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Veröffentlicht am 15.07.2019

Da hat Kate Morton zu viel gewagt

Die Tochter des Uhrmachers
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Lange musste ich nicht überlegen, ob ich Kate Morton’s neues Buch lesen möchte. Schon „Der verborgene Garten“ war für mich ein Highlight und meine Vorfreude auf dieses Werk hier, war dementsprechend groß. ...

Lange musste ich nicht überlegen, ob ich Kate Morton’s neues Buch lesen möchte. Schon „Der verborgene Garten“ war für mich ein Highlight und meine Vorfreude auf dieses Werk hier, war dementsprechend groß. Heute solls dann auch schon meine Meinung dazu geben. Viel Spaß ♥

Grundsätzlich ist es immer gut, wenn Autoren mit neuen Aspekten und Ideen experimentieren und diese in ihre Geschichten einbringen. Es sorgt meist für Abwechslung innerhalb der verschiedenen Werke und bringt ganz neues Potenzial mit. Kate Morton allerdings hat sich hier doch sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit ihrem Einfall, auch Übernatürliches in dieses Familiendrama einzubauen. Allein dieser Aspekt sorgte bei mir dafür, dass es mir schwer fiel, Interesse für den Rest der Handlung aufzubringen. Der Grundgedanke verspricht zwar einiges an Spannung und ist an und für sich auch gut ausgearbeitet, doch alles in allem sprach mich weder der Aufbau noch die Abhandlung im Allgemeinen. Kate Morton setzt hier auf etliche, verschiedene Zeitebenen – um genau zu sein auf 8 verschiedene Jahreszahlen (wenn ich mich nicht verzählt habe), die miteinander zusammen hängen. Doch bereits nach dem ersten Sprung wurde mir klar, dass sich diese Geschichte grundlegend von anderen Familiensagen unterscheidet. Wir treffen auf den ersten Seiten auf unsere Hauptfigur Elodie, erfahren einiges über sie und werden dann in ein anderes Jahrhundert katapultiert, wo wir ebenfalls wieder jemanden kennenlernen, Details über denjenigen zugespeist bekommen und am Ende wieder durch einen weiteren Sprung verlassen müssen. So reihen sich die verschiedenen Perspektiven aneinander und die Jahre sich völlig willkürlich zusammen gesetzt. Sie waren weder chronologisch geordnet noch erkannte ich ein anderes Schema dahinter. Desweiteren, und das finde ich wohl am negativsten: die Zeit, in der die eigentliche Protagonistin keine Rolle spielte. Es vergingen rund 300 Seiten, ehe ich Elodie überhaupt mal wieder traf. In der Zwischenzeit spielen dann unzählige andere Figuren eine Rolle, aber nie lang genug, um mir Gedanken über die Zusammenhänge machen zu können. Das nahm mir jede Möglichkeit, mich mit einem Charakter wirklich anzufreunden oder zu identifizieren, was wiederum dafür sorgte, dass ich mich nicht gefesselt fühlte und mich nicht nur streckenweise, sondern durchgehend, beinahe langweilte. Es spielten hier so viele Faktoren eine Rolle, weswegen die Spannung aus blieb und letzten Endes gebe ich vor allem den Zeitsprüngen die Schuld. Manche ganz interessant, andere hingegen total unnötig und überflüssig und viel zu sehr in die Länge gezogen. Was mir aber wirklich positiv auffiel, was die Recherche-Arbeit, die hinter dieser Geschichte steckte. Das sollte – nein das muss – man unbedingt honorieren; denn das was Kate Morton hier auf die Beine gestellt hat und wie viel Nachforschungen dafür nötig war, ist nicht greifbar. Gerade die Malerszene aus der damaligen Zeit ist ein Thema, das einem Fass ohne Boden gleicht. Es gibt so viel darüber zu sagen, und das tat die Autorin auch. Zwar ein weiterer Punkt, der Langatmigkeit mit sich brachte, doch den ich nicht unerwähnt lassen möchte. Schlussendlich überzeugte mich dann auch die Auflösung nicht mehr. Es gab die Krimi-Elemente, die oft erwähnt werden in Hinsicht auf das Buch; doch so richtig interessant fielen die nicht aus. Die Verstrickung der einzelnen Perspektiven, ergaben für mich nicht das große Ganze, auf das ich so sehnsüchtig gewartet hatte. Mir erschloss sich teilweise nicht mal der Zusammenhang zwischen den Strängen, sodass das Ende zwar rund, nicht aber besonders zufriedenstellend war. Schade.

Die Hauptfigur in dem Geschehen soll Elodie sein – eine junge Archivarin aus London, die durch Zufall auf eine Sepia-Fotografie stößt, die ihr vage bekannt vor kommt. Leider aber war besagte Frau in nur wenigen Momenten wirklich präsent. Ich traf sie zu Beginn der Geschichte und dann erst viele Seiten später wieder. Für mich waren es andere Charaktere, die die Hauptrolle in diesem Drama spielten: nämlich Edward Radcliffe und sein Umfeld. Der Maler war nicht nur unheimlich interessant dargestellt, sondern auch eine Besonderheit. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich selten mit solch Charakteren zu tun habe in Büchern, doch wenn Edward ins Spiel kam, konnte man sicher sein, dass es interessant blieb. Auch die Geschichte um ihn herum ist der Autorin gut geglückt, sie war greifbar und seine Handlungen und Gedankengänge, für die damaligen Verhältnisse und seine doch sehr eigenen Eigenschaften nachvollziehbar. Genau so verhielt es sich mit seiner Familie und seinen Freunden. Sie unterschieden sich nicht nur sehr von anderen Figuren aus anderen Büchern, sondern auch untereinander. Es gab sowohl Sympathie-Träger wie auch Antipathie-Träger und es wirkte rund herum harmonisch und authentisch. Alle anderen blieben leider auf Distanz und waren zwar sehr eingehend und detaillreich beschrieben, erreichten mich aber einfach nicht – allen voran Elodie.

Dafür kann ich wieder positiv berichten, dass ich den Stil von Kate Morton gerne mochte. Sie neigt zwar hier eher dazu, alles bis ins kleinste Detail platt zu treten und endlos zu beschreiben, doch Verständnis-Probleme oder dergleichen gab es nicht. Ich fand es unheimlich schade, dass das Tempo allein durch den ausschweifenden Stil herausgenommen wurde; hätte man auf einige Wiederholungen verzichtet, wäre das Buch nicht nur nicht so lang gewesen, sondern wäre auch flüssiger und rasanter erzählt worden. Aber ich möchte mich in der Hinsicht nicht beschweren. Die Autorin versteh was von ihrem Handwerk und überzeugt durch bildhafte Kulissen und realistische Szenen. Außerdem hat sie, wie oben erwähnt, die Malerszene und die ganzen Fakten rund um das Thema sehr gut recherchiert und in die Geschichte einfließen lassen Dafür erhält sie meinen größten Respekt und ein riesiges Lob.

FAZIT:
„Die Tochter des Uhrmachers“ von Kate Morton konnte mich leider auf keiner Ebene richtig überzeugen. Weder empfand ich die Storyline als strukturiert, noch gefiel mir die Gliederung des Ganzen. Die eigentliche Hauptfigur Elodie spielt nur eine untergeordnete Rolle und das Finale ist wenig rasant und noch weniger überraschend. Unnötige Perspektiven und sehr lang gezogene Passagen ruinieren die Spannung quasi gänzlich und machen das Buch eher zu einem Langzeit-Projekt als zu einem Pageturner. Dafür mich auch hier noch einmal die enorme Recherche der Autorin würdigen und das Talent, das sie definitiv hat in Bezug auf den Schreibstil. Schade, aber kein Grund für mich, es nicht weiter mit ihr und ihren Werken zu versuchen. Von mir gibt’s gut gemeinte 2.5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Irgendwie verwirrend und wenig glaubhaft; dazu vorhersehbar.

Lügenmeer
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MEINE MEINUNG:
Ehrlich gesagt, hatte ich dieses Buch überhaupt nicht auf dem Schirm. Umso größer war ich Überraschung, als die Vorstellung dann per e-Mail kam. Dank Klappentext war ich sofort neugierig ...

MEINE MEINUNG:
Ehrlich gesagt, hatte ich dieses Buch überhaupt nicht auf dem Schirm. Umso größer war ich Überraschung, als die Vorstellung dann per e-Mail kam. Dank Klappentext war ich sofort neugierig und merkte, dass ich auch richtige Lust hatte, auf ein wenig Abwechslung zu meinen ganzen Jugendbüchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Da kam so ein Roman/Thriller gerade recht. Ob „Lügenmeer“ meinen Erwartungen gerecht wurde oder nicht, verrate ich euch jetzt. Viel Spaß. ?

Susanne Kliem erzählt die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen und setzt dabei auf regelmäßige Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Außerdem noch auf verschiedene Sichten. So erzeugt sie allein durch diese Gliederung ein gewisses Maß an Spannung und hält die einzelnen Kapitel zusätzlich dazu noch recht kurz; was ebenfalls einen Pageturner-Effekt hat. Besonders positiv fielen mir dabei die Gliederung und die entsprechenden Überschriften der damaligen Zeit auf. Die Autorin entschied sich für eine Art Countdown bis Milla letztlich stirbt. So beginnt die Vergangenheit 10 Tage vor Milla’s Ableben und endet dann schließlich mit der Szene, in der sie tatsächlich stirbt. In der Gegenwart gibt es so etwas nicht; da steigen wir an dem Punkt ein, an dem Magnus nach Schwanbek zurückkehrt und begleiten ihn chronologisch auf der Suche nach der Wahrheit. Frau Kliem schreibt beide Zeitebenen ein wenig distanziert, wenig emotional, dafür aber mit einigen ausladenden Beschreibungen rund um die Kulisse. Ich häte mir besonders in Bezug auf die Figuren noch ein wenig mehr Input gewünscht; ein wenig mehr Leben. Obwohl durch die beiden Zeitebenen dafür sorgen, dass wir viel alle noch näher kennenlernen, fehlte mir der Zugang. Ansonsten ließ sich der Stil aber problemlos, leicht und verständlich lesen und ich kam sehr zügig durch die Seiten.

Eine wirkliche Hauptfigur zu benennen fällt mir dabei fast schwer. Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Svenja und Magnus, doch es gibt noch weitere Sichten, die ebenfalls essentiell für die Geschichte sind. Trotzdem beschränke ich mich erstmal auf die beiden. Zuvor aber glaube ich zu meinen, dass die Autorin die Figuren bewusst so dargestellt hat, dass sie es schwer beim Leser haben werden. Jeder, wirklich jeder wirkte streckenweise richtig nervig und unsympathisch; handelte und dachte so unlogisch und fern ab jeglicher Vernunft, dass es einem schwerfallen muss, sie nachvollziehen zu können.
Svenja ist eine sehr spezielle Persönlichkeit, die zwar durchaus sympathische Züge aufweist, gleichzeitig aber auch unglaublich aufopferungsvoll und selbstlos wirkt. Anfangs fand ich das noch sehr angenehm, immerhin hat man so hilfsbereite, stets freundliche Charaktere eher selten; doch mit zunehmender Seitenzahl wurde es immer anstrengender. Svenja sorgt sich um alles, kümmert sich um jeden; muss jedem behilflich sein und denkt in keiner einzigen Sekunde an sich selbst. Ich fand, wie oben schon erwähnt, einfach keinen Draht zu ihr. Sie blieb mir fremd, obwohl man so viel über sie und ihr Leben erfährt. Mir fehlte die Verbindung und irgendwie handelte und dachte sie auch nicht realistisch, geschweige denn glaubhaft. Sehr seltsam – ich kann es nicht wirklich benennen. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass ich stellenweise doch sehr mit ihr mitgefiebert habe und mich die Neugier anheizte, mehr über sie erfahren zu wollen.
Mein Verhältnis zu Magnus war nicht viel anders; obwohl ich seine Handlungen und Gedanken noch eher nachvollziehen konnte und ihn alles in allem doch als lebendiger und echter wahrnahm als Svenja. Jedenfalls fehlte mir auch hier der Draht zu ihm, um ihn wirklich gern zu haben oder ihn gar ins Herz schließen zu können. Viel eher konnte ich manchmal nur fragend die Augenbraue nach oben ziehen, weil ich so manches einfach nicht verstand. Ich hätte mir mehr Nähe gewünscht; mehr Realität – weniger Geschichte als viel mehr Leben.

Und wahrscheinlich ist das auch mein größter Kritikpunkt an der Abhandlung. Mir fehlten realistische und nachvollziehbare Szenen; genau so wie authentische Handlungen von Seiten der Figuren. Ich hatte ständig das Gefühl, ich würde eine Geschichte lesen – fern ab des Geschehens, als wäre ich nur ein Zuschauer eines Theaterstücks. Die Idee an sich sprühte ja nur so vor Potential, doch ausgeschöpft wurde das meiner Meinung nach kaum. Die ersten 100 Seiten zogen sich endlos in die Länge und brachten weder interessantes noch spannendes hervor. Das zweite Drittel war dann schon etwas besser, zumindest fühlte ich mich ab diesem Punkt ein wenig mehr ins Geschehen integriert. Eine erste Vermutung, wie alles wohl enden könnte, entstand während diesen zweiten 100 Seiten ebenfalls und im letzten Drittel stellte sich dann heraus, dass ich mit meinen Gedanken auf dem richtigen Weg war. Besonders spannend oder gar mitreißend war dann aber auch das Finale nicht. Es war eher ein „ach so war das“-Gefühl, das beim Lesen entstand und dieser Umstand war wohl der fehlenden Nähe zu den Charakteren geschuldet. Am Ende konnte ich nur mäßig begeistert mit den Schultern zucken – es war mir, plump gesagt, einfach egal, was mit Svenja, Magnus und Co. passierte. Meines Erachtens nach kommen immer mehr Bücher mit dieser Thematik, und so langsam schleicht sich da einfach Langeweile ein. Psychische Probleme gibt es tausendfach, doch dass nun immer mehr Krimis, Thriller und Co. damit aufgelöst werden, finde ich ehrlich gesagt so langsam ausgelutscht.

FAZIT:
„Lügenmeer“ von Susanne Kliem ist ein Buch, über das ich wohl nicht lange nachdenken werde. Ich fühlte mich zwar durchaus unterhalten, jedoch keineswegs mitgerissen oder gar in seinen Bann gezogen. Ich las die Geschichte, beobachtete das Geschehen aus weiter Ferne und habe nun erfahren, wie es endet. Alles wenig spektakulär. Leider waren mir auch die Figuren nicht sympathisch genug, nicht greifbar und nicht nachvollziehbar genug. Dafür fand ich Aufteilung, Gliederung und Schreibstil wieder umso besser. Ich habe mich nach langem hin und her für folgende Bewertung entschieden.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Nicht schlecht, aber keine herausragende Dystopie.

Amor-Trilogie 1: Delirium
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MEINE MEINUNG:
Ein Buch, das ich vor Jahren mal angelesen hatte, aber nie beendete. Inzwischen ist es aussortiert und hat ein neues Heim gefunden; doch so richtig loslassen wollte mich die Geschichte dann ...

MEINE MEINUNG:
Ein Buch, das ich vor Jahren mal angelesen hatte, aber nie beendete. Inzwischen ist es aussortiert und hat ein neues Heim gefunden; doch so richtig loslassen wollte mich die Geschichte dann doch nicht. Jetzt habe ich es bei Bookbeat entdeckt und die Chance ergriffen. Ich war sehr gespannt, da mir eigentlich so gut wie alles an Handlung wieder entfallen war und ich die Sprecherin ohnehin unglaublich gerne mag. Ein gutes Omen? Heute nun gibt’s meine Meinung zu dem Buch und dabei wünsche ich euch viel Spaß ♥

Ganz wie erwartet, gab es in Bezug auf den Schreibstil von Lauren Oliver nichts, was mir nichts gefiel. Er hat sich wunderbar leicht und einfach lesen bzw. hören lassen und es gab keinerlei Verständnisprobleme. Sprachlich perfekt an die Zielgruppe angepasst, birgt das Buch keine hochtrabende Poesie, sondern eine bildhafte, spannend erzählte Geschichte im Jugendbuchbereich. Auch die Sprecherin macht einen tollen Job. Als Fan von Annina Braunmiller-Jest hatte ich ohnehin keine Bedenken in dieser Hinsicht. Durch ihre sehr feminine, junge Stimme verleiht sie den Protagonisten auch stets diesen „Jugend-Faktor“, der das ganze noch glaubwürdiger und lebendiger macht. Auch hier wieder kann ich nur in den höchsten Tönen von ihr schwärmen und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Hörbuch, das von ihr vertont wurde.

Die Handlung war schlicht. Die Idee hatte auf jeden Fall Potential und war soweit auch gut ausarbeitet und insgesamt auch gut umgesetzt. Trotzdem spürt man, dass das Buch zu Beginn des Dystopie-Hypes auf den Markt kam. Es wirkt fast, als würde die Geschichte noch in den Kinderschuhen stecken. Inzwischen gibt es weit ausgeklügeltere und kreativere Storys in diesem Bereich und wahrscheinlich habe ich davon einfach schon zu viel gelesen um hier jetzt sagen zu können, es wäre eine Innovation. Die gesamte Abhandlung erschien mir vorhersehbar und wenig spannend; es plätscherte einfach vor sich hin und mehr als nette Unterhaltung war es nicht. Deshalb war ich auch nicht besonders gefesselt vom Geschehen und hätte mir jemand mitten drin das Hörbuch weggenommen, wäre ich nur mäßig enttäuscht gewesen. Mir passierte auch irgendwie zu wenig, obwohl definitiv Plots da waren, die auch Wendungen mit sich brachten; aber das Erzähltempo war mehr gediegen als rasant. Den ein oder anderen Logikfehler meinte ich ebenfalls bemerkt zu haben, die mich aber so im Allgemeinen nicht großartig aufgehalten haben. Gen Ende wurde es ein wenig rasanter und die Ereignisse haben sich tatsächlich fast überschlagen; trotzdem trat eben auch genau das ein, womit ich quasi von der ersten Seite an gerechnet habe. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass auch Schlüsse, die man kommen sieht, gut sein können, besonders dann wenn sie spannend und actionreich insziniert und verpackt werden. Hier war es jedoch nicht mehr als Durchschnitt. Es konnte mir ein paar schöne Hörstunden bescheren, mehr aber nicht.

Zu den Charakteren konnte ich auch nur schwer einen Draht herstellen. Lena, die weibliche Hauptfigur war stellenweise wirklich naiv und leichtgläubig; und obwohl sie sich immer als so taff ausgab und von sich überzeugt war, gab es einige Momente, in denen sie mich nichts als nervte. Trotzdem kam auch hin und wieder eine gewisse Sympathie auf, jedoch hielt die sich meist nicht besonders lange. Es war ein stetiges Auf und Ab des Mitfühlens, ein hin und her meiner Meinung gegenüber Lena und alles in allem einfach auch nur Durchschnitt. Das einzige, was mir wirklich durchweg positiv auffiel war die Entwicklung unserer Protagonistin – die war definitiv da und nicht zu übersehen. Auch die Botschaft, die in den meisten Dystopien vermittelt wird, kam hier an: Lass dich nicht in ein System drängen, in das du nicht hineinpasst.
Der männliche Hauptcharakter, von dem ich bis eben dachte, er würde Daniel heißen und nicht Alex, war schon ein wenig greifbarer, obwohl auch zu ihm stets eine Distanz zu spüren war. Wie in den meisten Fällen wirkte Daniel – ähm – Alex schon wesentlich reifer und gefestigter, was seine Meinung und seinen Charakter betrifft. Ich kann durchaus behaupten, ihn gern gehabt zu haben und seine Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen konnte. Nicht immer, aber doch zum größten Teil der Geschichte.
Die Randfiguren waren da. Punkt. Mir hat da kein einziger wirklich ins Auge gestochen, geschweige denn einen Platz in meinem Herzen bekommen; aber zumindest Lena’s beste Freundin (Hannah?) gefiel mir ganz gut. Sie hatte das rebellische, das mir in so vielerlei Hinsicht bei Lena gefehlt hat.

FAZIT:
Wie man jetzt schon merkt, konnte „Delirium“ von Lauren Oliver nicht wirklich überzeugen. Es war nett und ganz unterhaltsam, aber im Vergleich zu anderen Dystopien, inhaltlich einfach zu schwach. Vieles, um nicht zu sagen, alles war vorhersehbar und wenig spannend, ich fühlte mich nie richtig mitgerissen und auch wenn das Ende ein wenig rasanter und actionreicher wurde, sehe ich diese Dystopie eher im unteren Durchschnittsbereich. Schade. Ich hatte mir doch einiges versprochen davon und wurde deshalb umso mehr enttäuscht. Von mir gibt’s deshalb auch nur 2.5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Um Welten schwächer als Band 1

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser epischen Quadrologie hat mir vor einigen Wochen als Hörbuch unglaublich gut gefallen – sogar besser als die Printversion bzw. gelesen. Leider ist jetzt doch ein wenig Zeit ...

MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser epischen Quadrologie hat mir vor einigen Wochen als Hörbuch unglaublich gut gefallen – sogar besser als die Printversion bzw. gelesen. Leider ist jetzt doch ein wenig Zeit ins Land gezogen, ehe ich zu Teil 2 griff (natürlich wieder als Hörbuch, das stand für mich komplett außer Frage), denn alles in allem hat mich wohl einerseits die Länge etwas abgespreckt; aber auch die eher negativ angehauchten Meinungen, die es zu dieser Fortsetzung in Hülle und Fülle gibt. Nun bin ich durch, habe die knappen 17 Stunden bewältigt und konnte mir inzwischen ein eigenes Urteil bilden. Und genau das möchte ich nun mitteilen. Viel Spaß meine Lieben ?

Die Rückkehr in die Welt von Mare & Co. fiel mir nicht weiter schwer. Mir stand sehr schnell wieder bildhaft vor Augen, was unsere Protagonisten im ersten Band erlebt haben und vor allen Dingen, wie dieser „damals“ endete. Die Geschichte schließt dabei nicht nahtlos an seinen Vorgängerband an, sondern es zieht eine gewisse Zeit ins Land, ehe wir wieder auf die Gruppe treffen. Auch das störte mich in keinster Weise. Was allerdings den Lesefluss und vor allem das Vergnügen deutlich schmälerte war die chaotische Handlung. Für mich gab es hier nicht den Hauch eines roten Fadens und irgendwie passierte alles auf einmal aber gleichzeitig auch wieder nichts, was von Belang gewesen wäre. Im Grunde waren diese 17 Stunden (oder knapp 600 Seiten) gefüllt mit einer Suche nach Verbündeten, während sich die Protagonisten und Nebenfiguren permanent nur selbst verrieten und sich gegenseitig Steine in den Weg warfen. Mir fiel es einfach grundlegend schwer, dem Auf und Ab der Handlung zu folgen und dadurch zerfiel auch jegliche Form von Spannung quasi komplett. Zwischendrin kam dann zugegebenermaßen auch Langeweile auf und ich überlegte des Öfteren, ob es überhaupt noch einen Sinn machte, am Ball zu bleiben. Würde man die Handlung kurz und knapp beschreiben wollen, so könnten böse Mäuler behaupten, dass die Figuren eigentlich immerzu durch die Weltgeschichte flogen, eins auf die Zwölf bekamen und zurückflogen, um dann, womöglich noch am selben Tag, das ganze zu wiederholen.
Im Vergleich zu Band 1 enttäuschte mich die Handlung hier enorm. Ich hatte mir so viel versprochen und war so gespannt darauf, wie Mare mit ihren Fähigkeiten die Welt verändert, doch mich ließ die Story hier in Band 2 weitestgehend kalt und konnte mich nicht im geringsten fesseln. Sehr schade. Auch das Ende sorgte mehr für Entsetzung als für Neugier auf Band 3. Alles passierte sehr kurzweilig, war meines Erachtens nach einfach zu schnell abgehandelt und obwohl ich Victoria Aveyard für ihren Mut bewunderte, konnte das das sinkende Schiff auch nicht mehr retten.

Selbst meine einst so gern gehabte Mare machte hier im zweiten Band deutliche Rückschritte. Sie verlor im Laufe dieser Geschichte immer mehr an Glaubwürdigkeit und vor allem an Liebeswürdigkeit. Ja teils wirkte sie auf mich sogar immer weniger menschlich und ihre Handlungen und Gedankengänge überzeugten mich nicht mehr. Beinahe roboterhaft und definitiv mit Scheuklappen ausgestattet marschierte sie stur durch die Handlung, nahm auf nichts und niemanden mehr Rücksicht und wirkte stoisch und kaum greifbar. Sie verlor ihr Gewissen und das machte diesen Charakter für mich gänzlich kaputt. Eine Entwicklung, oder gar Einsicht konnte ich ebenfalls nicht erkennen, sodass es mir mehr als schwer fiel, überhaupt so etwas mit Empathie zu empfinden oder gar mit ihr mitzufiebern. Alles, was mir also in Band 1 an Mare gefiel, war hier verschwunden.
Die Randfiguren hingegen sprachen mich wieder mehr an. Besonders Cal und Shane waren für mich Highlights in dem Buch und ich freute mich stets, wenn ich ihnen begegnen durfte. Es waren viele bekannte Gesichter anwesend, doch auch neue Charaktere hatten ihren Auftritt und zum Teil fanden sie sogar einen Platz in meinem Herzen, wenn es auch eher die Minderheit war. Trotzdem kann ich an den Nebenrollen nichts finden, worüber ich mich aufregen müsste.

Ebenso verhielt es sich mit dem Stil von der Autorin. Ich fand ihn auch in dieser Fortsetzung sehr gelungen und ansprechend. Die Sprache passt wieder perfekt zur Thematik und ich konnte mir trotz aller Kritik stets ein klares Bild vor Augen rufen und mich in die einzelnen Szenen hinein versetzen. Manchmal meinte ich zu glauben, dass sich Victoria Aveyard ein wenig in ihren Beschreibungen und Ausführungen verlor – doch zum Glück verflog das dann doch immer recht zügig wieder. Als sehr gut empfand ich übrigens die Tatsache, dass kein Blatt vor den Mund genommen wurde: auch in den etwas brutaleren Szenen (die btw. immer niveauvoll blieben und an die empfohlene Altersgruppe angepasst waren). Hier wurde glasklar gesagt, was Sache war und das gefiel mir enorm gut! Kein Drumherum reden, kein Schönreden – einfach auf den Punkt. Zu Britta Steffenhagen als Sprecherin brauche an der Stelle wohl nichts mehr sagen – ich mag ihre Stimme einfach und ich finde ihr Talent nach wie vor großartig; wie ich es immer wieder betone, wenn es um sie geht. Großes Kompliment an dieser Stelle.

FAZIT:
„Gläsernes Schwert“ von Victoria Aveyard war eine wirklich schwache Fortsetzung des sehr guten Auftakts. Wenig Spannung, kaum Abwechslung, eine unsympathische, egoistische Protagonistin und ein Ende, das zwar rund, aber trotzdem nicht überzeugend war. Dafür gibt’s aber wiederum Pluspunkte für den Stil und vor allen Dingen die Sprecherin, die die 17 Stunden im Nuh vorbei gehen ließen. Ich bin mir an dieser Stelle absolut nicht mehr sicher, ob ich die Reihe überhaupt fortsetzen werde und vergebe deshalb 2.5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Leider nicht mein Schreibstil

Die junge Frau und die Nacht
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MEINE MEINUNG:
Ich bin vor allem durch die Agentur PURE Online auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden – vielen Dank nochmal an dieser Stelle, liebe Toni, dass ich das Buch vorab bekommen habe. Ein weiteres ...

MEINE MEINUNG:
Ich bin vor allem durch die Agentur PURE Online auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden – vielen Dank nochmal an dieser Stelle, liebe Toni, dass ich das Buch vorab bekommen habe. Ein weiteres Danke für deine endlose Geduld mit mir – durch familiäre Probleme hat sich das Ganze leider etwas verzögert. Nun aber zurück zum Thema: Ich war so gespannt auf mein erstes Buch von Musso und heute kann ich euch endlich verraten, wie mir die Geschichte rund um Thomas gefallen hat. Also dranbleiben und weiterlesen – viel Spaß ?

Dieses Buch dreht sich hauptsächlich um Thomas. Ein junger Mann, der weder besonders lebensfroh geschweige denn glücklich wirkt. Gerade zu Beginn hatte ich noch die Hoffnung, dass sich diese Niedergeschlagenheit im Laufe der Zeit legt, doch leider zieht sich diese drückende Stimmung unseres Protagonisten durch die gesamte Handlung. Thomas musste einiges einstecken, keine Frage; und seine Kindheit war nicht so rosig, wie man es sich vielleicht wünschen würde; doch seine Ausstrahlung sorgte stets dafür, dass ich mich selbst ein wenig deprimiert fühlte. Ich fand auch keinen direkten Zugang zu ihm, wenngleich ich dabei nicht leugnen kann, dass ich trotzdem irgendwie mit ihm mitfieberte. Es spricht wohl auch für sich, dass sich seine Stimmung auf mich übertrug, aber als richtig sympathisch kann ich ihn bis zuletzt nicht bezeichnen. Dafür waren aber seine Handlungen größtenteils verständlich und glaubhaft, sodass es mir nicht völlig unmöglich gemacht wurde, mich mit ihm zu identifzieren.
Bei den Nebenfiguren stellte sich da auch keine Besserung ein. Jeder, wirklich jeder, wirkte auf mich, als hätte er sein Glück im Laufe seiner Schulzeit verloren und bis zum Ende des Buches auch nicht wiedergefunden. Besonders auffällig war das bei Fanny, die eigentlich ein sehr interessanter, spannender Charakter hätte sein können – leider verlor auch sie sich irgendwo zwischen den Zeilen.
Auch die Atmosphäre untereinander schien stets geschwängert von Missbilligung, Sarkasmus und Schadenfreude. Eine wahre Zuneigung zwischen einzelnen war für mich nicht ersichtlich, außer vielleicht noch zwischen Thomas und seinem besten Freund Maxime. Leider reichte das meines Erachtens nicht aus, um das alles retten zu können. Was ich jedoch positiv anmerken muss, ist die Tiefe, die ein jeder verpasst bekam. Alle hatten sie eine detaillierte, nachvollziehbare Vergangenheit, die ihnen ihre komplette Oberflächlichkeit nahm und sie zu greifbaren, lebendigen Personen machte, mit Ecken und Kanten und Narben – tiefen Narben.

Der Schreibstil kollidiert hier ein wenig mit der Handlung. Einerseits schreibt Guillaume Musso sehr angenehm, leicht aber atmosphärisch. Leider verlor er sich aber manchmal in unnötigen Beschreibungen, die mich komplett aus dem Geschehen rissen. Ein richtiger Lesefluss kam somit eher selten auf. Besonders die endlosen Erwähnungen von französischen Malern, Musikern, Schauspieler machten es mir schwer, am Ball zu bleiben. Besonders deswegen, weil ich mit kaum einem Namen etwas anfangen konnte. Dazu kommen die französischen Begrifflichkeiten, Bezeichnungen und Namen verschiedenster Plätzen, Orten, etc. Auch das störte mich persönlich, schließlich bin ich dieser Sprache nicht im entferntesten mächtig. Mir ist bewusst, dass man gerade bei diesem Setting an der Cote d’Azur keinen großen Spielraum hat was die Ortsbezeichnungen angeht, aber ich denke, man hätte auch mal mit Umschreibungen arbeiten können, anstatt jedes Mal mit den ausgeschriebenen Namen zu arbeiten, die teilweise echt zeilenlange Ausmaße annahmen.
Ansonsten gefiel mir aber besonders die Gliederung wieder umso besser. Musso hat sich hier dafür entschieden, mit Zeitsprüngen zu arbeiten, sodass wir auch immer wieder zurück in Thomas‘ Schulzeit springen und quasi live miterleben, was sich damals zugetragen hat. Erst gegen später wechseln wir dann auch noch die Perspektiven, was heißt, dass wir dann nicht mehr nur aus Thomas‘ Sicht lesen; was der Spannung definitiv ebenfalls zuträglich war. An dieser Stelle noch ganz kurz eine Anmerkung: über jedem neuen Kapitel wurde eine berühmte Persönlichkeit zitiert – und spätestens nach dem dritten Kapitel hab ich aufgehört damit, diese Zitate zu lesen, weil sie meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Geschehen zu tun hatten und mir deshalb auch nicht viel brachten.

Die Idee hinter dem Buch ist großartig! Nichts neues, aber doch voller Potential und Zündstoff für Miträtseln, Mitraten und Mitfiebern. Die ganze Ausarbeitung dieser Idee ist unglaublich gelungen, weil es so viele Wendungen und Überraschungen gibt, dass man aus dem Staunen eigentlich nicht mehr rauskommen sollte. Eigentlich. Denn die Handlung an sich war mir persönlich zu verworren. Man stelle sich vor, der rote Faden ist die interessante Handlung und deren Ausarbeitung, die wirklich überzeugt. Doch wir verfolgen nicht nur diesen roten Faden, sondern geraten immer wieder auf Abwege – quasi auf einen weißen Faden – der parallel zum roten verläuft und sich streckenweise immer wieder ein gutes Stück davon entfernt. Das mag wohl hauptsächlich den vielen Beschreibungen geschuldet sein, aber ich fühlte mich immer wieder aus dem Geschehen katapultiert, ohne dass ich es wollte.
Dabei muss ich aber trotzdem besagten roten Faden loben. Denn obwohl der Klappentext nach einem 0-8-15 Liebesroman klingt, verbirgt sich dahinter eine spannende Erzählung mit einigen gut platzierten und interessanten Thriller-Elementen und einer gewissen Portion Familiendrama. Wie erwähnt gibt es etliche Plots, mit denen ich niemals gerechnet hätte und noch mehr Überraschungen. Die Zusammenhänge waren undurchsichtig, sodass ich nicht eine einzige Sekunde auf die Idee gekommen wäre, dass das Buch so endet, wie es endet.
Und genau da liegt für mich der letzte Pluspunkt: der Haupttwist löst sich überraschend früh auf und ich überlegte dann fieberhaft, was denn auf den verbleibenden 70-80 Seiten passieren soll, um den Leser bei Laune zu halten. Wofür sich der Autor dann entschied, ließ mich staunen. Das gesamte Ende, quasi die komplette Auflösung zieht sich über mehrere Kapitel, beinah 100 Seiten und ist trotzdem temporeich erzählt und keineswegs langatmig oder gar langweilig. Im Gegenteil. Musso hat hier gezeigt, dass nichts ist, wie es zu sein scheint und begeisterte mich mit dieser langen, ausgearbeiteten Aufklärung enorm.

FAZIT:
„Die junge Frau und Nacht“ von Guillaume Musso weist durchaus gewisse Schwächen auf. Die Atmosphäre beim Lesen ist sehr düster, die Stimmung der Charaktere beinah niederschmetternd; doch auch so einnehmend, dass man sich allein dadurch schon unterhalten fühlt. Desweiteren gibt es eine tolle Idee, deren Ausarbeitung sich definitiv sehen lassen kann. Leider aber war es gerade die Handlung an sich, die mich nicht komplett für sich gewinnen konnte. Zu viele unnötige Informationen, Erklärungen und Ausschweifungen unterbrachen meinen Lesefluss des öfteren, sodass ich mich immer wieder aus dem Geschehen gerissen fühlte und neu eintauchen musste. Von mir gibt’s aber aufgrund der spannenden Thriller-Elemente und den zahlreichen Wendungen und Überraschungen