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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Rettet den Zoo!

Benjamin Blümchen - Das Buch zum Film
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Otto hat Ferien und verbringt diese natürlich bei seinem besten Freund Benjamin im Neustädter Zoo. Dass Benjamin ein sprechender Elefant ist, stört dabei niemanden. Vielmehr, dass es schlecht um den Zoo ...

Otto hat Ferien und verbringt diese natürlich bei seinem besten Freund Benjamin im Neustädter Zoo. Dass Benjamin ein sprechender Elefant ist, stört dabei niemanden. Vielmehr, dass es schlecht um den Zoo bestellt ist. Zoodirektor Tierlieb plagen Geldsorgen, aber der Bürgermeister von Neustadt hat schon eine Idee und präsentiert Zora Zack. Diese soll den Zoo auf Vordermann bringen und modernisieren. Wie genau sie sich das vorstellt, weiß allerdings keiner, bis Otto und Benjamin die schreckliche Wahrheit entdecken. Ab sofort heißt es, den Zoo retten, vor allem vor Zora Zack.

Aktuell läuft der zum Buch gehörende Film im Kino. Meine große Tochter hat, seit sie lesen kann, sich immer das Buch zum Film geholt, um die Geschichte noch einmal lesen zu können und sich die Filmbilder zu betrachten. Das Buch ist sehr schön gemacht. Der Text einfach und kindgerecht gehalten, dabei an den Film angelehnt.

Zahlreiche Fotos aus dem Film unterbrechen immer wieder den Text, lockern ihn auf und ergänzen ihn. Meiner großen Tochter hat nicht nur der Film gefallen, auch das Buch konnte sie begeistern, da der Text zu dem recht großgeschrieben und für Leseanfänger geeignet ist.

Fazit:
Eine tolle Ergänzung zum Buch und eine schöne Erinnerung an den Film. Die große Schrift und der einfache Text locken gerade lesefaule Erstleser zum Schmökern.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Cool oder Großbaustelle?

Cool in 10 Tagen
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Eigentlich ist Juli ganz zufrieden mit ihrem Leben, sieht man mal von ihrem Namen ab. Aber selbst da hat sie noch Glück gehabt, immerhin könnte sie ja auch Novemba oder so heißen. Kurz vor dem Ende der ...

Eigentlich ist Juli ganz zufrieden mit ihrem Leben, sieht man mal von ihrem Namen ab. Aber selbst da hat sie noch Glück gehabt, immerhin könnte sie ja auch Novemba oder so heißen. Kurz vor dem Ende der Sommerferien zieht jedoch eine neue Familie ins Haus. Juli hat keine Rechte Lust auf Kontakt, doch ihre Mutter verdonnert sie, mit dem Jungen der Familie etwas zu unternehmen, damit dieser sich schneller zurecht findet in der Stadt.

Wäre auch nicht so dass Problem, hieße der Junge nicht ausgerechnet August. Juli und August. Na, wenn das nicht mal zu ungewollten Lachern führt? Die beiden Kinder beschließen, etwas an ihrer Situation zu ändern und endlich cool zu werden. Doch wie wird man cool? Wie gut, wenn man eine Mutter hat, die als Unternehmensberaterin arbeitet und die entsprechende Fachlektüre dazu im Haus hat.

Zusammen setzen sich Juli und August ein Ziel – Cool werden in 10 Tagen. Dafür stellen sie sich jeden Tag entsprechende und immer schwerer werdende Aufgaben. Cool sein … das kann doch nicht so schwierig sein, oder etwa doch?

Die Autorin Katja Reider hat mit Juli und August zwei sehr sympathische und authentische Charaktere geschaffen. Beide Kinder werden dem Leser schnell vertraut und man verfolgt vor allem Juli bei ihren Versuchen, cool zu werden.

Der Text ist flüssig und kindgerecht geschrieben. Kleine Zeichnungen ergänzen den Text und lockern ihn etwas auf. Mit viel Situationskomik und Einfallsreichtum bringt die Autorin die Thematik dem Leser näher und zeigt gleichzeitig auf, dass Freundschaft doch das wirklich wichtige im Leben ist.

Fazit:
Ein sehr schönes Buch mit einer ansprechenden Geschichte und einem Ende, bei dem man hoffen darf, bald wieder etwas von Juli und August lesen zu können. Mir hat das Buch als erwachsene Leserin jedenfalls sehr gut gefallen und ich bin sicher, dass auch meine Tochter ihre Freude daran haben wird, sobald sie etwas älter ist.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Das ganz andere ABC

Von Alpakakacka bis Zotteltrottel - Das voll verbotene Abc
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Auf dem Spielplatz treffen eine Mädchen- und eine Jungsgruppe aufeinander. Beide wollen den Spielplatz für sich haben, aber wie wird man die anderen wieder los? Ganz klar – indem man einen Wettbewerb ...

Auf dem Spielplatz treffen eine Mädchen- und eine Jungsgruppe aufeinander. Beide wollen den Spielplatz für sich haben, aber wie wird man die anderen wieder los? Ganz klar – indem man einen Wettbewerb veranstaltet. Der Gewinner darf bleiben, der Verlierer muss weichen. Aber was für einen Wettbewerb sollen sie austragen? – Da hat eine eine Idee … wie wäre es mit einem Schimpfwörterwettkampf? Und schon geht es los, einmal quer durch das Alphabet.

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahren empfohlen, aber meiner kleinen Tochter (4) gefällt es schon jetzt sehr gut. Die Zeichnungen sind ganzseitig, zwei Seiten sind einem Buchstaben gewidmet, Autorin und Illustratorin waren sehr kreativ und haben sich nicht nur lustige, einfallreiche und aberwitzige Schimpfwörter ausgedacht, sie haben diese auch noch grafisch versucht umzusetzen.

Und so geht es erst einmal ganz langsam mit Alpakakacka und Asselschlamassel los, steigert sich dann aber weiter zur Furztulpe, Knatternatter, Pupselfe, Warzenwichtel bis hin zum Zappelzombie. Dazwischen wird man als Leser immer aufgefordert, eine Bewertung abzugeben. Welches der beiden Schimpfwörter ist das bessere?

Während meine kleine Tochter sich an den Bildern und den Wortkonstruktionen erfreut, unkt meine große (8) Tochter über die Begrifflichkeiten und versucht, sie sich zu merken. Man könnte sie ja auf dem Schulhof einmal für irgendwas gebrauchen.

Fazit:
Das Buch kam bei uns sehr gut an. Die Kinder haben es immer wieder in der Hand. Die Große liest darin, liest ihrer kleinen Schwester auch vor und beide haben viel Spaß. Mit den Illustrationen ebenso, wie mit den ulkigen und kreativen Begriffen quer durchs Alphabet.

Veröffentlicht am 15.06.2019

"Eines Tages wird alles gut sein ..."

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Der Philosoph Stephan Mervier wird zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau Johanna Caselius nach St. Petersburg an den Zarenhof geschickt. Dort hat nach dem Tod von Zar Peter III seine Frau Katharina ...

Der Philosoph Stephan Mervier wird zusammen mit seiner frisch angetrauten Frau Johanna Caselius nach St. Petersburg an den Zarenhof geschickt. Dort hat nach dem Tod von Zar Peter III seine Frau Katharina II. die Regentschaft übernommen. Stephan soll für den preußischen König Friedrich die Lage und die Einstellung der neuen Regentin überprüfen und regelmäßig Meldung machen. Zwar gefällt Stephan seine ihm zugedachte Rolle als philosophischer Spion nicht, doch ihm bleibt keine andere Wahl.

Auch bei Katharina gibt es einige Veränderungen. Nicht nur, dass sie plötzlich Witwe ist und ein Land regieren muss, auch wird ihr ein Kind anvertraut. Und während Katharina ihr Land auf den Weg in eine moderne Zukunft führen will, gewinnt sie das kleine Mädchen immer lieber. Doch im Land brodelt es und Katharina muss mehr als einmal beweisen, dass sie stärker ist, als viele es glauben …

Der zweite Teil der Sankt Petersburg – Reihe schließt an den ersten Teil an, kann aber auch unabhängig von diesem gelesen werden. Der Roman umfasst die Jahre 1762 bis 1775. Nach einem Staatsstreich stirbt Zar Peter III. und Katharina II. erklärt sich zur Kaiserin. An dieser Stelle der Geschichte fängt der Roman von Martina Sahler an.

Ich habe schon einige Bücher von der Autorin gelesen gehabt, nicht zuletzt die Auswanderer-Trilogie, in der auch Katharina die Große eine Nebenrolle einnahm. In diesem Buch steht Katharina eindeutig im Fokus der Geschichte und ich konnte ihren Aufstieg mitverfolgen. Verrat, Intrigen, aber auch Leidenschaft umgeben die neue Zarin von Russland und man wird Teil ihres vertrauten Kreises. Zwar steht die Politik bei Katharina im Vordergrund, jedoch bekommt man auch einige philosophische Gedankenspiele und auch ein wenig Romanze mit.

Martina Sahler versteht es, die Geschichte Katharinas lebendig werden zu lassen und ihre Politik dem Leser zugänglich zu machen. Ich hatte mich schnell festgelesen und verfolgte nicht nur Katharina, sondern auch Stephan, der schon bald mit rebellischen Reihen in Kontakt kommt, Boris, der als unglücklicher Student nur seinen Traum vom Schriftstellerleben verwirklichen möchte und Sonja, die zwar bei der Zarin ein neues Zuhause gefunden hat, jedoch immer noch auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrem Stand im Zarenreich ist.

Sehr plastisch und facettenreich werden nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Umgebung beschrieben. Das Kopfkino wird stark gefordert und bildet einen farbenprächtigen Film, in den man eintauchen und mitfiebern kann. Zwar ist ein wenig Romantik im Roman enthalten, der Fokus liegt aber eindeutig auf der Regentschaft Katharinas und den Unruhen im Land.

Neben Karten im Bucheinband, findet man auch eine Zeittafel, eine Auflistung der Personen inkl. Kenntlichmachung der historischen Persönlichkeiten sowie ein erklärendes Nachwort.

Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman, der mich nicht mehr losließ, mir die Zeit von Katharina II. näherbrachte und bei dem ich Teil der Geschichte werden durfte. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Martina Sahler.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Wenn die Gefahr aus den eigenen Reihen kommt...

Lanas Schuld
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Kait ist ein richtiger Familienmensch, vor allem nach dem Tod der Mutter. Daher kann sie nicht verstehen, dass ihre Schwester sang- und klanglos von heute auf morgen verschwunden ist und sich mehr sporadisch ...

Kait ist ein richtiger Familienmensch, vor allem nach dem Tod der Mutter. Daher kann sie nicht verstehen, dass ihre Schwester sang- und klanglos von heute auf morgen verschwunden ist und sich mehr sporadisch und unberechenbar meldet. Dabei sind sie doch Zwillingsschwestern und sollten sich doch nahestehen.
Um so mehr freut sich Kait, als sich Lana plötzlich bei ihr meldet und sogar ein Treffen vorschlägt. Doch irgendwas stimmt nicht. Denn Lana bittet Kait um Hilfe. Kait soll ihre Identität annehmen, da Lana Schulden gemacht hat und diese irgendwie begleichen muss. Dafür muss sie aber weg, was jedoch niemand bemerken soll.
Kait lässt sich auf die Bitte ein und ahnt nicht, dass sie schon bald in großer Gefahr schwebt.

Die Autorin beschreibt eine sehr spannende und verzwickte Geschichte. Die Protagonisten sind sehr plastisch herausgearbeitet und ihre Entwicklung lässt sich detailliert verfolgen. Der Spannungsbogen nahm mich gleich gefangen, steigerte sich im Laufe der Geschichte und fand schließlich seinen Höhepunkt im letzten Drittel des Buches.

Sehr spannend, fesselnd und nachvollziehbar. Natürlich ist manches etwas klischeehaft, überzogen und für den versierten Leser auch vorhersehbar. Jedoch tut dies dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon recht lange ein Fan von Brenda Joyce, die versteht, ihre Geschichte so zu weben, dass man gar nicht bemerkt, wie die Zeit verfliegt.