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Venatrix

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Veröffentlicht am 17.07.2019

Hat mich gut unterhalten

Tierische Jobs
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Wer an tierische Jobs denkt, denkt vor allem an Tragtiere wie Esel, Pferd oder ein wenig exotischer an Kamele, Dromedar oder Elefanten. Auch Nutztiere, die vor allem als Nahrungsmittellieferanten fungieren, ...

Wer an tierische Jobs denkt, denkt vor allem an Tragtiere wie Esel, Pferd oder ein wenig exotischer an Kamele, Dromedar oder Elefanten. Auch Nutztiere, die vor allem als Nahrungsmittellieferanten fungieren, kommen einem in den Sinn. Bei polizeilichen und Rettungseinsätzen kommen auch noch Rettungs- und Spürhunde zum Einsatz. Vielleicht ist dem einen oder anderen ein Blindführhund oder eine Delfintherapie noch ein Begriff. Nicht zu vergessen die sprichwörtlichen „Versuchskaninchen“ und „Laborratten“, die für Produkte der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie Jahrzehnte lang leiden mussten

Doch Tiere werden auf Grund ihrer vielseitigen Fähigkeiten auch noch zu anderen, bisweilen fragwürdigen „Diensten“ herangezogen.

Knapp 50 davon stellt der Biologe Mario Ludwig in diesem Buch vor.

Einiges, abseits der üblichen Jobs, ist mir bereits bekannt, z.B. dass Adler als Drohnenjäger eingesetzt werden oder der Schwangerschaftstest durch Frösche.

Sehr interessant, weil detailliert beschrieben sind die Gambia-Riesenratten und ihre Tätigkeit.

»Dank ihres überragenden Geruchssinns können Gambia-Riesenratten nicht nur überaus erfolgreich bei der Minensuche eingesetzt werden, sondern nach entsprechendem Training auch äußerst zuverlässig Tuberkuloseerreger in Speichelproben identifizieren. Erstaunlicherweise haben die Ratten bei der Identifikation von potenziellen Tuberkuloseerkrankten eine signifikant höhere Trefferquote als ein Labortechniker mit seinem Mikroskop. Und nicht nur das: Auch in Sachen Geschwindigkeit bei der Probenauswertung sind die tierischen Diagnostiker ihren menschlichen Kollegen weit überlegen. Benötigt ein Labormitarbeiter etwas 2 Tage, um 100 Proben auf Tuberkuloseerreger zu untersuchen, schaffen die Ratten das in gerade mal 20 Minuten.«

Da könnte man diese Ratten fast sympathisch finden.

Auch unter den Tauben finden sich Gelehrige, die nach entsprechender Einarbeitungszeit für medizinische Diagnosen genützt werden können.

Vieles, das wir hier lesen, ist derzeit eher in den USA üblich, weil dort die Tierhaltegesetze (sofern überhaupt vorhanden) laxer gehandhabt werden als in Deutschland oder Österreich.

Den Hüteesel, der statt eines Hütehundes auf Schafe aufpasst, finde ich charmant. Da wird sich wohl so mancher hungrige Wolf eine blutige Schnauze holen.

Wer sich in dieses Thema weiter vertiefen möchte, findet im Anhang eine umfangreiche Aufstellung von Literatur sowohl in Buchform als auch online.

Fazit:

Eine Übersicht über Fähigkeiten von Tieren, die sich der Mensch zu Nutze macht. Humorvoll be- und geschrieben. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe

Die Kuh kennt keinen Feiertag
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Dieser Krimi ist der Auftakt einer neuen Krimi-Serie aus Schwäbisch-Hall.

Just an Milka Mayrs 35. Geburtstag stürzt Nachbar Max Holl mit seinem Flugdreiradler (= ULF = UltraLeichtFlugzeug) in unmittelbarer ...

Dieser Krimi ist der Auftakt einer neuen Krimi-Serie aus Schwäbisch-Hall.

Just an Milka Mayrs 35. Geburtstag stürzt Nachbar Max Holl mit seinem Flugdreiradler (= ULF = UltraLeichtFlugzeug) in unmittelbarer Nähe der Mayr‘schen Landwirtschaft ab. Obwohl die Polizei und die Flugunfallkommission von einem Pilotenfehler ausgehen und den Absturz als tragischen Unfall zu den Akten legen wollen, ist Milka davon überzeugt, dass der Absturz eine andere Ursache haben muss.

So beginnt sie, sehr zum Missfallen ihres Freundes, des KHK Paul Eichert, auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei strapaziert sie Pauls Geduld bis auf das Äußerste, denn immer wieder mischt sie sich in die Ermittlungen ein, als feststeht, dass zum Absturz des Fluggerätes doch nachgeholfen worden ist. Nur, wer hat ein Interesse, Max um die Ecke zu bringen? Die eigene Familie, die eigentlich die Landwirtschaft verkaufen möchte, das aber nicht kann, weil Max sich querlegt? Ein eindeutiges Motiv, oder?
Vielleicht hat es auch mit Maxens Gutachtertätigkeit zu tun? Immerhin geht es hier um Kunstwerke und einen Haufen Geld. Also, cui bono?

Und so beherzigt Milka die üblichen Sprüche der Ermittler:
„Folge der Spur des Geldes“ und „Gehe jeder Spur nach, und schaue unter jeden Stein.“,

Meine Meinung:

Schon der eigenwillige Titel und das Cover machen Lust, diesen Krimi zu lesen.

Lange tappen Leser und Ermittler im Dunklen, bis die unorthodoxen Recherchen von Milka den entscheidenden Hinweis bringen. Eigentlich ist es ewig schade, dass sich Milka nicht überreden lässt, in den Polizeidienst einzutreten. Ihre oft verquere Art Dinge zu sehen, sorgt immer wieder für Überraschungen.

So verbringt Milka ihre Tage auf dem elterlichen Bauernhof zwischen Bruder und missgünstiger Schwägerin, muss ihnen die ungeliebte Buchhaltung und den sonstigen Papierkram, die die EU so fordert, erledigen. Tagaus, tagein, morgens wie abends darf sie dann auch noch die 65 Kühe melken, weil ja „Kühe keinen Feiertag kennen“. Hier bewahrheitet sich der alte Spruch: „Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe“.

Ihr einziges Hobby (neben dem Kriminalisieren) ist das Herumschrauben auf einem alten VW-Käfer. Dafür wird sie noch von Schwägerin Bettina scheel angesehen. Das wird sich hoffentlich in der angekündigten Fortsetzung ändern.

Der Schreibstil ist köstlich erfrischend! Manche althergebrachte Formulierung wie etwa „weiland“ oder die wunderbaren langen Schachtelsätze, werden vielleicht nicht von allen Lesern goutiert werden. Mir haben sie besonders gut gefallen.
Ganz wie es sich für einen Regional-Krimi gehört, erfahren wir einiges über Land und Leute. Einen großen Raum nimmt die örtliche Kulinarik ein. Seien es „Maultaschen“ oder „Kässpätzle“ - da läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Keine Lektüre für Leser, die abnehmen wollen oder hungrig sind. Auch der mehrfache Genuss eines Glases „Trollingers“ veranlasst mich, morgen in der Vinothek vorbeizuschauen, ob dort ein solcher vorhanden ist. Für Leser, die mit den regionalen Bezeichnungen und Dialektpassagen nicht so vertraut sind, wäre ein Glossar (am besten zu Beginn des Krimis) angebracht. Ich bin damit gut zurecht gekommen, aber es gibt ja noch andere Leser.

Die Charaktere sind gut ausgefeilt. Lieb gewonnen habe ich, neben Milka und Paul, auch Professor Ebert, der an Milkas Recherchen gerne teilnimmt, wertvolle Beiträge zum Thema Kunsthandel liefert und so richtig aufblüht. Nicht richtig warm geworden bin ich mit Milkas bzw. Max Holls Familie.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt zu einer Krimi-Reihe aus Schwäbisch-Hall, auf deren Fortsetzung ich mich schon jetzt freue. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Auftakt einer fesselnden Reihe

Die Maske der Gewalt
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Jennifer B. Winds bisherige Bücher stehen für garantierte Gänsehaut. So auch dieser Thriller, der der Auftakt einer Reihe rund um Richard Schwarz, seines Zeichens Ermittler im LKA Wien, ist.

Worum geht’s?

Richard ...

Jennifer B. Winds bisherige Bücher stehen für garantierte Gänsehaut. So auch dieser Thriller, der der Auftakt einer Reihe rund um Richard Schwarz, seines Zeichens Ermittler im LKA Wien, ist.

Worum geht’s?

Richard Schwarz ist an Körper und Seele gezeichnet, weil er als Kleinkind mit einem Topf heißen Wasser verbrüht hat. Als ihm seine Mutter zu Hilfe kommen will, wird sie von ihrem letzten Freier ermordet. Der schwer verletzte Richard musste das miterleben. Zu seinem Glück findet er, nach langer Reha-Zeit, Aufnahme in einer Zirkusfamilie.
Um den Mörder seiner Mutter zu finden, wird er Polizist. Nebenbei tritt er bei Sarah, seiner Ziehschwester, im Zirkus auf. Hier fühlt er sich unter der Maske eines Dominos wohl und geschätzt.

Während Richard in Wien zwei Morde an Frauen aufklären muss, wird Sarah in München entführt. Welche Rolle spielt Oliver, der seit Tagen verschwundene Lebensgefährte von Sarah? Soll Sarah nur als Druckmittel fungieren? Richard ist hin und her gerissen zwischen der Sorge um Sarah und der Pflicht, die Wiener Frauenmorde aufzuklären.

Meine Meinung:

Wir haben es hier mit einem Thriller erster Klasse zu tun. Die eine oder andere Szene ist nichts für Zartbesaitete. Dennoch gleitet die Handlung niemals ins Voyeuristische ab.
Die Charaktere sind sehr gut angelegt. Die Zweifel und Schuldgefühle von Richard kann der Leser hautnah miterleben, genauso wie seinen Ehrgeiz Frauen vor gewalttätigen Männern zu schützen. Eine interessante Figur ist Theres Lind, eine Psychiaterin,die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Sie glaubt, den Frauenmörder zu kennen und in dessen Begutachtung einen Fehler begangen zu haben.
Das Wiener Team rund um Richard ist gut eingespielt. Eine Person, die eine erstaunliche Wandlung durchmacht, ist der pensionierte General Böckinger, der zunächst ziemlich unsympathisch, weil wichtigtuerisch, angelegt ist.

Da Sarah in München entführt worden ist, ist es Aufgabe der dortigen Polizei, sie zu finden. Hier kennt Richard Kollegen und wird deshalb in die Ermittlungen einbezogen. Eine vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die sich wohltuend von den sonst üblichen Querelen in der internationalen Kooperation abhebt.

Die Autorin schafft es, gleich mehrere Themen miteinander zu verquicken, ohne dass der Thriller mühsam konstruiert wirkt. So müssen wir uns mit gewalttätigen Ehemännern, Drogenhandel, Prostitution sowie geistig abnormen Rechtsbrechern und zerstörter Kindheit auseinandersetzen.

Die beiden Fälle werden gut aufgelöst. Doch durch einen fiesen Cliffhanger kann der Leser sicher sein, dass der eigentliche Drahtzieher nach wie vor am Leben ist und für eine Fortsetzung weitere Straftaten ausheckt.

Fazit:

Der Auftakt einer Thriller-Reihe auf hohem Niveau, bei dem die Spannung nicht abreißt. Gerne gebe ich hier wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Die deutsche Bundeswehr - ein Trauerspiel

Bedingt einsatzbereit
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Klappentext:

„Die Bundeswehr ist in einem katastrophalen Zustand. Im In- und Ausland gilt sie mittlerweile als Lachnummer. Nichts fliegt, nichts schwimmt und nichts läuft mehr in der Truppe. Dabei sind ...

Klappentext:

„Die Bundeswehr ist in einem katastrophalen Zustand. Im In- und Ausland gilt sie mittlerweile als Lachnummer. Nichts fliegt, nichts schwimmt und nichts läuft mehr in der Truppe. Dabei sind ihre Aufgaben gewachsen. Spätestens seit sie nicht mehr hauptsächlich für die Landesverteidigung zuständig ist, sondern »un-sere Sicherheit am Hindukusch verteidigt«. Die Streitkräfte gehen in die zahl-reichen Einsätze mit dem schlimmsten Gefühl, das ein Soldat haben kann: nicht ausreichend ausgestattet zu sein. Für ein Land von der Größe und der globalen Bedeutung Deutschlands ist der miserable Zustand der Streitkräfte ein Skandal. Wie es so weit kommen konnte und was das für die Zukunft unseres Landes bedeu-tet, davon erzählt dieses Buch.“

Bisher dachte ich immer, nur das österreichische Bundesheer hat mehr innere als äußere Feinde, nämlich Geldmangel, Rost und zu viele Generäle. Deshalb schockiert mich dieses Buch über den Zustand der deutschen Bundeswehr doch sehr.

Der Autor zeichnet einen Weg der Pleiten, Pannen und sowie dem Versagen von Politikern. Wenn er erwähnt, dass mit einem Pflegenotstand auf Grund weg fallender Zivildiener, bei einer Umstellung auf ein Berufsheer, droht, hatte ich ein déjà-vu-Erlebnis. Mit solchen Argumenten hat man auch in Österreich, nach eine Volksabstimmung, Abstand von einer kleinen, feinen Truppe Abstand genommen. Jetzt haben wir nach wie vor die allgemeine Wehrpflicht, in der Fahrzeuge, Flugzeuge und Kasernen vor sich hin rosten bzw. zerbröseln.

Das Buch liest sich locker, denn die oft komplexen Sachverhalte werden anschaulich mit bissigem Humor, der bis hin zum Sarkasmus reicht, dargestellt.

Beschämend ist, dass die einzelnen Soldaten mit unzureichender Ausrüstung zu kämpfen haben, und dafür noch in den Medien diffamiert und von der Politik im Stich gelassen werden.

"Eine Armee ist für einen Staat nur dann sinnvoll, wenn sie in Sachen Personal, Material, Organisation und nicht zuletzt Moral so aufgestellt ist, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann. Davon ist die Bundeswehr derzeit meilenweit entfernt und zwar sowohl als Bündnispartner in der Weltpolitik als auch im nationalen Rah-men." Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Fazit:

Die deutsche Bundeswehr - ein Trauerspiel, ein Buch das die Hintergründe gut erklärt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Dieser Fall geht unter die Haut

Sauglück
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Sandra Adametz, die vor rund 14 Jahren ihrer Familie den Rücken gekehrt hat, kommt kurz nach Buchau, um am Begräbnis ihrer Großmutter teilzunehmen. Doch bevor sie wieder nach Brüssel, ihrem Wohnort, zurück ...

Sandra Adametz, die vor rund 14 Jahren ihrer Familie den Rücken gekehrt hat, kommt kurz nach Buchau, um am Begräbnis ihrer Großmutter teilzunehmen. Doch bevor sie wieder nach Brüssel, ihrem Wohnort, zurück reisen kann, verschwindet ihr Großvater spurlos. Wolfgang „Lupo“ Schatz wird engagiert, um den alten Siegfried Adametz zu finden. Gemeinsam mit Gemeindesekretärin Dorothea „Dorli“ Wiltzing begibt er sich auf Spurensuche. Bald wird der Großvater tot in der Jauchegrube gefunden. Wer könnte ein Motiv haben, den als bösartig bekannten Altbauern, um die Ecke zu bringen? Sohn Adam oder dessen Gemahlin Erika? Oder die Tochter Kathi mit ihren unerzogenen Kindern oder doch der jüngste Sohn Lukas mit seiner geldgierigen Freundin? Oder der alkoholkranke Werner?
Alle, so stellen Dorli und Lupo fest, hätten ein Motiv und kaum einer ein Alibi. Als das Testament des Ermordeten verlesen wird, sind alle überrascht: Sandra ist Haupterbin und für die anderen gibt es, neben ziemlich harschen Worten, nur wenig zu erben.

Im Zuge der Recherchen entdecken Lupo und Dorli, dass auch die Großmutter keines natürlichen Todes gestorben ist und so ganz nebenbei, das Skelett eines Säuglings im Keller des Gasthofes Adametz.
Damit kommt ein entsetzliches Familiengeheimnis ans Tageslicht, das Jahrzehnte zurück liegt und auch dem österreichischen Jugendamt ein äußerst schlechtes Zeugnis ausstellt.

Doch wie hängt das mit den ermordeten Großeltern Adametz zusammen?

Meine Meinung:

Dieser vierte Krimi mit dem sympathischen Ermittlerpaar, das eigentlich unmittelbar vor seiner Hochzeit steht, ist nicht mehr so locker wie die vorhergehenden Fälle. Zwar blitz immer wieder der Humor durch, doch geht es im Wesentlichen um das Versagen der Jugendwohlfahrt bis spät in die 1970er Jahre: Die Behörde hat nämlcih Kinder von ihren Müttern getrennt und zu Pflegeeltern gebracht, einzig allein deshalb, weil es sich vielfach um ledige Mütter gehandelt hat. Nachdem die Pflegefamilien für die Aufnahme dieser Kinder recht großzügig entlohnt wurden, hat sich hier eine regelrechte Industrie entwickelt. Der Staat war zufrieden, weil Kinderheime entlastet wurden und die Pflegefamilien weil zusätzliches Geld und Arbeitskräfte ins Haus kamen. Die einzigen, die nichts davon hatten, waren die Mütter und vor allem die Kinder, die zum großen Teil schwere Arbeit auf Bauernhöfen verrichten mussten. Viele Kinder wurden misshandelt und missbraucht. Vielen Kindern hat niemand geglaubt und geholfen. Erst in den letzten Jahren wird dieser Skandal aufgearbeitet.

Mit diesem Thema hat die Autorin die Cosy-Krimi-Schublade endgültig verlassen. Natürlich treffen wir wieder auf den Bürgermeister Kofler und seine dümmliche Barbara Schöne, die zu allem Überfluss schwanger ist. Auch Lore, Dorlis Schwägerin hat, neben den Devils wieder ihren Auftritt.

Der Schreibstil ist nicht mehr ganz so leicht und locker, was aber dem Thema geschuldet ist. In Rückblenden werden die Schicksale mehrerer Kinder erzählt, die von den unhaltbaren Zuständen berichten. Frauen wie Männer haben sich hier schuldig gemacht. So ist es dem Mörder nicht einmal zu verdenken, Rache geübt zu haben.

Zu guter Letzt haben nicht nur Lupo und Dorli „Sauglück“ und können endlich ihre Hochzeit feiern, sondern auch Sandra Adametz findet einen Platz in der Familie.

Fazit:

Ein Fall, der unter die Haut geht. Gerne gebe ich hier 5 wohlverdiente Sterne.