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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Absolut lesenswerte Geschichte zu einem (leider) immer wieder aktuellem Thema

Das geringste Nachlassen der Aufmerksamkeit
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Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken ...

Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken an.
Hilde Hagenah, eine alternde Schauspielerin, hat in dem Jugendlichen Tommy eine Art Ziehenkel gefunden. Da sie selbst an die dunkle Zeit des Dritten Reiches schlimme Erinnerungen hat, weil ihr bester Freund Konrad unter zutun ihres eigenen Vaters von heut auf morgen verschwand, kann sie Tommy’s unbedachte Äußerungen nicht tolerieren. Auf sehr kreative und schmerzhafte Weise will sie ihm eine Lehre erteilen, die er allerdings durchschaut. Leider erschließt sich für mich nicht ganz, ob er mit seiner Reaktion darauf Hilde ebenfalls provozieren möchte, oder ob er sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Der Leser sollte sich nicht von dem Kapitel „Gott“ abschrecken lassen, welches den Einstieg – für mich – etwas schwierig gestaltete. Nach dem Lesen des gesamten Buches wirkt dieses weniger befremdlich. Auf jeden Fall sorgt dieser Einstieg jedoch bereits dafür, sich dazu so seine eigenen Gedanken zu machen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, so dass ich beide Personen auch gleich ins Herz geschlossen habe.
Der Titel des Buches bezieht sich auf ein berührendes Zitat von Frank O'Hara – jedoch wirkt er auf mich durch die Länge etwas gestelzt.
Mein erster spontaner Eindruck nach dem Lesen war, dass dieses Buch zur Pflichtlektüre an den Schulen gemacht werden sollte, um bereits zeitig die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren, auf braunes Gedankengut nicht reinzufallen.
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Harter Tobak, da nicht nur eine fiktive Geschichte!

Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit
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Der Einstieg in das Buch gelingt super und ich fand alle drei vorgestellten jungen Frauen Cindy, Fiona und Rose, gleich sehr sympathisch. Sie verkörpern das, was junge Leute heute auch machen, haben Ideale ...

Der Einstieg in das Buch gelingt super und ich fand alle drei vorgestellten jungen Frauen Cindy, Fiona und Rose, gleich sehr sympathisch. Sie verkörpern das, was junge Leute heute auch machen, haben Ideale für die sie einstehen und möchten ihr Leben frei von den Vorstellungen, was vielleicht die Eltern sich wünschen, leben. Nur das es für sie die falsche Zeit, und wahrscheinlich auch das falsche Land ist.
Deshalb werden Fiona und Cindy als gestrauchelte Frauen in einem katholischen Magdalenen-Heim
„weggesperrt“, und Rose aus einem anderen Kloster aufgrund ihrer Aufmüpfigkeit dorthin quasi strafversetzt. Unter dem Deckmantel diesen Frauen eine Zukunft zu bieten, werden sie hier aufs Schlimmste ausgebeutet und missbraucht. Die Schilderungen sind sehr erschütternd, zumal dies keine erfundene Geschichte ist, sondern Tatsachen betrifft. Fast kann man es als Entmündigung bezeichnen, denn sie haben keinerlei Rechte mehr – nur Pflichten. Und damit nicht genug, es geschehen weitere Schandtaten, ja Verbrechen, wie Missbrauch, Folterung etc. unter dem Schutz der Kirche, an den Frauen. Rose möchte und kann dies gar nicht glauben, auch wenn es genügend Verdachtsmomente dafür gibt. Da kann ich da sehr gut verstehen, dass sie über die Geschehnisse in ihrer Berufung als Nonne zu leben ins Grübeln kommt.
Letztendlich gelingt allen dreien die Flucht. Mit der Frage „was jetzt“ schlagen sie sich gemeinsam ganz gut durch. Doch dann geraten sie in den Strudel des Irischen Freiheitskampf…
Das daraus für Rose ein glücklicher Umstand wird, ist vielleicht etwas unrealistisch, auch das Cindy ihren Sohn wiedersehen darf. Allerdings passt es in die Geschichte. Und warum soll es nach all dem Leid letztendlich nicht doch ein Happy End geben…
Was mich als Leser glücklich zurücklässt, ist, das alle drei ihren Platz in der Welt gefunden haben. Thierry ist mit Georgina glücklich, ohne Rose nachzutrauern. Und auch Rose ist mit der ihr zugedachten Rolle zufrieden.
Der Autorin ist es somit wunderbar gelungen eine fiktive Geschichte mit tatsächlichen (grausamen) Fakten zu kombinieren. Für mich war dieses Buch absolut lesenswert, zumal ich von den Magdalenenheimen bis dahin noch nichts gehört hatte. Gern empfehle ich dieses Buch weiter.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Andrea‘s emotionalster Fall!

Keiner hört dein Schweigen
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Nachdem ich bereits einige Bücher der „Profiler-Reihe“ gelesen habe, ist ein neuer Band natürlich ein MUSS für mich. Und ich wurde auch mit „Keiner hört dein Schweigen“ nicht enttäuscht. Für meine Begriffe ...

Nachdem ich bereits einige Bücher der „Profiler-Reihe“ gelesen habe, ist ein neuer Band natürlich ein MUSS für mich. Und ich wurde auch mit „Keiner hört dein Schweigen“ nicht enttäuscht. Für meine Begriffe ist es der emotional intensivste Fall für Andrea – die sich wie immer voll in ihre Arbeit hineinkniet, damit auch Erfolge einfährt, jedoch somit auch in eine Geschichte hineingezogen wird, bei der sie das Leid am eigenen Körper erfahren muss.
Zwei kleine Mädchen verschwinden – und niemand hat eine Spur, acht lange Jahre lang. Dann taucht plötzlich die Jüngere, Kathie, verstört und zerlumpt wieder auf. In sie wird alle Hoffnung gesetzt, durch sie auch ihre Schwester zu finden – nur Kathie schweigt….
Andreas Londoner Profiler Kollege Gordon soll mit seinem therapeutischen Wissen Kathie zum Reden bringen – jedoch scheitert auch er. Als einzige Chance sieht er Andrea, die sich auch gleich in die Arbeit stürzt. Und tatsächlich gelingt es ihr Vertrauen zu Katie aufzubauen. In guter Absicht nimmt sie Kathie mit zu sich nach Hause, nichtsahnend das auch sie sich damit in höchste Gefahr begibt…
Sehr positiv finde ich, dass die Teile auch unabhängig voneinander (also ohne Kenntnisse zu den Vorgängerbänden) gelesen werden können, da es der Autorin immer hervorragend gelingt, wichtige Informationen zum „Vorher“ kurz zusammenzufassen, so das diesbezüglich keine Fragen offen bleiben.
Wie bei vorherigen Bänden fühlte ich mich gleich wieder als ein Teil von Andrea’s Lebensumfeld.
In bewährter Weise öffnen ungeahnte Wendungen Abgründe, die es leider auch in der Realität gab und gibt. Das macht das Ganze umso erschreckender, denn gerade das Abartige und Unvorstellbare fesselt ungemein
Dania Dickens hat somit auch mit diesem Band der „Profiler-Reihe“ wieder ein absolut lesenswertes Buch abgeliefert.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein weiterer ereignisreicher und spannender Teil der Erzählung um Vespasian

Vespasian: Der gefallene Adler (1 MP3-CD)
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Die Hörbucher um Vespasian muss man mögen (ich liebe sie), ansonsten kann die Geschichte durch die vielen Schilderungen von Kampfszenen bzw. dem damit verbundenen Taktieren rasch anstrengend werden. Auf ...

Die Hörbucher um Vespasian muss man mögen (ich liebe sie), ansonsten kann die Geschichte durch die vielen Schilderungen von Kampfszenen bzw. dem damit verbundenen Taktieren rasch anstrengend werden. Auf keinen Fall ist es etwas zum "nebenbei hören".
Wie bereits in den vorhergehenden Teilen bin ich sehr begeistert von Erich Wittenberg als Sprecher. Ihm gelingt es hervorragend die einzelnen Charaktere so differenziert wiederzugeben, dass man mitunter meint, es wären verschiedene Sprecher. Mein „Liebling“ ist dabei immer wieder Magnus - seine Darstellung ist einfach genial.
Was mich an diesen Hörbüchern von Vespasian immer fasziniert, ist die Aufteilung in eine Art „Vorgeschichte“ (hier die Ermordung von Caligula und die sich daraus ergebenen Umstände und Probleme – die an sich ja schon ein erfüllender Handlungsteil sind) und einen viel längeren Teil, der meist an eine Bedingung oder Aufgabe für Vespasian geknüpft ist, in der er stetigen Gefahren ausgesetzt ist. In diesem Teil geht es für ihn in den Teutoburger Wald und später zu Eroberung von Britannien. Und immer wieder stolpert Vespasian durch Intrigen in Probleme, die eigentlich - für ihn - nicht sein müssten.
Ein weiterer Pluspunkt für mich ist dieses Hörbuch als Anlass zu nehmen, einiges Geschichtliches dazu nachzulesen.
Meiner Meinung nach ein absolut hörenswertes Buch - evtl. aber auch nur für Interessenten dieser Materie.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Wieder ein extrem spannender Fall für die "Krähe"

Lautlose Schreie
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Auf einem Acker, lieblos verscharrt, werden mehrere Kinderleichen gefunden, deren Spuren an ihrem Körper davon zeugen, dass sie Schlimmes durchleben mussten. Die „Krähe“, Mara Billinsky, stürzt sich auf ...

Auf einem Acker, lieblos verscharrt, werden mehrere Kinderleichen gefunden, deren Spuren an ihrem Körper davon zeugen, dass sie Schlimmes durchleben mussten. Die „Krähe“, Mara Billinsky, stürzt sich auf den Fall. Jedoch gefällt ihre unangepasste Art nicht jedem, wodurch sie durch ihren Vorgesetzten Klimmt und dem neuen Staatsanwalt rasch auf das Abstellgleis geschoben wird. Doch Mara wäre nicht sie, wenn sie sich davon abschrecken lies. Auf eigene Faust ermittelt sie weiter und stößt rasch auf erste heiße Spuren. Leider bringt sie sich (und ihren Kollegen) durch ihr Handeln an der Grenze zur Legalität immer wieder in Schwierigkeiten. Nur durch die dabei erzielten Fortschritte kommt sie disziplinarisch jedoch recht glimpflich davon.
Nachdem ich mit „Blinde Rache“ Mara und den Autor Leo Born bereits kennenlernen durfte, wurde ich auch von diesem Buch nicht enttäuscht.
Die Story ist wieder sehr gut geschrieben - schon die ersten Zeilen zeugen von einem ungeheuerlichen und unmenschlichen Geschehen, die Schlimmes erahnen lassen: ein brutales Geflecht aus skrupelloser Geldgier und undurchdringlichen „Firmen“ um Organ- und Menschenhandel.
Sehr gelungen ist meiner Meinung nach, das ohne großartig weit auszuholen, alles Wichtige
um Mara auf die ersten Zeilen integriert ist, so das auch Leser, welche den ersten Band nicht gelesen haben, etwas Hintergrundinfos zu ihr bekommen.
Was mir ganz besonders aufgefallen ist, ist die Gestaltung des Covers - es macht den Eindruck eines abgegriffenen Buches und mehrmals habe ich - aus Gewohnheit heraus - über die Ecken gestrichen um es zu glätten. Dies ist sehr gelungen und macht irgendwie auf dieses Buch aufmerksam.
Einfach ein spannendes, stimmiges und absolut lesenswertes Buch, das wahnsinnig fesselt und ich einfach nur empfehlen kann!

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