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Veröffentlicht am 22.01.2023

Ein Zeitreisender auf der Jagd nach dem Serienmörder

Isengrim
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Zum Inhalt:
November 1194 – im österreichischen Krems erschüttert ein bestialischer Mord die Gemüter. Die Bademagd Magdalena wird tot aufgefunden, ihr Körper bestialisch verstümmelt. Der Spielmann Nikolaus ...

Zum Inhalt:
November 1194 – im österreichischen Krems erschüttert ein bestialischer Mord die Gemüter. Die Bademagd Magdalena wird tot aufgefunden, ihr Körper bestialisch verstümmelt. Der Spielmann Nikolaus von Dürnstein, Niki genannt macht sich auf der Jagd nach dem Mörder. Was keiner weiß, Niki Istrien Zeitreisender, der bei einem Sturz von der Mauer einer Burgruine in Mittelalter katapultiert wurde.

Cover und Titel:
Finde ich beides passend gewählt, das Cover erinnert an Pergament und passt somit zu den Vorgängerbänden. Die blutige Hand zieht den Blick auf sich, der stilisierte Wolfskopf im Hintergrund ist dann auch ein guter Schwenk zum Buchtitel. In der Buchhandlung würde ich nach dem Buch greifen, um mehr über den Inhalt zu erfahren.

Meine Meinung:
Ich nehme das Fazit vorneweg - ich bin was diesen historischen Kriminalroman betrifft etwas zwiegespalten.
Die Idee an sich finde ich spannend, ein Zeitreisender, der sich im Österreich des 12. Jahrhunderts wiederfindet. Ich kenne die vorangehenden Bände nicht, man erfährt hier einiges, von dem was Niki schon erlebt hat, aber für mein Empfinden kommt der Aspekt der Zeitreise hier etwas zu kurz. Außer ein paar Überlegungen zum Thema Beweise sammeln und analysieren und zu psychologischen Profilen von Serienmördern wird hier nichts angerissen. Vielleicht ist es auch nicht zwingend notwendig, aber ich fand es etwas störend, man würde dich denken, dass jemand der entsprechendes Wissen aus der Zukunft mit sich bringt, da etwas souveräner auftritt.
Zwiegespalten bin ich auch was die handelnden Personen betrifft. Ich finde alle Personen, unabhängig welche Rolle sie haben, wirklich gut beschrieben, man hat wirklich direkt ein Bild vom Kopf, das ist wirklich top gemacht. Allerdings fand ich, dass man als LeserIn sehr schnell durchschaut wer der Mörder ist und mich hat dann Niki als Ermittler irgendwas eher genervt. Den eigentlichen Blick fürs Wesentliche hat sein Ermittlungs-Partner Bertram, Niki stolpert die ganze Zeit etwas planlos durch die Gegend, das fand ich nicht ganz überzeugend.
Die Darstellung der Zeit und Umgebung und vor allem die Begegnung mit Herzog Leopold fand ich gut und nachvollziehbar. Hier hat Niki ja auch von seinem Wissen profitiert und wird zum Erfinder des Stapelrechts. Aber die Darstellung im privaten Raum fand ich eher unplausibel, dass eine Gruppe von jungen Männern und Frauen - zudem unverheiratet sich abends in einer „Kneipe“ auf ein Bierchen treffen ist sehr unwahrscheinlich.
Der Schreibstil ist insgesamt gut,vor allem die Personenbeschreibungen finde ich sehr gut gelungen, nervig waren aber die Gedanken Nikis, bei dem immer wieder englische Ausdrucke wie „well played“ „bloody hell“ „Sweet Jesus“ eingeflochten wurde. Also das wirkt für mich zu aufgesetzt und bemüht.

Fazit:
Für mich nicht überzeugend, der Hauptermittler stolpert eher zufällig über den Mörder, als dass er wirklich ermittelt. Der Mörder stand für mich relativ schnell fest, bis zu einer kleinen überraschenden Wendung, war es zu durchschaubar.
Hätte mir hier eher ein düsteres Geheimnis rund um die Legende von Isengrim und mehr Spannung erhofft.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 03.11.2022

Gute Idee - schwache Umsetzung

Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter
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Zum Inhalt:

Norah erfährt kurzfristig, dass sie das Weihnachtsfest 2019 alleine verbringen muss. Sie erinnert dich sn ein Versprechen, dass sie ihrer Jugendliebe Andrew vor 10 Jahren gegeben hat und macht ...

Zum Inhalt:

Norah erfährt kurzfristig, dass sie das Weihnachtsfest 2019 alleine verbringen muss. Sie erinnert dich sn ein Versprechen, dass sie ihrer Jugendliebe Andrew vor 10 Jahren gegeben hat und macht sich auf den Weg nach Dublin.
Begleitet wird die auf ihren Roadtrip von ihrem besten Freund Joe.

Das Cover und Titel:

Gefällt mir beides sehr, auf dem Cover ist ein Pärchen quasi scherenschnittartig abgebildet. Sie blicken sich an und wirken sehr vertraut. Auch der englische Titel passt, er suggeriert eine lange Wartezeit und die Hoffnung, dass dieses Jahr etwas besonderes passiert.

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich sofort an den Film „Zwei an einem anderen Tag“, die Geschichte ist zwar nicht ganz identisch, aber ich hab auf eine ähnlich romantische Erzählung gehofft. Aber leider erfüllt dieser Roman diese Erwartungen nicht.
Das liegt zum einen an der Protagonistin Norah, die auf mich sehr unreif und dadurch auch sehr anstrengend wirkt. Ihre romantischen Gefühle für Andrew scheinen die seinen zu überragen, aber sie wirken auch aufgesetzt. Auch ihr Sinneswandel scheint aus dem „Nichts“ zu kommen, da wird nichts entwickelt. Das hemmt meiner Meinung nach den ganzen Roman. Zudem gibt es Erzählstränge, die do detailliert beschrieben werden, aber für die eigentliche Geschichte keinen Mehrwert haben. Wie zum Beispiel die ausufernde Beschreibung der Weihnachtsfeier in der Schule oder die Suche nach den irischen Verwandten.
Weder das weihnachtliche London noch Dublin und das verschneite Irland wecken Weihnachtsgefühle. Und auch die Romantik kommt zu kurz, weder in den Rückblenden bei der Beschreibung des Kennenlernens von Norah und Andrew oder in den Briefen, die die sich schreiben. Und auch die vermeintliche Anziehung zwischen Norah und Joe kommt komplett aus dem Nichts und wird nicht herausgearbeitet.
Insgesamt ist der Schreibstil solide, aber die vielen Längen verhindern, dass das Buch Fahrt aufnimmt. Gut finde ich die Idee die Kapitelüberschriften nach Jazz Klassikern zu benennen, inhaltlich wird das auch nicht genutzt, wie bei soviel anderen Punkten bleibt dieser Aspekt in Norahs Leben eher blass und nur oberflächlich angekratzt.

Fazit:

Leider ist der „Maybe this year“ nicht überzeugend erzählt, die Stimmung, die der Roman erzeugen soll, bleibt aus, die Charaktere bleiben blass und werden wenig herausgearbeitet. Dadurch fehlt es dem Buch an Tiefe, denn auch die Erzählung selber entwickelt sich nicht.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.10.2020

Arden Hall - eine Familiengeschichte im englischen Idyll

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
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Zum Inhalt:
Sarah Brook, Tochter eines Gutsbesitzers im England des 19. Jahrhunderts, verliebt sich in den Stallburschen Rob. Die Liebe wird erwidert und beide erkennen schnell, dass die ohne einander ...

Zum Inhalt:
Sarah Brook, Tochter eines Gutsbesitzers im England des 19. Jahrhunderts, verliebt sich in den Stallburschen Rob. Die Liebe wird erwidert und beide erkennen schnell, dass die ohne einander nicht leben können. In der Zeit ist eine Heirat über verschiedene Standesschichten hinweg natürlich undenkbar.
Als Sarah einen Heiratsantrag für eine Scheinehe von George erhält, zögert sie nicht und nimmt diesen an. Doch auch der Earl of Arden führt ein geheimes Doppelleben.

Das Cover:
Gefällt mir wirklich gut, die Frauenfigur im Vordergrund zieht den Blick auf sich, der englische Landsitz passt ebenfalls sehr gut. Insgesamt ist es sehr stimmig.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kommt wirklich gut in die Geschichte hinein. Auch wie sich die Geschichte zwischen Sarah und Rob am Anfang entwickelt gefällt mir gut. Ungewöhnlich ist zum Beispiel, als Sarahs Vater den beiden auf die Schliche kommt, nicht direkt zu drastischen Maßnahmen greift, sondern sehr verständnisvoll reagiert.
Allerdings die Liebesgeschichte zwischen Sarah und Rob hat mich nicht so gepackt. Irgendwie war für mich die Faszination, die beide wohl aufeinander ausüben sollen, nicht greifbar, das war mir alles zu gefällig.
Insgesamt ist es auch so, dass die Bewohner auf Arden Hall alle zwar Geheimnisse haben, aber am Schluß soviele Menschen darin involviert sind, dass es dem Ganzen die Spannung nimmt. Auch die Art und Weise mit der Sarah mit allen Problemen umgeht, finde ich mittlerweile ziemlich anstrengend. Mir fehlen bei ihr ein paar Ecken und Kanten mehr.


Fazit:
Leider insgesamt zu konstruiert vor allem zum Ende hin, als immer mehr Handlungsstränge dazu kommen, die nur kurz angerissen werden. Angesichts dessen, dass dies der erste Teil einer Familiensaga ist, machen verschiedene Handlungsstränge Sinn, allerdings hätte man hier und da Abstriche machen können und im zweiten Teil, z.B. neu hinzuzufügen oder als Rückblenden hinzufügen können.
Insgesamt läuft hier alles zu sehr nach dem Prinzip „heile Welt“, alle etwaigen Probleme lösen sich gleich in Wohlgefallen auf, alles fügt sich immer zu perfekt zusammen, das lässt in meinen Augen die Geschichte zu konstruiert und leider zu langweilig wirken.

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Veröffentlicht am 14.07.2019

Leichter Lesestoff, mit arg voraussehbarer Geschichte und einigen Länge

Das kleine Cottage auf dem Hügel
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Zum Inhalt:
Maddie, PR-Beraterin aus London, muss die Stadt und ihren Job nach einem Skandal Hals über Kopf verlassen. Sie findet auf der Joy's Acre als Marketingleiterin einen neuen Job, sie soll bei ...

Zum Inhalt:
Maddie, PR-Beraterin aus London, muss die Stadt und ihren Job nach einem Skandal Hals über Kopf verlassen. Sie findet auf der Joy's Acre als Marketingleiterin einen neuen Job, sie soll bei der Entwicklung der Farm zu einem touristischen Urlaubsort helfen. Dass dabei ihre Vorstellungen nicht so ganz mit denen des Besitzers Seth übereinstimmen, sorgt zunächst für so einigen Örger.
Das Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut, auf jeden Fall ein Eye Catcher. Die Farben sind auffallend, ergeben mit dem Motiv ein stimmiges Ganzes.
Meine Meinung:
Die Geschichte an sich klingt vielversprechend, aber leider kann das Buch.sowohl in handwerklicher Hinsicht als auch in erzählerischer Hinsicht nicht überzeugen. Der Schreibstil ist wirklich sehr langatmig, beim Lesen habe ich mir zuweilen sehr schwer getan. Dazu kommt noch, dass die Geschichte zu konstruiert ist. Maddie kommt mit einem Geheimnis nach Joy's Acre, dann gibt es noch das Geheimnis rund um Seth und auch das Geheimnis um die Vergangenheit um die Farm selber. Leider ergibt das Ganze keine stimmige Geschichte, dazu überzeugen auch die Charaktere nicht. Es fehlt Ihnen an Tiefgang, man kann keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen, sie sind zu klischeehaft überzogen.
Fazit:
Das Buch ist nett, aber nicht wirklich überzeugend. Dafür ist die Geschichte zu seicht und vorhersehbar , die Charaktere zu blaß und alles wirkt insgesamt zu konstruiert und langatmig.

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Veröffentlicht am 14.10.2018

50 Shades in der Toskana

Per sempre - In ewiger Liebe
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Zum Inhalt:
Alessia, von ihrem Freund betrogen, entschließt sich das Jobangebot des Principe von Montepulciano anzunehmen und als Kuratorin seine zahlreichen Kunstgegenstände zu sichten und zu katalogisieren. ...

Zum Inhalt:
Alessia, von ihrem Freund betrogen, entschließt sich das Jobangebot des Principe von Montepulciano anzunehmen und als Kuratorin seine zahlreichen Kunstgegenstände zu sichten und zu katalogisieren. Doch nicht nur ihre Arbeit fesselt sie, auch die zwei Söhne des Fürsten, wecken schnell ihr Interesse und sie findet sich ziemlich bald in einer Dreiecksgeschichte wieder.
Das Cover:
Sehr gelungen, die venezianische Maske verspricht Geheimnisse und Abenteuer, vielleicht auch etwas Verbotenes. Auf jeden Fall macht das Titelbild neugierig und ist insgesamt sehr stimmig.
Meine Meinung:
Leider hält die Geschichte nicht das was Klappentext und Cover versprechen. Alessia bleibt insgesamt zu blaß und die Geschichte erinnert einfach nur an 50 Shades of Grey: unbedarftes Mädchen, diesmal aus der deutschen Provinz, mit wenig sexueller Erfahrung, trifft auf geheimnisvollen Mann, der sie in die Welt von BDSM einführt. Zuvor hat sie noch ein Verhältnis mit dessen Brudern, der sich vom charmanten Italiener zum ätzenden Machotypen verwandelt um zumindest etwas glaubhaft, dann das entflammte Interesse für den anderen Bruder zu begründen.
Der Wechsel hier ging mir einfach zu schnell und nicht glaubhaft dargestellt. Auch war mir dann insgesamt die Darstellung der Sexszenen irgendwann zu "technisch" und nicht wirklich erregend.
Dazu kommt noch die Schlußszene, die mir einfach zu übertrieben vorkam.
Fazit:
Leider nicht wirklich überzeugend, mich ärgert an solchen Geschichten immer, dass die Frau die passive Rolle übernehmen muss, bzw. dass es letzendlich immer nur darum geht, dass der Mann seine sexuellen Fantasien auslebt. Auch hier stand irgendwo relativ am Ende des Romans, dass Alessia froh ist, dass Luca seine sexuellen Fantasien mit ihr auszuleben kann. Wieso entdeckt sie nicht erstmal ihre sexuelle Fantasien? Wieso kann sie nicht froh sein ihre Vorlieben auszuleben? Ja, vielleicht ist es genau das was sie sich immer gewünscht hat, aber dafür fehlen einfach die Hinweise, dass es das ist, was sie sich wünscht, so dass mir dann insgesamt hier etwas fehlt.