Krimi muss nicht vor Blut triefen
In Lippe geht die Angst um. Kurz nachdem eine nicht zu identifizierende Leiche entdeckt wird, gibt es einen zweiten Toten. Beide mit den gleichen Merkmalen: In Ohren und Nase finden sich Spielfiguren wie ...
In Lippe geht die Angst um. Kurz nachdem eine nicht zu identifizierende Leiche entdeckt wird, gibt es einen zweiten Toten. Beide mit den gleichen Merkmalen: In Ohren und Nase finden sich Spielfiguren wie von einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel. Die Kommissare Florian Dreier und Bernd Rohde stehen vor einem Rätsel. Unterstützt werden sie bei ihren Ermittlungen aus dem Hintergrund von Tara Wolf und zwei ihrer Freunde. Tara sucht auch immer noch den Rocker, der ihren Mann bei ihrer Hochzeit ermordet hat. Und ein nerviger Staatsanwalt will unbedingt Ergebnisse...
Nach „Mörderisches Lipperland“ ist dies der zweite Fall, bei dem ich Strafrichterin Tara Wolf und Kriminalhauptkommissar Florian Dreier beim Lösen eines Kriminalfalles über die Schulter schaue. Gerade die Beiden habe ich gleich ins Herz geschlossen und mich gefreut, dass sie mich auch bei diesem Fall Mäuschen sein lassen. Auch die anderen Protagonisten haben irgendwo ihr Päckchen zu tragen und sind gut vorstellbar ausgearbeitet und wirken richtig menschlich und authentisch. Sogar den Täter kann ich verstehen und seine Taten nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht gutheiße.
Ab einem regnerischen Mittwoch im Februar bin ich dabei, und versuche zusammen mit Florian Dreier und seinem Kollegen Bernd Rohde, der seine privaten Probleme nicht in den Griff bekommt, 13 Tage lang einen Serienkiller zu stellen. Auch wenn man meint es passiert nicht viel, weil die Ermittlungen immer wieder ins Stocken kommen, da sich der Täter absolut keine Fehler erlaubt, finde ich die Gespräche, Gedanken und Dialoge richtig gut und kann so noch besser verstehen, wie die Menschen, die ich hier begleite, ticken. Natürlich habe ich bald einen Verdacht, der aber durch neue Erkenntnisse oder einer neuen Wendung wieder „freigelassen“ werden muss. Der Schluss bzw. die Auflösung hat mich dann doch überrascht, ist aber schlüssig und absolut nachvollziehbar.
In kursiver Schrift bekomme ich fast täglich auch die Gedanken des Mörders zu lesen, was die Spannung weiter anfacht.
Christian Jaschinski hat seinen Lesern hier einen zumeist unaufgeregten, leisen und doch sehr spannenden Krimi vorgelegt. Und ich hoffe, dass Florian und Tara bald wieder einen neuen Fall zu lösen haben.