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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Schöner Einteiler, stellenweise recht unrealistisch

Ermafrodito - Harlows Begehren
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Venedig, 1549: Giorgio beobachtet mit Neid, wie andere ihre anatomischen Erkenntnisse veröffentlichen, während er auf der Stelle tritt. Selbst seine Forschungen am Lebendobjekt, seinem Günstling und Lustknaben ...

Venedig, 1549: Giorgio beobachtet mit Neid, wie andere ihre anatomischen Erkenntnisse veröffentlichen, während er auf der Stelle tritt. Selbst seine Forschungen am Lebendobjekt, seinem Günstling und Lustknaben Belfore, erbrachten nicht die gewünschten Resultate. Da kommt ihm Harlow gerade recht, ein Hermaphrodit, der sich seinen Unterhalt mit Liebesdiensten finanziert.
Der Manga ist eine Komposition aus Renaissance, anatomischen Studien und Boys Love. Von den Bildern her schön anzusehen, auch wenn ich zu Beginn mehrfach Probleme hatte, Giorgio und Belfore zu unterscheiden, da sie teilweise recht ähnlich ausfielen. Was u.a. auch daran lag, dass Giorgio zu jung aussah. Die anatomischen Studien am offenen Körper waren mir etwas zu unrealistisch, insbesondere, da die Betroffenen anschließend relativ fit wirkten. Muss jeder für sich entscheiden, mir war das zu fiktiv, auch wenn es dramaturgisch passte. Zudem hätt ich mir mehr zwischenmenschliche Konflikte gewünscht, bevor es zum Ende des verhängnisvollen Beziehungsdreiecks kam. Das ging mir am Schluss einfach zu schnell.
Der Zeichenstil ist überwiegend klar und fällt mal mehr, mal weniger detailliert aus. Inhaltlich ein vielleicht stellenweise etwas fiktiver Einteiler, unterhaltsam erzählt und mit einem zu abrupten Ende.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Der zweite Teil kommt etwas langsam in Fahrt

The Isolator - Realization of Absolute Solitude 02
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Nach dem ersten Aufeinandertreffen von Einzelgänger Minoru Utsugi mit dem Beißer sowie der Kämpferin Yumiko Azo erwartet den Leser der nächste, noch gewaltigere Kampf. Positiv ist, dass es auf jeden Fall ...

Nach dem ersten Aufeinandertreffen von Einzelgänger Minoru Utsugi mit dem Beißer sowie der Kämpferin Yumiko Azo erwartet den Leser der nächste, noch gewaltigere Kampf. Positiv ist, dass es auf jeden Fall zu mehr Action kommt sowie die Hintergründe des Beißers beleuchtet werden, der nun auch stimmiger gezeichnet ist. Leider hat der Autor die Chance vertan, an der Spannung des ersten Bandes anzuknüpfen. So dauert es leider eine ganze Weile, bis die Spannung wieder auflebt, was mich zu Beginn doch etwas enttäuschte.
Der Zeichenstil selbst ist wie erwartet klar und dynamisch, die Story hätt ich mir etwas straffer gewünscht.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Gefährliche Zeitreisen

Die Zeitwächterin
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Von einem Moment auf den anderen bleibt die Zeit stehen - nur für Thekla nicht. Natürlich glaubt ihr niemand, nicht mal ihr Freund Ivo. Bis sie Antiquar Matteo kennen lernt, der selbst die Zeit beeinflussen ...

Von einem Moment auf den anderen bleibt die Zeit stehen - nur für Thekla nicht. Natürlich glaubt ihr niemand, nicht mal ihr Freund Ivo. Bis sie Antiquar Matteo kennen lernt, der selbst die Zeit beeinflussen kann und Thekla in ihrer neuen Gabe trainieren will. Doch irgendwas verheimlicht Matteo ihr doch? Und woher weiß er soviel über Zeitphänomene? Wirklich nur aus alten Büchern?
Und woher kommt diese unheimliche Stimme?
Die Zeitwächterin ist ein abgeschlossener Roman. Es bleibt zunächst unerklärlich, was es mit den Zeitphänomenen auf sich hat und Theklas plötzlicher Gabe. Matteo scheint ihr zunächst helfen zu wollen, doch die Tatsache, dass er ihr etwas verschweigt, machte ihn für mich auch schnell verdächtig. Und dann die kleinen Veränderungen in der Gegenwart, welche sich erst subtil und später verstärkt einschlichen. Bis ich Thekla am liebsten beiseite genommen hätte, sie solle endlich damit aufhören.
Das Buch ist unterhaltsam und leicht zu lesen. Die Auflösung, was hinter Theklas plötzlicher Begabung steckt und welche Pläne Matteo verfolgt, hat mich sehr überrascht und ich fand es eine gelungene, wenn auch aussergewöhnliche Idee. Auf jeden Fall mal ein etwas anderes Buch über Zeitsprünge und veränderte Zeitlinien.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannung, Abenteuer und ungelöste Rätsel

Der verbannte Prinz
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Nachdem Aithan, der verbannte Prinz, sich nach Olivias Erweckung von Morgan abgewandt hat, kehrt sie nach Yastia zurück, um den Verräter zu finden, der sie bei ihrem letzten Auftrag an die Palastwache ...

Nachdem Aithan, der verbannte Prinz, sich nach Olivias Erweckung von Morgan abgewandt hat, kehrt sie nach Yastia zurück, um den Verräter zu finden, der sie bei ihrem letzten Auftrag an die Palastwache verriet. Von den „Wölfen“ der Stadt unentdeckt gelangt sie in den Palast – und gerät dort ausgerechnet an Cáel, den verwunschenen Gott, mit dem sie nun in Verbindung steht und der weiterhin seine eigenen Pläne verfolgt. Und während Morgan erneut gefährliche Abenteuer besteht, versucht Aithan auf anderem Weg, den ihm zustehenden Thron zurück zu gewinnen.
„Der verbannte Prinz“ ist nach „Der verwunschene Gott“ der zweite Teil der Fantasy-Tetralogie „Von Göttern und Hexen“ und schließt direkt an diesen an. Auch diesmal gibt es wieder vier Erzählstränge von Morgan, Aithan, Rhea und Jaiden, welche sich diesmal wiederholt kreuzen. Zudem erleben die vier nun spannendere und teils gefährliche Abenteuer, was Band zwei doch deutlich vielseitiger macht als Band eins. Hinzu kommen einige weitere interessante Personen, mit denen die Hauptcharaktere interagieren, die ich jetzt aber hier nicht verraten werde. Und auch Cáel kommt diesmal nicht zu kurz. Nur Morgan störte mich mehrfach mit ihrer unnötig trotzigen und egozentrischen Art, was mir etwas den Lesespaß nahm.
Die Magie ist diesmal deutlich stärker vertreten. So lernt Morgan ihre Knochenmagie kennen, ebenso wie dessen gefährlichen Nebenwirkungen. Und auch die anderen Arten von Magie sind diesmal deutlich stärker gewichtet, verleihen den Abenteuern den erwarteten Touch Fantasy. Die Geheimnisse, welche es zu lösen gilt, bereichern gekonnt die Erzählung und machen es zusätzlich spannend. So ist an einigen Stellen längst nicht klar, wer welche Ziele verfolgt und warum.
Nachdem ich bei Teil eins noch die Spannung vermisste und alles noch nicht so recht stimmig wirkte, machte der zweite Teil nun deutlich mehr Spaß und ist auf jeden Fall eine gelungene und unterhaltsame Fortsetzung!

Veröffentlicht am 24.06.2019

Abenteuer in der Grünen Hölle

Lady Trents Memoiren 2
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Im zweiten Band ihrer Memoiren beschreibt die Natur- und Drachenforscherin Lady Trent ihre zweite Expedition auf den Kontinent Erga, um die dortigen Drachenarten zu erforschen.
Seit dem letzten Band sind ...

Im zweiten Band ihrer Memoiren beschreibt die Natur- und Drachenforscherin Lady Trent ihre zweite Expedition auf den Kontinent Erga, um die dortigen Drachenarten zu erforschen.
Seit dem letzten Band sind gerade mal rund drei Jahre vergangen, Isabella lebt als Witwe und junge Mutter in ihrem Heim in Scirland, welches dem viktorianischen England ähnelt. Statt die typische Mutterrolle einzunehmen widmet sie sich jedoch verstärkt der Naturforschung und finanziert einen Chemiker, der die Knochenfunde aus Band 1 untersuchen sowie ein vergleichbares Material synthetisieren soll, um die Drachenpopulation zu schützen. Als eine erneute Expedition ansteht, reist sie mit Lord Hilfords Assistenten Thomas Wilker sowie Natalie Oscott, der Enkelin des Lords, nach Erga, einem fiktiven Kontinent, welcher mit unserem Afrika vergleichbar ist. Neben wirtschaftlichen und politischen Stolpersteinen ist in diesem Band vor allem der lange Aufenthalt in der Grünen Hölle das Hauptthema, in welcher die drei lernen, sich dem tropischen Dschungel anzupassen und zu überleben.
Im Vergleich zum ersten Band ist der zweite Band um einiges spannender, da die lange Vorgeschichte ihrer Kindheit entfällt. Zudem wirkt Isabella mittlerweile etwas selbstsicherer, was sich in ihren Memoiren niederschlägt. Mir hat am meisten das Abenteuer in der grünen Hölle gefallen, wobei die Expeditionsgruppe auf dem Kontinent Erga neben politischen Problemen vor allem die dortigen Kulturen und deren Sitten kennenlernen und sich ihnen anpassen muss, bevor es überhaupt in die Grüne Hölle geht. Auch die Drachen waren diesmal nicht bloß Randerscheinung, sondern kamen vermehrt vor.
Was mich jedoch sehr störte, waren die vielen Fantasiebegriffe der Autorin für Länder, Völker, politische Titel, Monate etc, die diesmal wirklich vermehrt in den Raum geworfen wurden, größtenteils allerdings ohne Erklärung. Mal so als fiktives Beispiel: Wenn die Protagonistin im Monat Blabla auf den Bingi und dessen Benge vom Volk der Bongo im Land Bungu trifft, der verfeindet ist mit den Völkern Pingi und Pongo und deren Panga und Penge, vergeht mir doch schnell die Lust, da einfach keinerlei Nachvollziehbarkeit gegeben ist. Das hat den Charakter der Sprache von Kindern, denen man beim Spielen in der Sandkiste zuhört, aber in einem Roman sind solche erdachten Begriffe ohne jegliches Glossar einfach nur nervig und führen dazu, dass ich die betreffenden Passagen überlese, da ich eh kaum weiß, was das bedeuten soll. Die vielen, teils unaussprechlich anmutenden Namen der Bewohner Ergas machten das Ganze nicht besser.
Eine unterhaltsame Fortsetzung, welche diesmal deutlich spannender ist, jedoch mit verwirrenden Fantasiebegriffen den Lesespaß unnötig reduziert.