehen, eine explosive Mischung.
Mir haben die Perspektivwechsle gut gefallen, da es so viele Stränge gibt, die sich im Laufe des Buches zwar miteinander verbinden, aber sich eben auch immer mal wieder trennen und man so nicht viel von den Geschehnissen verpasst. Zusätzlich erhöht es die Dynamik und Spannung in der Geschichte, da teilweise in den Momenten weggeblendet wird, in denen man eigentlich wissen möchte, wie es weiter geht. Umso weiter man in der Handlung voranschreitet, umso mehr wir diese jedoch zu einem einzelnen Strang, da sich die Ereignisse auch alle bedingen. Geheimnisse werden gelüftet und die Puzzleteile fallen an ihren Platz, so dass einige Zusammenhänge und Verstrickungen offenbart werden, mit denen ich nicht unbedingt rechnet hätte. Man erhält auch weitere Einblicke in die Welt, die Hintergründe für die Lebensbedingungen und die Auslöser von Streitigkeiten.

Die Entwicklungen der Figuren haben mir ebenfalls gut gefallen. Nicht jeder Protagonist nimmt sein Schicksal gleich gut auf und an. Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen, sind Teil der Intrigen, Geheimniskrämereien und Pläne um sie herum. Da ist es nur verständlich, dass auch nicht alles so reibungslos und ohne Sorgen, Streitigkeiten und Unsicherheiten abläuft. Die Charaktere bleiben sich treu und bekommen trotzdem den Raum, sich weiter zu entwickeln und an ihren Herausforderungen zu wachsen.

Fazit
Ein schöner, turbulenter und spannender Abschluss der Trilogie, der viele offene Fragen geklärt und dabei einige Überraschungen bereit gehalten hat. Interessante Einblicke in die komplexe Welt mit den unterschiedlichen Wesen und die facettenreichen Protagonisten lassen es nie langweilig werden. Das Ende der Reihe hat mich zufrieden gestimmt, auch oder gerade weil es nicht nur das klassische Happy End gab.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 11.07.2019

auch Ärzte haben ein Liebesleben

Herzstillstand
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Steffen Milz war erfolgreicher und angesehener Herzchirurg bis ein schlimmer Unfall ihn mitten aus dem Leben gerissen hat. Geschwächt und gehandicapt durch die Verletzungsfolgen kann er seiner Leidenschaft ...

Steffen Milz war erfolgreicher und angesehener Herzchirurg bis ein schlimmer Unfall ihn mitten aus dem Leben gerissen hat. Geschwächt und gehandicapt durch die Verletzungsfolgen kann er seiner Leidenschaft nicht mehr nachgehen und sucht neue Herausforderungen in einer neuen Stadt. Steffens Pläne sahen auch gar nicht so schlecht aus, bis er dann in Heidelberg ankommt und auf einen Schlag nochmals alles ganz anders ist, als er es sich erhofft hatte. In seiner Not gerät er in eine außergewöhnlichen Wohngemeinschaft, die ihn vor ganz andere Aufgaben stellt, als sich nur in seinem neuen Job zurecht zu finden.

Zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine Stelle aus einem Songtext, in dem das Wort Herz bzw. heart vorkommt, das fand ich sehr schön und war jeweils eine nette Einstimmung auf den nächsten Abschnitt. Die Kapitelnamen an sich haben ebenfalls einen guten Ausblick auf das gegeben, was da wohl kommen mag, auch wenn es nicht immer so war, wie man es zunächst vermutet hätte.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt in der Geschichte, obwohl es alles andere als harmonisch anfängt. Eine gute Portion Ironie und Sarkasmus gibt der Handlung eine besondere Note und ist vor allem Steffens stetiger Begleiter, teilweise sehr zum Leidwesen seines Gegenübers. Mich hat er damit auf jeden Fall erreicht und ich konnte einige Male ordentlich lachen. Neben Steffen konnte mich aber auch Antonia, die zweite Protagonistin des Buches, begeistern. Sie ist sehr schlagfertig und nicht auf den Kopf gefallen, trotzdem hat sie Träume, die sehr bodenständig und absolut nachvollziehbar sind.
Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven geschildert, so dass man beide Hauptcharaktere intensiv kennen lernen kann. So bekommt man auch viel vom Leben des jeweils anderen mit, wenn die Figuren gerade nicht gemeinsam agieren. Vielleicht sind mir die beiden auch aufgrund ihrer Berufswahl so sympathisch, ich weiß es nicht genau, ich schätze aber, es liegt eher an der Gesamtmischung. Sie sind etwas verschroben, haben immer mal einen Spruch auf den Lippen, den man ohne medizinischen Backround vielleicht nicht lustig findet und sind trotzdem einfach authentisch und liebenswert, ohne dabei perfekt oder abgehoben zu sein. Nicht alle Einstellungen der Figuren kann ich unbedingt gut heißen, aber es passt einfach zu ihnen, ihrem Leben und dem, was sie sich so erhoffen. An der Seite der beiden finden sich einige Charaktere, die die Handlung noch bunter und abwechslungsreicher machen. Jeder bringt seine eigenen Sorgen und Probleme mit, macht es damit für die Protagonisten nicht unbedingt immer einfacher, aber es wirkt wie mitten aus dem Leben gegriffen.

Da es sich nicht nur um einen, sondern gleich um mehrere Ärzte dreht, ist auch ihr Arbeitsleben immer wieder Thema in der Geschichte. Dabei kommen öfter medizinische Fachausdrücke vor, die nicht ständig erklärt oder umschrieben werden. Wenn man genau wissen möchte, was dort passiert, ist es sicherlich gut selbst aus einem medizinischen Bereich zu kommen. Da ich Krankenschwester bin, fiel es mir meistens nicht schwer, den Fachgesprächen, den Beschreibungen der Eingriffe und den, in die alltäglichen Gesprächen, eingebauten Fachtermini zu folgen. Ich denke jedoch, man kann der Handlung an sich auch folgen, wenn man nicht bis ins Kleinste versteht, was da wo genau operiert und behandelt wird. Denn obwohl die Arbeit der Protagonisten immer wieder in den Mittelpunkt rückt, da es einen wichtigen Teil ihres Lebens ausmacht, sind die Ausdrücke an sich nicht entscheidend, um den Entwicklungen folgen zu können. In den anderen Passagen ergibt sich die Bedeutung der Worte, die vielleicht nicht allgemein bekannt sind, aus dem Gesamtkontext. Mir fiel es da schon schwerer den, an einigen Stellen eingebundenen, Dialekt zu verstehen. Für manchen Satz habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis ich verstanden habe, was die Figuren da sprechen. Es machte die Handlung aber auch noch abwechslungsreicher und authentischer.

Die Figuren treffen sich in unterschiedlichen Konstellationen sowohl im Privatleben, als auch auf der Arbeit und müssen dort neben den beruflichen Herausforderungen auch noch persönliche Diskrepanzen überwinden bzw. sich nicht von Hoffnungen und Erwartungen ablenken lassen.
Nicht alle Entwicklungen im Buch kommen unerwartet, jedoch gibt es immer wieder Momente, in denen sich die Handlung in einigen Aspekten dann doch anders fortsetzt, als man es gedacht, erhofft oder erwartet hätte. Durch die vielfältige Figurenkonstellation wird es nie langweilig und man erlebt die unterschiedlichsten emotionalen Ausbrüche genauso wie offene, ehrliche Gespräche, heimliche Wünsche und stille Hoffnungen für die Zukunft. Und obwohl die Figuren nicht mehr blutjung sind, benötigen auch sie immer mal einen kleinen Anstoß, um sich auf den richtigen Weg zu begeben.
Am Ende der Geschichte bin ich auf jeden Fall gespannt, wie es weiter gehen wird. Einige Grundsteine wurden gelegt, einige Weichen gestellt, aber es sind noch lange nicht all am Ziel ihrer Wege angekommen.

Fazit
Eine facettenreiche Geschichte, die mich besonders durch die Kombination an tollen, authentischen Charakteren und dem Arbeitsfeld in der Medizin überzeugen konnte. Der Klinikalltag war gut in die Gesamthandlung eingebunden, hat mal mehr, mal weniger Raum eingenommen und war doch häufig präsent, ohne den Fokus zu sehr vom Privatleben der Figuren abzulenken.

Vielen Dank an das breitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 06.07.2019

spannend, fesselnd, brutal, blutig

Zornesbrand
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Es handelt sich um den 5. Band der Thriller-Reihe von Saskia Berwein. Man kann „Zornesbrand“ ohne Vorwissen lesen, den Hauptteil der Handlung wird man in jedem Fall verstehen. Da die Ermittlergeschichten ...

Es handelt sich um den 5. Band der Thriller-Reihe von Saskia Berwein. Man kann „Zornesbrand“ ohne Vorwissen lesen, den Hauptteil der Handlung wird man in jedem Fall verstehen. Da die Ermittlergeschichten jedoch weiter gehen und auch keine ganz unwichtige Rolle in einigen Passagen spielen, ist es sicher schöner, das Buch mit Vorwissen zu lesen, wenn man die Lust, Zeit und Möglichkeit dazu hat.

In Lemanshain kommt es immer wieder zu brutalen Verbrechen. Kaum wurde ein Krimineller dingfest gemacht, taucht aus irgendeinem versteck der nächste auf. Mit ihm ziehen dieses Mal Angst, Schrecken und Vergewaltigung ein. Eine Serie, die rasch an Brutalität zunimmt und den Druck auf die im Dunklen tappenden Ermittler stetig erhöht. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, tut sich für Jennifer Leitner auch noch die ganz persönliche Hölle auf…

Ich habe die ersten vier Bände der Reihe ebenfalls gelesen und bin immer wieder beeindruckt von dem fesselnden, einnehmenden Schreibstil von Saskia Berwein. Von Beginn an hat mich das Buch gepackt und nicht wieder los gelassen. Es gibt Passagen, in denen man mit den Figuren die Luft anhält und sich drei Mal umschaut, ob man auch wirklich allein ist, weil die Atmosphäre so aufgeladen ist. Dazwischen kommen jedoch immer mal wieder Momente, in denen die persönlichen Belange der Protagonisten in den Mittelpunkt rücken. Doch auch in den Abschnitten, die scheinbar vom Ermittlungsgeschehen weglenken, wird es niemals langweilig. Dafür sorgen schon die facettenreichen Charaktere selbst, aber zusätzlich auch ihr turbulentes Leben, in dem gerade auch so einiges vor sich geht.

Jennifer Leitner ist bei der Kriminalpolizei und arbeitet dadurch immer wieder mit dem Staatsanwalt Oliver Grohmann zusammen. Gemeinsam haben sie schon die eine oder andere Grenze überschritten und sich nicht immer an alle Regeln und Vorschriften gehalten, doch der Erfolg gab ihnen bisher Recht. Allerdings hat man ihnen nun ziemliche Steine in den Weg gelegt und damit in gewisser Weise einen Maulkorb verpasst, der sich auf viele Bereiche auswirkt. Man spürt diese Hemmschwelle besonders bei Jennifer, da bei ihr in diesem Band auch einige Gefühle zum Tragen kommen, die man in der Intensität aus den anderen Büchern von der taffen, oftmals sturen Kommissarin nicht unbedingt kennt. Das macht Jennifer aus meiner Sicht jedoch nur noch authentischer, menschlicher und auch sympathischer.
Neben Oliver, der auch wieder fest mit dem Geschehen verbunden ist, trifft man auch auf einige andere Charaktere, die man bereits aus den anderen Büchern kennen könnte. Sollte man die Figuren nicht kennen, bekommt man allerdings auch noch mal die wichtigsten Informationen zu ihnen, so dass man einordnen kann, welche Position sie in den Ermittlungen einnehmen bzw. was sie sonst für eine Rolle spielen. Die Mischung der Charaktere ist gut gewählt. Es gibt einige Personen, denen man sofort vertrauen möchte, andere müssen sich diesen Status erst arbeiten, sowohl bei Jennifer, als auch bei mir als Leser. Ohne dass es von der professionellen Arbeit ablenkt, bringen die Figuren ihre Ecken und Kanten mit, was zum einen total angenehm ist und zum anderen zwischendurch Situationen schafft, in denen man trotz der ernsten Thematik schmunzeln kann.

Der Fall, der aus der „Vergangenheit“ der Protagonisten thematisiert wird, wird soweit wieder aufgerollt, dass man die groben Zusammenhänge und Ereignisse im Verlauf des Buches erfährt, ohne dass es langatmig wird. Die Entwicklungen gehen hier voran und spielen auch für den aktuellen Fall eine Rolle. Ab und an habe ich mich allerdings gefragt, wie das nun alles ganz genau war, da bei mir das Lesen des vierten Bandes auch schon eine ganze Weile zurück liegt. Es hat meinen Lesefluss jedoch nicht gestört, mich eher neugierig gemacht, mir die anderen Bände noch mal vorzunehmen.

Neben den zermürbenden Ermittlungen taucht man recht tief in das Privatleben von Jennifer und Oliver ein, nicht zuletzt aufgrund der Bedrohungen, die es gegenüber der Kommissarin gibt. Die parallel laufenden Handlungsstränge sind gut miteinander verknüpft, die Wechsel zwischen den Szenen erhöhen noch zusätzlich die Spannung in der Geschichte. Durch die Perspektivwechsel und den personalen Erzähler hat man als Leser die Chance, an allen Orten zu sein und viel Wissen zu erlangen, ohne dass einem dabei irgendwas verraten wird. Man kann mit rätseln, vermuten, grübeln und doch muss man, genau wie die Ermittler feststellen, dass man eigentlich oft im Dunklen tappt.
Die Handlung legt im Verlauf an Tempo zu, die Brutalität und Dramatik wächst und der Täter wird immer gewaltbreiter und ungezügelter. Durch die Abschnitte, in denen man den Verbrecher begleitet, wird das Ausmaß an Grausamkeiten richtig deutlich. Einige Szenen sind ziemlich heftig, erschreckend und blutig und damit vielleicht nichts für zartbesaitete Leser, insgesamt empfand ich es jedoch nicht als zu ausufernd.
Gegen Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, obwohl es von Anfang an spannend ist, gab es hier noch mal eine deutliche Steigerung und Wendung. Der Abschluss des Bandes lässt auf eine rasche Fortsetzung hoffen, denn die Geschichte der Ermittler ist im Moment so aufgewühlt, dass man unbedingt wissen möchte, wie es auch dort weiter geht.

Fazit
Ein packender, spannender, blutiger Thriller, der mich von Beginn an gefesselt hat. Die Steigerung des Gewaltpotenzials und der Intensität der Brutalität zeigt auf erschreckende Weise zu was manche Menschen fähig sind und wie geschickt sie dabei vorgehen, damit ihnen niemand auf die Schliche kommt. Ein gelungenes Versteckspiel mit Irrungen und Verwirrung, mit Vermutungen und Wendungen, die immer für neue Spannung sorgen. Besonders gut gefällt mir auch die Kombination aus den fesselnden Ermittlungen und den privaten Entwicklungen der Protagonisten, die sehr eng miteinander verknüpft sind.

Vielen Dank an das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 06.07.2019

spannender, emotionaler Abschluss der Trilogie

Das Goldmädchen (Die Legenden der Jiri 3)
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Band drei der Reihe! Auch wenn auf der Verlagsseite steht, man kann die Bücher unabhängig lesen, würde ich das nicht empfehlen, da Band drei direkt an das sehr offene Ende in Band zwei anschließt.

Da ...

Band drei der Reihe! Auch wenn auf der Verlagsseite steht, man kann die Bücher unabhängig lesen, würde ich das nicht empfehlen, da Band drei direkt an das sehr offene Ende in Band zwei anschließt.

Da die Handlung recht nahtlos an den zweiten Band anschließt, möchte ich gar nicht zu viel verraten und vorweg nehmen. Im Mittelpunkt des letzten Buches stehen nun Lani und Barein, aber auch die anderen Charaktere sind wieder mit dabei und jeder wird seinen Weg weiter verfolgen.
Es ist sehr viel passiert, die Protagonisten haben einiges hinter sich und sind noch immer nicht in Sicherheit. Neben den Gefahren von außen gibt es da aber auch noch die Bedrohungen, die aus dem eigenen Herzen kommen. Gefühle, die nicht sein sollen, die nicht sein dürfen, die man nicht erklären kann und die doch einfach nicht weggehen, so sehr man sich auch bemüht.

Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm und fesselnd. Da man direkt an einer sehr mitreißenden Stelle wieder in die Handlung einsteigt, griff die gereizte, angespannte Atmosphäre sofort wieder auf mich über. Und auch wenn sich die Stimmung im Laufe der Handlung ändert, bleibt es durchweg emotional aufgewühlt.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden gibt es hier nur zwei Ich-Perspektiven, was ich sehr angenehm fand. Man ist sehr viel intensiver bei den Protagonisten und kann sich mehr auf ihre Geschichte, ihre Gedanken und Gefühle konzentrieren. Trotzdem bekommt man noch mit, wie es mit den anderen Charakteren weitergeht, da auch sie immer wieder dabei sind und ihre Erfahrungen mit den beiden und damit auch dem Leser teilen.
Barein und Lani kennt man aus den vorherigen Büchern schon. Zwischen ihnen gibt es eine gewisse Spannung, die immer wieder zu Reibereien, Missverständnissen und verletzten Gefühlen führt. Ein Jiri und eine Uhura passen einfach nicht zusammen, selbst wenn es nur für eine gemeinsame Reise sein soll, um die Freunde zu schützen. Die Entwicklungen zwischen den beiden stehen im dritten Band im Mittelpunkt, dennoch sind auch die turbulenten Ereignisse rundrum nicht vergessen, schließlich gibt es Bedrohungen, Intrigen, die abgewendet und Herausforderungen, die gelöst werden wollen.

Umso weiter man im Buch voran schreitet, umso spannender und turbulenter wird es. Es werden Geheimnisse gelüftet und Irrtümer aufgeklärt, die alles verändern. Die angefangenen Handlungsstränge werden zu Ende geführt und obwohl es schade ist, die Welt der vier Völker zu verlassen, hat mich der Abschluss der Reihe zufrieden gestimmt, so dass man die Figuren auch gern ziehen lässt.

Fazit
Ein toller, emotionaler, aufwühlender Abschluss der Trilogie, der noch einmal Überraschungen und Wendungen mit sich bringt. Besonders gut gefallen hat mir der Fokus auf zwei der Protagonisten, die hier die Chance bekommen, sich noch intensiver zu entwickeln, als bisher. Es war eine spannende Zeit bei den verschiedenen Völkern, die so viele Fähigkeiten, Magie und Geheimnisse bereit halten, dass es nie langweilig wird.