Eine absolute Wohlfühl-Geschichte, die überzeugt
New PromisesWow! Was hab ich mich auf diese Fortsetzung gefreut! Ich habe keine Ahnung, wie ich das ausdrücken soll, aber nachdem mich Band 1 komplett und restlos überzeugt hat, war ich mir sicher, dass mich Lilly ...
Wow! Was hab ich mich auf diese Fortsetzung gefreut! Ich habe keine Ahnung, wie ich das ausdrücken soll, aber nachdem mich Band 1 komplett und restlos überzeugt hat, war ich mir sicher, dass mich Lilly Lucas auch mit Band 2 wieder für sich gewinnen kann. Also habe ich gar nicht viel Zeit vergehen lassen und nach dem Erscheinen fast direkt zu „New Promises“ gegriffen. Heute kann ich euch auch schon meine Meinung liefern. Falls ihr also wissen möchtet, ob mir der Nachfolger genau so gefallen hat wie der Vorgänger, dann bleibt jetzt gerne dran; viel Spaß ♥ Übrigens: keine Sorge, die beiden Bücher sind unanhängig voneinander zu lesen, weswegen hier auch keine Spoilergefahr herrscht. » hier « gelangt ihr zur Rezension zu Band 1.
Während Lena und Ryan und „New Beginnings“ noch die Hauptrollen spielen, begegnen wir ihnen hier nur als Randfiguren; denn Izzy und Will haben das Ruder übernommen. Zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die aber durch eine jahrelange Freundschaft verbunden sind. Die Harmonie zwischen ihnen ist regelrecht greifbar und eroberte mein Herz im Sturm. Es machte endlos viel Spaß, die beiden miteinander zu erleben – egal ob sie sich gegenseitig halfen, einander anzickten oder ihre Reibereien hatten; es wurde perfekt auf den Leser übertragen, sodass ich nicht nur hin und wieder laut auflachen musste; sondern genau so auch mal wütend oder traurig wurde. Ich fühlte mit ihnen mit; und das allein ist in New Adult Romanen schon die halbe Miete. Beide sind auf ihre eigene Art und Weise sympathisch und glaubwürdig, sehr lebendig und absolut authentisch. Will ist der typische Protagonist: ein Frauenmagnet, der seinen Status als solcher ausnutzt und gern die ein oder andere Perle abschleppt ; aber für das offensichtliche einfach blind ist. Optisch konnte er durch seine Attraktivität ebenfalls punkten und sein Job verschaffte ihm den restlichen Bonus, damit ich ihn heiß fand. Izzy ist da eher brav, zumindest charakterlich, auch wenn ihre Flirtkünste trotzdem klar und deutlich zu erkennen waren und sie eindeutig kein Mauerblümchen darstellte. Optisch hob sie sich allein durch ihre Dreads schon massiv vom Einheitsbrei ab. Mir gefiel diese krasse Kontrast zwischen den beiden Freunden, denn das sorgte nicht nur für Abwechlung, sondern auch für Zündstoff und jede Menge Missverständnisse. Jedenfalls konnte ich sowohl Will als auch Izzy problemlos nachvollziehen und ihre Handlungen und Gedankengängen empfand ich als glaubhaft und echt. Dass ich ihnen alles Glück dieser Welt gönnte, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht mehr zu erwähnen.
Die Randfiguren, wie zum Beispiel Lena und Ryan kamen hier in dieser Geschichte auch nicht zu kurz. Immer wieder hatten sie Gastauftritte, die auch mal mehrere Seiten beanspruchen konnten. Mir war es eine Freude, die beiden wieder zu sehen und zu erleben, dass sich in der Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, einfach nichts verändert hat. Und Cole, der dritte heiße Kerl in Green Valley, empfand ich ebenfalls als enorm gut getroffen. Ich hatte meine Zweifel, ob ein abgehobener Hollywood-Star wirklich zum Geschehen passte – aber diese wurden, kaum dass ich den humorvollen, attraktiven Kerl kennengelernt habe, prompt ausradiert. Einen letzten Satz widme ich den restlichen Nebencharakteren wie Familie und Freunde der Hauptfiguren: sie alle waren so herzlich und liebenswert und verliehen dem Buch eine außerordentliche Portion Lebendigkeit.
Der Schreibstil glänzt, wie auch schon im ersten Band, durch absoluten Wohlfühl-Charakter. Man beginnt zu lesen und prompt liegt mehr nicht mehr im Bett, sondern ist mit Izzy auf der Piste und spürt den samtigen Pulverschnee im eigenen Gesicht. So bildhaft und atmosphärisch, so humorvoll und emotional. Dabei fliegt man nur so durch die Seiten und fühlt sich einfach zu Hause in Green Valley. Als ich in „New Promises“ das erste Mal ins Olly’s kam, war es wahrhaftig wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Ich bin also noch immer ein riesiger Fan von Lilly Lucas‘ Schreibstil und kann ihn nur in den höchsten Tönen loben. Die Gefühle wurden herrlich intensiv transportiert; witzige Passagen sorgten tatsächlich für das ein oder andere Schmunzeln und all die Kulissen-Beschreibungen erzeugten ein glasklares Bild vor meinem inneren Auge. Kruz um: ich fühlte mich viel eher, als würde ich einen wunderschönen, romantischen Film schauen, als „nur“ ein Buch zu lesen und das allein verdient nicht nur Lob, sondern auch den größten Respekt. Dabei freue ich mich im Normalfall ja immer über unterschiedliche Perspektiven; störte mich hier aber überhaupt nicht daran, dass wir lediglich Izzy begleiten. Dies sorgte überraschenderweise für weitere Spannung und Undurchsichtigkeit.
Wie schon in Band 1 ist auch hier das Rad nicht neu erfunden worden. Die Autorin greift auf die alt bewährten Strukturen zurück und erzählt eine Geschichte, die wir sicher schon das ein oder andere mal gelesen haben. – der Knackpunkt ist aber wie sie die Geschichte erzählt. Schon während des Einstieg war ich komplett zurück in der Atmosphäre des ersten Bandes und stellte im Laufe des Buches fest, dass mich „New Promises“ sogar noch eine Nuance mehr fesseln konnte – dafür war der Wohlfühlfaktor wieder stark wie eh und je. Es ist, trotz Vorhersehbarkeit einfach spannend, weil man als Leser wissen will, wie die Autorin die wichtigen Momente in Worte gefasst hat und man fiebert auf jeden noch so kleinen Plot hin. Außerdem durfte ich hier sogar ein wenig miträseln und mir selbst Gedanken machen, für welchen Mann ich mich wohl an Izzy’s Stelle entscheiden würde. Das allein riss mich unglaublich mit und auch wenn hier auch keine große Überraschung stattfand, war es doch wunderschön, es zu lesen. Lilly Lucas‘ Bücher leben nicht von Action, Adrenalin und überraschende Wendungen; sie leben, ebenso wie die Marie Force Bücher, von der Atmosphäre und den Gefühlen; von den spritzigen Dialogen und dem Miteinander der Figuren. Und natürlich von der traumhaften Kulisse der Rocky Mountains.
Das Ende war, genau wie der Rest, ebenfalls in gewissem Maß vorhersehbar und durchschaubar, war aber so wunderbar in Szene gesetzt, dass ich mich überhaupt nicht daran gestört habe. Im Gegenteil: ich freute mich unendlich, dass ich diesem Moment miterleben durfte. Vielleicht kam mir der Schluss ein bisschen zu aprupt und wurde zu schnell abgehandelt; da hätte man eventuell noch ein paar Sätze hinten dran setzen können; um alles abzurunden – aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau, sodass das keineswegs als Kritik angesehen werden sollte.
FAZIT:
Der zweite Band der „Green Valley Love“ Reihe ist wieder einmal ein wahres Highlight. Eine absolute Wohlfühl-Geschichte, die einen mitreißen und begeistern kann. Trotz Vorhersehbarkeit war es wieder ein richtiges Erlebnis, in die Welt von Lena, Ryan, Will und Izzy eintauchen zu dürfen und ich bete, dass wir nicht allzu lange auf einen Folgeband warten müssen. Der etwas zu schnell abgehandelte Schluss tat des Ganzen letztlich dann auch keinen Abbruch mehr, sodass ich guten Gewissens die volle Punktzahl vergeben kann. Großartig! Herzerwärmend! Genial! Bitte mehr davon!