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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2020

Eine starke Frau im Jahre 1901

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
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Das Buch umfasst Tagebuch Einträge der Mary McLane. Sie ist 19 Jahre alt und ist einsam und verzweifelt und hat Sehnsucht nach dem Teufel. Sie beschreibt unglaublich viele Emotionen, doch diese sind eher ...

Das Buch umfasst Tagebuch Einträge der Mary McLane. Sie ist 19 Jahre alt und ist einsam und verzweifelt und hat Sehnsucht nach dem Teufel. Sie beschreibt unglaublich viele Emotionen, doch diese sind eher negativ geprägt. Es ist nicht sehr leicht das Buch zu lesen und man muss sich dabei konzentrieren. Dennoch habe ich es sehr gerne gelesen und vor allem hat mir die Sprachgewaltigkeit beeindruckt. Es gibt nicht viel Handlung, nichtsdestotrotz wird es nicht langweilig. Wir begleiten Mary auf der Suche nach sich selbst und sie scheint einigen in ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ich mochte Mary als Persönlichkeit sehr gerne sowie ihre selbsreglektierende Art. Der Schreibstil ist sehr poetisch und zugleich düster. Es sehr ungewöhnliches Buch, das einem einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Auf jeden Fall zu empfehlen vor allem für Sprachliebhaber.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Für Fans von Gone Girl

Sieben Lügen
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In dem Psychothriller „Sieben Lügen“ von Elizabeth Kay geht es um die langjährige Freundschaft zwischen Jane und Marlie. Dabei erzählt Jane die Geschichte aus ihrer Perspektive und spricht den Leser dabei ...

In dem Psychothriller „Sieben Lügen“ von Elizabeth Kay geht es um die langjährige Freundschaft zwischen Jane und Marlie. Dabei erzählt Jane die Geschichte aus ihrer Perspektive und spricht den Leser dabei direkt an. Im Vordergrund stehen die sieben Lügen, die Jane uns nach und nach beichtet. Es fängt mit einer harmlosen Notlüge an und mach und nach kommen immer mehr Details ans Licht und dei Geschichte wird immer spannender und zum Teil auch suspekter.

Insgesamt ist der Erzählstil sehr ruhig und unaufgeregt. Dadurch wird eine subtile und psychologische Spannung aufgebaut. Auch wenn sich Jane im Laufe der Geschichte als man könnte sagen durchgeknattert erweist, konnte sie trotzdem - im Gegensatz zu den anderen Protagonisten - durchgehend Sympathien bei mir wecken. Das Buch hat mich teilweise an „Gone Girl“ erinnert, was ich ebenfalls geliebt habe. Wer schon Amy Dunne möchte, wird auch Freude daran haben Janes Geschichte zu erfahren. Eine große Empfehlung für alle Psychothriller Fans.

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Veröffentlicht am 27.09.2019

Charakterbeschreibungen stehen im Vordergrund

Neun Fremde
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Neun Fremde begegnen sich in einem Luxus Wellnes Resort, dem Tranquillium House. Dort möchten sie ein 10-tätiges Cleansing von Körper und Geist durchlaufen. Doch letztendlich läuft das Cleansig anders ...

Neun Fremde begegnen sich in einem Luxus Wellnes Resort, dem Tranquillium House. Dort möchten sie ein 10-tätiges Cleansing von Körper und Geist durchlaufen. Doch letztendlich läuft das Cleansig anders als erwartet und auf einmal ist nichts mehr wie es scheint.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt. So erfährt man schnelle, dass jede Person ihre eigenen Beweggründe hatte, um ins Tranquillium House einzuchecken. Man erfährt über die Probleme der Person, aber auch über ihre Geheimen Wünsche und Sehnsüchte. Moriarty setzt besonders die verschiedenen Charaktere und deren Charakterbeschreibungen in den Vordergrund. Auch die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen werden beleuchtet. Im Laufe der Zeit bilden sich Freundschaften und Allianzen. Der Schreibstil Moriartys ist flüssig und wie gewohnt angenehm zu lesen. Es wird Spannung aufgebaut und stellenweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Teilweise kam es jedoch auch zu Längen und das Ende wirkt etwas zu konstruiert.

Insgesamt ein schönes kurzweiliges Lesevergnügen, das leider nicht an „Big Little Lies“ herankommt.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Ein wichtiges Stück Geschichte

Die Nickel Boys
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Es handelt sich um einen gesellschaftskritischen Roman geschrieben von dem US-amerikanischen Autor Colson Whitehead. Die Geschichte, welche in dem 1960er Jahren spielt, erzählt das Leben eines afroamerikanischen ...

Es handelt sich um einen gesellschaftskritischen Roman geschrieben von dem US-amerikanischen Autor Colson Whitehead. Die Geschichte, welche in dem 1960er Jahren spielt, erzählt das Leben eines afroamerikanischen Jungen namens Elwood. Elwood ist äußerst intelligenter Junge. Früh begeistert er sich für die Reden von Martin Luther King. Seine Eltern haben Elwood als Kind verlassen, sodass er bei seiner Großmutter Harriett aufgewachsen ist. Er ist ein sehr vorbildlicher Schüler und bekommt die Chance aufs College zu gehen. Doch kurz bevor es soweit ist, verändert sich sein Leben aufgrund eines unglücklichen Umstands. Die Konsequenz ist, dass er in der Besserungsanstalt Nickel Academy landet. Das Leben in der Nickel Academy macht den Hauptteil der Geschichte. Auch hier spielt die damals herrschende Rassentrennung eine tragende Rolle. Die Aufseher der Nickel Academy sind brutal, herzlos, diskriminieren die schwarzen Jungs und misshandeln sie. Es kommt zu Auspeitschungen und anderen Foltermethoden bis hin zum Tod.

Dadurch ist das Bauch keine leichte Kost. Whitehead schildert die brutalen Szenen sehr realistisch und sachlich. Der Schreibstil ist neutral und nicht emotional. Nichtsdestotrotz wird der Leser gekonnt in eine schwermütige und bedrückende Stimmung versetzt. Insgesamt ein trauriger Roman mit einer beklemmenden Grundstimmung vor dem man seine Augen nicht verschließen darf, da es auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Nickel Academy ist angelehnt an die Dozier School for Boys in Marianna, Florida.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Interessant und Wichtig

Im Schatten des Schleiers
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Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht einer Frau, die im Iran geboren und aufgewachsen ist und ein Opfer des strengen und brutalen Regimes wurde. Maryam erzählt ihre eigene Geschichte. Sie fängt von ...

Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht einer Frau, die im Iran geboren und aufgewachsen ist und ein Opfer des strengen und brutalen Regimes wurde. Maryam erzählt ihre eigene Geschichte. Sie fängt von ihrer Kindheit und Schulzeit zu berichten. Sie erzählt von ihrer Familie und wir erfahren, dass sie in einem sehr liebevollen und liberalen Elternhaus aufgewachsen ist. Daraufhin erzählt sie von ihrer Ausbildung und wie sie ihr eigenes Kosmetikstudio eröffnet hat. Sie berichtet über Freundschaften und die Hindernisse und Diskriminierung, die Frauen im Iran tagtäglich erfahren müssen. Ein großes Thema ist wie Maryam allmählich Zugang zum Christentum findet und letztendlich konvertiert und welche Konsequenzen diese Entscheidung im Iran mit sich bringt. Zum Schluss folgt die endgültige Flucht aus dem Iran.

Das Buch ist in viele kurze Kapitel eingeteil. Dadurch lässt es sich sehr schnell lesen, jedoch hätte ich mir stellenweise eine etwas ausführlichere Erzählung gewünscht. Einiges bleibt offen, anderes wird hingegen sehr stark thematisiert. Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch lässt man sich darauf ein, kommt schnell damit klar.

Ich finde es sehr schwierig eine Sterne Bewertung für Erfahrungsberichte zu vergeben. Denn es handelt sich um ein echtes Leben, was sich so zugetragen hat. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und vor allem geht es darum, das Maryam eine unglaublich mutige Frau ist und sicherlich vielen Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Hoffnung gibt. Der Erfahrungsbericht ist auf jeden Fall lesenswert und jeder sollte Maryams Geschichte erfahren, um zu Wissen was außerhalb Deutschlands und Europas vor sich geht. Ich hoffe Maryam kann nun ein freies und erfülltes Leben in Frieden leben.

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