Zu klischeehafte Handlung, zu kindische Charaktere
Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt (Lena und Dante 1)MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat bereits am Erscheinungstag meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, indem es vor allem auf Youtube und Instagram reichlich gezeigt wurde. Da ich aber noch nie der große Fan ...
MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat bereits am Erscheinungstag meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, indem es vor allem auf Youtube und Instagram reichlich gezeigt wurde. Da ich aber noch nie der große Fan von Zeitreise-Geschichten war, zögerte ich mit dem Kauf. Zum Glück bin ich dann anschließend direkt auf das Hörbuch bei Bookbeat gestoßen und so wurde schnell klar: ich höre die Geschichte einfach! Also, gesagt, getan und heute habe ich dann auch schon meine Meinung dazu parat. Ob das nun die erste Zeitreise-Story war, die mich überzeugte, oder ob ich bei meiner leichten Abneigung bleibe, erfahrt ihr jetzt. Viel Spaß <3
„Das Herz der Zeit – die unsichtbare Stadt“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie rund ums Thema Zeitreisen. Wir begleiten unsere Protagonistin Lena dabei, wie sie durch bloßen Zufall ihre Gabe entdeckt und erleben dabei, gemeinsam mit ihr, wie sie nach und nach immer mehr von dieser Welt, von dieser unsichtbaren Stadt kennen lernt und wie sie dabei sogar Freunde findet. Betrachtet man erstmal die Idee alleine, könnte man sagen, es wird ist eine neuartige, innovative Geschichte mit jeder Menge Potential. Sieht man dann aber die Handlung, verpufft diese Annahme recht schnell. Monika Peetz bedient sich hier etlichen Klischees und schaffte es nicht, mich auch nur ein Fünkchen zu fesseln. Obwohl die Figuren so einiges erleben und es tatsächlich immer wieder wechselnde Settings gibt, erreichten mich die Geschehnisse überhaupt nicht. Alles plätscherte recht träge dahin, ohne großen Spannungsbogen, dafür mit reichlich Teenager-Gehabe. Dieses Hörbuch ist ein klassischer Fall von „nichtssagend“ – denn obwohl ich wirklich aufmerksam zuhörte, zog alles nur so an mir vorbei und nichts blieb richtig hängen. Es ist noch keine 3 Tage her, dass ich es beendete, aber ich könnte jetzt schon nicht mehr so recht benennen, was geschah. Schade, denn die Ansätze waren keineswegs schlecht; es gab immer wieder Lichtblicke in Form von aufkeimender Spannung und der ein oder anderen Überraschung, doch für mich reichte das nicht aus, um mich bei Laune zu halten. Allgemein fehlte mir auch der rote Faden; alles wirkte so wirr und zusammenhanglos – Lena springt in der Zeit, wie es ihr passt und dazu kommt, dass auch wir Leser zwischen verschiedenen Perspektiven switchen, was mir zwar irgendwo gut gefiel, aber gleichzeitig auch alles mächtig kompliziert machte. Und um das alles nochmal auf den Punkt zu bringen: Für mich war die Umsetzung der Idee nicht ausgereift und ausgearbeitet genug. Zu viele Verwirrungen und wenig interessante Plots machten das Buch meines Erachtens nach träge. Selbst der Schluss, der in Sachen Tempo etwas mehr bot, sorgte nicht für die gewünschte Besserung und machte die restlichen Hörstunden nicht wett.
Dafür war der Schreibstil sowie die Sprecherin echt toll. Mir gefiel die Stimme von Nina Reithmeier ungemein, sodass ich beinah behaupten kann, dass sie der einzige Grund dafür ist, dass ich es nicht abgebrochen habe. Ihre Stimmfarben, Betonungen und Tempi-Wechsel sind komplett on point und konnten mich auf ganzer Linie begeistern. Ich kann mir gut vorstellen, noch mehr von ihr zu hören. Auch Monika Peetz möchte ich an dieser Stelle loben, denn trotz fehlender Spannung und aller Kritik kam ich schnell voran und es gab keinerlei Verständnisprobleme. Sie schreibt wunderbar angenehm und man merkt definitiv, dass es nicht ihr erstes Buch ist. Zwar fehlte es mir manchmal an bildhaften Beschreibungen; doch war das eher die Seltenheit und fiel nicht weiter ins Gewicht.
Lena als Protagonistin litt definitiv darunter, dass mich die Geschichte mich fesselte. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie wenig es mich interessierte, was mit ihr passiert. Mir fehlte die Verbindung zu ihr, der Draht – ja selbst von Sympathie will ich kaum sprechen. Sie war so ein typischer 0-8-15 Charakter und handelte meiner Meinung nach viel zu stereotypisch und deutlich zu naiv und unüberlegt für ihr Alter. Klappt irgendwas nicht, wie sie es sich vorstellte, wurde gezickt und sich wiedersetzt. Einziger Pluspunkt war ihre kleine Macke mit dem Schluckauf – das fand ich echt süß und ein netter Bonus, dem man nicht in jedem zweiten Jugendbuch begegnet. Trotzdem riss es das nicht mehr raus. Ich konnte ihre Handlungen trotz Schluckauf einfach nicht nachvollziehen und fand sie alles in allem wenig glaubhaft.
Ihre beste Freundin hingegen, die zugegebenermaßen nur eine Randfigur darstellte, fand ich dagegen wieder total spannend. Mit ihrer Gluckenmutter und der schrägen Vorliebe für alles Makabere fand ich großartig. Zwar war auch sie mir ein wenig zu kindlich, aber darüber konnte ich komischerweise wieder problemlos hinwegsehen. Ich hätte auch so gerne eine beste Freundin wie Bobby, die mir permanent und in jeder Lebenslage den Rücken stärkt.
Dante, der zweite Protagonist neben Lena, war neben den beiden Mädels schon wesentlich reifer und bodenständiger – und vor allem: verantwortungsbewusster. Ich mochte ihn ganz gern, doch so recht greifen konnte ich dabei auch nicht. Das Bild, das ich von ihm hatte, passte so gar nicht zu den Beschreibungen, die mir immer wieder entgegen kamen. Trotzdem war er ein Segen für die Geschichte, denn war er es, der ihr Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit verlieh.
Die anderen Figuren waren halt da. Da wurde, bis auf die miesepetrige Tante und der Security-Mann, keiner richtig ausgeleuchtet – war aber auch nicht nötig. Keiner davon war wichtig genug für die Handlung. Die beiden genannten haben genug Tiefgang bekommen, um ihre Ansichten und Ziele zu verstehen, sind aber eben auch nichts besonderes.
FAZIT:
„Das Herz der Zeit – die unsichtbare Stadt“ von Monika Peetz konnte mich leider so gar nicht begeistern. Eine klischeehafte, vorhersehbare und verwirrende Storyline treffen auf wenig sympathische Figuren und blasse Charaktere. Dazu kommen noch fehlende Spannung und wenig interessante Plots. Dafür mochte ich den Stil und die Sprecherin wieder etwas mehr. Mir fällt es enorm schwer, ein endgültiges Fazit zu ziehen, aber Fakt ist jedenfalls, dass ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde. Schlecht unterhalten oder gar genervt hat es mich dabei aber trotzdem nicht. Von mir bekommt es lieb gemeinte 2 von 5 Sternen.