Eine andere Welt
Die sieben Gründe zu tötenHelena Fabers Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Die ehemalige Staatsanwältin hat mittlerweile 3 Jahre Haft abgesessen und steht kurz vor ihrer Entlassung. Ihre Ehe ist gescheitert und Sophie, eine ...
Helena Fabers Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Die ehemalige Staatsanwältin hat mittlerweile 3 Jahre Haft abgesessen und steht kurz vor ihrer Entlassung. Ihre Ehe ist gescheitert und Sophie, eine ihrer Töchter, ist noch immer verschollen, wofür die andere, Katharina, sich die Schuld gibt und an diesen Selbst-vorwürfen zu zerbrechen droht. Dann geschieht das Unerwartete, es gibt Lebenszeichen von Sophie aus Saudi-Arabien. Die mittlerweile fünfzehnjährige junge Frau soll Mutter zweier Kinder sein und sich in der Gewalt eines arabischen Herrschers befinden. Helena weiß, sie muss sofort handeln, um Katharina vor Dummheiten zu bewahren und Sophia nach Hause zu holen...
"Die 7 Gründe zu töten" ist bereits der dritte Teil einer Trilogie um das Leben der Staatsanwältin Helena Faber. Ich bin als Querein-steiger in den letzten Band eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Nach kurzer Zeit hatte ich aber schon bedauert, die ersten beiden nicht gelesen zu haben, da mir das Buch so gut gefiel. Der äußerst lebendige und temporeiche Schreibstil vom Autor Uwe Wilhelm hat mich schnell gepackt und ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen häufigen Perspektivwechseln. Die Erzählung erfolgt jeweils aus der Sicht der aktuell berichtenden Person, was anfänglich noch ein wenig ungewöhnlich war, mir aber im Verlauf des Thrillers immer besser gefallen hat und zum hohen Tempo beigetragen hat. Der Spannungsbogen wird auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und die Handlung blieb für mich immer schwer vorhersehbar, da der Autor mit der arabischen Welt eine große Unbekannte ins Spielgebracht hat. Wie er selber im Anhang schildert, gestalteten sich die Recherchen zu dem Buch als äußerst schwierig, da er keinen Zugang in das Land erhielt. Er beruft sich auf Schilderungen zweier Personen, die diese, für uns oft nur sehr schwer zu ertragende bzw. verstehende Welt, über mehrere Jahre erlebt und erduldet haben. Das Buch bekommt hierdurch noch eine zusätzliche Tiefe und hat mich auch im Nachhinein noch länger berührt.
Insgesamt halte ich "Die 7 Gründe zu töten" für einen äußerst gelungenen und mit seiner speziellen Thematik auch für einen aus der Masse des Genres herausragenden Thriller. Aus meiner Erfahrung empfehle ich aber mit dem ersten Band zu beginnen, um in den Genuss der gesamten Reihe zu kommen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.